nginx

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nginx

nginx Logo
Basisdaten

Entwickler Igor Sysoev
Erscheinungsjahr 4. Oktober 2004[1]
Aktuelle Version 1.10.2 stable[2]
(18. Oktober 2016)
Aktuelle Vorabversion 1.11.5[2]
(11. Oktober 2016)
Betriebssystem eingeschränkt plattformunabhängig
Programmiersprache C
Kategorie Webserver
Lizenz BSD-Lizenz
deutschsprachig nein
nginx.org

nginx (ausgesprochen wie englisches „engine-ex“[3] [ˈɛnʤɪn ˈɛks]) ist eine ursprünglich von Igor Sysoev entwickelte, unter der BSD-Lizenz veröffentlichte Webserver-Software, Reverse Proxy und E-Mail-Proxy (POP3/IMAP). Nginx findet derzeit (Stand August 2015) bei 46,7 % der Top 10.000 Websites Verwendung.[4]

Funktionsumfang

Nginx ist modular aufgebaut und unterstützt durch die verschiedenen Module Techniken wie Lastverteilung und Reverse Proxying, namens- und IP-basierte Virtual Hosts, FastCGI, direkten Zugriff auf den Memcached Cache, SSL, Flash-Video-Streaming, das WebSocket-Protokoll und vieles mehr. Mit dem Naxsi-Modul kann nginx auch als Web Application Firewall fungieren.[5]

Verbreitung

Nginx wurde speziell auf die Bedürfnisse der Projekte der großen russischen Suchmaschine Rambler zugeschnitten und wird dort heute noch verwendet. Aufgrund der Vielfältigkeit, der hohen Leistung und der guten Konfigurierbarkeit wird nginx bei vielen anderen großen Services wie WordPress.com,[6][7] GitHub,[8][7] SourceForge,[8] ComputerBase,[7] Golem.de,[7] FastMail,[9] Wikimedia, ImageShack, Hulu[7] und Netflix[10] eingesetzt. Aufgrund der geringen Größe und der reverse-proxy-Funktionalität ist nginx zudem beliebt, um die wahre Adresse der Kontrollserver von Botnetzen zu verschleiern. Laut der Netcraft-Statistik wurden im Oktober 2015 16,65 % aller Webserver, die in der Statistik mit aufgenommen wurden, mit nginx betrieben; in absoluten Zahlen sind dies 146.229.307[11] Der zurzeit am weitesten verbreitete Webserver Apache gibt auch weiterhin Teile seiner Marktplatzierung an nginx, den Google Web Server und Microsoft Internet Information Services ab.[12] Gründe hierfür sind der geringere Ressourcenverbrauch, immer weiter gehende Unterstützung von Projekten wie Parallels Plesk und die freie BSD-Lizenz.

In Russland steckt nginx laut der offiziellen Website hinter über 61,6 % aller Domains mit der Endung .ru. Führend ist die alternative Endung .su, bei der der Anteil bei 66,2 % liegt. An dritter Stelle steht mit 60,9 % die Endung .ua, die Top-Level-Domain der Ukraine. Die Endung .by von Weißrussland ist mit 59,6 % weiterhin nur noch auf Platz 4 (Stand: August 2012).[13]

Mit dem Release des Betriebssystems OpenBSD 5.2 wurde nginx als Alternative zum auf Apache 1.3 basierenden Webserver mitgeliefert und angekündigt, Apache in Zukunft ganz durch nginx ersetzen zu wollen,[14] was mit dem Release OpenBSD 5.5 auch umgesetzt wurde.[15] Nginx wurde am 26. August 2014 allerdings wieder aus dem OpenBSD-Basissystem entfernt,[16] da dem hauseigenen httpd-Dienst[17] der Vorzug gegeben werden soll. Apache und nginx stehen für OpenBSD aber weiterhin als sogenannte Ports zur Verfügung.

Kommerzielle Version „NGINX Plus“

Der Grundstein für die kostenpflichtige Version mit Support- und Sonderfunktionen wurde im Juli 2011 gelegt, indem das kommerzielle Unternehmen „Nginx, Inc.“ gegründet wurde, auf dessen Basis kostenpflichtiger Support und Module vertrieben werden.[18] Die kommerzielle Version wird unter dem Namen "NGINX Plus" angeboten.[19]

Literatur

  • Clément Nedelcu: Nginx HTTP Server. 1. Auflage. Packt Publishing, 2010, ISBN 978-1-84951-086-8, S. 348 (englisch).
  • Dipankar Sarkar: Nginx 1 Web Server Implementation Cookbook. 1. Auflage. Packt Publishing, 2011, ISBN 978-1-84951-496-5, S. 236 (englisch).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. nginx.org.
  2. a b Homepage von Nginx. Nginx, abgerufen am 25. November 2011 (englisch).
  3. NginxFaq – How do you pronounce "Nginx"? Nginx Wiki, abgerufen am 13. Juli 2009 (englisch).
  4. Usage of web servers broken down by ranking. W3Techs.com, 14. August 2015, abgerufen am 14. August 2015 (englisch).
  5. Markus Manzke: Nginx als Frontend-Gateway mit Naxsi-Firewall. admin-magazin.de, abgerufen am 18. August 2014.
  6. Barry: Load Balancer Update. Wordpress.com, 28. April 2008, abgerufen Format invalid (englisch, Blogeintrag zum Wechsel der WordPress.com LoadBalancer zu nginx).
  7. a b c d e Siehe HTTP-Header.
  8. a b Startseite des Nginx-Wikis. Nginx Wiki, abgerufen am 15. Juni 2010 (englisch).
  9. Rob Mueller: Web/IMAP/POP frontend proxies changed to nginx. FastMail.FM, 4. Januar 2007, abgerufen Format invalid (englisch, Blogeintrag zum Wechsel der Mail-Proxy-Frontends zu nginx).
  10. Achim Sawall: Netflix führt Verschlüsselung ein. Golem.de, abgerufen am 16. April 2015.
  11. October 2015 Web Server Survey. In: Netcraft News. 16. Oktober 2015, abgerufen am 19. Oktober 2015 (englisch).
  12. wss: August 2012 Web Server Survey. Netcraft.com, 5. Januar 2012, abgerufen am 5. Januar 2012 (englisch).
  13. Usage of Nginx broken down by top level domains. W3Techs.com, abgerufen am 3. Februar 2012 (englisch).
  14. OpenBSD Upgrade Guide: 5.1 to 5.2. OpenBSD Project, 6. November 2012, abgerufen am 27. Februar 2013 (englisch).
  15. Heads Up: Apache Removed from Base. OpenBSD Project, 14. März 2014, abgerufen am 27. August 2014 (englisch).
  16. Entfernung von nginx aus dem OpenBSD-Basissystem. marc.info Mailinglist, 26. August 2014, abgerufen am 27. August 2014 (englisch).
  17. Handbuch zum OpenBSD httpd-Daemon. OpenBSD Project, 9. August 2014, abgerufen am 27. August 2014 (englisch).
  18. Nginx, Inc. Company Website. nginx.com, abgerufen am 20. März 2012 (englisch).
  19. NGINX Plus: Complete Application Delivery. nginx.com, abgerufen am 1. Juni 2016 (englisch).