Albshausen (Solms)

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Albshausen
Stadt Solms
Koordinaten: 50° 33′ N, 8° 26′ OKoordinaten: 50° 32′ 35″ N, 8° 26′ 12″ O
Höhe: 161 (145–186) m ü. NHN
Fläche: 2,67 km²[1]
Einwohner: 1992 (31. Dez. 2013)[2]
Bevölkerungsdichte: 746 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Eingemeindet nach: Bielhausen
Postleitzahl: 35606
Vorwahl: 06441
Karte
Lage von Albshausen in Solms

Albshausen ist ein Stadtteil der Stadt Solms im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Albshausen liegt an einem südlichen Talhang der Lahn. Im Norden begrenzt die Lahn den Ort und im Süden die bewaldeten Bergrücken des Hintertaunus. Östlich grenzt der Wetzlarer Stadtteil Steindorf an Albshausen. Höchster Punkt ist der Johannisberg mit 239 Metern (über NN).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Evangelische Dorfkirche

Die Ortschaft wird um das Jahr 800 erstmals im Lorscher Codex als Alboldeshusen urkundlich erwähnt,[1] gelegen in der Wanendorfer Mark, dem Gebiet um die Lahn zwischen Wetzlar und Solms. Im Ort gab es nachweislich Besitztümer des Klosters Altenberg, des Marienstifts zu Wetzlar, der Grafen von Solms und des Weilburger Stifts.

Beeinflusst wurde die Entwicklung von Albshausen durch den Bau der Landstraße von Burgsolms nach Wetzlar im Jahr 1781 und der Eröffnung der Lahntalbahn 1863, die seitdem zusammen mit dem Bahnhof die nördliche Bebauungsgrenze markierte. Ein wirtschaftlicher Faktor war der Erzabbau in den Gruben um das Dorf. Der Bahnhof von Albshausen war zudem Umschlagplatz für die Rohstoffe der benachbarten Dörfer. Die Evangelische Kirche wurde 1930 im Stil des barockisierenden Historismus fertiggestellt.

Nach 1945 wurden die Einwohnerentwicklung der Ortschaft durch die Zuzüge von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen beeinflusst, durch die zahlreiche Siedlungen entstanden.

Gebietsreform[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten die bis dahin eigenständigen Gemeinden Albshausen und Oberbiel freiwillig zur neuen Gemeinde Bielhausen.[3] Am 1. Januar 1977 folgte kraft Landesgesetz der Zusammenschluss mit Niederbiel und Solms zur neugeschaffenen Großgemeinde Solms.[4][5] Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Albshausen angehört(e):[1][6]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Albshausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2018
Jahr  Einwohner
1834
  
144
1840
  
149
1846
  
185
1852
  
181
1858
  
204
1864
  
245
1871
  
256
1875
  
250
1885
  
317
1895
  
387
1905
  
379
1910
  
441
1925
  
561
1939
  
666
1946
  
721
1950
  
814
1956
  
830
1961
  
984
1967
  
1.427
1970
  
1.565
1980
  
?
1987
  
1.820
2000
  
?
2011
  
1.923
2013
  
1.992
2015
  
2.024
2018
  
2.029
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Zensus 2011[7]; Stadt Solms:2013:[8], (2015[9], 2018[10] mit Nebenwohnsitzen)

Religionszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1834: 114 evangelische (= 100 %) Einwohner
• 1961: 753 evangelische (= 76,52 %), 213 katholische (= 21,65 %) Einwohner

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen wurde am 31. Oktober 1969 durch das Hessische Innenministerium genehmigt.

Blasonierung: „Auf schwarzem Boden ein silberner Hammer und Schlägel, darüber in Silber ein grüner Eichenzweig mit drei Blättern und zwei Eicheln.“[11]

Das Wappen wurde vom Heraldiker Heinz Ritt gestaltet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe Liste der Kulturdenkmäler in Albshausen

Naturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rieseneiche mit einem Brusthöhenumfang von 8,15 m (2014).[12]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Albshausen

Straßen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Ost-West-Richtung verläuft die L 3451 von Wetzlar kommend über Albshausen nach Oberndorf. In Albshausen mündet die K 828, die bei Burgsolms von der L 3283 abzweigt auf der L 3451. Es werden 2 Bushaltestellen in der Mitte des Dorfes bedient, die Verbindungen Richtung Wetzlar und Burgsolms anbieten.

Bahnhof Albshausen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort besitzt mit dem Bahnhof Albshausen (50° 32′ 45″ N, 8° 26′ 8,5″ O) einen Anschluss an den 1863 eröffneten Abschnitt der Lahntalbahn. Er diente als Umschlagplatz für die Rohstoffe der umliegenden Gruben und Tagebaue. Von 1912 bis 1988 endete außerdem die Bahnstrecke Friedrichsdorf–Albshausen im Bahnhof.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Albshausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
  3. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  4. Abtrennung der Justiz (standesherrliches Justizamt Braunfels).
  5. 1849: Endgültige Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Wetzlar) und Verwaltung.
  6. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  7. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  8. Am 1. Juli 1971 erfolgte ein vorübergehender Zusammenschluss der Gemeinden Albshausen und Oberbiel zur neu gebildeten Gemeinde Bielhausen.
  9. Am 1. Januar 1977 wurde Bielhausen mit anderen Gemeinden zur Gemeinde Solms zusammengeschlossen.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Albshausen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Die Stadtteile im Internetauftritt der Stadt Solms (Memento vom 11. April 2021 im Internet Archive), abgerufen im August 2016.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 27. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
  4. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 154, § 14 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 380–381.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  8. Stadtteile. In: Internetauftritt. Stadt Solms, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Oktober 2021; abgerufen im Februar 2019.
  9. Haushaltsplan 2017, Vorbericht. (PDF; 629 kB) Stadt Solms, S. 45, archiviert vom Original; abgerufen am 19. Juni 2018.
  10. Haushaltsplan 2020, Vorbericht, Statistische Angaben. (PDF; 9,27 MB) Stadt Solms, S. 1 des pdf-Docs, abgerufen im Dezember 2020.
  11. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Albshausen, Landkreis Wetzlar, Regierungsbezirk Darmstadt vom 31. Oktober 1969. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1969 Nr. 47, S. 1927, Punkt 1570 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
  12. Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.