Notlandeplatz auf Straße

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A29 eingerichtet als Behelfsflugplatz während der NATO-Übung „Highway 84“.
Hercules C130 landet nahe Ahlhorn
Hercules-Transporter hinter Follow-Me-Fahrzeug
Thunderbolt II vor dem Start
(Ehemaliger) Notlandeplatz III/4 auf der A 44 zwischen den Ausfahrten Büren und Geseke
MAN 630 als mobiler Kontrollturm
Leitplanke und durchbetonierter Mittelstreifen
Parkplatz als Abstellfläche für Flugzeuge

Ein Autobahn-Behelfsflugplatz ist ein Autobahnstück, welches in relativ kurzer Zeit in einen Flugplatz umgewandelt werden kann, von dem aus unter anderem militärische Flugzeuge starten und landen können.

In der Bundesrepublik Deutschland lautet die offizielle Bezeichnung Notlandeplatz (NLP). In der Deutschen Demokratischen Republik wurde der Begriff Autobahn-Abschnitt (ABA) verwendet.

Deutschland

Charakteristika

Ein Autobahn-Behelfsflugplatz ist in der Regel etwa drei Kilometer lang und durch einen geraden, ebenen Fahrbahnverlauf ohne Überführungen gekennzeichnet. Der Mittelstreifen ist meist betoniert oder asphaltiert und die Mittelleitplanke leicht demontierbar. Damit stehen beide Richtungsfahrbahnen als Start- oder Landebahn zur Verfügung.

Auch Hochspannungsleitungen unterqueren in diesem Bereich die Autobahn als Erdkabel oder sind in weitem Bereich um den Autobahn-Landeplatz herumgeführt. Häufig sind die Freileitungsmasten in auffällig niedriger Bauweise ausgeführt und auch als Luftverkehrshindernisse mit einem rot-weißen Anstrich gekennzeichnet.

An den beiden Enden eines Autobahn-Behelfsflugplatz findet man einen trapezförmig angelegten Parkplatz, jeweils auf der gegenüberliegenden Straßenseite, auf dem Flugzeuge abgestellt werden können. Die Landeplätze haben dazu an mindestens einer Seite eine Anschlussstelle an eine Bundes- oder große Landesstraße, um den Verkehr abfließen zu lassen und den notwendigen Nachschub heranführen zu können.

Zu Zeiten des Kalten Krieges wäre im Krisenfall ein solcher Behelfsflugplatz innerhalb von etwa 24 Stunden einsatzbereit gewesen, da alles vorbereitet war und nur noch aufgebaut werden musste. Ein mobiler Tower, mobiles Radar usw. wurden in der Nähe vorgehalten. Für Tower, Radar und andere erforderliche Geräte war meistens auf der Hälfte der Landebahn eine Betonfläche mit Zufahrt vorbereitet oder einfach eine größere ebene Fläche, ebenfalls mit Zufahrt, vorhanden.

Der Autobahn-Behelfsflugplatz auf der A 29 beim Kreuz Ahlhorn wurde beispielsweise 1984 im Rahmen der NATO-Übung „Highway 84“ für 48 Stunden in Betrieb genommen, in der Zeit starteten und landeten dort unter anderem Maschinen des Typs Transall, F4-Phantom, Tornado und Thunderbolt II[1].

Geschichte

Die ersten Autobahnlandebahnen kamen in den späten Jahren des Zweiten Weltkriegs auf, als viele reguläre Flugplätze und Flughäfen von Bombern zerstört worden waren. Im Kalten Krieg wurden Autobahn-Behelfsflugplätze in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR weiter unterhalten, bereitgestellt oder neue eingerichtet. Auch die Schweizer Armee hatte solche Autobahnsteilstücke genutzt. So wurden sogar manchmal die ursprünglich zivilen Autobahnplanungen stark abgeändert, um einen Behelfsflugplatz einrichten zu können. Seit dem Ende des Kalten Krieges werden die meisten Landeplätze nicht mehr gepflegt und verschwinden nach und nach.

Autobahn-Behelfslandeplätze

Österreich

In Österreich wurden Landungen mit Kampfflugzeugen und Flächenflugzeugen auf Autobahnen und Schnellstraßen im inneralpinen Bereich letztmals Ende 1986 geübt. Zahlreiche Landeplätze, die im alpinen Gelände leicht an der ungewöhnlich geraden Linienführung erkennbar sind, wurden mittlerweile überbaut. Im Lawinen-Winter 1999 landeten die Hubschrauber, die Eingeschlossene aus Galtür evakuierten, auf einem als Behelfsflugplatz vorgesehenen Autobahnteilstück bei Imst.

Schweiz

Zur Situation in der Schweiz siehe:

Polen

Östlich von Stettin gibt es das DOL Kliniska bei 53° 26′ N, 14° 48′ O.

Tschechien

Nördlich von Vyškov (49° 18′ N, 17° 2′ O) befindet sich eine etwa drei Kilometer lange Landebahn auf der E 462. Deutlich sind noch die breiten Einfahrten und Bodenmarkierungen zu erkennen. Etwa 500 Meter westlich der heutigen Schnellstraße stehen noch einige ausgemusterte Kampfjets.

Einzelnachweise

  1. Pressebericht

Quellen