Sandefjord

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Wappen Karte
Basisdaten
Fylke: Vestfold
Fläche: 121 km²
Einwohner: 42.447 (1. April 2008)
Postleitzahl: N 3247
Website: Sandefjord.kommune.no
Politik
Bürgermeister: Bjørn Ole Gleditsch (H) (2004)

Sandefjord/? ist eine Kommune in der norwegischen Provinz Vestfold. Die Kommune grenzt im Norden an Stokke, im Westen an Andebu, im Südwesten an Larvik und im Osten an den Tønsbergfjord und Tjøme.

Geschichte

Das wichtigste Zeugnis aus der Wikingerzeit ist das Königsgrab Gokstadhaugen und der Handelsplatz Kaupang/Skiringssal in Tjølling. Kaupang war einer der großen Handelsplätze der Wikingerzeit und sein Umkreis, der Viken genannt wurde, war eine wichtige Station für die Küstenschifffahrt der Wikinger. Der Meeresspiegel lag damals zwei Meter höher als heute und als Olav Geirstadalv um das Jahr 900 in seinem Schiff im Gokstadhügel begraben wurde, lag das Ufer wesentlich näher am Grabhügel als heute. Sowohl die Vesterøya als auch die Østerøya waren ohne Landverbindung und die Schiffsroute zwischen dem Tønsbergfjord und dem Sandefjordsfjord ging durch den inneren Wasserweg.

Gokstadhaugen wurde 1880 ausgegraben. Man fand das Gokstadschiff, ein Wikingerschiff mit blockhausartiger Grabkammer und reicher Ausstattung: Betten, Kochgeschirr, Segelzeug, Waffen und ein Zelt, sowie zwölf Pferde, sechs Hunde und einen Pfau. Mitten in der Grabkammer lagen einige Menschenknochen und ein Schädelfragment. Lange glaubte man, es handele sich dabei um die Überreste von König Olav Geristadalv, der dem ostschwedischen Königsgeschlecht der Ynglingene zugerechnet wurde. Die Funde des Gokstadschiffes sind nun in Oslo zu besichtigen.

1837 wurde in Sandefjord ein Schwefelbad als Heilbad für rheumatische Krankheiten eingerichtet. Als Kurmittel wurde neben den Schwefelbädern auch Moorbäder und Applikationen mit Feuerquallen verabreicht. Selbst Mitglieder des Königshauses und Staatsminister zählten zu den Kurgästen. Zwischen 1837 und 1939 dürften ungefähr 50.000 Menschen das Bad besucht haben. Vor allem waren es Norweger, aber auch Dänen, Schweden, Deutsche, Briten, Amerikaner und Russen kamen nach Sandefjord. Der Badebetrieb wurde 1939 eingestellt. Heute sind die Gebäude als Kulturhäuser restauriert.
Sandefjord bekam 1845 die Marktrechte.

1850 wurde Sandefjord auch ein Zentrum für den Walfang in der Nordsee und an der Küste von Finnmark. 1905 ging die erste Walfangexpedition in die antarktische See. Der Walfang brachte eine neue Blüte. Ende der 1920er Jahre hatte Sandefjord 90 Walfangschiffe und 15 Walkochereien. Mitte der 1950er Jahre wurde der Höhepunkt des Walfangs erreicht. Danach ging diese Aktivität stark zurück, weil der Wal in der Antarktis fast ausgerottet war. 1967/1968 wurde der Walfang ganz eingestellt. Es ist nur noch ein Walfangmuseum und ein restauriertes Walfangschiff am Kai aus dieser Zeit erhalten.

Verkehr

Die Stadt hat den Flughafen Oslo-Torp (norw. Sandefjord Lufthavn) mit nationalen und internationalen Verbindungen sowie eine Fährverbindung mit den Gesellschaften Color Line und Fjord Line nach Strömstad in Schweden.

Sandefjord hat einen Bahnhof an der Vestfoldbane.

Sport

Sandefjord Fotball spielte 2006 und 2007 in der norwegischen Eliteserie. Nach dem Abstieg 2007 folgte im Herbst 2008 der erneute Aufstieg in die erste Liga „Eliteserie“ als Tabellenzweiter.

Darüber hinaus gibt es in Sandefjord zwei Erstligateams im Handball, Runar und Sandefjord TIF. Letzteres Team ist in den letzten Jahren einige Male Norwegischer Meister der Herren geworden. Der Spieler Jonny Jensen (SG Flensburg Handewitt) hat einige Jahre bei TIF gespielt.

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

Commons: Sandefjord – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Sandefjord – Reiseführer

Koordinaten: 59° 9′ N, 10° 13′ O

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