Soslan Tigiyev

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. September 2016 um 17:55 Uhr durch Kenneth Wehr (Diskussion | Beiträge) (Kenny McFly verschob die Seite Soslan Tigijew nach Soslan Tigiyev und überschrieb dabei eine Weiterleitung: Als Usbeke mit usbekischem Namen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Soslan Tigijew (usbekisch Soslan Tigiyev; * 12. Oktober 1983 in Taschkent) ist ein usbekischer Ringer ossetischer Herkunft. Er gewann bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking eine Silbermedaille und bei den Olympischen Spielen 2012 in London eine Bronzemedaille im Weltergewicht im freien Stil. Im November 2012 wurde ihm die Bronzemedaille aus London wegen erwiesenem Dopings aberkannt.

Werdegang

Soslan Tigijew begann im Alter von neun Jahren 1992 mit dem Ringen und konzentrierte sich dabei auf den freien Stil. Er stammt aus einer ossetischen Ringerfamilie. Sein Bruder Taimuras gewann bei den Olympischen Spielen 2008 eine Silbermedaille im freien Stil im Halbschwergewicht. Soslan Tigijew trainiert im usbekischen Ringerzentrum in Taschkent. Sein Trainer ist Kasbeg Dedegkajew. Der 1,72 Meter große Athlet startet im Welter- oder im Mittelgewicht. Er studierte an der Staatl.-Gorsky-Universität in Wladikawkas Agrarwissenschaften.

Im Juniorenbereich war er bei keinen internationalen Meisterschaften am Start. Bei den Senioren startete er erstmals im Jahre 2005 bei solchen Meisterschaften. Dabei belegte er bei der Asienmeisterschaft in Wuhan im Weltergewicht den 2. Platz hinter dem Chinesen Si Riguleng. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Budapest kam er im Weltergewicht nach Siegen über Harutjun Jenokjan, Armenien und Yusup Abdusalamow, Tadschikistan und einer Niederlage gegen Joe E. Williams aus den Vereinigten Staaten auf den 8. Platz.

Im Jahre 2006 belegte Soslan Tigijew bei den Asienspielen in Doha im Weltergewicht hinter Ashgar Ali Basrighaleh aus dem Iran und Cho Byung-kwan aus Südkorea den 3. Platz. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Guangzhou konnte er voll überzeugen. Er besiegte dort Sombir aus Indien, verlor aber in seinem zweiten Kampf gegen seinen ossetischen Landsmann Ibragim Aldatow, der für die Ukraine startete. Danach gewann er aber noch mit Siegen über Lee Armstrong, Australien, Krystian Brzozowski aus Polen und Michail Ganew aus Bulgarien eine Bronzemedaille. Auch im Jahre 2007 startete er wieder bei der Weltmeisterschaft. Er kam aber in Baku nach einem Sieg über Andrei Schiika aus Deutschland und einer Niederlage gegen Murad Gaidarow aus Weißrussland nur auf den 24. Platz.

2008 qualifizierte er sich mit einem Sieg beim Turnier in Martigny/Schweiz im Weltergewicht vor Ashgar Ali Basrighaleh, Krystian Brzozowski und Kiril Tersiew aus Bulgarien für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking. In Peking war er in hervorragender Form und siegte im Weltergewicht über Gheorghiță Ștefan, Rumänien, Emzarios Bentinidis, Griechenland und Murad Gaidarow. Im Finale stand er dem erfahrenen Olympiasieger und vielfachen Weltmeister Buwaisar Saitijew aus Russland gegenüber, dem er einen guten Kampf lieferte und nur mit 1:2 Runden verlor. Er gewann damit eine olympische Silbermedaille.

In den Jahren 2009 bis 2011 startete Soslan Tigijew bei keinen internationalen Meisterschaften. 2012 gelang ihm aber eine Comeback. Er besiegte seinen Landsmann Raschid Kurbanow, der die Fahrkarte zu den Olympischen Spielen für Usbekistan durch einen Turniersieg in Astana erkämpft hatte, in der usbekischen Olympiaausscheidung und konnte deshalb bei den Olympischen Spielen in London an den Start gehen. In London besiegte er im Weltergewicht Oleg Motsalin aus Griechenland, unterlag dann gegen Sadegh Saeed Goudarzi aus dem Iran und holte sich mit Siegen in der Trostrunde über Kiril Tersiew und Gábor Hatos aus Ungarn eine olympische Bronzemedaille.

In einer während der Olympischen Spiele genommenen Dopingprobe wurde Tigijew die verbotene Substanz Methylhexanamin nachgewiesen, die olympische Bronzemedaille wurde ihm daraufhin aberkannt.[1]

Internationale Erfolge

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
2005 5. Welt-Cup in Taschkent Welter hinter Iván Fundora Zaldívar, Kuba, Astur Schoutajew, Russland, Joe E. Williams, USA und Hadi Habibi, Iran
2005 2. Asienmeisterschaft in Wuhan Welter hinter Si Riguleng, China, vor Hadi Habibi und Rames B. Kumar, Indien
2005 8. WM in Budapest Welter nach Siegen über Harutjan Jenokjan, Armenien und Yusup Abdusalamow, Tadschikistan
2006 3. WM in Guangzhou Welter nach einem Sieg über Sombir, Indien, einer Niederlage gegen Ibragim Aldatow und Siegen über Lee Armstrong, Australien, Krystian Brzozowski, Polen und Michail Ganew, Bulgarien
2006 3. Asienspiele in Doha Welter hinter Asghar Ali Basrighaleh, Iran und Cho Byung-kwan, Südkorea
2007 1. Welt-Cup in Krasnojarsk Welter vor Denis Zargusch, Russland, Don Pritzlaff, USA und Dawit Achalmasulischwili, Georgien
2007 24. WM in Baku Welter nach einem Sieg über Andrei Schiika, Deutschland und einer Niederlage gegen Murad Gaidarow, Weißrussland
2008 1. Olympia-Qualif.-Turnier in Martigny/Schweiz Welter vor Ashgar Ali Basrighaleh, Krystian Brzozowski und Kiril Tersiew, Bulgarien
2008 Silber OS in Peking Welter nach Siegen über Gheroghita Stefan, Rumänien, Emzarios Bentinidis, Griechenland und Murad Gaidarow und einer Niederlage gegen Buwaisar Saitijew
2009 1. Golden-Grand-Prix in Baku Welter vor Irbek Farnijew, Russland, Tschamsulwara Tschamsulwarajew und Agil Gustijew, beide Aserbaidschan
2010 11. Welt-Cup in Moskau Mittel Sieger: Naurus Srapilewitsch Temresow, Aserbaidschan vor Jake Herbert, USA
2010 8. Golden-Grand-Prix in Baku Mittel Sieger: Naurus Srapilewitsch Temresow vor Jake Herbert
2011 5. Ramasan-Kadyrow-Cup in Grosny Mittel hinter Ansor Boltukajew, Russland, Gadschimurad Nurmagomedow, Armenien, Murad Ramasanow, Russland und Omar Machamedow, Weißrussland
2012 3. Intern. Turnier in Kiew Welter hinter Alexander Gostijew, Russland und Andrew Howe, USA
2012 1. Schwarzmeer-Turnier in Odessa Welter vor Oleg Belozerkowski, Ukraine und Gia Tschikladse, Georgien
2012 unpl. OS in London Welter nach einem Sieg über Oleg Motsalin, Griechenland, einer Niederlage gegen Sadegh Saeed Goudarzi, Iran und Siegen über Kiril Tersiew und Gabor Hatos, Ungarn. Die Bronzemedaille wurde ihm wegen erwiesenem Dopings aberkannt und er aus der Wertung genommen.

Legende:

  • alle Wettkämpfe im frien Stil
  • OS = Olympische Spiele
  • WM = Weltmeisterschaft
  • Weltergewicht, Gewichtsklasse bis 74 kg, Mittelgewicht, bis 84 kg Körpergewicht

Quellen

  • Fachzeitschrift Der Ringer
  • Website "Foeldeak Wrestling Database"

Einzelnachweise

  1. Russische Silber-Gewinnerin von London gedopt, Spiegel Online, 8. November 2012

Weblinks