Parc Adula

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Parc Adula
Rheinwaldhorn (Adula)
Greina
Hinterrhein bei Splügen

Der Parc Adula ist das Projekt eines zweiten schweizerischen Nationalparks im Alpengebiet des Rheinwaldhorns zwischen dem Kanton Graubünden und dem Tessin im Sinne von Artikel 23f des Bundesgesetzes über den Natur- und Heimatschutz (NHG).[1][2] Die Bevölkerung wird am 27. November 2016 über den seit Ende Juni 2016 definitiven Parkvertrag (Charta) abstimmen.

Geschichte

  • 2000 Gründung der ersten Förderungsgruppe
  • 2007 Fertigstellung der ersten Machbarkeitsstudie[3]
  • 2008 Gründung des Vereins Parc Adula (öffentliches Verwaltungsorgan)[4]
  • 2010 Anerkennung durch das Netzwerk Schweizer Pärke vom Bundesamt für Umwelt, Bern[5]
  • 2010 Eröffnung des Sekretariats, Ernennung des Direktors[6] und des Führungsteams[7]
  • 2011 Aufbaus des Parks
  • Juni 2016 Bundesrätin Leuthard klärt, dass in den Umgebungszonen keine Einschränkungen gälten. Dies war zuvor ein Streitpunkt oder ein Missverständnis zwischen den Promotoren des Parks und dem Bund gewesen.

Inhalt

Die Region rund um die Spitze des Adula ist eine der grössten Gebiete der Schweiz ohne erhebliche Eingriffe des Menschen. Hier gibt es unvergleichbare geologische Szenarien und eine reichhaltige Fauna und Alpenflora. Der Parc Adula ist ein mehrsprachiges und kulturell vielfältiges Projekt, das rätoromanische, deutsch- und italienischsprachige sowie walserdeutsche Gemeinschaften umfasst.

Die 17 Parkgemeinden vertreten 14.000 Einwohner und drei Sprachen: Acquarossa, Calanca, Blenio, Buseno, Disentis/Mustér, Hinterrhein, Medel (Lucmagn), Mesocco, Nufenen, Rossa, Serravalle, Soazza, Splügen, Sumvitg, Trun, Vals, Vrin. Die Gemeinde Blenio wird wegen ihres grossen Anteils an der Kernzone des Parks in der Mitgliederversammlung mehr Gewicht bekommen.

Das Ziel des Parc Adula ist der Erhalt und die Aufwertung des wertvollen Naturerbes. Von besonderem Interesse sind folgende Gebiete:

  • Die Hochebene Greina: eine Tundralandschaft auf einer Höhe von rund 2000 Metern über dem Meeresspiegel.
  • Die Rheinquelle. Die beiden wichtigsten Quellen liegen in der Region des Parc Adulas: Der Vorderrhein entspringt nördlich des angrenzenden Tomasee; der Hinterrhein beginnt östlich des Rheinwaldhorns. Mehrere andere Nebenflüsse wie Rein del Medel, Rein da Platta, Rein da Sumvitg, Rein da Cristallina, Rein da Vigliuts, Glenner, Valser Rhein und Areuabach haben ihren Ursprung im Parc Adula.
  • Das Naturschutzgebiet Trescolmen. Zwischen dem Misox und dem Calancatal umfasst das Reservat Trescolmen den Piz Trescolmen, den Berggipfel Bedoleta und den Piz Pian Grand. Die Mehrheit des Naturschutzgebietes besteht aus Alpen, Felsen und Steinen. Im Osten und Westen sind kleine Waldgebiete vorhanden. Die Reserve Trescolmen beherbergt eine grosse Anzahl anspruchsvoller Lebensräume für Wild und Vögel; darunter sind seltene Vogelarten wie Adler, Habicht, Sperber, Turmfalke, Uhu, Birkhuhn, Schneehuhn und Wachteln.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bundesgesetz
  2. Verordnung
  3. Parc Adula Vorgeschichte
  4. Parc Adula, Versammlung
  5. Schweizerische Eidgenossenschaft, Bundesamt für Umwelt
  6. Parc Adula, Direktor
  7. Parc Adula, Führungsstruktur

Koordinaten: 46° 30′ N, 9° 2′ O; CH1903: 722953 / 150408