Basilika St. Vitus (Ellwangen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Basilika St. Vitus in Ellwangen

Die römisch-katholische Basilika St. Vitus (vormals Stiftskirche St. Vitus) Ellwangen ist ein spätromanischer Gewölbebau aus dem 13. Jahrhundert. Dieser das Stadtbild prägende Sakralbau dient seit der Säkularisation als katholische Pfarrkirche für die Kernstadt Ellwangen. Seit 1964 trägt die Kirche den Titel Basilica minor.

Der heilige Hariolf mit der Stiftskirche

Die Siedlung Ellwangen wurde der Überlieferung nach durch den Bischof von Langres, Hariolf, und seinen Bruder Erlolf im Jahr 764 durch den Bau eines Klosters im Virngrundwald gegründet. Die ersten Mönche kamen vermutlich aus St. Bénigne in Dijon, ebenso wurden von dort die Reliquien des heiligen Benignus, der heiligen Drillinge und der heiligen Leonilla, Junilla, Neon und Turbon nach Ellwangen gebracht. Durch die günstige Lage der neu gegründeten Siedlung an zwei Fernstraßen und dank des Einflusses der beiden Gründer entwickelte sich Ellwangen schnell zu einem bedeutenden Zentrum. Der heute den Stadtkern prägende Kirchenbau ist bereits der dritte an dieser Stelle und entstand in den Jahren 1182 bis 1233. Die Basilika St. Vitus gilt als die bedeutendste romanische Gewölbebasilika Schwabens.

Wer heute Ellwangen besucht, der erblickt schon von Weitem die drei romanischen Türme der Basilika St. Vitus. Zwei dieser Türme ragen auf der Ostseite 42 m hoch empor, ein weiterer schmückt als Dachreiter die Westseite der 73 m langen Basilika minor. Zusammen mit dem direkt an den Kirchenbau angrenzenden Marktplatz stellt die Stiftskirche das Zentrum der Stadt Ellwangen dar. Der Kirchenbau ist umgeben von zahlreichen historischen Bauten. Dazu gehören die den Marktplatz halbkreisförmig begrenzenden barocken Stiftsherrenhäuser, Adelspaläste und Amtsgebäude der Fürstpropstei Ellwangen. Direkt an die Nordwestfassade der Basilika St. Vitus angeschlossen ist die heute evangelische Jesuitenkirche.

Gründung des Klosters Ellwangen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Historische Ansicht der Basilika St. Vitus (um 1849)

Die Basilika St. Vitus wurde ursprünglich als Stiftskirche für das Kloster Ellwangen erbaut. Die ersten Mönche kamen vermutlich aus dem Burgund und die beiden Gründer Ellwangens statteten die neugegründete Benediktinerabtei reichhaltig mit Reliquien aus, die zur damaligen Zeit eine große Anziehungskraft auf Pilger besaßen. So kann die Kirche bis heute neben den Reliquien der 16 Stiftsheiligen auch die Reliquien von Sulpitius und Servilianus (den Patronen der frühen Klosterkirche) ihr Eigen nennen.

Erstmals erwähnt wurde das Kloster bereits am 8. April 814 in einer Urkunde Kaiser Ludwigs des Frommen. Seit 817 gehörte das Kloster zu den Reichsabteien. Durch Kaiser Karl den Großen wurde dem Kloster das obere Jagsttal als Interessenssphäre zugewiesen. Zudem erhielt es in den ersten Bestehensjahren wichtige Posten in Gunzenhausen, Schriesheim (bei Heidelberg) und Katzwang (bei Nürnberg) sowie Güter auf der Blaubeurener Alb.

12. und 13. Jahrhundert

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 12. Jahrhundert wurde der Wunsch nach einer der Stellung des Klosters als Reichsabtei angemessenen Stiftskirche laut. Diese sollte nach dem Ordenspatron das Patrozinium des heiligen Vitus erhalten. Von 1100 bis 1124 entstand unter dem Abt Helmerich ein hochromanischer Neubau der Stiftskirche und der Konventbauten. Die Weihe dieses Kirchenbaus, der vermutlich weiter westlich stand als der heutige, nahmen 1124 die Bischöfe Hermann von Vohburg (Bistum Augsburg) und Ulrich I. (Bistum Konstanz) vor. Da das Kloster sich in einer finanziellen Notlage befand, überließ Abt Helmerich Laien Baugrund innerhalb der Klosteranlage. An der südlichen Klostermauer wurden Häuser gebaut und ein Teil der Siedlung Ellwangen mit der Klosteranlage vereinigt; der Stadtgründungsprozess war eingeleitet. Auf den Druck der Mönche musste daraufhin Helmerich zurücktreten. Wie eine erhaltene Anklageschrift zeigt, warfen die Mönche dem Abt vor, durch die Vereinigung des Klosters mit der Siedlung die klösterliche Ruhe gestört zu haben. Das Kloster wurde spätestens ab 1124 exemt, das heißt, es unterstand direkt dem Papst. Seine Äbte waren ab 1215 Reichsfürsten.

In den folgenden Jahren wurde der Siedlungs- und der Klosterbau vorangetrieben. Abt Adalbert I. (1136–1173), der wohl aus dem Reformkloster Ottobeuren stammte, erneuerte dabei in den folgenden Jahren das klösterliche Leben in Ellwangen. Abt Kuno I. (1188–1221) erbaute das Schloss ob Ellwangen als Wehrburg und stieg 1215 sogar zum Reichsfürsten auf. Liturgische Bücher wie ein lateinisches Lektionar und ein Totenbuch, die aus dieser Zeit stammen, lassen auf geistliche Blütezeiten im Kloster Ellwangen schließen. Abt Kuno reiste auch im diplomatischen Dienste des Stauferkönigs Friedrich II. im Frühjahr 1220 an der Spitze einer Delegation nach Rom, um mit dem Papst über die Kaiserkrönung zu verhandeln.

Eine Brandkatastrophe im Jahre 1182 machte einen abermaligen Neubau der Abtei notwendig, dessen Größe die der vorhergehenden übertraf. Nach knapp 50 Jahren Bauzeit (1182 bis 1233) erfolgte durch den Naumburger Bischof Engelhard am 3. Oktober 1233 die Weihe des Kirchenbaus, der bis heute – zumindest äußerlich – weitestgehend unverändert geblieben ist.

Fürstpropstei Ellwangen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Fürstpropst Clemens Wenzeslaus von Sachsen

Nach 1350 wurden auch im Klostergebiet des Klosters Ellwangen die Folgen von Pest, Missernten und Teuerungen spürbar, es erfolgte sowohl ein wirtschaftlicher als auch ein sittlicher Verfall: Die Zahl der Konventualen schrumpfte stark. Im Jahre 1443 beschädigte ein verheerender Stadtbrand auch Teile des Klosters und des Kirchenbaus. Daraufhin wurde am 14. Januar 1460 mit Einverständnis des Papstes Pius II. das Kloster in ein Chorherrenstift umgewandelt. Diesem exemten weltlichen Chorherrenstift standen ein Fürstpropst und ein Stiftskapitel (zwölf adlige Kanoniker, zehn Chorvikare) vor. Der Propst residierte auf dem Schloss ob Ellwangen und hatte die kirchlichen Rechte eines Bischofs.

Die nun anbrechende Zeit des Stiftes war von vielfältigen Änderungen geprägt: Das reichsunmittelbare Kanonikerstift bestand aus zwölf überwiegend adeligen Kanonikern, zehn Vikaren und einem Fürstpropst, der zugleich auch Stadtherr von Ellwangen war. Er wurde vom Stiftskapitel gewählt und musste sich vom Papst bestätigen lassen.

Das mittlerweile fast 250 Jahre alte Gotteshaus war in einem sehr schlechten baulichen Zustand, so dass Propst Albrecht I. von Rechberg den Miltenberger Baumeister Hans Stieglitz mit umfangreichen Renovierungs- und Neubauten betraute: So entstand 1467 ein neuer Kreuzgang, die abgebrannten Klostergebäude wurden wiederhergestellt und 1473 durch die Liebfrauenkapelle ergänzt.

Reformationszeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn der Reformation war Albrecht Thumb von Neuburg Fürstpropst in Ellwangen. Wegen ständiger Streitigkeiten zwischen Albrecht und seinem Stiftskapitel verkaufte dieser schließlich 1521 sein Amt an den mächtigen Pfalzgrafen Heinrich. Der Stiftsprediger Kreß und der Stadtpfarrer Georg Mumpach waren die gelehrten Köpfe der Ellwanger Reformationsbewegung. Auch einige Chorherren und Chorvikare sympathisierten mit der Lehre Martin Luthers. Im Zuge der in ganz Schwaben stattfindenden Bauernaufstände kam es auch in Ellwangen im April 1525 zu Unruhen, die sich gegen die Obrigkeit richteten. Die meisten Chorherren des Stiftskapitels mussten infolgedessen aus der Fürstpropstei flüchten.

Der Schwäbische Bund schickte Hauptmann Reinhard von Neuneck mit einem kleinen Heer nach Ellwangen, welches den Bauernaufstand beendete und von den Bewohnern den Treueeid abverlangte. Der Stiftsprediger Kreß und der Stadtpfarrer Georg Mumpach wurden der Irrlehre überführt und am 7. November 1525 in Lauingen enthauptet; sympathisierende Chorherren mussten auf ihre Kanonikat verzichten und die Fürstpropstei Ellwangen für immer verlassen.

Durch Rückhalt des Kaisers Karl V. wurde Ellwangen zu einer katholischen Enklave in einer weitgehenden evangelischen Umgebung. Das Stiftskapitel wählte nach dem Tode Heinrichs von der Pfalz im Jahre 1552 den mächtigen Kardinal Otto von Waldburg zum Fürstpropst. Der Kardinal war ein Anhänger der katholischen Politik des Kaisers und ein Vorkämpfer für die politische Stabilisierung des Stiftes als selbständiges katholisch-geistliches Fürstentum innerhalb des Heiligen Römischen Reiches. Nach dem Augsburger Religionsfrieden drang Fürstpropst Otto von Waldburg auch auf eine Reform des Klerus im ganzen Stiftsgebiet. Von Rom aus kümmerte er sich persönlich um die Neubesetzung der Geistlichen Ämter.

Barockisierung des Kirchenraumes

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine tiefgreifende Umgestaltung erfuhr der Kirchenraum, als er unter Fürstpropst Johann Christoph von Freyberg-Eisenberg durch Wessobrunner Meister in den Jahren 1661–1662 barockisiert wurde. Das 18. Jahrhundert empfand diesen frühbarocken Umbau wohl als zu nüchtern und begann ab 1737 mit der Ausgestaltung der Kirche in modernen Rokokoformen. Bis 1741 arbeiteten die aus Ludwigsburg berufenen norditalienischen Meister Donato Riccardo Retti, Carlo Carlone und Emanuele Pighini an der Dekoration und schufen dabei unter anderem die raumprägenden Figuren der Apostel und Evangelisten.

Seit dem Ende des Stiftes

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Säkularisation des Stifts in den Jahren 1802/03 kam die Fürstpropstei an Württemberg, und der Fürstpropst verlor seine Macht. Seitdem ist die „Stiftskirche“ die Gemeindekirche der inzwischen knapp 3350 Katholiken zählenden St.-Vitus-Gemeinde. Im 20. Jahrhundert wurden abermals Renovierungsarbeiten nötig. Erste Arbeiten erfolgten 1909/10. Im Zweiten Weltkrieg schlugen in der Nacht des 22./23. April 1945 während der amerikanischen Belagerung Granaten in das nördliche Hauptdach und den Nordturm ein und beschädigten diese. Nach dem Krieg wurden erneute Renovierungsmaßnahmen nötig, die von 1959 bis 1964 andauerten. Im Zuge dieser Arbeiten konnte die romanische Krypta wiederhergestellt werden und zudem Grabungsarbeiten in ebendieser und im Kreuzganggarten unternommen werden. Dabei wurde das Ellwanger Reliquienkästchen entdeckt.

Anlässlich der 1200-Jahr-Feier Ellwangens wurde St. Vitus am 18. Januar 1964 durch Papst Paul VI. der Rang einer Basilica minor verliehen. 1983 feierten Stadt und Kirchengemeinde das 750-jährige Weihejubiläum der Kirche.

Von 1992 bis 1999 erfolgte eine umfassende Restaurierung der durch Witterungseinflüsse erheblich in Mitleidenschaft gezogenen Sandsteinaußenfassade. Im Jahre 2000 konnte die sich unterhalb des Westturms befindliche Michaelskapelle wiederhergestellt werden, für die der Künstlerpfarrer Sieger Köder Glasfenster gestaltete.

Am 3. Oktober 2008 jährte sich die Weihe der Basilika St. Vitus zum 775. Mal. Kirchenmusikalische und kulturelle Veranstaltungen begleiteten diese Feierlichkeiten über das gesamte Jahr. Ihren Höhepunkt erreichten sie im Besuch des Kardinals Walter Kasper am Ostermontag und des Bischofs der Diözese Rottenburg-Stuttgart Gebhard Fürst (der in der Basilika 1977 zum Priester geweiht wurde) am 3. Oktober 2008.

Der Chor von Nordosten
Chor und Hochaltar der Basilika
Die Decke des Mittelschiffs

Die Außenfassade der Basilika St. Vitus ist weitgehend originale hochmittelalterliche Architektur, die nur durch einige gotische und barocke Ergänzungen gestört wird. Die dreischiffige spätromanische Basilika mit kreuzförmigem Grundriss wurde aus abwechselnd violetten und ockergrauen Sandsteinquadern erbaut. An das Nordschiff fügt sich der später angefügte spätgotische Kreuzgang an, der durch die in den Kreuzgarten ausspringende Liebfrauenkapelle ergänzt wird. Im Anschluss an den Kreuzgang steht heute das „Jeningenheim“, das Gemeindehaus der Kirchengemeinde. In ihm ist auch das Verwaltungszentrum der Kirchengemeinde St. Vitus und die Kapitelsbibliothek untergebracht. Vor der Westfassade liegt unten als Querriegel eine Vorhalle, das „Alte Stift“. Dieses ist – ebenso wie die darüber liegende Michaelskapelle – in ihrer originalen romanischen Gestalt erhalten und von reich verzierten Säulenkapitellen geprägt. Direkt an das Alte Stift angeschlossen ist die ehemalige Jesuitenkirche, die heutige Evangelische Stadtkirche.

Die Südseite des Hauptschiffes ist durch einen Schmuckfries bereichert, die Nordseite erscheint hingegen schlichter. Im 18. Jahrhundert fügte man dem alten Bestand noch die zweigeschossige Sakristei (1699) und die Wolkensteinkapelle (1701) hinzu. Diese Bauteile heben sich schon durch ihren weißen Kalkputz vom mittelalterlichen Sandsteinmauerwerk der romanischen Kirche ab. Steht man auf dem Marktplatz, so fällt an der Südseite der Basilika neben der Sakristei eine frühgotische Sonnenuhr mit den 12 Tierkreiszeichen ins Auge, die aus der Zeit um 1200 stammt. Zudem schmücken Sandsteinfiguren der Klostergründer Hariolf und Erlolf und ein Bildnis des Jüngsten Gerichtes die Fassade.

Gestaltung der Portale

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Außenfassade wird mitgeprägt durch fünf unversehrt erhaltene Rundbogenportale, die den Eintritt in die Basilika ermöglichen: Das Hauptportal (um 1225) auf der Südseite mit seinem reich verzierten Gewände zeigt im Tympanon den erhöhten Christus mit Kreuzzepter zusammen mit Maria und Johannes. Darüber ist wohl Gottvater mit der Erdkugel zu erkennen. Die neuromanischen Bronzetüren von 1910 entwarf der Stuttgarter Bildhauer August Koch. Sie sind mit zwei Löwenköpfen verziert und zeigen vier Kränze haltende Engel. Der zweite Eingang auf der Südseite wurde 1701 beim Bau der Wolkensteinkapelle zugemauert, ist aber bis heute erkennbar.

Das Westportal stellt den Einlass ins „Alte Stift“ dar: Das verhältnismäßig einfach gestaltete Spitzbogenportal zeigt im Tympanon die Relieffiguren der Stiftspatrone Vitus, Sulpizius und Servilianus. Die frühbarocken geschnitzten Eichenholztüren (um 1660) zeigen St. Vitus, einen Putto, und das Stiftswappen, zudem allerlei Ranken- und Früchtezierrat sowie bronzene Löwenköpfe. Das Alte Stift wird durch ein ebenfalls reich verziertes Portal vom restlichen Raum getrennt. Ein weiteres, schlicht gehaltenes Portal ermöglicht den Zutritt in die Basilika von der Nordseite her.

Innenansicht der Basilika

Im Inneren ist der hochmittelalterliche Ursprung trotz der reichen Rokokoformen noch zu erkennen. Besonders die wulstigen Gewölberippen des Mittelschiffs sind noch leicht zu erkennen. Der oberitalienische Künstler Donato Riccardo Retti, der schon im Ludwigsburger Schloss gewirkt hatte, leitete die Barockisierung des Kirchenraums. Zusammen mit weiteren Meistern ihrer Zeit wie Carlo Carlone und Emanuelo Pighini schufen sie reiche, zum Teil vollplastische Stuckdekorationen.

Pfeiler mit profiliertem Kämpfer und plastischem Würfelschild

Ergänzt wurde der Kirchenraum durch die ebenfalls von Donato Riccardo Retti 1737 geschaffene Kanzel und die einzigartigen übermannsgroßen Apostelfiguren, die vom Tessiner Bildhauer Diego Francesco Carlone (1647–1750) gefertigt wurden. Die Figuren, die den Kirchenraum prägen, zeigen die Apostel, die leicht an ihren Attributen zu erkennen sind, und gegenüber der Kanzel Christus.

Seit 1952 ist zentral im Kirchenraum der Hauptaltar aus Jura-Marmor aufgebaut. Im Sockel des Hauptaltars ließ der frühere Stadtpfarrer Otto Häfner das Vitus-Reliquiar einsetzen, in dem eine Handreliquie des Kirchenpatrons Vitus enthalten ist. Der Überlieferung nach wurde die reich mit Gold verzierte nachempfundene Hand früher alljährlich am Vitustag der Bevölkerung präsentiert. Die Verehrung zeigte sich dabei im Küssen dieser Reliquie, was den Ellwangern den Beinamen „Veitlesschmatzer“ einbrachte.

Über dem Hauptaltar schwebt ein modernes Hängekreuz von Rudolf Müller-Erb und Fritz Möhler.

Der Hochaltar in der Hauptapsis wurde vom Biberacher Hans Dürner 1613 geschaffen und später durch weitere Altarteile ergänzt. Das Altarbild wurde ursprünglich für die Marienkirche in Ellwangen vom Ellwanger Hofmaler Johann Edmund Wiedemann 1753 gemalt. Es zeigt Maria, wie sie von Engeln in den Himmel hinaufgetragen wird. Eingerahmt wird es von übermannsgroßen, ganz in Weiß und Gold gehaltenen Statuen Joachims und Annas. Der Hochaltar wurde in seiner heutigen Form vom Ellwanger Bildhauer Viktor Geiselhart zusammengestellt und trägt heute neben dem Tabernakel einen Reliquienschrein der heiligen Sulpitius und Servilianus.

Das Gewölbe der Basilika wird auch „Ellwanger Heiligenhimmel“ genannt, weil es neben der reichen Stuckverzierung auch Bildnisse aller Stiftsheiligen umfasst. Ebenso erwähnenswert sind im Kirchenraum der Herz-Jesu-Altar und die Wolkensteinkapelle.

Durch den kreuzförmigen Grundriss der Basilika teilt sich das Hauptschiff in zwei Querschiffe die ebenfalls reich ausgestaltet wurden. Jeweils große manieristische Altaraufbauten stechen sofort ins Auge. Die Altäre wurden der heiligen Barbara und Benedikt geweiht, der Altar im nördlichen Querschiff dem heiligen Johannes und Michael. Sie entstanden um 1612 und sind mit einer Vielzahl von hölzernen Heiligenfiguren verziert. Im südlichen Querschiff sind heute die Porträts aller Ellwanger Fürstpröpste angebracht. Zudem beherbergt es ein kunstvoll gearbeiteten Bronzeepitaph für die Klostergründer Hariolf und Erlof mit dem historisch getreuen Modell der Stiftskirche (Werkstatt Peter Vischer d. Ä., Nürnberg, um 1485/90). Ebenso erinnert ein kunstvoll gearbeiteter Schrein, indem die Reliquien der Klostergründer aufbewahrt werden an die Gründer Ellwangens. Im nördlichen Querschiff fällt besonders eine spätgotische Bronzetafel mit der Pietà ins Auge, die an die Fürstpröpste Johann von Hirnheim und Albrecht I. von Rechberg erinnert, die die ersten Fürstpröpste in Ellwangen waren. Die Arbeit wird meist Peter Fischer d. A. zugeschrieben. Außerdem wurde bei Renovierungsarbeiten in den 1960er Jahren eine Wandmalerei im nördlichen Querschiff freigelegt, die die 16. Stiftsheiligen in zeitgenössischer Tracht zeigt und wohl aus dem frühen 16. Jahrhundert stammt.

Der neuromanische Altaraufsatz

Krypta und Reliquienkästchen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blick in die Krypta

Die dreischiffige Krypta unter der Vierung wurde um 1200 begonnen. Der Raum öffnet sich in je drei Arkaden zu den Querhäusern und war ursprünglich größer geplant. Die Kreuzgratgewölbe werden von Rundsäulen gestützt, deren Kapitelle mit Pflanzen- und Tiermotiven geschmückt sind. Der neuromanische Altaraufsatz (um 1880) enthält Reliquien der 16 Stiftsheiligen und erinnert an den geplanten neuromanischen Rückbau des Kirchenraums, zu dem der damalige Pfarrer Franz Joseph Schwarz bereits die Entwürfe angefertigt hatte. Zudem ist in der Krypta eine ganzjährige Krippe zu bewundern, deren Krippenfiguren Ellwanger Bürgern nachempfunden sind.

Erst im Zuge von ausgedehnten Grabungen in Chor und Krypta in den Jahren 1959–1961 wurde die Krypta in ihrer heutigen Form rekonstruiert. Bei diesen Grabungen in der Krypta der Stiftskirche fand man am 17. September 1959 Teile eines bronzebeschlagenen vorromanischen Kästchens, dem so genannten „Ellwanger Reliquienkästchen“. Der Fund lag in einer Tiefe von rund 40 Zentimetern im südöstlichen Joch des Südschiffes, 30 bis 40 Zentimeter von der Ostmauer entfernt. Der Deckel und die vier Seitenteile sind mit Reliefs verziert, die aus dem Bronzeblech herausgetrieben wurden. Das Schloss auf der Vorderseite ist aus Silber, die Scharniere auf der Rückseite sind aus Eisen. Der Deckel zeigt die Hand Gottes, neben der rechts ein Schleier herabhängt, in den sechs rechteckigen Seitenfeldern sind in Strahlennimben sechs männliche Köpfe. Welchem Zweck das Kästchen diente, ist unklar. Die ursprünglich geäußerte Vermutung, dass es zur Aufbewahrung von Reliquien diente, erwies sich als unwahrscheinlich. Vermutlich war es die Schmuckschatulle der Kaiserin Richildis, denn auf dem Kästchen ist ihr Mann, Kaiser Karl der Kahle, gestorben 877, dargestellt, der andere Herrscher ist sein 846 geborener Sohn Ludwig, der seinem Vater 877 auf den Thron folgte. Das 764 gegründete Ellwanger Kloster stand stets in einem engen Verhältnis zum westfränkischen Reich und dem dort residierenden kaiserlichen Hof. Eine Schenkung des Kästchens, um sich die Gunst des mächtigen Ellwanger Abtes zu sichern, wäre also wahrscheinlich.

Seit 2009 ist das „Ellwanger Reliquienkästchen“ als originalgetreue Replik in einer Stele des Ellwanger Künstlers Rudolf Kurz in der Krypta zu sehen.

Das Grabmal des Ellwanger Ministerialen Ulrich von Ahelfingen († 1339)
Ökumenische Pforte

Das „Alte Stift“, wie die romanische Vorhalle im Westen auch genannt wird, entstand an Stelle eines ursprünglich geplanten Westchores ab etwa 1230. Die dreijochige und zweischiffige Halle zeigt schon zaghafte frühgotische Spitzbogenformen und wurde in spätgotischer Zeit um drei Joche verbreitert. Damals schloss man den – ursprünglich nach außen offenen – als Eingangshalle geplanten Raum und schuf als Zugang das schlichte Westportal. Die wuchtigen Architekturformen verweisen auf Vorbilder in Burgund oder dem Elsass. Die abschließenden seitlichen Joche entstanden erst im frühen 17. Jahrhundert in gotisierenden Formen. Im Alten Stift finden sich heute zahlreiche Altäre: Der dritte Fürstpropst Johann Christoph von Westerstetten (1603–1613) ließ den nordwärts aufgestellten Kreuzaltar um 1610 errichten, der aus Sandstein gearbeitet den Ottobeurer Bildhauern Hans und Matthäus Schamm zugeschrieben wird. Weiterhin sind im Alten Stift der Sebastiansaltar zu sehen, der aus Bronze und Stein 1910 von August Koch entworfene Karfreitagsaltar, ein weiterer steinerner Altarschrein und ein Ölberg, der wohl von Hans Stieglitz gefertigt wurde. Sehenswert sind ebenso die nazarenischen Buntglasfenster (um 1871), die Motive aus dem freudenreichen, schmerzhaften und glorreichen Rosenkranz darstellen. Zahlreiche kunstvoll gestaltete Grabmäler von Äbten wie z. B. Abt Kuno II., Fürstpröpsten oder dem Gedenkstein für den Ritter Ulrich von Ahelfingen († 1339) finden sich ebenso im Alten Stift. Eine Besonderheit ist außerdem die Ökumenische Pforte, die 1997 feierlich eröffnet wurde. Sie bietet einen Durchgang zur Evangelischen Stadtkirche und ist somit ein Zeichen der lebendigen Ökumene in der Stadt. Betritt man die Basilika durch das Alte Stift, so sieht man über dem inneren Westportal die mahnende Inschrift:
VOS IGITUR PER QUOS REGITUR DOMUS ISTA NOTETIS NE PEREAT. SI NON HABEAT SUA IURA LUETIS
(Ihr, durch die dieses Gebäude verwaltet wird, achtet darauf dass es nicht zugrunde geht. Wenn ihr nicht auf sein Recht bedacht seid, müsst ihr es büßen).

Michaelskapelle

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein weiteres Kleinod in der Basilika St. Vitus ist die romanische Michaelskapelle, die sich über dem „Alten Stift“ – also quasi hinter der Orgel – der Basilika befindet. Ursprünglich war diese kleine Kapelle der Gebetsort der Äbte, erst vor wenigen Jahren wurde sie vom Künstlerpfarrer Sieger Köder ausgestaltet und der Öffentlichkeit – bei Stadtführungen – zugänglich gemacht. Der von Köder gefertigte Altar zeigt unter der Mensa das Handreliquiar des Hl. Vitus und die Stiftsheiligen. An der Rückseite des Altars wurde im Kreis der Heiligen ein Platz für den guten Pater Philipp freigehalten, dessen Seligsprechung am 16. Juli 2022 Kardinal Jean-Claude Hollerich in Ellwangen vor tausenden von Gläubigen vollzogen hat. In einer Vertiefung des Altars sind außer den Reliquien des heiligen Vitus noch Reliquien von Sulpitius und Servilianus enthalten.

Ebenfalls durch Sieger Köder wurden die beiden Glasfenster gestaltet die – nach Westen und Süden zeigend – der Michaelskapelle Licht spenden. Das nach Westen zeigende „Abendfenster“ kommt besonders gut bei untergehender Sonne in den Abendstunden zur Geltung. Es zeigt den Abendstern und die Abendröte, im Vordergrund ist eine betende Person zu sehen, die sich über eine aufgeschlagene Seite aus dem Neuen Testament beugt. Es handelt sich dabei um die Offenbarung des Johannes, der Betrachter kann noch die Stelle „Ich bin das Alpha und das…“ lesen. Das nach Süden gerichtete Michaelsfenster ist weniger farbig gestaltet, sondern in weiß und schwarz gehalten. Zu erkennen sind Flügel, die an den Erzengel Michael erinnern sollen, und ein Buch.

Die Michaelskapelle ist quasi ein Blick in die Vergangenheit der Stiftskirche: Sie ist noch in ihrem ursprünglichen romanischen Baustil erhalten und gibt einen Eindruck davon wie die gesamte Basilika vor ihrer Barockisierung wohl ausgesehen hat. Fehlend ist einzig das Kreuzgratgewölbe, das durch eine Decke aus Eichendielen ersetzt wurde. Darauf wurden von Sieger Köder auf einfachem weiß goldenem Grund drei Hände gemalt, aus der eine Frau und ein Mann hervorsehen. Dieses Deckengemälde symbolisiert die Dreifaltigkeit Gottes, durch die die Menschen geschützt werden.

Liebfrauenkapelle und Kreuzgang

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der spätgotische Kreuzgang

Der spätgotische Kreuzgang ist im Norden an das romanische Langhaus angefügt, Grabmäler aus drei Jahrhunderten sind hier noch sichtbar. Vier netzgewölbte Flügel umschließen den Kreuzgarten. Der Westflügel öffnet sich zur Liebfrauenkapelle (1473) mit dem viel besuchten Grab des am 16. Juli 2022 selig gesprochenen Jesuitenpaters Philipp Jeningen (1642–1704). Die Grabstätte des im Volk überaus beliebten Jesuitenpaters, der in und um Ellwangen wirkte, wurde 1953 hierher verlegt und wird heute gern von vielen Gläubigen von nah und fern bittend und dankend aufgesucht. Ebenso finden alljährlich Wallfahrten zum Grab des Seligen Pater Philipp statt, die von der Aktion Spurensuche organisiert werden. Neben Pater Philipp ist Ignatius Desiderius von Peutingen (1641–1718) begraben. Peutigen war ein enger Freund Philipp Jeningens und stiftete das Ellwanger Jesuitenkollegium. Das Grabdenkmal an der Nordwand der Liebfrauenkapelle zeigt ein Porträt Peutingens. Von Wilhelm Geyer wurden 1949/1950 die Buntglasfenster der Liebfrauenkapelle gearbeitet, die das Marienleben dokumentieren.

Im Nordwesten stößt die Stiftskirche an die barocke Jesuitenkirche (1724), die heute als evangelische Stadtkirche dient und durch eine Verbindungstür mit der westlichen Vorhalle der Stiftskirche verbunden ist. Das anschließende Jesuitenkolleg entstand von 1720 bis 1723.

Blick zum Orgelprospekt

Die Basilika besaß wahrscheinlich schon im Spätmittelalter eine Orgel, in alten Chroniken wird zumindest davon berichtet. In das Barockgehäuse, das 1776 von Johann Anton Ehrlich gefertigt worden war, baute Werner Walcker-Mayer 1964 im Zuge der Renovierungsarbeiten in der Basilika eine neue Orgel mit 44 Registern auf drei Manualen und Pedal ein. 1994 wurde das Instrument durch Eduard Wiedenmann restauriert und erweitert, sodass es heute 45 Stimmen umfasst. Als Besonderheiten wurden Röhrenglocken und eine Vox coelestis eingebaut.

Die Disposition:

I Hauptwerk C–g3
Rohrflöte 16′
Principal 8′
Gemshorn 8′
Octave 4′
Koppelflöte 4′
Quinte 223
Superoktave 2′
Cornett III 223
Mixtur V–VI 2′
Trompete 16′
Trompete 8′
Tremulant
II Schwellwerk C–g3
Weitprinzipal 8′
Holzflöte 8′
Harfpfeife 8′
Vox coelestis 8′
Holzprinzipal 4′
Blockflöte 2′
Mixtur IV 1′
Fagott 16'
Trompette harmonique 8′
Vox humana 8′
Schalmey 4′
Tremulant
III Kronwerk C–g3
Gedeckt 8′
Rohrquintade 8′
Prinzipal 4′
Gemsrohr gedackt 4′
Quintflöte 223
Octave 2′
Terz 135
Quinte 113
Sifflöte 1′
Scharfzimbel IV 23
Dulcian 16′
Krummhorn 8′
Tremulant
Röhrenglocken[A 1]
Pedalwerk C–f1
Prinzipalbass 16′
Subbass 16′
Oktavbass 8′
Rohrpfeife 8′
Waldflöte 4′
Choralbass 4′
Hintersatz IV 223
Kontrafagott 32′
Posaune 16′
Bombarde 8′
  • Koppeln: III/I, II/I (mechanisch und elektrisch), III/II, I/P, II/P,III/P
  • Oktavkoppeln: II 16', II 16'/I, III 16'/I, III 4'/I, III 16'/II, III 4'/II
  • Anmerkungen:
  1. Röhrendämpfung ein-/abschaltbar.

Die Kirchenmusik nimmt in der Stiftskirche einen großen Stellenwert ein. Es existieren mehrere Chöre: Der Stiftschor, die Männerschola, die Jugendkantorei und die Chorschule. Auch die Organisten waren schon immer bekannte Größen ihres Faches, darunter beispielsweise der Komponist Eberhard Bonitz (in den 1940er/1950er Jahren) oder Kirchenmusikdirektor Willibald Bezler, der fast 40 Jahre lang mit zahlreichen Konzerten für eine lebendige Kirchenmusik sorgte und im Juli 2007 in den Ruhestand verabschiedet wurde. Es folgte Regionalkantor Thomas Petersen, der in Freiburg i. Br. und am Konservatorium in Amsterdam u. a. bei Jacques van Oortmerssen Kirchenmusik studiert hatte, bevor im September 2020 Benedikt Nuding die Stelle übernahm.[1]

Türme und Geläut

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Susanna“ die älteste Glocke der Basilika

Die beiden 42 Meter hohen Haupttürme stehen östlich der Querschiffe neben dem Chor. Das Mauerwerk durchdringt die Wände der Kirche und die Dachflächen der – zu den Absiden weitergeführten – Seitenschiffe. Sichtbar sind drei Geschosse mit Pyramidendächern und einer verhältnismäßig reichen Gliederung aus Rundbogenfriesen, Gesimsbändern und rundbogigen Fensteröffnungen. Dahinter ist dem letzten Chorjoch die halbrunde Hauptapsis angefügt. Links und rechts flankieren schlichte Nebenabsiden die Apsis, unter deren Dachgesims ein Rundbogenfries verläuft. In den beiden Haupttürmen sind die „Türmerstübchen“ untergebracht, in denen in früheren Zeiten ein Türmer über Ellwangen wachte. Ein dritter Turm sitzt in der Art eines Dachreiters über dem Westgiebel. Auch dieses Türmchen ist mit einer spitzen Dachpyramide bekrönt.

Der Zweite Weltkrieg ging auch nicht spurlos an der Stiftskirche vorbei: In der Nacht vom 22. auf den 23. April 1945, während der amerikanischen Belagerung, schlugen Granaten in das nördliche Hauptdach und den Nordturm ein und beschädigten diese. Zum Gedenken daran wurde im Nordturm 1948 ein bis heute sichtbarer Gedenkstein eingesetzt. Auf der Außenseite trägt dieser den Schriftzug „Salve Spes“ („Sei gegrüßt, Hoffnung“), die Innenseite trägt neben einer Beschreibung der Ereignisse und der Jahreszahlen die Inschrift „Gott ist in seiner Stadt, darum wird sie fest bleiben“ und spielt damit auf das Unwetter an, das gegen Ende des Zweiten Weltkrieges eine Bombardierung Ellwangens durch die Alliierten verhinderte.

Drei der insgesamt acht Glocken wurden 1545 durch Meister Hans Rosenhart aus Nürnberg gegossen: die Susanna (im Nordturm), die Pieta (ebenfalls Nordturm) und das Weihnachtsglöcklein (im Westreiter). Da weitere drei historische Glocken 1942 dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen sind, wurden 1956 durch Alfons Bachert in Heilbronn fünf weitere neu gegossen: die im Südturm hängende, ca. 5000 kg schwere Jeningenglocke (zu Ehren des in der Liebfrauenkapelle begrabenen Jesuitenpaters Philipp Jeningen), die ca. 3500 kg schwere Canisius-Glocke (ebenfalls Südturm), und die kleinere Josefsglocke sowie die Domitilla- und Vitusglocke, die im Westreiter hängen.

Glocke Name Gießer Gussjahr Durchmesser Gewicht Schlagton Hängeort
1 Jeningenglocke Anton Bachert 1956 2002 mm 5434 kg Südturm
2 Canisiusglocke Anton Bachert 1956 1810 mm 3832 kg Südturm
3 Susanna Hans Rosenhart 1545 1600 mm 2750 kg d′ Nordturm
4 Zwölfuhr-/Pietàglocke Hans Rosenhart 1545 1380 mm 1750 kg e′ Nordturm
5 Josefsglocke Anton Bachert 1956 1090 mm 0825 kg g′ Westreiter
6 Domitilla-/Elisabethglocke Anton Bachert 1956 0960 mm 0858 kg a′ Westreiter
7 Vitusglocke Anton Bachert 1956 0840 mm 0379 kg h′ Westreiter
8 Weihnachtsglöcklein Hans Rosenhart 1545 0690 mm 0240 kg d″ Westreiter

Bis 1818 waren vorwiegend die Vikare des Chorherrenstiftes für die Seelsorge zuständig. Die meisten seit der Säkularisation in der Basilika St. Vitus wirkenden Pfarrer waren auch Dekane des Dekanats Ellwangen, Kammerer oder Bischöfliche Kommissare und Stadtpfarrer:

  • 1799–1805: Thaddäus Martin Veeser
  • 1805–1814: Johann Alois Klingenmaier († 1868) aus Dewangen
  • 1819–1826: Anton Huberich († 1833) aus Igersheim
  • 1826–1831: Josef Weinschenk († 1843) aus Ellwangen
  • 1833–1867: Matthäus von Sengele († 1867) aus Rottweil
  • 1868–1885: Franz Joseph Schwarz († 1885) aus Donzdorf
  • 1886–1892: Emil Hescheler († 1892) aus Schussenried
  • 1893–1917: Valentin Fuchs († 1917) aus Mergentheim
  • 1917–1926: Johannes Staudenmaier († 1926) aus Oberbettringen
  • 1926–1932: Paul Traub († 1932) aus Ergenzingen
  • 1932–1961: Otto Häfner († 1967) aus Rottweil
  • 1962–1973: Alois Schmitt († 1973) aus Igersheim
  • 1973–2005: Msgr. Patriz Hauser († 2005) aus Neuler
  • 2006–2021: Michael Windisch aus Göppingen
  • seit 2022: Sven van Meegen aus Gaishardt
  • Franz Joseph Schwarz: Die ehemalige Benediktiner-Abtei-Kirche zum heiligen Vitus in Ellwangen. Bonz, Stuttgart 1882.
  • Bruno Bushart: Die Barockisierung der Stiftskirche im Jahre 1661/1662. In: Ellwanger Jahrbuch 14 (1947/49), S. 45–72.
  • Bruno Bushart: Stiftskirche Ellwangen. München 1953.
  • Klaus Ulrich Högg: Die Inschriften auf der Stifter- und Hürnheim-Rechberg-Platte in der Basilika St. Veit zu Ellwangen. Ein Beitrag zur Schriftgeschichte des 15. und 16. Jahrhunderts. In: Ellwanger Jahrbuch 29 (1981/82), S. 16–24.
  • Hans Pfeifer (Hrsg.): St. Vitus Ellwangen. 1233–1983. Ellwangen 1983.
  • Klaus-Ulrich Högg: Die Inschriften im Kreuzgang der ehem. Stiftskirche St. Vitus zu Ellwangen bis zur Säkularisation der Fürstpropstei. In: Ellwanger Jahrbuch 30 (1983/84), S. 131–212.
  • Elmar D. Schmid: Ein Tafelbild aus der Ellwanger Basilika St. Veit in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. In: Ellwanger Jahrbuch 30 (1983/84), S. 225–229.
  • Bruno Bushart: Die Basilika zum heiligen Vitus in Ellwangen. Ellwangen 1988.
  • Hermann Hauber: Zur Ikonographie der Ellwanger Stifterplatte. In: Ellwanger Jahrbuch 34 (1991/92), S. 90–101.
  • Otto Beck: Die Stiftsbasilika St. Vitus in Ellwangen – Führer durch ein sehenswertes Gotteshaus. Lindenberg 2003, ISBN 3-89870-005-4.
  • Hans Pfeifer (Hrsg.): 775 Jahre Basilika St. Vitus, Ellwangen 1233–2008. Festbuch. Ellwangen 2008.
  • Gerhard Schmitz: Sulpitius, Servilianus, Vitus – Ellwanger Patrozinienfragen. In: Ellwanger Jahrbuch 44 (2012/13), S. 111–132.
  • Anna Moraht-Fromm: De Dedicationibus. Altäre in Bewegung. Ein Beitrag zur Ausstattungsgeschichte der ehem. Chorherrenstiftskirche St. Vitus in Ellwangen. In: Ellwanger Jahrbuch 44 (2012/13), S. 237–263.
  • Anselm Grupp: Die klassizistische Ausstattung in der Stiftskirche St. Vitus in Ellwangen. Entstehung, Erscheinungsbild und Verbleib. In: Ellwanger Jahrbuch 45 (2014/15), S. 183–224.
Commons: St. Vitus (Ellwangen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Vita – Benedikt Nuding. Abgerufen am 10. August 2022.

Koordinaten: 48° 57′ 43″ N, 10° 7′ 55,5″ O