„Erdöl/Tabellen und Grafiken“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
→‎Ölpreis: erg & typo
Zeile 357: Zeile 357:
Die kurzfristige Betrachtung seit 1985 zeigt, dass seit etwa 1999 der Ölpreis tendenziell zunimmt; das Platzen der [[Spekulationsblase]] am [[Neuer Markt|Neuen Markt]] mit der wirtschaftlichen [[Rezession]] Anfang 2001 sowie die Geschehnisse rund um den [[Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA|11. September 2001]], die eine sinkende Nachfrage nach [[Kerosin]] zur Folge hatten, senkten die Nachfrage nach Öl und damit den Ölpreis.
Die kurzfristige Betrachtung seit 1985 zeigt, dass seit etwa 1999 der Ölpreis tendenziell zunimmt; das Platzen der [[Spekulationsblase]] am [[Neuer Markt|Neuen Markt]] mit der wirtschaftlichen [[Rezession]] Anfang 2001 sowie die Geschehnisse rund um den [[Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA|11. September 2001]], die eine sinkende Nachfrage nach [[Kerosin]] zur Folge hatten, senkten die Nachfrage nach Öl und damit den Ölpreis.


Am 3. Januar 2008 stieg der Ölpreis in London auf eine neue Rekordmarke. Für die Nordseesorte [[Brent (Öl)|Brent]] lag der Preis im Handelsverlauf bei 98,50 US-Dollar pro Barrel (circa 159 Liter). Zum Tagesschluss notierte die Nordseesorte bei 97,60 US-Dollar. Brent wird als Referenz für die Bewertung von mehr als 65 Prozent der weltweit gehandelten Ölvorräte benutzt.
Am 3. Januar 2008 stieg der Ölpreis in London auf eine neue Rekordmarke. Für die Nordseesorte [[Brent (Öl)|Brent]] lag der Preis im Handelsverlauf bei 98,50 US-Dollar pro [[Barrel]] (circa 159 Liter). Zum Tagesschluss notierte die Nordseesorte bei 97,60 US-Dollar. Brent wird als Referenz für die Bewertung von mehr als 65 Prozent der weltweit gehandelten Ölvorräte benutzt.


Der Preis für US-Leichtöl [[West Texas Intermediate]] (WTI) erreichte am 3. Januar 2008 im Tagesverlauf einen neuen Rekordpreis von 100,09 US-Dollar pro Barrel, ehe er den Handel in New York mit 99,18 US-Dollar beendete.<Ref>[http://www.finanznachrichten.de/suche/oelpreis.asp Nachrichten zum Thema Ölpreis]</ref> Die "Ehre" die 100-Dollar-Marke überschritten zu haben wurde dabei dem Broker Richard Arens zuteil. Er kaufte 1.000 [[Barrel]] [[Rohöl ]](je 159 Liter) für exakt 100.000 Dollar. Kurz nach dem Kauf gab Arens das Öl bei sinkenden Kursen wieder ab und nahm dabei einen Verlust von 600 Dollar hin. Analysten diverser Rohstoffhandelshäuser (Susden, NewEdge) äußerten die Vermutung, Arens habe das Geschäft nur der Form halber betrieben, um der Erste zu sein, der Öl für 100$ kauft.<Ref>[http://derstandard.at/?url=/?id=3170811 Der Standard: US-Händler trieb Ölpreis über Marke von 100 Dollar]</ref>
Der Preis für US-Leichtöl [[West Texas Intermediate]] (WTI) erreichte am 3. Januar 2008 im Tagesverlauf einen neuen Rekordpreis von 100,09 US-Dollar pro Barrel, ehe er den Handel in New York mit 99,18 US-Dollar beendete.<Ref>[http://www.finanznachrichten.de/suche/oelpreis.asp Nachrichten zum Thema Ölpreis]</ref> Am 2. Januar 2008 notierte der Preis für US-Leichtöl im Handelsverlauf erstmals bei genau 100,00 US-Dollar. Er beendete den Handel in New York mit 99,62 US-Dollar und erzielte damit den bisher höchsten Tagesschlusswert.<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,526297,00.html Der Spiegel: Rekordpreis - Ölpreis knackt 100-Dollar-Marke]</ref> Die „Ehre“ die 100-Dollar-Marke überschritten zu haben wurde dabei dem [[Broker]] Richard Arens zuteil. Er kaufte 1.000 Barrel Rohöl (je 159 Liter) für exakt 100.000 Dollar. Kurz nach dem Kauf gab Arens das Öl bei sinkenden Kursen wieder ab und nahm dabei einen Verlust von 600 Dollar hin. [[Analyst]]en diverser Rohstoffhandelshäuser (Susden, NewEdge) äußerten die Vermutung, Arens habe das Geschäft nur der Form halber betrieben, um der Erste zu sein, der Öl für 100 Dollar kauft.<Ref>[http://derstandard.at/?url=/?id=3170811 Der Standard: US-Händler trieb Ölpreis über Marke von 100 Dollar]</ref>


Es ist dabei zu beachten, dass der nominale Ölpreis nicht mit dem realen zu verwechseln ist. Der reale Ölpreis ist inflationsbereinigt, wohingegen der nominale eher trügerisch ist, indem er den aktuellen Ölpreis so erscheinen lässt, als wäre er höher als 1981 (dem realen Allzeithoch), obwohl er real (=inflationsbereinigt) noch unter dem Stand von 1981 liegt.
Es ist dabei zu beachten, dass der nominale Ölpreis nicht mit dem realen zu verwechseln ist. Der reale Ölpreis ist inflationsbereinigt, wohingegen der nominale eher trügerisch ist, indem er den aktuellen Ölpreis so erscheinen lässt, als wäre er höher als 1981 (dem realen Allzeithoch), obwohl er real (=inflationsbereinigt) noch unter dem Stand von 1981 liegt.

Version vom 8. Januar 2008, 19:02 Uhr

Hier werden Tabellen und Grafiken mit genauen Angaben zum Thema Erdöl dargestellt.

Im Jahre 2006 wurden weltweit 3,942 Milliarden Tonnen Erdöl gefördert. Die bedeutendsten Förderländer waren Saudi-Arabien (525,0 Millionen Tonnen), Russland (485,0 Millionen Tonnen) und die USA (313,6 Millionen Tonnen). Weitere große Fördergebiete von Erdöl in Europa befinden sich in Norwegen und Großbritannien. Die förderfähigen Reserven wurden von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) im Jahre 2006 auf weltweit 162,8 Milliarden Tonnen geschätzt. Davon entfielen 21,7 Prozent auf Saudi-Arabien, 11,5 Prozent auf den Iran und 9,6 Prozent auf den Irak.

Da seit den 1980er Jahren weltweit mehr Erdöl verbraucht als gefunden wird, sind auch die Zeitangaben problematisch, die besagen, dass unter derzeitigen Voraussetzungen - das heißt bei gleichem Verbrauch (statische Reichweite) - die Erdöl-Reserven noch bis 2048 reichen werden. Zudem ist dies irreführend, da der tägliche Erdölverbrauch im Laufe der letzten Jahrzehnte immer gestiegen ist und sich dieser Trend durch das große Wirtschaftswachstum vor allem der Volksrepublik China und von Indien verstärkt hat. Des Weiteren ist es nach Ansicht von Experten unwahrscheinlich, dass in Zukunft größere Ölfelder gefunden werden, die den Bedarf decken könnten. Andere Erdölvorkommen wie Ölsand würden zwar noch länger reichen, erfordern aber einen viel höheren Energieaufwand beim Abbau.

Förderung nach Ländern

Alle Zahlen beziehen sich auf die Staaten in ihren heutigen Grenzen (Förderung in Millionen Tonnen).

Datei:KarteOelTop20Nationen.png
Die Top 20 der Weltölförderländer (Stand: 2004)
Datei:Diagramm foerdermengen.png
Entwicklung der zehn größten Erdölförderländer
Datei:Balkendiagramm foerdermenge.png
Entwicklung weltweiten Fördermenge pro Jahr
Rang Land 1970 1980 1990 2000 2006
1. Saudi-Arabien 188,4 496,4 341,3 439,8 525,0
2. Russland 318,0 543,0 516,2 323,0 485,0
3. USA 475,3 482,2 414,5 351,8 313,6
4. Iran 191,3 76,6 161,4 193,3 198,0
5. VR China 17,0 106,0 138,3 162,6 186,0
6. Mexiko 21,5 106,8 147,7 173,3 185,5
7. Kanada 62,0 83,0 92,2 131,6 152,0
8. Venezuela 194,3 112,9 115,9 172,9 151,0
9. VAE 37,7 82,6 102,0 120,5 137,7
10. Kuwait 150,6 81,4 58,7 106,3 135,0
11. Norwegen 0,0 24,4 81,8 159,0 130,0
12. Nigeria 54,2 101,8 90,7 101,2 118,0
13. Irak 76,5 130,0 100,7 128,0 95,0
14. Brasilien 8,0 9,4 32,1 72,6 89,5
15. Algerien 47,2 51,5 56,7 59,2 87,5
16. Libyen 159,8 85,9 66,0 80,8 83,5
17. Großbritannien 0,1 80,5 91,6 117,9 75,0
18. Angola 5,1 7,4 23,6 37,6 68,5
19. Kasachstan 13,0 30,0 28,5 30,6 67,0
20. Indonesien 42,6 78,5 70,1 82,3 53,0
21. Katar 17,4 22,8 20,6 38,7 51,0
22. Oman 16,6 14,0 34,4 47,6 37,5
23. Indien 7,1 9,4 34,8 36,1 37,3
24. Argentinien 3,4 25,2 25,9 40,4 36,2
25. Malaysia 0,9 13,2 29,9 35,5 36,0
26. Ägypten 16,4 30,1 45,5 38,8 32,5
27. Ecuador 0,2 10,8 14,9 20,9 28,0
28. Kolumbien 11,3 6,5 22,7 35,3 27,5
29. Australien 14,4 18,0 28,4 35,3 23,0
30. Syrien 4,2 8,4 21,1 27,4 23,0
Deutschland 7,5 4,6 3,6 3,1 3,5
Österreich 2,7 1,5 1,2 1,2 1,1
Welt 2.275,0 3.059,0 3.164,3 3.604,6 3.942,2

Quelle: Öldorado von ExxonMobil

Förderung nach Unternehmen

In der folgenden Tabelle sind das Land, in dem sich der Hauptsitz der Firma befindet und die geförderte Menge aufgeführt.

Rang Unternehmen Land Menge (2004)
in Mio. t
1. Saudi Aramco Saudi-Arabien 442
2. National Iranian Oil Company Iran 195
3. PEMEX Mexiko 190
4. Petróleos de Venezuela Venezuela 153
5. BP Großbritannien 122
6. Kuwait National Petroleum Corporation Kuwait 116
7. Nigerian National Petroleum Corporation Nigeria 116
8. Royal Dutch Shell Niederlande 108
9. ExxonMobil USA 108
10. Petrochina VR China 106
11. Iraq National Oil Irak 99
12. Abu Dhabi National Oil Company VAE 97
13. Lukoil Russland 86
14. Chevron Corporation USA 85
15. Total Frankreich 84
16. Yukos Russland 80
17. Petrobras Brasilien 79
18. National Oil Corporation of Libya Libyen 77
19. Sonatrach Algerien 60
20. Eni Italien 51

Quelle: RWE Weltenergiereport 2005

Raffineriekapazität

Die zehn größten Raffineure (in Millionen Tonnen):

Datei:Kreisdiagramm raffineriekapazitaet.png
Anteile an der weltweiten Raffineriekapazität im Jahr 2004 (10 größten Raffineure)
Rang Land 1990 2000 2006
1. USA 777,9 826,9 863,6
2. VR China 110,0 217,3 312,3
3. Russland 439,4 271,8 266,9
4. Japan 219,2 248,2 233,8
5. Südkorea 43,4 128,0 128,8
6. Italien 119,3 118,0 119,0
7. Deutschland 100,8 112,9 116,9
8. Indien 56,1 105,7 112,8
9. Saudi-Arabien 93,1 87,3 104,8
10. Kanada 94,1 95,3 102,1
Österreich 10,2 10,4 10,4
Schweiz 6,8 6,8 6,8
Welt 3.730,4 4.064,5 4.254,9

Quelle: Öldorado von ExxonMobil

Reserven

Datei:KarteOelVorratTop10Nationen.png
Die zehn Staaten der Erde mit den größten Erdölreserven, Kanada einschließlich Ölsande (Stand: 2004)
Datei:Kreisdiagramm erdoelreserven.png
Verteilung der weltweiten Erdölreserven im Jahr 2004, Kanada einschließlich Ölsande (10 erdölreichsten Länder)

Es wird vorausgesagt, dass die Erdölreserven rechnerisch nur noch rund 40 Jahre den Weltverbrauch decken können. Die Tatsache, dass ähnliche, nicht eingetretene Vorhersagen bereits in der Vergangenheit getroffen wurden, hat den Begriff Erdölkonstante hervorgebracht.

Nach Angaben der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe waren 2006 Saudi-Arabien (35,3 Milliarden Tonnen), Iran (18,7 Milliarden Tonnen), Irak (15,6 Milliarden Tonnen), Kuwait (13,8 Milliarden Tonnen) und die die VAE (13,3 Milliarden Tonnen) die fünf Länder mit den größten Ölreserven. Kritiker dieser Angaben weisen allerdings darauf hin, dass die Zahlen häufig aus politischen Gründen verfälscht wurden. Zudem melden viele Länder jährlich dieselben Zahlen, obwohl sie gleichzeitig große Mengen Erdöl fördern; die Zahlen werden also oft nicht angepasst.

In einigen Quellen liegt Kanada wegen der Hinzurechnung der Ölsande mit 24,1 Milliarden Tonnen förderbarer Reserven auf Rang zwei. Allerdings ist die Gewinnung aus Ölsand wegen finanzieller, energetischer und ökologischer Probleme nicht äquivalent zur Förderung von konventionellem Erdöl und die Hinzurechnung daher kritisch zu betrachten.

In der folgenden Tabelle aufgeführt sind die zehn Länder mit den größten Erdölreserven 2006 (in Millionen Tonnen). Unter Reserven versteht man die zu gegenwärtigen Preisen und mit heutigen Fördertechnologien gewinnbare Menge an Rohstoffen.

Rang Land Reserven (2006)
in Mio. t
Anteil in %
1. Saudi-Arabien 35.347 21,7
2. Iran 18.707 11,5
3. Irak 15.646 9,6
4. Kuwait 13.810 8,5
5. VAE 13.306 8,2
6. Venezuela 10.886 6,7
7. Russland 10.238 6,3
8. Libyen 5.646 3,5
9. Nigeria 4.928 3,0
10. Kasachstan 4.800 2,9
Deutschland 41 0,0
Österreich 7 0,0
Welt 162.807 100,0

Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Der weltweite Rohölbedarf liegt aktuell (2007) bei 31.000 Millionen Barrel/Jahr[1] bzw. 4.216 Millionen Tonnen/Jahr.

Ressourcen

In der folgenden Tabelle aufgeführt sind die zehn Länder mit den größten Erdölressourcen 2006 (in Millionen Tonnen). Als Ressourcen wird die nachgewiesene Menge der Rohstoffe definiert, die derzeit technisch und/oder wirtschaftlich nicht gewonnen werden kann sowie die nicht nachgewiesene, aber geologisch mögliche, zukünftig gewinnbare Menge einer Rohstoff-Lagerstätte.

Rang Land Ressourcen (2006)
in Mio. t
Anteil in %
1. Russland 13.500 16,5
2. Saudi-Arabien 8.700 10,6
3. USA 8.000 9,7
4. Kasachstan 4.000 4,9
5. Iran 3.900 4,8
6. Irak 3.800 4,6
7. Venezuela 3.000 3,7
8. Mexiko 2.900 3,5
9. Nigeria 2.200 2,7
10. VR China 2.200 2,7
Deutschland 20 0,0
Österreich 10 0,0
Welt 82.056 100,0

Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Verbrauch

Datei:Kreisdiagramm erdoelverbrauch.png
Verteilung der 10 größten Erdölverbraucher

Aufgeführt sind die zehn Länder mit dem größten Verbrauch an Erdöl 2006 (in Millionen Tonnen) und deren Anteil am weltweiten Verbrauch (in Prozent).

Rang Land Menge (2006)
in Mio. t
Anteil in %
1. USA 958,4 24,6
2. VR China 349,8 9,0
3. Japan 235,0 6,0
4. Russland 136,0 3,5
5. Indien 120,3 3,1
6. Deutschland 113,2 2,9
7. Brasilien 104,2 2,7
8. Südkorea 100,0 2,6
9. Kanada 100,0 2,6
10. Frankreich 92,8 2,4
Österreich 14,2 0,4
Schweiz 12,6 0,3
Welt 3.897,6 100,0

Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Import

Datei:Rohoelimporte.png
Rohölimporte der Bundesrepublik Deutschland seit 1970

Aufgeführt sind die zehn größten Erdölimporteure 2006 (in Millionen Tonnen) und deren Anteil am Import (in Prozent).

Rang Land Menge (2006)
in Mio. t
Anteil in %
1. USA 585,0 25,9
2. Japan 200,4 8,9
3. VR China 145,2 6,4
4. Südkorea 120,6 5,3
5. Deutschland 109,2 4,8
6. Indien 100,0 4,4
7. Italien 93,5 4,1
8. Frankreich 82,0 3,6
9. Spanien 61,2 2,7
10. Niederlande 59,2 2,6
Welt 2.256,5 100,0

Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Export

Aufgeführt sind die größten Erdölexporteure 2006 (in Millionen Tonnen) und deren Anteil am Exportmarkt (in Prozent).

Rang Land Menge (2006)
in Mio. t
Anteil in %
1. Saudi-Arabien 360,0 16,2
2. Russland 248,2 11,2
3. Iran 128,0 5,8
4. VAE 117,0 5,3
5. Nigeria 112,0 5,1
6. Venezuela 110,0 5,0
7. Norwegen 106,6 4,8
8. Mexiko 99,1 4,5
9. Kanada 93,4 4,2
10. Kuwait 86,0 3,9
Welt 2.216,1 100,0

Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Ölpreis

Der historische Ölpreisverlauf zeigt das goldene Zeitalter billigen Öls zwischen dem Ersten Weltkrieg bis zur ersten Ölkrise, davor und danach sind inflationsbereinigt deutliche Preisschwankungen erkennbar. Die derzeitigen hohen Preise liegen noch unter den maximalen Spitzen von 1863, was mit der längerfristigen Preisentwicklung bei anderen Rohstoffen übereinstimmt.

Die kurzfristige Betrachtung seit 1985 zeigt, dass seit etwa 1999 der Ölpreis tendenziell zunimmt; das Platzen der Spekulationsblase am Neuen Markt mit der wirtschaftlichen Rezession Anfang 2001 sowie die Geschehnisse rund um den 11. September 2001, die eine sinkende Nachfrage nach Kerosin zur Folge hatten, senkten die Nachfrage nach Öl und damit den Ölpreis.

Am 3. Januar 2008 stieg der Ölpreis in London auf eine neue Rekordmarke. Für die Nordseesorte Brent lag der Preis im Handelsverlauf bei 98,50 US-Dollar pro Barrel (circa 159 Liter). Zum Tagesschluss notierte die Nordseesorte bei 97,60 US-Dollar. Brent wird als Referenz für die Bewertung von mehr als 65 Prozent der weltweit gehandelten Ölvorräte benutzt.

Der Preis für US-Leichtöl West Texas Intermediate (WTI) erreichte am 3. Januar 2008 im Tagesverlauf einen neuen Rekordpreis von 100,09 US-Dollar pro Barrel, ehe er den Handel in New York mit 99,18 US-Dollar beendete.[2] Am 2. Januar 2008 notierte der Preis für US-Leichtöl im Handelsverlauf erstmals bei genau 100,00 US-Dollar. Er beendete den Handel in New York mit 99,62 US-Dollar und erzielte damit den bisher höchsten Tagesschlusswert.[3] Die „Ehre“ die 100-Dollar-Marke überschritten zu haben wurde dabei dem Broker Richard Arens zuteil. Er kaufte 1.000 Barrel Rohöl (je 159 Liter) für exakt 100.000 Dollar. Kurz nach dem Kauf gab Arens das Öl bei sinkenden Kursen wieder ab und nahm dabei einen Verlust von 600 Dollar hin. Analysten diverser Rohstoffhandelshäuser (Susden, NewEdge) äußerten die Vermutung, Arens habe das Geschäft nur der Form halber betrieben, um der Erste zu sein, der Öl für 100 Dollar kauft.[4]

Es ist dabei zu beachten, dass der nominale Ölpreis nicht mit dem realen zu verwechseln ist. Der reale Ölpreis ist inflationsbereinigt, wohingegen der nominale eher trügerisch ist, indem er den aktuellen Ölpreis so erscheinen lässt, als wäre er höher als 1981 (dem realen Allzeithoch), obwohl er real (=inflationsbereinigt) noch unter dem Stand von 1981 liegt.

Nachfolgend sind die Jahresdurchschnittspreise für die Erdölsorten Dubai (1970-1985 Arabian Light), Brent (1976-1983 Forties), Nigerian Forcados und WTI in US-Dollar pro Barrel angegeben.

Ölpreisentwicklung in $ von 1861-2006 (braune Linie auf Basis des Preisstands 2006)
Nominaler Ölpreis von 1985 bis 2006
Jahr Dubai Brent Nigerian
Forcados
WTI
1970 1,21 - - -
1971 1,69 - - -
1972 1,90 - - -
1973 2,83 - - -
1974 10,41 - - -
1975 10,70 - - -
1976 11,63 12,80 12,87 12,23
1977 12,38 13,92 14,21 14,22
1978 13,03 14,02 13,65 14,55
1979 29,75 31,61 29,25 25,08
1980 35,69 36,83 36,98 37,96
1981 34,32 35,93 36,18 36,08
1982 31,80 32,97 33,29 33,65
1983 28,78 29,55 29,54 30,30
1984 28,06 28,78 28,14 29,39
1985 27,53 27,56 27,75 27,98
1986 13,10 14,43 14,46 15,10
1987 16,95 18,44 18,39 19,19
1988 13,27 14,92 15,00 15,97
1989 15,62 18,23 18,30 19,68
1990 20,45 23,73 23,85 24,50
1991 16,63 20,00 20,11 21,54
1992 17,16 19,32 19,61 20,57
1993 14,95 16,97 17,41 18,45
1994 14,74 15,82 16,25 17,21
1995 16,10 17,02 17,26 18,42
1996 18,52 20,67 21,16 22,16
1997 18,23 19,09 19,33 20,61
1998 12,21 12,72 12,62 14,39
1999 17,25 17,97 18,00 19,31
2000 26,20 28,50 28,42 30,37
2001 22,81 24,44 24,23 25,93
2002 23,74 25,02 25,04 26,16
2003 26,78 28,83 28,66 31,07
2004 33,64 38,27 38,13 41,49
2005 49,35 54,52 55,69 56,59
2006 61,50 65,14 67,07 66,02

Quelle: BP Statistical Review of World Energy

Siehe auch

Literatur

  • United Nations: Energy Statistics Yearbook, 1952 ff.
  • Fischer-Taschenbuch-Verlag: Fischer-Weltalmanach. Zahlen-Daten-Fakten , 1960 ff.
  • Harenberg-Lexikon-Verlag: Aktuell. Das Jahrbuch Nr. 1, 1984 ff.
  • Deutscher Taschenbuch-Verlag: dtv-Jahrbuch. Zahlen-Daten-Analysen, 2003 ff.

Einzelnachweise

  1. World Oil Demand
  2. Nachrichten zum Thema Ölpreis
  3. Der Spiegel: Rekordpreis - Ölpreis knackt 100-Dollar-Marke
  4. Der Standard: US-Händler trieb Ölpreis über Marke von 100 Dollar

Weblinks