Warszawa (Schiff, 1969)

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Warszawa
Die Warszawa 2004 nach der Außerdienststellung
Die Warszawa 2004 nach der Außerdienststellung
Schiffsdaten
Flagge Sowjetunion Sowjetunion (1968–1988)
Polen Polen
andere Schiffsnamen

Smeli (1968–1988)

Schiffstyp Zerstörer
Klasse Projekt 61 (1968–1973)
Projekt 61MP
Bauwerft Werft Nr. 444, Nikolajew
Baunummer 1712
Kiellegung 15. November 1966
Stapellauf 6. Februar 1968
Indienststellung Sowjetunion 7. November 1969
Polen 9. Januar 1988
Außerdienststellung Sowjetunion 9. Januar 1988
Polen 2003
Verbleib Abbruch ab 2004[1]
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 146,20 m (Lüa)
Breite 15,80 m
Tiefgang (max.) 6,80 (inkl. Sonar) m
Verdrängung Standard: 4.250 tn.l.
Maximum: 4.950 tn.l.
 
Besatzung 315 Mann
Maschinenanlage
Maschine 4 × Gasturbine
Maschinen­leistung 96.000 PS (70.608 kW)
Höchst­geschwindigkeit 35 kn (65 km/h)
Propeller 2 × 2
Bewaffnung

ORP[2] Warszawa[3] war die letzte als Zerstörer klassifizierte Einheit der polnischen Kriegsmarine. Das Schiff gehörte zur sowjetischen Klasse Kaschin Mod (Projekt 61MP). Zur Unterscheidung vom gleichnamigen Zerstörer der Kotlin-SAM-Klasse wurde es inoffiziell als Warszawa II bezeichnet, obwohl es sich streng genommen um das dritte nach der polnischen Hauptstadt Warschau benannte Schiff in der polnischen Marine handelte.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wurde als eine Einheit des Projekt 61 (Kaschin-Klasse) unter dem Namen Smeli[4] zunächst in die sowjetische Schwarzmeerflotte eingegliedert und wechselte nach dem Umbau 1973, der sie auf den Standard des Projekt 61MP brachte, in die Baltische Flotte. In dieser Zeit trug es das taktische Zeichen 440. 1982 bis 1985 wurde es in Riga generalüberholt.

Nach der Außerdienststellung der Warszawa der Kotlin-SAM-Klasse 1986 entschied sich die Leitung der polnischen Kriegsmarine für die Anpachtung eines sowjetischen Zerstörers der Kaschin-Klasse. Hierfür hat die sowjetische Marine die Smeli angeboten. Nach einer weiteren Überholung in Leningrad 1987 kam das Schiff im Herbst dieses Jahres nach Gdingen und wurde nach einer etwa sechswöchigen Übergabe in die polnischen Seestreitkräfte mit dem Namen Warszawa und der Nummer 271 eingegliedert. Der Pachtvertrag enthielt ein Veränderungsverbot am Schiff sowie eine Ankaufsoption.

Die Warszawa absolvierte in der Folge einige Auslandsbesuche:

Mit dem Jahreswechsel 1992/1993 wurde das Schiff im Rahmen der Verrechnung gegen russische Staatsschulden dem polnischen Staat übereignet. In den 1990er-Jahren wurde das Schiff modernisiert. Am 5. Dezember 2003 wurde auf der Warszawa die polnische Flagge gestrichen, die formale Außerdienststellung wurden rückwirkend auf den 1. Dezember 2003 gesetzt.

Kommandanten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. komandor porucznik[5] Jerzy Wójcik – Januar 1988 – Oktober 1990
  2. komandor porucznik Zdzisław Płaczek – Oktober 1990 – November 1998
  3. komandor podporucznik[6] Krzysztof Maćkowiak – November 1998 – Dezember 2003

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jarosław Ciślak: Polska Marynarka Wojenna 1995, Warschau 1995

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Warszawa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Warszawa“ złomowana. In: Życie Warszawy, 20. Oktober 2004
  2. „ORP“ ist die Abkürzung für „Okręt Rzeczypospolitej Polskiej“ und der Namenspräfix polnischer Schiffe. ORP bedeutet „Kriegsschiff der Republik Polen“.
  3. Warszawa ist der polnische Name der Stadt Warschau.
  4. Смелый Smeli, Der Kühne.
  5. „komandor porucznik“ entspricht OF-4 (Fregattenkapitän).
  6. „komandor podporucznik“ entspricht OF-3 (Korvettenkapitän).