VfB Königsberg
VfB Königsberg | |||
Voller Name | Verein für Bewegungsspiele Königsberg | ||
Ort | Königsberg | ||
Gegründet | 7. Juli 1900 | ||
Aufgelöst | 1945 | ||
Vereinsfarben | Schwarz-Weiß | ||
Stadion | Maraunenhof | ||
Höchste Liga | Gauliga | ||
Erfolge | 16 Teilnahmen an der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft | ||
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Der VfB Königsberg war ein deutscher Sportverein der ostpreußischen Hauptstadt Königsberg. Der Verein wurde am 7. Juli 1900 als FC 1900 Königsberg gegründet und 1907 in VfB Königsberg umbenannt.
Fußball
Am 7. Juli 1900 war es der damals 18 Jahre alte Hans Weinberg, der mit sieben sportbegeisterten Schülern des Kneiphöfschen Gymnasiums den Fußball-Club Königsberg als Vorläufer des späteren VfB Königsberg gründete.[1]
Der FC 1900 Königsberg war 1904 eines der Gründungsmitglieder des Verbandes Königsberger Ballspiel-Vereine und gewann im selben Jahr die erste Königsberger Stadtmeisterschaft.
Am 12. April 1908 wurde der VfB erster Verbandsmeister des Baltischen Rasensport-Verbandes (BRV) und durfte somit an der Endrunde um die deutsche Fußballmeisterschaft teilnehmen. Nach einer 0:7-Niederlage im Erstrundenspiel am 12. April 1908 gegen Viktoria 89 Berlin schieden die Königsberger jedoch frühzeitig aus dem Bewerb aus.
Bis 1930 gewann der Verein zwölf Mal den nordostdeutschen bzw. baltischen Meistertitel, wobei den Königsbergern die Meisterehren von 1920, 1921 und 1922 erst nach Protesten am grünen Tisch zuerkannt wurden. Außerdem nahm der VfB Königsberg bis 1945 insgesamt 15 Mal an der Endrunde um die deutsche Fußballmeisterschaft teil, musste jedoch in den Jahren von 1920 bis 1922 auf ein Mitwirken verzichten, da ihnen in diesen Spieljahren der Meistertitel erst nach Beginn der Endrunde zugesprochen wurde. Dies hatte zur Folge, dass in diesem Zeitraum dreimal der Meisterschaftszweite (1920 Titania Stettin, 1921 Stettiner SC und 1922 wiederum Titania Stettin) bei der Endrunde zur deutschen Meisterschaft antreten konnte. Das beste Ergebnis erzielte der VfB Königsberg 1928, als mit einem 3:2-Erfolg über den Breslauer SC 08 das Weiterkommen in die zweite Runde erreicht werden konnte. Gegen den Hamburger SV waren die Ostpreußen jedoch in der nächsten Runde im eigenen Maraunenhof-Stadion klar unterlegen und verloren das Spiel am 28. Juli 1928 mit 0:4.
Erfolge
- Meister von Königsberg: 1903/04, 1904/05, 1905/06, 1906/07, 1907/08, 1908/09, 1910/11, 1911/12, 1920/21, 1921/22, 1922/23, 1923/24, 1924/25
- Meister von Ostpreußen: 1920/21, 1921/22, 1922/23, 1923/24, 1924/25, 1925/26, 1926/27, 1927/28, 1928/29, 1929/30, 1930/31, 1931/32
- 11 x Baltischer Fußballmeister: 1908, 1909, 1920, 1921, 1922, 1923, 1924, 1925, 1926, 1928, 1929, 1930
- 5 x Meister der Gauliga Ostpreußen: 1940, 1941, 1942, 1943, 1944
- 16 x Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft: 1908, 1909, 1923, 1924, 1925, 1926, 1927, 1928, 1929, 1930, 1931, 1940, 1941, 1942, 1943, 1944
Spieler
Dem Mannschaftskader in der letzten Gauligasaison gehörten folgende Spieler (in Klammern die Nachkriegsvereine, soweit bekannt) an; viele davon verschlug es zunächst nach dem Krieg nach Schleswig-Holstein:
- Bauer,
- Kurt Baluses (Holstein Kiel, Eckernförder SV, TSV Rot-Weiß Niebüll (?), Itzehoer SV),
- Behrens,
- Hans Berndt (SG Charlottenburg/Tennis Borussia Berlin),
- Herbert Burdenski (FC Schalke 04, Erler SV 08, Sportfreunde Buer, TSV Braunschweig, Werder Bremen),
- Josef Ciesiolka,
- Esser,
- Paul Jesnowski,
- Hans Klinger (Eintracht Braunschweig (?), TuS Nortorf (?), Itzehoer SV),
- Kurt Krause (Eckernförder SV, Itzehoer SV),
- Kurt Lingnau [2] (SG Mariendorf/Blau-Weiß 90 Berlin (?), Holstein Kiel (?), Eimsbütteler TV (?), Eckernförder SV, Itzehoer SV, TSV Duwo 08),
- Nawrocki,
- Gerhard Reich (Itzehoer SV),
- Erwin Scheffler (Rot-Weiß Niebüll, Itzehoer SV, 1. FC Kaiserslautern),
- Helmut Scheffler
- Helmut Sodeick (oder: Sodeik, Sodeit),
- Theo Sommerlatt (Phönix Karlsruhe, ASV Durlach).
Zu den bekannten Spielern des VfB Königsberg gehören auch die Torhüter:
sowie weitere Feldspieler wie Eduard Krause
Udo Lattek spielte in der Knabenmannschaft des VfB Königsberg.
Sportplatz
Der VfB Königsberg spielte seit 1905 auf dem Walter-Simon-Platz am Ort des heutigen Baltika-Stadions. 1921 wurde ein eigenes Stadion an der Aschmannallee in Maraunenhof fertiggestellt, das zur neuen Heimstätte des Vereins wurde. Wichtige Spiele wurden später auch auf dem Sportplatz von Prussia Samland in der Steffeckstraße sowie auf dem Sportplatz am Friedländer Tor ausgetragen. Dieser hatte ein Fassungsvermögen von 22.000 Zuschauern (Tribüne 750, Sitzplätze 3000).[3] Der Zuschauerrekord (1937) war 18.000 Zuschauer.
Eishockey
1927 war der VfB Königsberg zur deutschen Meisterschaft qualifiziert, trat aber nicht an[4]. Im folgenden Jahr wurde aufgrund eines Einspruchs die Ostdeutsche Meisterschaft für noch nicht beendet erklärt, so dass der VfB nicht zugelassen wurde. In den folgenden beiden Jahren trat er hingegen an und verlor 1931 erst im Finale gegen den Berliner Schlittschuhclub
Auflösung des Vereins
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das bis dahin deutsche Königsberg von der Sowjetunion annektiert. Der VfB Königsberg wurde, wie auch der Stadtkonkurrent SV Prussia-Samland Königsberg und alle übrigen deutschen Vereine und Einrichtungen zwangsaufgelöst.
Logos
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erstes Logo des VfB Königsberg
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Logo zum 25-jährigen Jubiläum
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Logo des FC Königsberg.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ archiv.preussische-allgemeine.de, Das Ostpreußenblatt: Sieben Schüler machten den Anfang
- ↑ gehörte wahrscheinlich nur zu Beginn der Saison noch dem VfB-Kader an
- ↑ Sportplatz am Friedländer Tor auf einem Stadtplan von Königsberg
- ↑ muc.de, Deutsche Meisterschaft des DEV - 1926/27
Koordinaten: 54° 44′ 28,5″ N, 20° 31′ 2,9″ O