Benutzer:Global Fish/Baustelle/Baustelle 7

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Das Rückland der Mecklenburgischen Seenplatte ist eine eiszeitlich geprägte Landschaft im zentralen und nördlichen Teil von Mecklenburg-Vorpommern. Es schließt sich nördlich an die Mecklenburgische Seenplatte an. Als Grenze zwischen Seenplatte und Rückland gilt dabei die zwischen 18000 und 15000 v.C. entstandene Endmoräne des Pommerschen Stadiums. Vor allem im an die Seenplatte angrenzenden Teil des Rücklandes liegen zahlreiche Seen und Erhebungen, darunter die Mecklenburger Schweiz, die Feldberger Seenlandschaft und mit den Helpter Bergen die höchste Erhebung des Bundeslandes. Vor allem die Feldberger Seenlandschaft, die Gebiete um Neubrandenburg und Güstrow sowie die Mecklenburger Schweiz und die angrenzenden Seen (Malchiner und Kummerower See) sind wichtige touristische Reiseziele.

Das Rückland der Mecklenburgischen Seenplatte ist eine Großregion 3. Ordnung, eine von sechs derartigen Regionen in Mecklenburg-Vorpommern. Zusammen mit der Seenplatte sowie dem Schleswig-Holsteinischen Hügelland bildet sie die Großregion 2. Ordnung Nord(ost)deutsche Seenplatte in der Großregion 1. Ordnung Norddeutsches Tiefland.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grenze zwischen der Seenplatte im Süden und dem Rückland im Norden verläuft von Nordwest nach Südost durch Mecklenburg-Vorpommern und den Nordosten des Landes Brandenburg entlang des Endmoränenzuges des Pommerschen Stadiums. In Westmecklenburg grenzt die Seenplatte direkt an den Bereich der Ostseeküste. Das Rückland beginnt erst nordöstlich von Warin. Nördlich schließt sich das Ostseeküstenland. Weiter im Osten schiebt sich zwischen Ostseeküstenland und dem Rückland der Seenplatte das Vorpommersche Flachland; die Grenze bildet das Mecklenburgisch-Vorpommersches Grenztal genannte Urstromtal von Recknitz, Trebel, Tollense, Großer Landgraben und Landgraben.

Zu den größeren Orten im Rückland zählen von Westen nach Osten Bützow, Schwaan, Güstrow, Teterow, Malchin, Stavenhagen, Neubrandenburg, Woldegk, Feldberg, Prenzlau und Angermünde (die beiden letztgenannten Städte liegen bereits in Brandenburg). An der Nordgrenze liegen unter anderem die südliche Ausläufer von Rostock und Ribnitz sowie die Städte Bad Sülze, Marlow, Demmin und Pasewalk.

Die Flüsse Warnow mit ihrem Nebenfluss Nebel, die Peene mit ihrem Nebenfluss Tollense sowie Uecker und Randow durchqueren auf Teilabschnitten ihres Laufs das Gebiet. Größere Seen gibt es vor allem im Südteil des Rücklandes um Güstrow, am Rande der Mecklenburger Schweiz mit dem Malchiner und Kummerower See, bei Neubrandenburg mit dem Tollensesee, um Feldberg sowie mit dem Oberucker und Unteruckersee bei Prenzlau.

Geschichte des Begriffs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die kuppige Landschaft vor allem im Süden des Rücklands ist der nördliche Teil des Mecklenburger Landrückens, nach 1945 meist Nördlicher Landrücken genannt. Eine Vielzahl von Veröffentlichungen aus dem 19. und dem frühen 20. Jahrhundert setzen den Landrücken mit der Mecklenburgischen Seenplatte gleich, und nennen explizit z.B. Kummerower See oder Helpter Berge als Bestandteil der Seenplatte.[1][2][3][4][5]

Dagegen hatte bereits Gustav Hempel 1835 zwischen der „Wasserebene“ und den umliegenden Gebieten unterschieden. Die Wasserebene entspricht der heutigen Definition der Seenplatte zwischen den beiden Endmoränen, welche Hempel als „Eldekette“ und „Warnowkette“ bezeichnete. Die weiter nördlich (nach heutiger Definition im Rückland) Höhenzüge interpretierte er als „Seitenarme der Warnowkette“[6]

Seit den 1920er und 1930er Jahren werden Seenplatte und ihr nördliches Rückland vermehrt getrennt dargestellt. Beispielsweise unterschied eine Arbeit aus dem Jahr 1928 zwischen der Seenplatte und der „baltische Vorstufe“.[7]

In den 1950er Jahren beschäftigte sich Theodor Hurtig mit der Systematisierung der mecklenburgischen Landschaftsformen. Hurtig teilte Mecklenburg (gemeint waren damals die 1952 eingeführten drei Nordbezirke der DDR, Rostock, Schwerin und Neubrandenburg einschließlich heute wieder zu Brandenburg gehörender Gebiete in der Prignitz und Uckermark) in sechs Großlandschaften ein.[8] Er prägte auch den Begriff Rückland der Mecklenburgischen Seenplatte.[9] Hurtigs Einteilung hat bis heute fast unverändert Bestand. Leichte Unterschiede gibt es dahingehend, dass das bei Hurtig zur Seenplatte gehörende Gebiet um Feldberg heute zum Rückland gezählt wird, ebenfalls umfasst die heutige Großlandschaft im Norden weitere Gebiete um Rostock, Bad Sülze und Marlow, die Hurtig noch zum Küstengebiet bzw. zum nordöstlichen Flachland zählte.

Das Rückland teilte Hurtig wiederum in vier Teile: Mittleres Warnowtal, Kuppiges oberes Peenegebiet, Kuppiges, oberes Tollensegebiet und Kuppiges uckermärkisches Lehmgebiet. Auch diese Einteilung entspricht, bis auf einige Änderungen in den Bezeichnungen der heute üblichen naturräumlichen Klassifikation. Der größte Teil des uckermärkischen Anteils liegt heute im Land Brandenburg.

Entstehung und Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landschaft in Mecklenburg und den angrenzenden Gebieten ist in den wesentlichen eiszeitlichen Ursprungs. Während der Weichseleiszeit schob sich das Eis in mehreren Phasen über das Gebiet des heutigen Nordostdeutschlands. Nach dem weitesten Vordringen des Eises in der Brandenburg-Phase etwa 24.000 – 22.000 v. Chr zog das Eis sich mehrfach zurück und drang danach erneut wieder weiter nach Süden hervor. So entstanden es mehrere Staffeln von Grundmoränen unter der vom Eis bedeckten Fläche und Endmoränen am Ende der jeweiligen Vereisung. Als Nordgrenze der Mecklenburger Seenplatte und damit als Südgrenze des Rücklands gilt die Hauptendmoräne der Pommern-Phase von etwa 15.000 v. Chr. Sie verläuft von Nordwest nach Südost, erreicht östlich von Lübeck Mecklenburger Gebiet, passiert nördlich den Schweriner See, führt ebenfalls nördlich an den Sternberger Seen und am Krakower See vorbei, danach dann südlich des Malchiner Sees, des Tollensees und der Feldberger Seenlandschaft. Sie besteht aus einzelnen bogenförmigen, nach Süden gewölbten Abschnitten. In einzelnen Stellen, etwa bei der Hohen Burg nordöstlich von Neukloster, ist die Endmoräne nach Norden ausgestülpt. Man nimmt an, dass die Anhöhen um den Diedrichshäger Berg in der Kühlung das Vordringen des Eises gebremst haben.

Das zum Rückland gehörende Gebiet nördlich der Endmoräne ist eine kuppige Grundmoränenlandschaft; besonders ausgeprägt sind die Höhenunterschied in der Mecklenburger Schweiz, bei den Helpter Bergen und bei Feldberg. In diesem Bereich gibt es eine Reihe von etwa zwei bis drei Kilometern breite beckenartige Einschnitte, die teils von Flüssen durchflossen werden, die im Bereich der Becken große Seen (Malchiner See, Kummerower See, Tollensesee, die Uckerseen) bilden. Diese Täler verlaufen von Südwest nach Nordost bzw. von Süd nach Nord und damit senkrecht zum Grenztal.[10] Die Oberflächenschichten des Bodens im Rückland sind außer in den Tälern fast ausschließlich von Grundmoränen gebildet, während in der Seenplatte sich Sanderflächen des Pommerschen Stadiums und Grundmoränen von früheren Vereisungen abwechseln.[11]

Mehrere Anhöhen, wie etwa die Brohmer Berge sind Teil einer quer durch das Rückland verlaufenden Endmoräne einer noch späteren Vereisung, die seit den 1960ern bzw. den 1980er Jahren als Mecklenburg-Phase identifiziert wurde. Die Endmoräne ist allerdings deutlich schwächer ausgeprägt als die Randlagen der früheren Vereisungen. Typisch für das Rückland sind auch Os genannte Wallberge,

Die nördliche Begrenzuzng des Rücklandes ist das Mecklenburgisch-Vorpommersches Grenztal, ein Urstromtal, in dem sich das Schmelzwasser des abtauenden Eises sammelte. Zum Urstromtal hin wird auch die Landschaft des Rücklandes deutlich flachwellig und setzt sich nach Nordosten im

Naturparks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vier Naturparks liegen zu Teilen im Bereich des Rücklandes:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Theodor Hurtig, Physische Geographie von Mecklenburg, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1957.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carl Holl, Geographische Heimatskunde von Württemberg und Deutschland, im Verlage von Kalbfell-Kurtz, Reutlingen 1844, S. 96.
  2. Gustav Adolf von Klöden, Handbuch für Erdkunde, zweiter Teil, Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1875, S. 80
  3. Hermann Adalbert Daniel, Handbuch der Geographie. Band 3, Deutschland nach seinen physischen und politischen Verhältnissen. Stuttgart 1863, S. 464.
  4. Heinrich Gebauer, Handbuch der Länder- und Völkerkunde in volkstümlicher Darstellung mit besonderer Berücksichtigung der volkswirtschaftlichen Verhältnisse, Band 1, G. Lang, Leipzig 1901, S. 367.
  5. Geophysik und Geologie, Bände 9-10, Teubner, Leipzig 1927, S. 126.
  6. Gustav Hempel, Geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Meklenburger Lands., Verlag von Edmund Frege, Güstrow 1837, S. 117–121.
  7. Hans Schubert, Ein Beitrag zur Siedlungsgeographie von Mecklenburg-Strelitz, Adlers Erben, 1928 S. 5.
  8. Theodor Hurtig, Physische Geographie von Mecklenburg, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1957, S. 60.
  9. Theodor Hurtig, Physische Geographie von Mecklenburg, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1957, S. 29.
  10. Theodor Hurtig, Physische Geographie von Mecklenburg, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1957, S. 26.
  11. diverse geologische Karten, siehe z.B. die Karte der Geologischen Entwickung in M-V beim Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie, online