Bahnstrecke Rennes–Saint-Malo

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Rennes–Saint-Malo
Strecke der Bahnstrecke Rennes–Saint-Malo
Streckennummer (SNCF):441000
Streckenlänge:81 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV 50Hz ~
Maximale Neigung:
Höchstgeschwindigkeit:150 km/h
Zweigleisigkeit:durchgängig
Altstrecke von Paris und LGV BPL
von Châteaubriant
373,2 Rennes
nach Redon
375,7 Vilaine
375,7 nach Brest
377,3 Rennes-Pontchaillou
Canal d’Ille-et-Rance
386,1 Betton
389,5 Chevaigné
Ille
393,7 Saint-Germain-sur-Ille
Insgesamt 7 Querungen von Ille und Canal d’Ille-et-Rance
398,0 Saint-Médard-sur-Ille
Querungen von Ille und Canal d’Ille-et-Rance
401,9 Montreuil-sur-Ille
406,9 Dingé
415,2 Combourg
422,8 Bonnemain
430,5 von Lamballe
431,3 Dol-de-Bretagne
nach Lison
440,6 La Fresnais
442,4 Canal des Allemands
von Miniac-Morvan
445,8 Saint-MéloirLa GouesnièreCancale
453,4 Hafenbahn
454,1 Saint-Malo Neuer Bf
alter Hafenanschluss
454,4 Alter Bahnhof Saint-Malo

Die Bahnstrecke Rennes–Saint-Malo ist eine französische Bahnstrecke im Département Ille-et-Vilaine. Als Zweigstrecke der Bahnstrecke Paris–Brest verbindet sie Rennes, Hauptstadt der Region Bretagne und des Départements, mit der Hafenstadt Saint-Malo, einem stark nachgefragten Touristenziel und Sitz einer Unterpräfektur.

Sie ist 81 km lang, durchgehend elektrifiziert und zweigleisig. Bei SNCF Réseau hat sie die Streckennummer 441000.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit den 1840er Jahren reichten die Städte Saint-Malo, Saint-Servan und Paramé (die beiden letzteren sind heute Stadtteile von Saint-Malo) Gesuche ein, an die geplante „Westbahn“ angeschlossen zu werden.

1851 wurde die Konzession für die Strecke (Paris–) ChartresRennes (–Brest) vergeben. 1855 wurde die Fusion mehrerer Bahngesellschaften zur Compagnie des chemins de fer de l’Ouest (Ouest) besiegelt. Der Staat erteilte die Auflage, mehrere Bahnstrecken zu errichten, darunter auch Rennes–Redon, Rennes–Brest (Finistère) und Rennes–Saint-Malo. Für diese wurde eine Führung bei oder durch Dol-de-Bretagne vorgeschrieben, sie sollte innerhalb von acht Jahren eröffnet werden.[1]

Nachdem Rennes 1858 erreicht war, führte die Ouest die Zweigstrecke nach Saint-Malo zwischen 1860 und 1864 aus. Für den Endbahnhof wählte man eine Stelle genau zwischen Saint-Malo und Saint-Servan aus, in den Dunes du Talards bei einer ehemaligen Bootswerft. Am 27. Juli 1864 wurde die Strecke mit einem großen Fest am Endbahnhof eingeweiht. Die Fahrzeit betrug zweieinhalb Stunden.[2]

Seit 11. Dezember 2005 wird die Strecke elektrisch betrieben, auch um direkte TGV von Paris Gare Montparnasse nach Saint-Malo anbieten zu können. Der Bahnhof in Saint-Malo wurde dazu 260 m zurückgenommen. Das alte Bahnhofsgebäude wurde gegen öffentliche Proteste 2009 abgerissen, um einem städtebaulichen Entwicklungsprojekt Platz zu machen.

Streckenbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rennes Pontchaillou im Umbau, Oktober 2016
Nahverkehrszug in Dol-de-Bretagne
Endstation Saint-Malo, ein TGV Atlantique, ein AGC und ein X 2100 belegen drei der vier Bahnsteiggleise.
Heutiger Bahnhofsvorplatz, gleichzeitig alter Bahnhofsstandort in Saint-Malo

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke beginnt am Abzweig Port-Cahours an der Bahnstrecke Paris–Brest etwa 2500 m westlich vom Bahnhof Rennes. Sie umfährt die Stadt nordwestlich. Sie führt anschließend nach Norden und überquert mehrfach die Ille und den Canal d’Ille-et-Rance, in einer hügeligen Landschaft mit vielen Kurven. Nach Montreuil-sur-Ille, dem Endpunkt des Vorortverkehrs aus Rennes, wird eine für die Trassierung günstigere landwirtschaftlich geprägte Region erreicht, durchsetzt mit Wäldern und Seen. Sie bedient den Bahnhof Combourg, die Stadt des Schlosses von François-René de Chateaubriand und führt weiter nach Norden bis nach Dol-de-Bretagne, wo sie sich mit der Bahnstrecke Lison–Lamballe trifft. Von hier aus führt sie nach Nordwesten und durchquert eine Region mit ausgeprägtem Gemüseanbau. Sie passiert den Bahnhof La GouesnièreCancaleSaint-Méloir-des-Ondes, an dem eine Zweigstrecke aus Miniac-Morvan einfädelte, und erreicht Saint-Malo von Osten her.

Geschwindigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Tabelle gibt die maximal erlaubten Geschwindigkeiten im Verlauf der Strecke an, die von Nahverkehrszügen (TER) und TGV in der Regel auch genutzt werden:[3]

Von Bis km/h
Rennes (km 373,2) km 373,7 30/60
km 373,7 Bif. de Port-Cahours (km 375,6) 120
Bif. de Port-Cahours (km 375,6) km 375,9 110
km 375,9 km 404,0 140
km 404,0 km 420,0 150
km 420,0 km 422,5 140
km 422,5 km 430,0 150
km 430,0 km 453,0 140
km 453,0 Saint-Malo (km 454,1) 60

Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke ist eine wichtige Achse im Regionalverkehr (TER), sie ist die nachfragestärkste in der Region Bretagne.[4]

Der Frühjahrsfahrplan 2017[5] sieht werktags 17 Regionalzugfahrten Rennes–Saint-Malo und zwölf Fahrten bis Montreuil vor, fünf weitere fahren von Rennes über Dol nach Caen; der Fahrplan am Wochenende ist demgegenüber ausgedünnt, es gibt jedoch sonnabends ein durchgehendes Zugpaar Nantes–Rennes–Saint-Malo und zurück. Im Fernverkehr sind drei bis vier TGV pro Tag von und nach Paris-Montparnasse unterwegs, meist mit Zwischenhalt in Dol.
Im Sommer kommen weitere Verbindungen hinzu.

Im Personenverkehr sind ausschließlich Triebwagenzüge (überwiegend TGV und Autorail à grande capacité) unterwegs.

Der Güterverkehr ist schwach und nur nach Bedarf unterwegs.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • H. Lartilleux: Géographie universelle des transports: Géographie des chemins de fer français, Band 1, éditions Chaix, 1955.
  • Gérard Blier: Nouvelle géographie ferroviaire de la France, éditions la Vie du rail, Mai 1993.
  • Zeitschrift Rail Passion, Nr. 78, Februar 2004, S. 59.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ligne Rennes - Saint-Malo-Saint-Servan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. N° 2877 – Convention relative à la fusion des chemins de fer normands et bretons – „Vereinbarung über den Zusammenschluss der normannischen und bretonischen Eisenbahnen“, Bulletin des lois de l’Empire Français XI, 5, 292 (1855), Imprimerie Impériale, Paris, S. 818–828; abgerufen am 27. April 2017
  2. Gilles Foucqueron, Saint-Malo: histoire et géographie contemporaine, Palantines, 2008, S. 126 Ausschnitt bei Google Books (abgerufen am 24. November 2010)
  3. Renseignements techniques (RT) SNCF/RFF (Technische Unterlagen der SNCF)
  4. Rennes-Saint-Malo. La ligne la plus fréquentée de Bretagne – „Rennes-Saint-Malo – Die meistgenutzte Strecke der Bretagne“, Ouest-France, 12. Februar 2015.
  5. Fahrplan bis 1. Juli 2017@1@2Vorlage:Toter Link/cdn.ter.sncf.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen 28. April 2017