„Epirus (griechische Region)“ – Versionsunterschied

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[[Bild:Balkans-ethnic (1861) (2).jpg||miniatur|Ethnographische Karte des mittleren Balkans von 1861. Die Siedlungsgebiete der Albaner sind gelb dargestellt und der Aromunen dunkelblau. [[Guillaume Lejean]] (1828–1878)]]
[[Bild:Balkans-ethnic (1861) (2).jpg||miniatur|Ethnographische Karte des Epirus von 1861. Die Siedlungsgebiete der Albaner sind gelb dargestellt und der Aromunen dunkelblau. [[Guillaume Lejean]] (1828–1878)]]


In der osmanischen Zeit war Epirus noch ein sehr multiethnisches Land. Es haben fast ausschließlich ethnische [[Albaner]] im damaligen Epirus gelebt. Östlich von Epirus siedelte eine hohe Anzahl [[Aromunen]], weshalb die Bevölkerung durch Emigration, Vertreibung und Assimilation heute fast homogen ist.
In der osmanischen Zeit war Epirus noch ein sehr multiethnisches Land. Es haben fast ausschließlich ethnische [[Albaner]] im damaligen Epirus gelebt. Östlich von Epirus siedelte eine hohe Anzahl [[Aromunen]], weshalb die Bevölkerung durch Emigration, Vertreibung und Assimilation heute fast homogen ist.

Version vom 23. Februar 2013, 13:55 Uhr

Region
Epirus
Περιφέρεια Ηπείρου
Lage der Region Epirus innerhalb GriechenlandsKretaAlbanienNordmazedonienBulgarienTürkeiNördliche ÄgäisSüdliche ÄgäisIonische InselnPeloponnesAttikaAthosWestgriechenlandEpirusThessalienWestmakedonienZentralmakedonienOstmakedonien und ThrakienMittelgriechenland
Lage der Region Epirus innerhalb Griechenlands
Basisdaten
Staat: Griechenland
Fläche: 9.203 km²
Einwohner: 353.820 (2001 [1])
Bevölkerungsdichte: 38,45 Einwohner je km²
Hauptstadt: Ioannina
Regionalbezirke: 4
Gemeinden: 18
NUTS-2-Code: GR21
Website: www.epirus.gov.gr

Epirus (Vorlage:ELSneu ‚Festland‘ ‚Kontinent‘; albanisch Epir/-i) ist eine Region im Nordwesten Griechenlands. Sie umfasst die südliche Hälfte der antiken Landschaft Epirus, deren Nordteil heute zu Albanien gehört. Epirus grenzt im Süden an den Ambrakischen Golf und die Landschaft Ätolien-Akarnanien und im Osten an Thessalien und Westmakedonien, von denen es durch das Pindosgebirge getrennt wird. Im Westen bildet die Küste des Ionischen Meeres die Grenze. Hauptstadt ist Ioannina. Die heutige griechische Region umfasst ein Gebiet von 9.200 Quadratkilometern und hat etwa 350.000 Einwohner und gliedert sich in die Regionalbezirke (Arta, Ioannina, Preveza und Thesprotia).

Geographie

Vikos-Schlucht

Epirus hat einen bergigen Charakter, besonders an der Küste, wo die 2045 m hohen Keraunischen Berge steil zum Meer abfallen. Die östlichen Gebirge (Bvion, Lakmos, Kition) sind, den Pindos mit 2168 m Höhe ausgenommen, weniger hoch und bleiben zwischen 1.500 und 1.600 m Höhe. Im Innern des Landes sind die Berge nicht hoch, sie werden von einer Anzahl Flüsse quer durchbrochen.

Fast alle epirotischen Flüsse, der Inachos (Aspropotamo), Arachthos (Arta), Acheron (Phanariotikos) und Thyamis (Kalamas), haben eine nordsüdliche Richtung. Nur der Aoos (Vjosa) fließt nach Nordwesten, über Albanien in die Adria.

Das ganze Land ist reich an Gewässern und Wäldern. Es gedeihen u.a. Eichen-, Buchen-, Kiefern- und Tannenwälder, an den Küsten und in den Ebenen Oliven.

Geschichte

Blick über die Dächer von Metsovo auf die Umgebung

Ältere Geschichte: Epirus (historische Region)

Als Griechenland unabhängig wurde, verblieb Epirus beim Osmanischen Reich. Erst durch die Balkankriege 1912/13 konnten die Griechen den größten Teil von Epirus ihrem Staat anschließen, während der Norden mit Saranda, Delvina, Gjirokastra und Korça an Albanien fiel.

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 zerfiel das eben unabhängig gewordene Albanien. Im März 1915 schlossen die Entente-Mächte ein Abkommen, wonach Italien den größten Teil Albaniens, Griechenland aber Nordepirus erhalten sollte. Nach Kriegsende konnten die Albaner die griechischen Besatzungstruppen aber vertreiben.

Vom im April 1939 annektierten Albanien aus überfielen die Truppen des faschistischen Italiens 1940 Griechenland, wurden aber zurückgeschlagen. Im Gegenzug konnten die Griechen wiederum Nord-Epirus beziehungsweise Südalbanien besetzen. Mit dem Eintritt Deutschlands in den Krieg auf dem Balkan im April 1941 änderte sich die Lage. Jugoslawien und Griechenland wurden von den Achsenmächten bald besiegt und Epirus fiel unter italienisches Besatzungsregime. Die Gebirge Epirus wurden eine der Hauptregionen des griechischen Widerstands gegen die Besatzer. Auch im griechischen Bürgerkrieg war Epirus stark umkämpft.

Bevölkerung

Ethnographische Karte des Epirus von 1861. Die Siedlungsgebiete der Albaner sind gelb dargestellt und der Aromunen dunkelblau. Guillaume Lejean (1828–1878)

In der osmanischen Zeit war Epirus noch ein sehr multiethnisches Land. Es haben fast ausschließlich ethnische Albaner im damaligen Epirus gelebt. Östlich von Epirus siedelte eine hohe Anzahl Aromunen, weshalb die Bevölkerung durch Emigration, Vertreibung und Assimilation heute fast homogen ist.

Heute leben in der Region über 90 Prozent Griechen. Die griechischen Epiroten bekennen sich größtenteils zur orthodoxen Kirche.

Regionalbezirke und Gemeinden

Die Region Epirus gliedert sich in vier Regionalbezirke, die den Gebieten der bis 2010 bestehenden Präfekturen entsprechen. Proportional zu deren Einwohnerzahl entsenden sie eine bestimmte Anzahl Abgeordneter in den 51-köpfigen Regionalrat[2].

Regionalbezirk Einwohner Sitze im Regionalrat Gemeinden
Arta 78.134 11 Arta, Georgios Karaiskakis, Kendrika Tzoumerka, Nikolaos Skoufas
Ioannina 170.239 24 Dodoni, Ioannina, Konitsa, Metsovo, Pogoni, Voria Tzoumerka, Zagori, Zitsa
Preveza 59.356 9 Parga, Preveza, Ziros
Thesprotia 46.091 7 Filiates, Igoumenitsa, Souli, Sagiada

Wirtschaft

Grüne Hügel in der Region Zagorochoria, Epirus.

Epirus gehört zu den ärmsten Regionen Griechenlands. Industrie und intensive Landwirtschaft konzentrieren sich um die Hauptstadt Ioannina, wo auch der größte Teil der Bevölkerung lebt. Für den Export wird vor allem Olivenöl und Tabak angebaut. Die Fischerei bietet nur wenigen Menschen Arbeit und der Tourismus ist im Vergleich zu anderen griechischen Regionen schwach entwickelt. Hauptanziehpunkte für Urlauber sind die Küstenregionen und die traditionellen Dörfer der Zagoria im Gebirge wie beispielsweise Sbokia.

Einzig die Hafenstadt Igoumenitsa hat sich mittlerweile zum größten Tor Griechenlands zu Europa entwickelt. Tausende Urlauber nutzen die Anreise über Italien in den Westen Griechenlands.

Im Jahr 2006 lag das regionale Bruttoinlandsprodukt je Einwohner, ausgedrückt in Kaufkraftstandards, bei 70,6 % des Durchschnitts der EU-27.[3]

Literatur

  • N. G. L. Hammond: Epirus. The Geography, the Ancient Remains, the History and the Topography of Epirus and adjacent Areas. Oxford/New York 1981, ISBN 0-405-14058-4.
  • Thede Kahl, Andreas Karzis (Hrsg.): Ηπειρώτικα παραμύθια – Märchen aus dem Epirus. Thessaloniki/Köln 2006, ISBN 3-929889-83-8 (Zweisprachige Ausgabe Griechisch-Deutsch. Mit einem Vorwort des griechischen Staatspräsidenten Karolos Papoulias und Zeichnungen von Ioannis Chryssos).

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2001, Quelle: Nationaler Statistischer Dienst Griechenlands (ΕΣΥΕ),
  2. Griechisches Innenministerium: Rundschreiben Nr. 19 zur Durchführung der Wahlen vom 7. November 2010 für die Regionalen Behörden (gr. Εγκύκλιος υπ’ αριθμ. 19 για τη διενέργεια των εκλογών της 7ης Νοεμβρίου 2010 για την ανάδειξη ΤΩΝ ΠΕΡΙΦΕΡΕΙΑΚΩΝ ΑΡΧΩΝ), Athen, August 2010 (PDF online, 557 KB)
  3. Eurostat Jahrbuch der Regionen 2009: Kapitel 4: Bruttoinlandsprodukt (PDF; 5,4 MB) und (XLS; 134 KB); ISSN 1830-9690 (Registrierung bei Eurostat ist erforderlich).