Tagesmitteltemperatur
Klimatologische Kenntage | |
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Lufttemperaturabhängige Kenntage | |
Wüstentag | |
Heißer Tag[2] | |
Tropennacht[2] | |
Sommertag[2] | |
Heiztag[3] | |
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Frosttag[2] | |
Eistag[2] | |
Kalter Tag[2] | keine einheitliche Definition |
Witterungsabhängige Kenntage | |
Bewölkung | Heiterer Tag[2], Trüber Tag[2], Nebeltag[2] |
Luftfeuchte / Temperatur | Schwüler Tag |
Niederschlag | Niederschlagstag[2], Regentag[2], Hageltag[2], Schnee(decken)tag[2] |
Unwetter | Sturmtag[2], Gewittertag[2] |
Die Tagesmitteltemperatur, auch Tagesdurchschnittstemperatur, wird in Deutschland seitens des Deutschen Wetterdienstes seit dem 1. April 2001 durch Bilden des Mittelwerts aller zur vollen Stunde gemessenen Lufttemperaturwerte (TL
) von 0 bis einschließlich 23 Uhr UTC (also von 1 bis einschließlich 0 Uhr MEZ; TUhrzeit
) ermittelt:
Fehlen durch technischen Ausfall mehr als drei Stundenwerte, wird die Tagesmitteltemperatur alternativ aus den gemessenen Temperaturwerten zu den synoptischen Hauptterminen 0, 6, 12 und 18 Uhr UTC gebildet:
Berechnung bis zum 31. März 2001
Von 1870 bis 1878 und von 1901 bis 31. März 2001 wurde die Tagesmitteltemperatur eines Ortes aus drei Temperaturmessungen am Tag ermittelt. Die Uhrzeiten für die damals manuellen Temperaturablesungen wurden Mannheimer Stunden genannt und waren im deutschsprachigen Raum über viele Jahrzehnte hinweg um 7, 14 und 21 Uhr Mittlerer Ortszeit (innerhalb der Sommerzeit jeweils + 1 Std.). Der 21-Uhr-Wert wurde dabei doppelt gewertet und die Summe der vier Werte durch 4 geteilt. Die Berechnung der Tagesmitteltemperatur erfolgt damit nach der Formel
vorgenommen. (Die als T7, T14 und T21 in der Formel angegebenen Uhrzeiten entsprechen hier den Zeiten 7, 14 und 21 Uhr)
Je nach Land kam es allerdings zu Abweichungen der Ablesetermine. Im Jahr 1987 wurden die Termine vom Deutschen Wetterdienst auf 7:30, 14:30 und 21:30 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit verlegt, damit alle Stationen zur gleichen Zeit die Werte ablesen. Die obige Formel behielt jedoch weiterhin ihre Gültigkeit.
Da dieses Verfahren Nächte mit starker Auskühlung zu schwach berücksichtigt, waren weiterhin Thermoisoplethendiagramme, die den durchschnittlichen Tages- und Jahresgang der Temperatur eines Ortes darstellen, interessant. Die dazu benötigten Daten mussten aus Registriergeräten abgelesen werden.
Beispiele
Ort | Basel | Bern | Davos | Genf | Jungfraujoch | Lugano | Magadino | Samedan | St. Gallen | Zürich |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Januar | 0,9 | −1,0 | −5,3 | 1,0 | −13,6 | 2,6 | 0,2 | −9,4 | −1,1 | −0,5 |
Juli | 18,5 | 17,5 | 11,8 | 19,3 | −1,2 | 21,1 | 20,6 | 11,2 | 16,2 | 17,6 |
Siehe auch
Weblinks
- Messdaten des DWD im KL-Format als txt-Dateien – es empfiehlt sich bei Import in Excel „feste Breite“ zu verwenden. Es sind in vier Spalten die 7, 14 und 21 Uhr-Werte sowie ein „Mittelwert“ enthalten.
Einzelnachweise
- ↑ Anmerkung: Auf der Grafik liegt, anders als die Farbmarkierungen bei den Temperaturschwellen, die 0-°C-Linie auf der Grenze zwischen türkis und blau. → Jahresgang der Grafik (animiert)
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o Klimatologische Kenntage im Wetterlexikon des Deutschen Wetterdienstes
- ↑ Deutschland: 15 °C nach VDI 2067; Österreich, Schweiz, Liechtenstein: 12 °C nach Usance
- ↑ auch Tmed ≥ 10 °C: Tag Hauptvegetationsperiode