Benutzer:BishkekRocks/Sanskrit

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Einleitung

Sprachverwandtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sprachgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phonologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vokale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Sanskrit kennt 13 Vokale. Diese teilen sich in sechs einfache Vokale, drei konsonantische Vokale und vier Diphthonge. Dabei ist die Vokallänge bedeutungsunterscheidend. Neben kurzen (hrasva) und langen (dīrgha) Vokalen kennt die einheimische Sanskrit-Grammatik noch eine dritte Stufe, überlang (pluta). Diese kommt z. B. bei der Anrede vor, ist aber nicht phonemisch und kann daher ignoriert werden.

Die einfachen Vokale kommen jeweils in Paaren von kurz (a, i, u) und lang (ā, ī, ū) vor. Das kurze a wird dabei reduziert als [ʌ] gesprochen und unterscheidet sich somit auch in der Vokalqualität von seinem langen Gegenstück ā.

Bei den konsonantischen Vokalen (, , ) handelt es sich um silbische Konsonanten. Von der einheimischen Sanskrit-Tradition werden sie ebenfalls als einfache Vokale gezählt. In der heutigen Aussprachepraxis werden die konsonantischen Vokale meist mit einem i- oder u-Nachklang gesprochen, z. B. als [] oder [] (vgl. die Wiedergabe von Sanskrit ऋषि ṛṣi als „Rishi“). Während das vokalische durchaus häufig ist, kommt seine lange Entsprechung nur in deklinierten Formen der Nomina auf -ṛ vor (z. B. पितॄन् pitṝn „die Väter (Akk.)“), das vokalische gar nur in bestimmten Formen einer einzigen Verbalwurzel (कॢप् kḷp „passen“). Aus Symmetriegründen verzeichnen die einheimischen Sanskrit-Grammatiken einen vierten konsonantischen Vokal als langes Gegenstück zum kurzen ; dieser kommt aber in der Realität nicht vor.

Zu den Diphthongen zählen e, ai, o und au. Dabei ist zu beachten, dass e und o als einfache Langvokale [] und [] gesprochen werden, aber aus sprachhistorischen Gründen als Diphthonge gelten: Historisch gehen e und o auf die Diphtonge *ai und *au, das heutige ai und au auf die überlangen Diphtonge *āi und *āu zurück.

Vokale des Sanskrit
Devanagari Umschrift Aussprache
a [ʌ]
ā []
i [i]
ī []
u [u]
ū []
[]
[r̥ː]
[]
e []
ai [ai̯]
o []
au [au̯]

Konsonanten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Silbenstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Akzent[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ablaut[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sanskrit kennt ein System der dreifachen Stammabstufung. Hierbei werden die einfachen Vokale durch die sukzessive Hinzufügung eines a in die Hochstufe (guṇa) und Dehnstufe (vṛddhi) umgewandelt:

Grundstufe इ i, ई ī उ u, ऊ ū ऋ ṛ, ॠ ṝ ऌ ḷ
Guṇa-Stufe अ a ए e ओ o अर् ar अल् al
Vṛddhi-Stufe आ ā ऐ ai औ au आर् ār

Die Stammabstufung spielt bei der Flexion und Derivation (Ableitung) eine große Rolle: So hat das Verb भृ bhṛ „tragen“ im Partizip Perfekt Passiv भृत bhṛta die Grundstufe, in der Präsensform बिभर्ति bibharti die Guṇa-Stufe und in der Perfektform बभार babhāra die Vṛddhi-Form. Ebenso kommt die Stammabstufung bei der Bildung von abgeleiteten Nomina zum Einsatz: Die Bezeichnung für einen Anhänger des Religionsstifers जिन Jina wird durch die Vṛddhi-Stufe gebildet: जैन jaina „zu Jina gehörig, Anhänger des Jainismus“.

Sprachhistorisch geht die Stammabstufung des Sanskrit auf den urindogermanischen Ablaut zurück, wobei die Guṇa-Stufe eigentlich die Grundstufe darstellt, die zur Schwundstufe geschwächt oder zur Dehnstufe gestärkt wird. In den meisten anderen indogermanischen Sprachen ist der Ablaut nur noch in Resten vorhanden, im Deutschen etwa bei den starken Verben (leidenlittgelitten). Das Sanskrit setzt die Stammabstufung hingegen äußerst produktiv ein.

Sandhi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Sanskrit hat ein komplexes System von euphonischen Lautveränderungen, Sandhi (संधि saṃdhi) genannt. Die Sandhi-Regeln beschreiben die phonologischen Prozesse (hauptsächlich Angleichungen und Verschmelzungen), die auftreten, wenn zwei Laute aufeinandertreffen. Während euphonische Lautveränderungen in allen Sprachen vorkommen, sind sie im Sanskrit besonders stark ausgeprägt und genau reguliert, weshalb der Begriff Sandhi auch in der allgemeinen Sprachwissenschaft Eingang gefunden hat.

Zu unterscheiden sind Lautänderungen beim Aufeinandertreffen von Morphemen innerhalb eines Wortes (interner Sandhi) und beim Aufeinandertreffen mehrerer Wörter im Satz (externer Sandhi). Ein Fall von internem Sandhi liegt etwa vor, wenn die Verbalwurzel सृज् sṛj („schöpfen“) und das nomenbildende Suffix -ति -ti sich zu सृष्टि sṛṣṭi („Schöpfung“) verbinden. Externer Sandhi greift über Wortgrenzen hinweg. So verschmelzen die Wörter पाण्डवाः च एव pāṇḍavāḥ ca eva („und gewiss die Pandavas“) im ersten Vers der Bhagavadgita zu पाण्डवाश्चैव pāṇḍavāścaiva. Anfängern kann dies erhebliche Schwierigkeiten beim Lesen bereiten, da zunächst die Sandhis aufgelöst werden müssen, um die Formen bestimmen zu können. Sandhis erzeugen außerdem Mehrdeutigkeiten, die von guten Dichtern genutzt werden, um Gedichte zu schreiben, die auf verschiedenartige und durchaus widersprüchliche Weisen gelesen werden können. So kann das Wort नाभिजात nābhijāta entweder als नाभि-जात nābhi-jāta „nabelentsprossen“ oder न अभिजात na abhijāta „unedel geboren“ aufgelöst werden.

Schrift[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Birkenblattmanuskript aus Kashmir mit Sanskrit in Sharada-Schrift, 17. oder 18. Jhd.

Heute werden Sanskrit-Texte fast ausnahmslos in der nordindischen Devanagari-Schrift herausgegeben. Diese gehört zum indischen Schriftenkreis und ist über weite Teile Nordindiens verbreitet (in Devanagari werden u. A. Hindi, Marathi, und Nepali geschrieben). Im Laufe seiner Geschichte sind aber auch zahlreiche andere Schriftsysteme für Sanskrit verwendet worden. Früher war es in den unterschiedlichen Gegenden Indiens üblich, Sanskrit in der jeweiligen lokalen Schrift zu schreiben – in Bengalen etwa in bengalischer, in Karnataka in Kannada-Schrift etc. Buddhistische Sanskrit-Texte wurden in China und Japan vereinzelt sogar mit chinesischen Schriftzeichen wiedergegeben.

Umschrift[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Transliteration des Sanskrit in die lateinische Schrift dient das International Alphabet of Sanskrit Transliteration (IAST). In der Darstellung der Konsonanten orientiert es sich am Lautwert der Buchstaben im Englischen, deshalb wird z. B. y für [j] geschrieben. Aspirierte Konsonanten werden durch die Digraphen kh, th etc. ausgedrückt. Andere Laute, für die es keinen entsprechenden lateinischen Buchstaben gibt, drückt die IAST-Transliteration durch diakritische Zeichen aus, etwa das Makron zur Kennzeichnung von Langvokalen oder untergesetzte Punkte für retroflexe Laute. Die IAST-Umschrift hat sich allgemein als wissenschaftlicher Standard durchgesetzt, nur in älteren Veröffentlichungen finden sich zum Teil abweichende Konventionen (z. B. ç statt ś). Um technische Probleme bei der Anzeige und Eingabe am Computer zu umgehen, finden vor allem im Internet andere Transliterationssysteme (Harvard-Kyoto und ITRANS) Verwendung, die ohne Sonderzeichen auskommen.

Grammatik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Morphologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nomina[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

...

Nomina werden im Sanskrit in acht Kasus (Nominativ, Akkusativ, Instrumental, Dativ, Ablativ, Genitiv, Lokativ, Vokativ), drei Numeri (Singular, Dual, Plural) und drei Genera (Maskulinum, Femininum, Neutrum) dekliniert.

  • Der Nominativ (प्रथमा prathamā) ist der Subjektskasus (शिक्षः पठति śikṣaḥ paṭhati „der Schüler liest“) und der Kasus des Prädikativums (अश्वः शीघ्रः aśvaḥ śīghraḥ „das Pferd ist schnell“).
  • Der Akkusativ (द्वितीया dvitīyā) drückt das direkte Objekt (फलमिच्छामि phalam icchāmi „ich will eine Frucht“) und das Ziel einer Bewegung aus (नगरं गच्छति nagaraṃ gacchati „er geht in die Stadt“).
  • Der Instrumental (तृतीया tṛtīyā) drückt ein Mittel (...) oder bei Passivsätzen das Agens aus (...).
  • Der Dativ (चतुर्थी caturthī) drückt das indirekte Objekt aus (बालाय फलं ददाति bālāya phalaṃ dadāti „er gibt dem Knaben eine Frucht“).
  • Der Ablativ (पञ्चमी pañcamī) drückt den Ursprung einer Bewegung (नगरादागच्छति nagarād āgacchati „er kommt aus der Stadt“) oder einen Grund aus (भयात् bhayāt „aus Furcht“).
  • Der Genitiv (षष्ठी ṣaṣṭhī) drückt Besitz oder Zugehörigkeit aus (...).
  • Der Lokativ (सप्तमी saptamī) dient der Orts- oder Zeitangabe (उद्याने udyāne „im Garten“, रात्रौ rātrau „nachts“).
  • Der Vokativ (सम्बोधन sambodhana) ist der Anredekasus (हे राजन् he rājan „o König!“).

Verben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wortbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein hervorstechendes Merkmal des Sanskrit ist seine Vorliebe für Komposita. ...

Im Sanskrit kommen folgende Typen von Komposita vor. In der Sanskrit-Grammatik werden sie mit Namen bezeichnet, die zumeist gleichzeitig ein Beispiel für das entsprechende Kompositum darstellen.

  • Ein Dvandva (द्वन्द्व dvandva „Paar“) ist ein kopulatives Kompositum, bei dem zwei oder mehrere Glieder koordiniert sind. Die Bedeutung entspricht dabei einer Aufzählung mit „und“ (z. B. मातापितरौ mātā-pitarau wörtl. „Mutter-Väter“ = „Mutter und Vater“, नराश्वरथदन्तिनः nar-āśva-ratha-dantinaḥ wörtl. „Mann-Pferd-Streitwagen-Elefanten“ = „Männer, Pferde, Streitwagen und Elefanten“). In der Regel entspricht der Numerus des Kompositums der Summe seiner Glieder (daher steht das erste Beispielwort im Dual, das zweite im Plural). Im Deutschen sind Dvandvas unbekannt, bestenfalls kommen Bildungen wie „süßsauer“ (= „süß und sauer“) diesem Typ von Komposita nahe.
  • Ein Tatpurusha (तत्पुरुष tat-puruṣa „sein Mann“) ist ein determinatives Kompositum, bei dem eine Kasusbeziehung zwischen den beiden Bestandteilen besteht.

Das Vorderglied bestimmt dabei das Hinterglied und kann dabei jeden der obliquen Kasus vertreten (z. B. Genitiv: राजपुत्र rāja-putra „Königssohn“ = „Sohn des Königs“; Instumental: देवदत्त deva-datta „gottgegeben“ = „von den Göttern gegeben“; Ablativ: स्वर्गपतित svarga-patita wörtl. „himmelgefallen“ = „vom Himmel gefallen“ etc.).

Syntax[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wortschatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sprachbeispiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen und weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grammatiken und Lehrbücher:

  • Michael Coulson: Sanskrit. An Introduction to the Classical Language. London: Teach Yourself, 1976.
  • Franz Kielhorn: Grammatik der Sanskritsprache. Berlin: Dümmler, 1888. (Nachdrucke Wiesbaden 1965, 1983).
  • Arthur A. MacDonell: A Sanskrit Grammar for Students. 3. ed. Oxford: University Press, 1927. (Nachdruck 1962).
  • Manfred Mayrhofer: Sanskrit-Grammatik mit sprachvergleichenden Erläuterungen. Walter de Gruyter, Berlin 1978
  • A. F. Stenzler: Elementarbuch der Sanskrit-Sprache. 19., durchges. u. verb. Aufl. Berlin, New York: De Gruyter, 2003.
  • Ulrich Stiehl: Sanskrit-Kompendium. Ein Lehr-, Übungs- und Nachschlagewerk. Devanagari-Ausgabe. 4. überarbeitete und erweiterte Auflage. Hüthig Jehle Rehm, Heidelberg 2007
  • William Dwight Whitney: Sanskrit Grammar. Including both the Classical Language, and the older Dialects, of Veda and Brahmana. 11th issue of the 2nd ed., 1889. Cambridge, Massachusets: Harvard University Press, 1971.

Wörterbücher:

  • Arthur A. MacDonell: A practical Sanskrit Dictionary.
  • Monier Monier-Williams: A Sanskrit-English Dictionary. Etymologically and philologically arranged with special reference to Greek, Latin, Gothi, German, Anglo-Saxon, and other cognate Indo-European languages. Oxford: Clarendon Press, 1872.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]