Éva Tardos

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Éva Tardos (2007)

Éva Tardos (* 1. Oktober 1957 in Budapest) ist eine ungarische Mathematikerin und Informatikerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tardos studierte an der Loránd-Eötvös-Universität in Budapest, wo sie 1981 ihr Diplom machte und 1984 bei András Frank promoviert wurde. Danach war sie als Humboldt-Stipendiatin an der Universität Bonn und am MSRI. 1986/7 war sie mit einem Stipendium der Ungarischen Akademie der Wissenschaften an der Loránd-Eötvös-Universität und danach zwei Jahre Gastprofessorin am Massachusetts Institute of Technology. Seit 1989 ist sie Professorin an der Cornell University.

Sie beschäftigt sich mit Algorithmen, Komplexitätstheorie, Spielen in Netzwerken und auf Graphen (Algorithmische Spieltheorie mit Anwendungen auf Systeme und Algorithmen für eigennützige Nutzer[1]), Netzwerktheorie (Wegsuche von Paketen, Design, Flussalgorithmen, Theorie sozialer Netzwerke) und allgemein kombinatorischen Optimierungsproblemen in Netzwerken und Graphen, Scheduling.

1988 gewann sie den Fulkerson-Preis (für A strongly polynomial minimum cost circulation algorithm, Combinatorica, Band 5, 1985, S. 247–256). 1991 bis 1993 war sie Sloan Research Fellow, 1990 bis 1995 Packard Fellow, 1999 bis 2000 Guggenheim Fellow und 1991 bis 1996 Presidential Young Investigator der National Science Foundation. Sie war Invited Speaker auf dem ICM 1990 in Kyoto (Strongly Polynomial and Combinatorial Algorithms in Optimization). Sie ist Mitglied der American Academy of Arts and Sciences, der National Academy of Engineering, der National Academy of Sciences, der American Philosophical Society und Fellow der Association for Computing Machinery. 2006 erhielt sie den George-B.-Dantzig-Preis und 2012 den Gödel-Preis für ihre Arbeit How bad is selfish routing ? mit Tim Roughgarden.[2] 2013 erhielt sie den Technical Achievement Award der IEEE Computer Society für ihre Arbeiten zur algorithmischen Spieltheorie und speziell selfish routing.[3] Für 2017 wurde ihr der EATCS-Award zugesprochen, für 2019 die John-von-Neumann-Medaille der IEEE und für 2023 sowohl die Brouwer-Medaille als auch der Knuth-Preis. Sie ist Fellow der American Mathematical Society. 2014/15 und 2015/16 war sie im Abel-Preis-Komitee.

1988 verschärfte sie (sowie zuvor Noga Alon und R. B. Boppana)[4] ein Ergebnis von Alexander Alexandrowitsch Rasborow, indem sie zeigte, dass der Unterschied in der Schaltkreiskomplexität zwischen monotonen und nicht-monotonen Booleschen Funktionen exponentiell sein kann.[5]

2003 bis 2009 war sie Herausgeberin des SIAM J. Computing. Sie ist Mitherausgeberin des Journal of the ACM und von Combinatorica.

Sie ist die Schwester von Gábor Tardos.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Éva Tardos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. selfish users
  2. Journal of the ACM, Band 49, 2002, S. 236–259
  3. Technical Achievement Award IEEE Computer Society 2013
  4. Noga Alon, R. B. Boppana, The monotone circuit complexity of Boolean functions, Combinatorica, Band 7, 1987, S. 1–22
  5. Tardos, The gap between monotone and non-monotone circuit complexity is exponential, Combinatorica, Band 8, 1988, S. 141–142
  6. ÖAW wählt 34 neue Mitglieder. In: ots.at. 15. April 2024, abgerufen am 15. April 2024.