Bahnstrecke Arnstadt–Saalfeld
Arnstadt Hbf–Saalfeld (Saale) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Streckennummer: | 6299 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 561 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke: | 160 (1934) 163a (Rottenbach – Bad Blankenburg (Th. W.) 1934) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 47,850 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 100 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Die Bahnstrecke Arnstadt–Saalfeld ist eine eingleisige Hauptbahn in Thüringen. sie zweigt in Arnstadt aus der Bahnstrecke Neudietendorf–Ritschenhausen ab und führt über Stadtilm und Bad Blankenburg nach Saalfeld. Sie wird bei der Deutschen Bahn als Kursbuchstrecke 561 geführt, ist 48 Kilometer lang und wird im angenäherten Stundentakt abwechselnd von Regionalexpress- und Regionalbahnzügen bedient.
Streckenverlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bahnstrecke zweigt im Hauptbahnhof Arnstadt von der Bahnstrecke Neudietendorf–Ritschenhausen ab. Anschließend führt sie in östlicher Richtung aus dem Geratal vorbei an dem Ort Dornheim nach Marlishausen. Dort befindet sich der nächste Halt. In Marlishausen knickt sie in südliche Richtung ins Wipfratal ein, in dem sie bis zum nächsten Halt in Niederwillingen verläuft. Von hier aus führt sie über einen Höhenrücken zum Ilmtal, das in Stadtilm mit einem mächtigen denkmalgeschützten Viadukt gequert wird. Am Hang oberhalb des Tales liegt beim Stadtteil Oberilm auch der Bahnhof der Stadt. Weiter südlich führt die Strecke durch die hügeligen Landschaften der Saale-Ilm-Platte, wo auch der Haltepunkt Singen (Thür) liegt, bevor sie sich hinab ins Rottenbachtal schlängelt. Dort schwenkt die Bahnlinie wieder in östliche Richtung um und erreicht den Bahnhof Paulinzella. Anschließend führt sie hinab ins Tal der Rinne mit nächster Bahnstation Rottenbach. Hier zweigt nach Süden die Schwarzatalbahn nach Katzhütte ab. In östlicher Richtung folgt der Bahnhof Quittelsdorf, bevor die Stadt Bad Blankenburg erreicht wird. Bis 2000 zweigte hier eine Strecke nach Rudolstadt ab, die inzwischen stillgelegt und abgebaut wurde. Ab Schwarza folgt die Strecke dem Saaletal bis zum Bahnhof Saalfeld. Dort trifft sie auf die Saalbahn und die Bahnstrecke Gera–Saalfeld–Probstzella. Hier bestand bis 2017 Anschluss an die ICE-Züge der Relation Berlin–München.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bahnstrecke wurde am 18. Juni 1894 auf dem Abschnitt Arnstadt–Stadtilm und am 2. Dezember 1895 auf dem Abschnitt Stadtilm–Saalfeld eröffnet. Damals führte sie durch drei deutsche Teilstaaten: zwischen Arnstadt und Niederwillingen durch Schwarzburg-Sondershausen, zwischen Niederwillingen und Bad Blankenburg durch Schwarzburg-Rudolstadt sowie zwischen Bad Blankenburg und Saalfeld durch Sachsen-Meiningen. Anfangs wurde beim Bau darauf geachtet, Platz für ein zweites Gleis freizulassen. Allerdings blieb es nur bei einem Gleis. Die Strecke stellte die kürzeste Verbindung zwischen Erfurt und Saalfeld dar, sodass sich der Verkehr dort gut entwickelte.
Im Juli 2021 wurde die Bahnstrecke zwischen Saalfeld und Bad Blankenburg in Folge eines Unwetters auf 800 Meter so unterspült, dass die Bahnstrecke für mehrere Wochen unbefahrbar wurde.
Zugbetrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor dem Zweiten Weltkrieg verkehrten zwei Eilzugpaare auf der Strecke. Diese führten Kurswagen nach Berlin und München. Aus der anderen Richtung fuhr ein solcher Zug von Saalfeld kommend und ging in Neudietendorf auf einen Schnellzug nach Erfurt über.
Seit Juni 2012 wird der Personenverkehr auf der Strecke von der Erfurter Bahn unter der Marke Elster Saale Bahn betrieben. Die stündlichen Regionalbahnen Erfurt–Arnstadt–Saalfeld verkehren seit Dezember 2017 bis Arnstadt vereinigt mit den Regionalbahnen Erfurt–Arnstadt–Ilmenau der Süd-Thüringen-Bahn, wodurch der zweistündliche Umstieg in Richtung Erfurt entfiel. Mit Ausnahme von Paulinzella[1] werden alle Halte stündlich bedient, die Haltepunkte Marlishausen, Niederwillingen, Singen und Paulinzella sind Bedarfshalte. In Tagesrandlagen verkehren einzelne Expresszüge. Es kommen durchgängig Fahrzeuge vom Typ Regio-Shuttle zum Einsatz.
Am Morgen des 13. Juni 1981 kam es durch das Verschulden eines erheblich alkoholisierten Fahrdienstleiters zwischen Saalfeld und Bad Blankenburg zu einem schweren Frontalzusammenstoß von zwei Güterzügen. Zwei getötete Lokführer und erheblicher Sachschaden waren die Folge.[2]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Von Arnstadt nach Saalfeld Saale ( Kursbuchstrecke 621 / 563 der DR ). Abgerufen am 3. Juli 2016.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Henry Trefz: Bedarfshalt Paulinzella: Wer wusste wann von der Ausdünnung? In: Ostthüringer Zeitung. 9. Dezember 2017, abgerufen am 7. Dezember 2018.
- ↑ Ausführlich beschrieben bei Erich Preuß, Eisenbahnunfälle in Europa, S. 136 ff.