Panagia Tinou

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Panagia Tinou
Wrack der Panagia Tinou im Hafen von Piräus, August 2016
Wrack der Panagia Tinou im Hafen von Piräus, August 2016
Schiffsdaten
Flagge Griechenland Griechenland
andere Schiffsnamen

Hengist (1972–1991)
Stena Hengist (1991–1992)
Romilda (1992–1993)
Apollo Express 2 (1993–1996)
Panagia Ekatontapiliani (1996–1999)
Express Artemis (1999–2001)
Panagia Ekatontapiliani (2001–2004)
Agios Georgios (2004–2015)

Schiffstyp Fährschiff
Heimathafen Piräus
Eigner Panagia Odigitria Shipping
Reederei Ventouris Sea Lines
Bauwerft Arsenal de la Marine National Francaise, Brest
Baunummer CF1
Stapellauf 29. Juni 1972
Übernahme 6. Juni 1972
Indienststellung 16. Juni 1972
Außerdienststellung September 2011
Verbleib am 26. April 2016 im Hafen von Piräus gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 118,09 m (Lüa)
Breite 19,84 m
Tiefgang (max.) 4,12 m
Vermessung 5.596 BRZ
Maschinenanlage
Maschine Pielstick 16PC2-V400-Dieselmotoren
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 11.030 kW (14.997 PS)
Höchst­geschwindigkeit 19,5 kn (36 km/h)
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 1400
Fahrzeugkapazität 256 PKW
Sonstiges
Registrier­nummern IMO-Nr. 7205063

Die Panagia Tinou war eine zuletzt von der der italienischen Ventouris Sea Lines eingesetzte Fähre, die 1972 als Hengist für die britische Sealink British Rail in Dienst gestellt wurde. Das Schiff lag seit 2011 im Hafen von Piräus, wo es am 26. April 2016 nach Wassereinbruch mit starker Schlagseite verblieb.

Geschichte

Die Hengist wurde unter der Baunummer CF1 bei Arsenal de la Marine National Francaise in Brest gebaut und am 29. Juni 1972 vom Stapel gelassen. Die Übergabe an Sealink British Rail erfolgte am 6. Juni. Nach seiner Überführungsfahrt wurde das Schiff am 16. Juni 1972 auf der Strecke von Folkestone nach Boulogne-sur-Mer in Dienst gestellt. Die Hengist lief im Laufe ihrer Dienstzeit für Sealink British Rail jedoch auch die Häfen von Calais, Oostende, Dover, Fishguard und Rosslare an.

Am 24. April 1987 kollidierte das Schiff während eines Wendemanövers im Hafen von Boulogne-sur-Mer mit einem französischen Fischtrawler, auf dem drei Besatzungsmitglieder ums Leben kamen. Wenige Monate später geriet das Schiff erneut in die Schlagzeilen, als es während eines Sturms an die Küste von Folkestone getrieben wurde und dort auf Grund lief. Das Schiff wurde dabei stark beschädigt und konnte erst im Januar 1988 wieder in Dienst gestellt werden.[1]

1989 wurde die Hengist in Bremerhaven modernisiert. Im April 1990 kaufte die Stena Line das Schiff und setzte es ab Januar 1991 unter dem neuen Namen Stena Hengist auf seiner alten Strecke von Folkstone nach Boulogne-sur-Mer ein. Nach einem kurzen Einsatz auf den Strecken von Holyhead nach Dun Laoghaire und Stranraer nach Larne wurde das Schiff erneut verkauft.

Neuer Eigner wurde im März 1992 die griechische Reederei GA Ferries. Neuer Heimathafen des nun in Romilda umbenannten Schiffes wurde Piräus, von wo aus es auf verschiedenen Routen im Einsatz war. Im April 1993 wechselte es als Apollo Express 2 zur Ventouris Sea Lines, musste jedoch im Oktober 1995 wegen finanzieller Schwierigkeiten der Reederei aufgelegt werden.

Als Agios Georgios in Piräus, März 2013

Im Oktober ging die Apollo Express 2 an die Agapitos Lines, die sie als Panagia Ekatontapiliani auf der Strecke von Piräus über Paros, Naxos und Ios nach Santorin einsetzte. Zwischen 1999 und 2001 war das Schiff als Express Artemis in Fahrt, ehe es wieder in Panagia Ekatontapiliani umbenannt wurde.

Im Februar 2004 kaufte der frühere Eigner Ventouris Sea Lines das Schiff zurück und benannte es in Agios Georgios um. Bis 2005 blieb die Agios Georgios auf der Route nach Santorin, die sie bereits für die Agapitos Lines befuhr. Anschließend wurde das Schiff für die nächsten sechs Jahre über Kythnos nach Serifos, Sifnos, Kimolos und Milos eingesetzt.

Am 3. August 2011 wurde die Agios Georgios in Drapetsona aufgelegt, nachdem mehrere Sicherheitsmängel festgestellt wurden und sie dadurch ihre Betriebserlaubnis als Passagierschiff verlor. Im Januar 2015 wurden das Schiff in Panagia Tinou umbenannt und nach Piräus geschleppt. Neuer Eigner war nun Panagia Odigitria Shipping. Eine erneute Indienststellung wurde wegen finanzieller Schwierigkeiten des Betreibers nicht realisiert.

Am Morgen des 26. April 2016 bekam die Panagia Tinou nach Wassereinbruch zunehmend Schlagseite und verblieb in dieser Position, ohne jedoch komplett zu sinken. Die in der näheren Umgebung des Schiffes vor Anker liegenden Fähren mussten am Unglückstag aus Sicherheitsgründen zu anderen Liegeplätzen ausweichen.[2]

Weblinks

Commons: IMO 7205063 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Matt Leclere: Panagia Tinou sinking: Greek ferry and former Folkestone to Boulogne ship famously beached after Great Storm in 1987. 26. April 2016, abgerufen am 26. April 2016.
  2. Unbelievable! Docked Ferry-Boat is sinking inside the port of Piraeus (pics, video). 26. April 2016, abgerufen am 26. April 2016.