Race of Champions 1965 (Formel 1)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das am 13. März 1965 auf dem britischen Brands Hatch Circuit abgehaltene Daily Mail Race of Champions war ein Automobilrennen, das nach dem Reglement der Formel 1 abgehalten wurde, das aber als sogenanntes Non Championship Race nicht zur Formel-1-Weltmeisterschaft zählte. Es war das erste von insgesamt 14 Rennen, die bis 1983 unter dieser Bezeichnung abgehalten wurden. Erster Gesamtsieger des Race of Champions war der britische Rennfahrer Mike Spence, der für das Team Lotus antrat.

Bericht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brands Hatch Circuit (1960–1975)

In seinem ersten Jahr wurde das Race of Champions von der Zeitschrift Daily Mail unterstützt, die Namensgeber wurde.

Meldungen und Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu dem Rennen im März 1965 meldeten sich alle an der Formel-1-Weltmeisterschaft beteiligten Werksteams. Hinzu kamen die etablierten Kundenteams Rob Walker Racing, Reg Parnell Racing und die Scuderia Centro Sud. Sie stellten zusammen mehr als die Hälfte des Starterfeldes. Hinzu kam eine Reihe von kleineren Kundenteams und Privatfahrern, die zum Teil veraltete Chassis und leistungsschwache Motoren einsetzten.

Zugelassen waren 22 Fahrer. Hinzu kamen Rodney Bloor, Paul Hawkins und John Rhodes, die als Reservefahrer gemeldet waren.

Im Qualifikationstraining dominierte Jim Clark, der Formel-1-Weltmeister des Jahres 1963, der für das Lotus-Werksteam fuhr. Er erreichte die Pole-Position mit einer halben Sekunde Vorsprung vor Graham Hill im Werks-BRM, dem Vizeweltmeister der Formel-1-Saison 1964.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Race of Champions wurde in zwei getrennten Läufen zu jeweils 40 Runden durchgeführt. Für die Gesamtwertung wurden die Zeiten der beiden Läufe addiert.

Die Privatfahrer Ludovico Scarfiotti und Jo Schlesser wurden im ersten Lauf wegen Inanspruchnahme fremder Hilfe disqualifiziert; sie durften am zweiten Lauf nicht teilnehmen. Wegen technischer Probleme an seinem Auto verzichtete zudem Masten Gregory auf eine Teilnahme am zweiten Lauf. An ihrer Stelle fuhren die Ersatzfahrer Rodney Bloor, Paul Hawkins und John Rhodes, die am ersten Lauf nicht teilgenommen hatten.

Jim Clark gewann den ersten Lauf mit 20 Sekunden Vorsprung vor dem Amerikaner Dan Gurney, der im Werks-Brabham antrat. Dritter wurde Clarks Teamgefährte Mike Spence.

Siegerfahrzeug: Lotus 33

Im zweiten Lauf schied Jim Clark, dessen erneuter Sieg erwartet wurde, nach einer Kollision mit Gurney aus. Gurney konnte zunächst weiterfahren, erlitt dann aber einen Motordefekt und musste vor Rennende aufgeben. Den zweiten Lauf gewann der Lotus-Werksfahrer Mike Spence, der nach einer Addition seiner Zeiten aus beiden Läufen als Gesamtsieger gewertet wurde. Das Race of Champions war das einzige Formel-1-Rennen, das Spence 1965 gewinnen konnte. Bei den Weltmeisterschaftsläufen des Jahres 1965 war der sechste Platz beim Großen Preis von Mexiko sein bestes Ergebnis.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor
Italien Ferrari 1 Vereinigtes Konigreich John Surtees Ferrari 158 Ferrari V8
2 Italien Lorenzo Bandini
Vereinigtes Konigreich Owen Racing Organisation 3 Vereinigtes Konigreich Graham Hill BRM P261 BRM V8
4 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart
Vereinigtes Konigreich Team Lotus 5 Vereinigtes Konigreich Jim Clark Lotus 33 Climax FWMV V8
6 Vereinigtes Konigreich Mike Spence
Vereinigtes Konigreich Brabham Racing Organisation 7 Vereinigte Staaten Dan Gurney Brabham BT11 Climax FWMV V8
8 Vereinigtes Konigreich Jack Brabham
Vereinigtes Konigreich Cooper Car Company 9 Neuseeland Bruce McLaren Cooper T77 Climax FWMV V8
10 Osterreich Jochen Rindt
Vereinigtes Konigreich Rob Walker Racing 11 Schweiz Jo Siffert Brabham BT11 Climax FWMV V8
12 Schweden Joakim Bonnier Brabham BT7
Italien Scuderia Centro Sud 14 Vereinigte Staaten Masten Gregory BRM P57 BRM V8
15 Italien Ludovico Scarfiotti
Vereinigtes Konigreich Reg Parnell Racing 16 Vereinigtes Konigreich Richard Attwood Lotus 25 BRM V8
17 Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood
Vereinigtes Konigreich John Willment Automobiles 18 Australien Frank Gardner Brabham BT11 BRM V8
19 Frankreich Jo Schlesser Lola T55 Cosworth SCA
Vereinigtes Konigreich DW Racing Enterprises 20 Vereinigtes Konigreich Bob Anderson Brabham BT11 Climax FWMV V8
25 Australien Paul Hawkins Lotus 33
Vereinigtes Konigreich Ian Raby Racing 21 Vereinigtes Konigreich Ian Raby Brabham BT3 BRM V8
Vereinigtes Konigreich Gerard Racing 22 Vereinigtes Konigreich John Taylor Cooper T60 Climax FWMV V8
26 Vereinigtes Konigreich John Rhodes Cooper T71 Ford 105E R4
Vereinigtes Konigreich Sports Motors Manchester 23 Vereinigtes Konigreich Rodney Bloor Brabham BT14 Ford E105 R4
Vereinigtes Konigreich Roy Winkelmann Racing 24 Vereinigtes Konigreich Alan Rees Lola T55 Cosworth SCA

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit
01 Vereinigtes Konigreich Jim Clark Vereinigtes Konigreich Lotus-Climax 1:34,9
02 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich BRM 1:35,6
03 Vereinigtes Konigreich Mike Spence Vereinigtes Konigreich Lotus-Climax 1:36,1
04 Schweden Joakim Bonnier Vereinigtes Konigreich Brabham-Climax 1:36,5
05 Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Climax 1:36,5
06 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Lotus-Climax 1:36,7
07 Vereinigtes Konigreich John Surtees Vereinigtes Konigreich Ferrari 1:37,3
08 Vereinigtes Konigreich Bob Anderson Vereinigtes Konigreich Brabham-Climax 1:37,4
09 Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Cooper-Climax 1:37,7
010 Neuseeland Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich Cooper-Climax 1:38,0
011 Vereinigtes Konigreich Richard Attwood Vereinigtes Konigreich Lotus-BRM 1:38,1
012 Schweiz Jo Siffert Vereinigtes Konigreich Brabham-BRM 1:38,1
013 Vereinigte Staaten Dan Gurney Vereinigtes Konigreich Brabham-Climax 1:38,1
014 Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Vereinigtes Konigreich Lotus-BRM 1:38,8
015 Australien Frank Gardner Vereinigtes Konigreich Brabham-BRM 1:39,0
016 Vereinigtes Konigreich Ian Raby Vereinigtes Konigreich Brabham-BRM 1:40,4
017 Vereinigtes Konigreich John Taylor Vereinigtes Konigreich Cooper-Climax 1:40,6
018 Italien Ludovico Scarfiotti Vereinigtes Konigreich BRM 1:41,3
019 Vereinigte Staaten Masten Gregory Vereinigtes Konigreich BRM 1:41,4
020 Frankreich Jo Schlesser Vereinigtes Konigreich Lola-Cosworth 1:44,0
0DNA Vereinigtes Konigreich Alan Rees Vereinigtes Konigreich Lola-Ford --

Kumuliertes Rennergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Zeit Position 1. Lauf Position 2. Lauf Ausfallgrund
01 Vereinigtes Konigreich Mike Spence Vereinigtes Konigreich Lotus-Climax 80 2:11,42,0 3 1
02 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich BRM 80 2:12,41,6 7 4
03 Schweden Joakim Bonnier Vereinigtes Konigreich Brabham-Climax 79 8 2
04 Vereinigtes Konigreich Frank Gardner Vereinigtes Konigreich Brabham-B.R.M. 79 9 3
05 Neuseeland Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich Cooper-Climax 79 12 5
06 Schweiz Jo Siffert Vereinigtes Konigreich Brabham-B.R.M. 79 11 6
07 Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Cooper-Climax 78 13 7
08 Vereinigtes Konigreich John Taylor Vereinigtes Konigreich Cooper-Climax 77 14 8
09 Vereinigtes Konigreich Ian Raby Vereinigtes Konigreich Brabham-B.R.M. 75 15 9
010 Vereinigtes Konigreich Paul Hawkins Vereinigtes Konigreich Lotus-Climax 37 DNS 10
011 Vereinigtes Konigreich John Rhodes Vereinigtes Konigreich Cooper-Ford 31 DNS 11
0- Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Climax 4 DNF Ölleck
0- Vereinigtes Konigreich Richard Attwood Vereinigtes Konigreich Lotus-BRM 10 DNF Wasserleck
0- Vereinigtes Konigreich Rodney Bloor Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford DNS DNF Lenkungsdefekt
0- Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich BRM 5 DNF Motor überhitzt
0- Vereinigte Staaten Dan Gurney Vereinigtes Konigreich Brabham-Climax 2 DNF Zündung
0- Vereinigtes Konigreich Jim Clark Vereinigtes Konigreich Lotus-Climax 1 DNF Kollision mit Gurney
0- Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Vereinigtes Konigreich Lotus-BRM DNF DNF Unfälle in beiden Läufen
0- Vereinigtes Konigreich John Surtees Italien Ferrari 6 DNF Defekte Benzineinspritzung
0- Vereinigtes Konigreich Bob Anderson Vereinigtes Konigreich Brabham-Climax DNF DNF Unfall (Lauf 1), Gaszug (Lauf 2)
0- Italien Ludovico Scarfiotti Vereinigtes Konigreich BRM DQ DNS
0- Frankreich Jo Schlesser Vereinigtes Konigreich Lola-Ford DQ DNS
0- Vereinigte Staaten Masten Gregory Vereinigtes Konigreich BRM DNF DNS Kraftübertragung

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adriano Cimarosti: Das Jahrhundert des Rennsports. 1. Auflage. Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01848-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Übersicht über das Race of Champions 1965 auf der Internetseite www.silhouet.com (abgerufen am 19. September 2012).

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]