„Bei Anruf Mord“ – Versionsunterschied

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* [http://www.filmzentrale.com/rezis/beianrufmord.htm Filmkritik von U. Behrens in der filmzentrale.com]
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* [http://film.plusboard.de/bei-anruf-mord-dial-m-for-murder-t1451.html Bericht zum Film im Film-Forum]



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Version vom 26. Oktober 2010, 20:17 Uhr

Film
Titel Bei Anruf Mord
Originaltitel Dial M for Murder
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1954
Länge 101 Minuten
Stab
Regie Alfred Hitchcock
Drehbuch Frederick Knott
Produktion Alfred Hitchcock
für Warner Bros.
Musik Dimitri Tiomkin
Kamera Robert Burks
Schnitt Rudi Fehr
Besetzung

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Bei Anruf Mord (Originaltitel: Dial M for Murder) ist ein Thriller von Alfred Hitchcock aus dem Jahr 1954. Das Drehbuch stammt von Frederick Knott, der zuvor mit dem gleichnamigen Broadway-Stück große Erfolge feierte. Wie bei Hitchcocks Filmen Cocktail für eine Leiche und Das Fenster zum Hof wurde die Konzentration der Bühnenversion auf die Filmleinwand übertragen. Bis auf wenige Ausnahmen spielt sich die Handlung in einem einzigen Zimmer ab.

Handlung

Der ehemalige Tennisprofi Tony Wendice plant, seine wohlhabende Frau Margot umzubringen, da sie ein Verhältnis mit dem Schriftsteller Mark Halliday hat und Tony ohne sie seinen aufwändigen Lebensstil nicht finanzieren kann. Um diesen Plan auszuführen, erpresst er einen ehemaligen College-Mitschüler, den Hochstapler Charles Swann. Dieser soll seine Frau töten, während er selbst mit seinem Nebenbuhler einen Club besucht, um sich ein Alibi zu verschaffen. Der Mord misslingt, da seine Frau ihren Attentäter in Notwehr mit einer Schere ersticht.

Tony Wendice ändert nun seinen Plan: Indem er geschickt einige Indizien fälscht, erweckt er bei der Polizei den Verdacht, Margot hätte Swann vorsätzlich getötet. Margot wird verhaftet und schließlich zum Tode verurteilt, obwohl Mark alles versucht, sie zu retten, und sogar versucht, Tony zu überreden, die Täterschaft zu übernehmen. Das seltsame Verhalten Tonys in der Angelegenheit macht Inspektor Hubbard schließlich misstrauisch, und er kommt in letzter Minute dem Plan auf die Spur, hat jedoch keine Beweise. Einen Tag vor Margots Hinrichtung stellt er Tony eine Falle: Nur dieser und Swann konnten wissen, dass unter dem Teppich der Haustreppe ein Wohnungsschlüssel versteckt ist. Als Tony, in die Enge getrieben, diesen Schlüssel benutzt, gibt er damit seine Täterschaft preis.

Technik

„Bei Anruf Mord“ ist der einzige Film von Hitchcock, der in „3-D Naturalvision“ (Polarisationsverfahren) gedreht wurde. Dies macht sich vor allem durch die tiefe Position der Kamera bemerkbar und durch Objekte, die zwischen Kamera und Darstellern auftauchen. Hitchcock hatte für diese Technik nicht viel übrig, wurde aber von Warner Bros. dazu gedrängt, den Film in 3-D zu drehen. Als der Film fertiggestellt war, hatte sich allerdings die 3-D-Euphorie gelegt, und er gelangte, zumindest in Europa, nur in der 2-D-Version in die Kinos.

Um die Problematik bei der Projektion von 3D-Filmen (absolut synchron laufende Projektoren, alle 20 Minuten Pause wegen Rollenwechsels) zu umgehen, wandte die Produktionsfirma das sogenannte Side-by-side Anamorphic-Verfahren erstmals an. Dazu wurde der linke und rechte Teilfilm mit einem Anamorphoten horizontal auf die Hälfte gestaucht und nebeneinander auf einen einzigen 35 mm-Film kopiert. Bei der Wiedergabe (mit einem Projektor) werden beide Teilbilder mittels einer speziellen Zusammenstellung von Einrichtungen (Anamorphot, Bildteiler [Justierung über bewegliche Spiegel] und Polarisationsfilter) auf der Leinwand zur Deckung gebracht. Der einzige weitere Film, der mit diesem Verfahren umkopiert wurde, ist „Das Kabinett des Professor Bondi“ (House of Wax). Erst 1980 wurde die 3-D-Version von „Bei Anruf Mord“ wieder veröffentlicht und kam auch in der Polarisationsversion bei der „World 3D-Film Expo 2003“ zur Aufführung [2]. Am 28. August 2010 sendete der TV-Sender ARTE den Film in der dreidimensionalen Fassung im Farbanaglyphenverfahren.[3]

Deutsche Synchronfassung

Die deutsche Synchronfassung wurde von der Deutschen Mondial Film Berlin produziert. Die Sprecher waren:

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Margot Wendice Grace Kelly Marianne Kehlau
Tony Wendice Ray Milland Hans Nielsen
Charles Alexander Swann Anthony Dawson Friedrich Joloff
Mark Halliday Robert Cummings Paul Edwin Roth
Chefinspektor Hubbard John Williams Curt Ackermann

Auszeichnungen

Regisseur Alfred Hitchcock wurde 1955 für seine Arbeit an Bei Anruf Mord und Das Fenster zum Hof von der Directors Guild of America als bester Regisseur des Jahres nominiert. Die Auszeichnung ging jedoch an den späteren Oscar-Preisträger Elia Kazan (Die Faust im Nacken). Trotz insgesamt acht Nominierungen wurde Hitchcock von der Directors Guild nie unmittelbar für die Regieleistung an einem seiner Filme gewürdigt und erst im Jahre 1968 mit einem Preis für sein Lebenswerk geehrt. Hauptdarstellerin Grace Kelly wurde für ihre Leistung als Mordverdächtige unter anderem für den Preis der British Film Academy als beste ausländische Darstellerin nominiert, war aber zur damaligen Zeit mit dem Melodram Ein Mädchen vom Lande erfolgreicher und wurde dafür 1955 mit Golden Globe und Oscar ausgezeichnet.

Sonstiges

  • Die Kleidung von Grace Kelly wird im Verlauf des Filmes immer dunkler, entsprechend der Auswegslosigkeit ihrer Situation.
  • Filmfehler: Kurz bevor Grace Kelly ihren Angreifer Anthony Dawson mit einer Schere ersticht, kann der Zuschauer infolge der Lichtreflexion eines Studioscheinwerfers erkennen, dass bereits eine Schere in Dawsons Rücken „steckt“.
  • In Bei Anruf Mord musste Hitchcock auf seinen obligatorischen Cameo-Auftritt verzichten, da der Film fast ausschließlich in einem einzigen Raum spielt. Er taucht jedoch zu Beginn des Films auf einem alten Schwarzweißfoto einer Herrensitzung auf, das Tony Wendice Swann zeigt – am Tisch, linke Seite.
  • Obwohl Bei Anruf Mord ein großer Publikumserfolg war, hielt ihn Hitchcock selbst für eine belanglose Gelegenheitsarbeit. Er schloss die Dreharbeiten innerhalb von nur 36 Tagen ab.

Kritiken

  • Farbiges Kriminaldrama, von Alfred Hitchcock zu einem Meisterstück scharfsinnig berechneter Spannung erhöht.“ - 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 40
  • Präzis getimtes Kammerspiel.“ (Wertung: 3 Sterne = sehr gut) – Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 78
  • Frankfurter Rundschau: „Der Film zählt zu den schönsten und aufregendsten Werken des Gruselmeisters.“

Literatur

  • Frederick Knott: Bei Anruf - Mord. Ein Kriminalstück in drei Akten (OT: Dial M For Murder). Deutsch von Rudolf Schneider-Schelde. Strassegg, Bayerisch-Gmain o.J. [Bühnenmanuskript]
  • Robert A. Harris, Michael S. Lasky, Hrsg. Joe Hembus: Alfred Hitchcock und seine Filme (OT: The Films of Alfred Hitchcock). Citadel-Filmbuch bei Goldmann, München 1976, ISBN 3-442-10201-4

Quellen

  1. Die IMDb gibt als Altersfreigabe sowohl FSK 12 als auch FSK 16 an ([1]), die DVDs von 2004 und 2010 dagegen nur FSK 12 ([2]) ([3]).
  2. World 3D-Film Expo 2003
  3. arte Bei Anruf Mord