Live Is Life

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Live Is Life
Opus
Veröffentlichung Dezember 1984
Länge 4:15
Genre(s) Reggae, Pop-Rock
Autor(en) Ewald Pfleger, Kurt-René Plisnier, Günter Grasmuck, Niki Gruber, Herwig Rüdisser
Produzent(en) Peter Müller
Label Polydor, OK
Auszeichnung(en) Bronzener Löwe von Radio Luxemburg
Album Live Is Life
Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Singles[1][2]
Live Is Life
 DE118.03.1985(27 Wo.)
 AT113.01.1985(25 Wo.)
 CH231.03.1985(21 Wo.)
 UK608.06.1985(16 Wo.)
 US3229.03.1986(16 Wo.)

Live Is Life ist ein Lied der österreichischen Band Opus aus dem Jahr 1984, das von den damaligen Bandmitgliedern Ewald Pfleger, Kurt-René Plisnier, Günter Grasmuck, Niki Gruber und Herwig Rüdisser geschrieben wurde und 1985 internationalen Hit-Status erlangte.

Geschichte

Sowohl die Single als auch das gleichnamige Album Live Is Life wurden weltweit erstmals 1984 veröffentlicht.[3] Es wurde ein Nummer-eins-Hit in Ländern wie Deutschland, Österreich, Schweden und Frankreich. Durch den Erfolg erhielt der Song neben Deutschland auch in Großbritannien und den USA eine Goldene Schallplatte. Zudem wurde er auch mit dem Bronzenen Löwen von Radio Luxemburg ausgezeichnet.

Bei dem 4:15-minütigen Lied handelt es sich um eine Live-Aufnahme: Das Lied, das von Ewald Pfleger am Strand von Ibiza geschrieben worden war, wurde am 2. September 1984 bei der Elf-Jahres-Feier der Band im Fußballstadion von Oberwart live gespielt. Zuerst konnte der Song nicht aufgenommen werden, da das Tonband zu Ende war. Am Ende des Konzerts wurde der Song erneut gespielt; der zweite Aufnahmeversuch gelang.[4][5]

Live Is Life erschien auch auf der internationalen Version des Albums Up and Down.[6]

Mitwirkende

  • Hauptgesang – Herwig Rüdisser
  • Gitarre, Hintergrund-Gesang – Ewald Pfleger
  • Bass, Hintergrund-Gesang – Niki Gruber
  • Keyboard, Hintergrund-Gesang – Kurt-René Plisnier
  • Schlagzeug, Hintergrund-Gesang – Günter Grasmuck
  • Percussion, Hintergrund-Gesang – Günter Timischl

Rezeption

Coverversionen von Laibach

1987 veröffentlichte die ursprünglich aus dem Post-Industrial-Umfeld stammende slowenische Band Laibach über Mute Records eine Coverversion unter dem Titel Life Is Life auf einer 7″- und 12″-Single sowie in der deutschsprachigen Variante Leben heißt leben auf der LP Opus Dei. In einer Diplomarbeit der Universität Wien heißt es, der Klang sei „bombastisch und monumental mit einem wagnerianischen Einschlag“, der „manipulierte Text […] scheint als Hymne zu fungieren, mit der auf übertriebene Weise das Land gepriesen wird“. Diese Übertreibung habe einerseits „etwas Lächerliches beinahe Komisches an sich“, andererseits seien „Momente eingefügt, die das Lesen dieser Arbeit als eine Ironische unhaltbar machen und die ein Authentisches oder eine natürliche Verwurzeltheit ausdrücken“, wodurch „die Verunsicherung des Konsumenten gesteigert“ werde.[7] El_Nico vom Online-Magazin Nonpop bezeichnete Laibachs Version als „eigenwillige[n] Vorläufer des Military-Pop“.[8] Im dazugehörigen Musikvideo werde „der Fokus auf die Thematik Nation bzw. Nationalismus gelegt“, das Video sei „in seiner Bildsprache stark an den Heimatfilm angelehnt“. Als Kulissen sind die alpine Landschaft um Bohinj, der Savica-Wasserfall und eine Kapelle, die zum Gedenken verstorbener russischer Gefangener errichtet wurde, zu sehen. In dieser Performance manipuliere Laibach „das stereotypische Bild der slowenischen Identität auf zweifache Weise“:[7]

„Zum einen wird diese mit einem unterschwelligen Militarismus überlagert, der mit der gängigen Vorstellung nicht zu korrelieren scheint. Dieser Aspekt kann aber in Zusammenhang mit der slowenischen Partisanenbewegung gelesen werden. Zum anderen wird hier ‚das Deutsche‘ in der slowenischen Identität hervorgekehrt oder gezeichnet. Einerseits standen diese nahezu tausend Jahre unter deutsch (-österreichischer) Herrschaft und waren daher im breiten Maße einer ‚Germanisierung‘ ausgesetzt. Andererseits wurden sie von den anderen Völkern Jugoslawiens verächtlich als ‚Deutsche‘ bezeichnet[.]“

Eva-Maria Hanser: Ideotopie. Das Spiel mit Ideologie und Utopie der ‚Laibach-Kunst’.[7]

Diese Manipulation kann aber auch ein Hinweis auf zeitgenössische Ereignisse sein, in denen der nationalistische Tenor zunahm: 1986 wurde Slobodan Milošević Präsident des Bundes der Kommunisten Serbiens und ein Jahr später Präsident der Republik Serbien. Serbien setzte sich gegen das eingeführte System der Dezentralisierung Jugoslawiens ein – wogegen sich die Republik Slowenien wehrte – und forderte unter anderem eine Reform der Bundesversammlung, in der nicht mehr jede Republik eine Stimme haben, sondern einen Stimmanteil proportional zur Einwohnerzahl erhalten sollte, wodurch Serbien die stimmenstärkste Republik geworden wäre. Zudem erschien 1986 das SANU-Memorandum der Serbischen Akademie der Wissenschaften und Künste, das behauptete, im kommunistischen Jugoslawien seien die Serben systematisch von Slowenen und Kroaten entmachtet und verdrängt worden. Überdies nahmen die Spannungen im Kosovo zu.[7]

Weitere Coverversionen

Die Spätzünder

Die deutsch-österreichische Filmkomödie Die Spätzünder hat in Österreich den Filmtitel: Live Is Life – Die Spätzünder. In dieser wird das Lied gecovert.

Neuvertextung

Die Melodie des Liedes wurde von Ewald Pfleger für Schulkinder neu vertextet. Es trägt den Titel Ferienzeit und besingt vielfältige Ferienbeschäftigungen und wie gut es sich ohne Schule leben lässt.[9]

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
 Deutschland (BVMI)[10] Gold250.000
 Frankreich (SNEP)[11] Gold500.000
 Kanada (MC)[12] 2× Platin200.000
 Spanien (Promusicae)[13] Gold25.000
 Vereinigtes Königreich (BPI)[14] Silber250.000
Insgesamt 1× Silber
3× Gold
2× Platin
1.225.000

Trivia

  • Das finnische Eishockeyteam Tappara verwendete den Hit als Hymne für ein Spiel.
  • Diego Maradona wärmte sich vor dem UEFA-Cup-Halbfinale Bayern München gegen SSC Neapel 1989 auf, als das Lied über die Stadionlautsprecher gespielt wurde. Er bewegte sich im Rhythmus und jonglierte außerordentlich geschickt den Ball. Die Aufwärmroutine wurde weltbekannt, nachdem Fernsehaufnahmen von ihr auf YouTube veröffentlicht worden waren.[15][16]
  • Anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 veröffentlichten Opus eine weitere Version des Liedes mit dem Namen The Power of Live Is Life, die in Österreich Platz 3 erreichte. Im Gegensatz zum Original enthält diese Version Reggae-Elemente.
  • 2014 wurde Live Is Life beim Großen Zapfenstreich zur Verabschiedung von Thomas de Maizière aus dem Amt des Bundesverteidigungsministers gespielt.[17]
  • Am 19. September 2014 drehten 6.000 Kapfenberger einen 14-minütigen Lipdub zu Live Is Life, der damit jener mit den meisten Teilnehmern ist.[18][19]

Einzelnachweise

  1. Quellen Chartplatzierungen: DE / AT / CH / US, abgerufen am 30. März 2010.
  2. Live Is Life in den Official UK Charts (englisch).
  3. Das Album Live Is Life bei discogs
  4. Opus – Live Is Life
  5. Opus – Live Is Life, discogs.com
  6. Das Album Up and Down bei discogs
  7. a b c d Eva-Maria Hanser: Ideotopie. Das Spiel mit Ideologie und Utopie der ‚Laibach-Kunst’. Wien 2010, S. 29–31 (univie.ac.at [PDF; abgerufen am 17. August 2011]).
  8. El_Nico: LAIBACH: An Introduction To Laibach. Nonpop, 3. September 2012, abgerufen am 3. September 2012.
  9. L. Maierhofer, R. und W. Kern: Sim Sala Sing. Das Liederbuch für die Grundschule. Rum/Innsbruck 2005, Esslingen: Helbling.
  10. Auszeichnung in Deutschland
  11. Auszeichnung in Frankreich
  12. Auszeichnung in Kanada
  13. Auszeichnung in Spanien
  14. Auszeichnung im Vereinigten Königreich
  15. Warm-Up Maradona UEFA-Cup semi-final 1989 HD. Abgerufen am 14. Dezember 2021 (deutsch).
  16. Opus-Gitarrist: "Maradona war ein großer Fan von 'Live is life'". Abgerufen am 14. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch).
  17. n-tv.de
  18. 6.000 Kapfenberger knackten Lipdub-Weltrekord. In: steiermark.orf.at. 20. September 2014, abgerufen am 21. September 2014.
  19. „BIGGEST LIPDUB EVER“ – OPUS „Live Is Life“ – KAPFENBERG – The real world record! (Video) In: Youtube/Opus. 19. September 2014, abgerufen am 21. September 2014.