Benutzer:Migenisogu/Hämelerwald

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Hämelerwald
Stadt Lehrte
Wappen von Hämelerwald
Koordinaten: 52° 21′ N, 10° 7′ OKoordinaten: 52° 21′ 23″ N, 10° 7′ 6″ O
Höhe: 71 (66–80) m ü. NHN
Fläche: 18,45 km²[1]
Einwohner: 4622 (31. Dez. 2016)[1]
Bevölkerungsdichte: 251 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 31275
Vorwahl: 05175
Hämelerwald (Niedersachsen)
Hämelerwald (Niedersachsen)

Lage von Hämelerwald in Niedersachsen

Hämelerwald im Stadtgebiet von Lehrte
Hämelerwald im Stadtgebiet von Lehrte

Hämelerwald (niederdeutsch Hämlerweohle) ist ein Ortsteil der Stadt Lehrte in der niedersächsischen Region Hannover.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hämelerwald liegt zwischen den Waldgebieten Hämeler Wald und Hain an der Bahnstrecke Hannover–Braunschweig–Berlin sowie der BAB 2.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der namensgebende Hämeler Wald nahe dem Ort

Die Ansiedlung Hämelerwald entstand im Jahre 1848[2] aus einer Haltestelle, die beim Bau der Eisenbahnstrecke MindenMagdeburg gebildet wurde. In Höhe des heutigen Ortes errichtete die Eisenbahnverwaltung vier Wohnhäuser für ihre Bediensteten, die als Bahnmeister, Weichensteller und Schrankenwärter tätig waren. Der Besitzer des 2,5 km südlich der Strecke liegenden Gutes Adolphshof stellte einen Antrag auf eine Anhaltestelle, damit er seine Produkte per Bahn abtransportieren konnte. Die Haltestelle wurde abgelehnt, da es in diesem Bereich kein Wohnhaus gab. Erst mit dem Bau eines Gasthauses (heute das Gasthaus Schaper) 1848 für Förster, Jäger und Waldarbeiter des nahen Hämeler Waldes kam eine Bahnstation, zu der sich bald weitere Wohnhäuser gesellten.

Die Gemeinde Hämelerwald wurde am 10. Oktober 1864 offiziell unter dem Namen „Haltestelle Hämelerwald“ gegründet, nachdem schon seit über 20 Jahren einige Wohnhäuser an dieser Stelle standen.[2] Der neue Ort wurde nach dem benachbarten Waldgebiet Hämeler Wald benannt.

Bei der Gemeindegründung 1864 gab es neun Wohnhäuser mit 22 Bewohnern. Der neue Ort lag auf einer Ödlandfläche, der Allmende, des benachbarten Sievershausen. Bereits 20 Jahre nach Ortsgründung lebten fast 500 Einwohner in der neuen Ansiedlung. Viele waren als Landwirte, Eisenbahner oder Arbeiter tätig. Es gab wegen der ergiebigen Tonvorkommen in der Gegend drei Ziegeleien. Weitere Erwerbszweige waren eine Kraftfutterfabrik, Sägewerke sowie eine Käsefabrik.

Hämelerwald war ehemals eines der jüngsten Dörfer des Landkreises Peine, zu dem es als eigenständige Gemeinde vom 10. Oktober 1864 bis zum 1. März 1974 gehörte. Durch die Gebietsreform in Niedersachsen wurde Hämelerwald dem damaligen Landkreis Hannover als Ortsteil der Stadt Lehrte zugeordnet.[3]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katholische Kirche

Das Martin-Luther-Haus in der Bernsteinstraße 10 gehört zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Hämelerwald, sie gehört zur Region 4 des Kirchenkreises Burgdorf. Zur Kirchengemeinde gehört auch der Kindergarten in der Hirschberger Straße 10.

Die katholische Kirche Heilige Dreifaltigkeit wurde 1962 am Bussardweg erbaut, sie gehört heute zur Pfarrgemeinde Zu den Heiligen Engeln in Peine.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Hämelerwald gibt es einen Ortsrat, der seit 1956 von der Sozialdemokratischen Partei angeführt wird. Der Ortsrat besteht aus neun Mitgliedern folgender Parteien:[4]

(Stand: Kommunalwahl 11. September 2016)

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsbürgermeister von Hämelerwald ist Dirk Werner (SPD). Sein Stellvertreter ist Thomas Schorn (FDP).[4]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Entwurf des Kommunalwappens von Hämelerwald stammt von dem Heraldiker Hans-G. Orlovius.[5] Die Genehmigung des Wappens wurde am 1. Juli 1953 durch den Niedersächsischen Minister des Innern erteilt.[6]

Wappen von Migenisogu/Hämelerwald
Wappen von Migenisogu/Hämelerwald
Blasonierung: „Auf silbernem Grund ein schwarzer Amboss, dahinter zwei gekreuzte, grüne, geneigte Gerstenähren, darüber drei zusammenhängende, grüne Eichenblätter.“[6]
Wappenbegründung: Die Gemeinde Hämelerwald ist eine frühere Waldsiedlung, die um das Jahr 1848 entstanden ist. Der Hauptcharakter der Gemeinde wird von dem sie umgebenden Wald bestimmt, an dessen Ausläufern sich zwei zur Gemeinde gehörende, größere landwirtschaftliche Güter befinden. Außerdem sind aufgrund der guten Verkehrslage einige Industriebetriebe vorhanden. Letztere sollen durch den Amboss im Wappen symbolisiert werden, während die beiden ehemaligen Rittergüter „Schierke“ und „Adolfshof“, die der Gemeinde um das Jahr 1955 angegliedert wurden, durch die beiden Ähren berücksichtigt worden sind. Die über diesen Symbolen schwebenden Eichblätter sollen die schützende Waldnähe und die Entstehungsgeschichte der Gemeinde charakterisieren.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baudenkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als eher junges Dorf blickt Hämelerwald auf keine gewachsene Tradition zurück, dennoch gibt es etwa 25 Vereine und Organisationen. Darunter sind eine Junggesellschaft, DRK-Ortsverband, zwei Sportvereine, ein Schachclub, zwei Schützenvereine und ein Waldkindergarten.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

IGS Hämelerwald

Im Ort befinden sich drei Schulen: Im Schulzentrum Hämelerwald die IGS Lehrte und die HRS Lehrte (Schule am Ried) sowie die Grundschule Hämelerwald. Seit dem Schuljahr 2018/2019 schult die IGS in Hämelerwald nicht mehr ein, sondern zog nach Lehrte Süd um. Stattdessen wurde die Oberschule Hämelerwald an diesem Standort eröffnet.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eisenbahnunterführung

Hämelerwald liegt direkt an der BAB 2 und verfügt über eine Anschlussstelle (51). Es hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Hannover–Braunschweig. Zudem hat Hämelerwald Busanbindungen nach Hohenhameln und Lehrte.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Werner Freers (* 1954), General der Bundeswehr a. D. und war in seiner letzten Verwendung vom 10. Dezember 2012 bis zum 12. Juli 2017 Chef des Stabes des Supreme Headquarters Allied Powers Europe (SHAPE) in Casteau bei Mons, Belgien

Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto Bode: Hämelerwald 1864–1974. Unser Ort von einst bis in die Gegenwart. P-S Verlag, Salzgitter 1989, ISBN 5-654-32123-4 (284 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 13. April 2020]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Migenisogu/Hämelerwald – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Einwohnerzahlen und Gebietsflächen. In: Webseite Stadt Lehrte. Abgerufen am 18. Juli 2017.
  2. a b Der Ort Hämelerwald. In: Webseite Hämerlerwald. Abgerufen am 26. September 2017.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 222.
  4. a b Aufstellung Ortsrat Hämelerwald. In: Webseite Stadt Lehrte. Abgerufen am 25. August 2017.
  5. Wappenentwürfe von Hans-G. Orlovius. In: Wikimedia Commons. Abgerufen am 25. August 2017.
  6. a b Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, S. 250–251.


Kategorie:Ort in der Region Hannover Kategorie:Ortschaft von Lehrte Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Region Hannover) Kategorie:Gemeindeauflösung 1974