Thüringer Warte

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Aussichtsturm Thüringer Warte
Inneres - Blick nach oben
Ehemalige innerdeutsche Grenze - Grünes Band

Die Thüringer Warte ist ein 26,5 Meter hoher Aussichtsturm auf dem 678 m ü. NHN[1] hohen Ratzenberg nahe der oberfränkischen Stadt Ludwigsstadt.

Geographische Lage

Der Turm befindet sich auf dem zum Thüringer Schiefergebirge gehörenden Ratzenberg, in der Nähe der im Norden des oberfränkischen Landkreises Kronach gelegenen Stadt Ludwigsstadt. Die Landesgrenze zwischen Bayern und Thüringen verläuft nur etwa 200 Meter vom Turm entfernt. Der innerdeutsche Grenzstreifen ist in diesem Bereich noch gut erkennbar.

Folgende Berge und Gemeinden sind von der Thüringer Warte aus zu sehen:

Geschichte

Hinweistafel zur Grundsteinlegung im Sockel des Turms

Am 13. Juli 1962 beschloss der Gemeinderat der zum damaligen Zeitpunkt noch selbstständigen Gemeinde Lauenstein – seit 1978[2] ein Stadtteil von Ludwigsstadt – die Errichtung eines Aussichtsturms auf dem Ratzenberg, um dadurch den Tourismus zu beleben. Der Entwurf des Turms, für den Baukosten in Höhe von 75.000 DM veranschlagt waren, wurde im Oktober 1962 vorgelegt. Die Grundsteinlegung erfolgte am 22. April 1963 durch den damaligen Kronacher Landrat Edgar Emmert. Errichtet wurde die 34,2 Tonnen schwere viereckige Stahlkonstruktion von der aus Probstzella stammenden und seit Ende des Zweiten Weltkriegs in Ludwigsstadt ansässigen Firma des Industriepioniers Franz Itting. Die tatsächlichen Baukosten – ohne den erst später erfolgten Innenausbau – beliefen sich auf 113.000 DM.

Die Einweihung des Turms erfolgte am 17. Juni 1963, dem damaligen Tag der deutschen Einheit, der an den Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 erinnern sollte. Festredner der Veranstaltung war Rainer Barzel, damals Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen.

Der Turm war ein Besuchermagnet für viele, die ins Thüringer Land schauen wollten, unter anderem auch ehemalige Bewohner der thüringischen Orte der Umgebung. Zu den Besuchern zählten Bundespräsident Heinrich Lübke (Oktober 1964), Herbert Wehner (17. Juni 1965), Vizekanzler Erich Mende und der Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen, Heinrich Windelen (1983).

Vom Frühjahr 1993 bis März 1994 wurde der Turm umfangreichen Sanierungsarbeiten unterzogen, bei denen die ursprünglich aus asbesthaltigen Faserzementplatten bestehende Verkleidung durch eine Blechkonstruktion ersetzt wurde. Die Kosten hierfür beliefen sich auf etwa 300.000 DM. Die Wiedereröffnung für Besucher fand am 1. April 1994 statt, offiziell wurde die Thüringer Warte der Öffentlichkeit mit einer Feierstunde am 14. Mai 1994 vorgestellt. Weitere Sanierungsarbeiten erfolgten im Jahr 2012: Der marode gewordene Holzboden der Aussichtsplattform wurde durch eine Blech- und Stahlkonstruktion ersetzt. Die Kosten hierfür beliefen sich auf 16.500 Euro.[3]

Im Inneren des Turms befindet sich eine Dauerausstellung über die innerdeutsche Grenze.[4][5]

Weblinks

Commons: Thüringer Warte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

Einzelnachweise

  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. Die Geschichte von Lauenstein. Stadt Ludwigsstadt, abgerufen am 21. März 2011.
  3. Karl-Heinz Hofmann: Besucher stehen jetzt auf festem Boden. inFranken.de, 25. Mai 2012, abgerufen am 25. Mai 2012.
  4. Ludwigsstadt und Probstzella – Ausstellung zur Grenzgeschichte. Bayerischer Rundfunk, 23. Juni 2009, archiviert vom Original am 19. September 2011; abgerufen am 21. März 2011.
  5. Neue Dauerausstellung in der Thüringer Warte. Stadt Ludwigsstadt, 19. Juni 2009, abgerufen am 21. März 2011.

Koordinaten: 50° 31′ 7″ N, 11° 21′ 5″ O