Moosthenning

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Oktober 2016 um 16:05 Uhr durch Yardsrules (Diskussion | Beiträge) (Einbindung der Fläche über die Vorlage:Metadaten Fläche DE-BY). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Moosthenning
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Moosthenning hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 41′ N, 12° 30′ OKoordinaten: 48° 41′ N, 12° 30′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Dingolfing-Landau
Höhe: 368 m ü. NHN
Fläche: 70,4 km2
Einwohner: 5097 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 72 Einwohner je km2
Postleitzahl: 84164
Vorwahl: 08731
Kfz-Kennzeichen: DGF, LAN
Gemeindeschlüssel: 09 2 79 128
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausweg 2
84164 Moosthenning
Website: www.moosthenning.de
Bürgermeister: Markus Baierl (Aktive Bürgervereinigung)
Lage der Gemeinde Moosthenning im Landkreis Dingolfing-Landau
KarteDingolfingEichendorfFrontenhausenGottfriedingLandau a.d.IsarLoichingMammingMarklkofenMengkofenMoosthenningNiederviehbachPilstingReisbachSimbachWallersdorfLandkreis DeggendorfLandkreis LandshutLandkreis Rottal-InnLandkreis Straubing-Bogen
Karte

Moosthenning (Bairisch: Moosdenning) ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau.

Geografie

Moosthenning liegt in der Region Landshut in etwa 100 km Entfernung nordöstlich von München, unweit der Kreisstadt Dingolfing, im landschaftlich reizvollen Isartal.

Es existieren folgende Gemarkungen: Dornwang, Lengthal, Moosthenning, Ottering, Rimbach, Thürnthenning. Der Verwaltungssitz der Gemeinde liegt im Ortsteil Unterhollerau, Gemarkung Lengthal.

Wichtige Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten bilden das Königsauer Moos und die südexponierten Hänge zum Isartal.

Der Dreifaltigkeitsberg war ursprünglich Hauptdreiecksnetzpunkt der ersten bayerischen Landesvermessung von 1801.

Geschichte

Darstellung des untergegangenen Schlosses Thürnthenning im Gewölbe der Pfarrkirche Thürnthenning. Bemerkenswert ist, dass in Thürnthenning nachweislich während des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit Baierwein angebaut wurde. Darstellung zeigt Weinstöcke am Berghang unterhalb der Pfarrkirche und ist damit auch ein Bildbeleg für diese heute in Niederbayern verschwundene Sonderkultur

Moosthenning gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Dingolfing des Kurfürstentums Bayern. Die Herren von Aythalb und andere besaßen hier gefreite Edelsitze. 1818 entstanden im Vollzug des Zweiten bayerischen Gemeindeedikts die Gemeinden Rimbach, Dornwang, Lengthal, Moosthenning, Thürnthenning und Ottering, die im Zuge der Gebietsreform in den 1970er Jahren zur Gemeinde Moosthenning zusammengefasst wurden.

Im Ortsteil Thürnthenning befand sich eine Hofmark, die seit dem 14. Jahrhundert nachgewiesen ist. Nach verschiedenen Besitzerwechseln unterstand sie im 18. Jahrhundert dem niederadeligen Geschlecht der Auer vom Winkel. Diese erbauten nach einem Brand im Jahre 1732 ein neues Schloss, das 1851 abgebrochen wurde. Das Andenken an diesen Bau lebt im Hausnamen Schlossbauer weiter. Im zugehörigen nunmehr bäuerlichen Anwesen sind Fragmente des Schlosses inkorporiert. Das Aussehen des Schlossbaus ist bildlich überliefert, da es im Gewölbe der Pfarrkirche Thürnthenning im Ensemble mit der Kirche dargestellt ist.

Eingemeindungen

Ehemalige
Gemeinde
Fläche
ha
Einwohner
(1970)
Datum Anmerkung
Dornwang[2] 863,27 484 1. Januar 1972 Eingemeindung nach Lengthal
Lengthal[3] 1911,95 780 1. Mai 1978
Ottering[3] 1731,35 761 1. Mai 1978
Rimbach[2] 829,53 257 1. Januar 1972 Eingemeindung nach Lengthal
Thürnthenning[2] 1085,18 469 1. April 1971

Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche St. Johannes von Nepomuk in Thürnthenning, westliches Langhausgewölbe mit Fresko von Joseph Anton Merz
barocke Wallfahrtskirche Dreifaltigkeitsberg, Anfang 18. Jahrhundert
Thürnthenning von Süden

Unter den Dorfkirchen der Großgemeinde befinden sich zwei bemerkenswerte barocke Bauten: Die 1693 bis 1714 erbaute Wallfahrtskirche Dreifaltigkeitsberg (Turm von 1739, nach Blitzschlag erneuert 1770) sowie die Filialkirche St. Johannes Nepomuk in Thürnthenning. Letztere wurde durch den Dingolfinger Stadtbaumeister Georg Weigenthaler 1732 fertiggestellt und durch den Straubinger Maler Joseph Anton Merz mit qualitätvollen Deckenfresken ausgestattet. Die Kirche besticht wegen ihrer Lage auf den Nordhängen des Isartals durch ihre architektonische Fernwirkung.

Daneben sind in den Ortsteilen Lengthal und Rimbach noch einige der für die Region einstmals typischen traufseitig erschlossene Bauernhäuser in Blockbauweise in situ erhalten, die die vermehrten Abbrüche und Neubauten der 1960er und 1970er Jahre überstanden haben. In Dornwang (Dorfstr. 28) finden sich an einem Haus zwei Steinfiguren, die den Hl. Mauritius und den Hl. Florian darstellen. Sie wurden beim Abbruch des barocken Hochaltars der Kirche St. Johannes in Dingolfing 1884 von einem ansässigen Landwirt ersteigert und hier neu aufgestellt.

Baudenkmäler

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 3259, 1987 3736, 2000 4392, 2006 dann 4691, im Jahr 2008 4895 und im Jahr 2014 4851 Einwohner gezählt.

Politik

Erster Bürgermeister ist seit der Kommunalwahl 2008 Markus Baierl (CSU), der den von der Bürgerliste Lengthal gestellten ersten Bürgermeister Georg Kutzi, Josef Roglmeier (UW) und Otto Altendorfer (CSU) nachfolgt.

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2009 3.327.100 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) 314.600 €.

Wappen

Das Gemeindewappen zeigt auf weißem Grund einen roten Sparren über einem Löwenkopf. Die Basis des Wappens zeigt das fruchtbare Grün des Isartals.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Es gab 2003 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 147 und im Bereich Handel und Verkehr 89 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1897. Im verarbeitenden Gewerbe (mehr als 20 Beschäftigte) gab es einen, im Bauhauptgewerbe sieben Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2003 169 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 5106 ha.

Verkehr

Die Gemeinde ist über die Bundesautobahn 92 (München - Deggendorf) von Landshut (34 km), von Deggendorf (48 km), auf Staatsstraßen von Straubing (32 km) und von Eggenfelden (45 km) zu erreichen.

Bildung

Im Jahr 2003/2004 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 100 Kindergartenplätze mit 135 Kindern
  • Volksschulen: eine mit 19 Lehrern und 331 Schülern

Im Jahr 2008 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 140 Kindergartenplätze mit 145 Kindern
  • Grund- und Hauptschulen: eine mit 26 Lehrern und 298 Schülern

Vereine

Der FC Ottering wurde 1948 gegründet.

Persönlichkeiten

Joseph Sturm (1888–1962), Politiker (Bayerische Volkspartei)

Weblinks

Commons: Moosthenning – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b c Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 447.
  3. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 634.