Benutzer:Sanblatt/Baustelle

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Samau'al al-Maghribī[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

as-Samau'al Ibn-Yaḥya-al-Magribī, bekannt als als Samau'al al-Maghribī, (* um 1125 in Bagdad[1]; † um 1174 in Maragha) war ein jüdischer Mathematiker, Astronom und Mediziner, der 1163 zum Islam konvertiert war.

Der Polemist[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie aus seinem Beinamen hervorgeht, stammte Samau'al al-Maghribī aus dem Magreb, wo sein Vater Judah ben Abbas Rabbiner war. Die meiste Zeit seines Lebens wirkte Samau'al in der Ost-Aserbaidschanischen Stadt Maragha (heute Iran). In seiner Autobiographie gibt er zwei Gründe für seine Konversion zum Islam an. Erstens sei ihm im Traum Mohammed erschienen und zweitens sei sein Entschluss nach langen Studium und intellektueller Analyse gereift. Das wichtigst Werk, das Samau'al hinterlassen hat, ist seine „Widerlegung der Juden“ (Ifham al-Yahud). In dieser polemischen Schrift bezeichnete er die Bibel als eine Erfindung von Ezra. Trotzdem führt er aus der Bibel verschiedene Stellen an, in denen die Ankunft Mohammeds vorausgesagt seien. Das Judentum sei deshalb abzulehnen, weil Christus und Mohammed als gleichwertige Propheten zu betrachten seien. Dem Islam sei den Vorzug zu geben, weil dieser die Lehren der Vorgängerreligionen einschliesse. Die im Mittelalter weit verbreiteten Epistola samuelis Maroccani, heraugegeben von Alfonsus Bonihominis, sollen angeblich auf die Schrift Samuels des Marokkaners zurückgehen.[2]

Der Mathematiker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ifham al-Yahud[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Moshe Perlmann: Samau'al al-Maghribī Ifḥām Al-Yahūd: Silencing the Jews. In: Proceedings of the American Academy for Jewish Research, 32 (1964), S. 5-136

Epistola Samuelis Maroccani[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Epistula rabbi Samuelis ad rabbi Isaac de adventu Messiae. Köln 1494 Digitalisat
  • Sendbrieff Rabbi Samuelis des Juden. Frankfurt 1544 Digitalisat
  • Contra Hebraeos requisitioni profundissime et argomenti sottilissimi / del Samuel. Vinegia 1544 Digitalisat
  • Das Jhesus Nazarenus der ware Messias sey: derhalben die Juden auff kaynen andern warten dörffen. 1524 Digitalisat

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Auf Grund seines Namens wird auch Marokko (Fès) als Geburtsort vermutet.
  2. Moritz Steinschneider: Polemische und apologetische Literatur in arabischer Sprache. Leipzig 1877.

David Alroy in Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

David Alroy, auch David Alrui, eigentlich Menachem ben Suleiman Al-Ruji, (* 12. Jahrhundert in Amadiya) war ein jüdischer Gelehrter und Messiasprätendent in Kurdistan.

Überlieferung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

David Alroy war Exponent einer messianischen Bewegung, die in der ersten Hälfte des 12. Jahrhundert unter den „Bergjuden“ Kurdistans entstanden war. Die früheste Quelle zu dieser Bewegung stammen von Obadja dem Konvertiten, der sich zu Beginn des 12. Jahrhunderts in Bagdad aufgehalten hatte. Obadja schreibt, dass Solomon ben Ruij, der Vater von Menachem, sowie ein gewisser Ephraim ben Azariah sich an die Juden der Umgebung gewendet hatten und ihnen in Briefen angekündigt hatten, dass die Zeit gekommen sei nach Jerusalem zurückzukehren. Solomon habe sich selber als Messias bezeichnet und die Juden aufgefordert mit Fasten und Beten die Ankunft des Herrn zu erwarten. der studierte in Bagdad an der Jeshiva Ga'on Ja'aqov und war „in der Tora Jisra'els, in der Halacha, im Talmud und in allen Wissenschaften der Muslime ... bewandert“. In Amediye erhob er sich gegen den Herrscher Persiens und versuchte die Juden der Region zu sammeln, um Jerusalem zu befreien und „sie aus der Knechtschaft der Nichtjuden herauszuführen“. Er wurde in der Stadt Tabarik/Persien gefangengesetzt. Auf wundersame Weise von dort entkommen, ging er nach Amediye zurück. Angeblich wurde er von seinem Schwiegervater im Schlaf ermordet.

Literatur / Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stefan Schreiner (Hg.): Benjamin von Tudela, Petachja von Regensburg: Jüdische Reisen im Mittelalter. Sammlung Dieterich, Leipzig 1991, ISBN 3735001408, S. 85–89.
  • Salomo ibn Verga: Das Buch Schevet Jehuda. Aus dem hebräischen in's deutsche übertragen von [...] M. Wiener. Hannover 1856 S. 99-102.
  • Heinrich Graetz: Geschichte der Juden Bd. VI, Leipzig 1861, S. 247-250.
  • Harris Lenowitz: The Jewish Messiahs. From the Galilee to Crown Heights. Oxford 2001, ISBN 9780195148374, S. 81-91.
  • Abraham N. Poliak: ALROY, DAVID. In: Encyclopaedia Judaica. 2. Auflage. Band 2, Detroit/New York u. a. 2007, ISBN 978-0-02-865930-5, S. 5–6 (englisch).
  • Benjamin Disraeli: The Wondrous Tale of Alroy. Philadepphia 1833, dt. Die Wundersage von Alroy. Berlin 1833

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Norman Golb: The Messianic Pretender Solomon Ibn Al Ruji And His Son Menahem (The So-Called "David Alroy"). Chigago 2009 online bei Oriental Institute, University of Chicago, eingesehen 1. Dezember 2011
  • M. Abrahams: ALROY, or ALRUI, DAVID. In: Isidore Singer (Hrsg.): Jewish Encyclopedia. Funk and Wagnalls, New York 1901–1906.

Georg Frell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Georg Frell (* 1530 in Chur; † nach 1597 ebenda) war ein Schwenckfelder, Täufer aus Chur

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • ¬Ein¬ sch#[oe]n lie=||blich Gesprech/ von Chri=||sto vnnd seiner Gespons: das sind alle || fromme Christgl#[oe]ubige hertzen || vnnd seelen/ vnnd gůtther=||tzige menschen.|| ...

Frell, Jörg s.l., 1579 VD16 ZV 6138

  • ¬Ein¬ Ernstliche/|| Trüwhertzi=||ge/ vnd notwendige ver=||manung/ an alle Menschẽ <die || sich deß Christlichẽ namens R#[ue]men>|| zur Besserung vñ Bůß vnsers Sündtli=||chen lebẽs/ vor der grausamẽ vñ zukünff=||tigen Straff vnd Zorn Gottes vber al=||les gottloß wesen diser Welt/ von || wegen vnserer grosen vnd || schweren Sünden.|| ... J. F.

Frell, Jörg s.l., 1580 VD16 ZV 6137

  • Ein ernstliche, trüwhertzige und notwendige vermanung [Vermahnung] an alle Menschē die sich deß christlichē namens rümen zur Besserung un̄ Buß unsers sündtlichen Lebēs, vor der ... Straff ... Gottes ... von wegen unserer grosen und schweren Sünden
  • Ein schön lieblich Gesprech, von Christo vnnd seiner Ges_, das sind alle fromme Christgläubige hertzen vnnd seelen, vnnd guttherzige menschen:

Das zeytlich bringt mit _ das ewig

  • Von dem wahren, ewigen friedsamen Reiche Christi [electronic resource] : und aller seiner Glieder, das hie auf Erden, im Glauben und Liebe mit Leiden und Geduldt, die Welt und alle ihre Feinde überwindet, und nach dieser Zeit ewig mit Gott und Christo sieget, und triumphiret über den Teuffel, Welt, Sünde und Todt. ... / Aufgesetzt durch Georg Frell, von Chur in Graubündner Land

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Autobiographie des Täufers Jörg Frell, Zwingliana 7 (1942), S. 444-469.
  • Fast, Heinold: Die Autobiographie des Täufers und Schwenckfelders Jörg Frell, 1574 [mit Einleitung und Text, übertragen aus dem Schweizerdeutschen ins Neuhochdeutsche; mit einer Abbildung: Titelblatt eines erbaulichen Traktats von Jörg Frell] 1982
  • Die Zürcher Täufer 1525-1700 herausgegeben von Urs Bernhard Leu,Christian Scheidegger
  • Der Gantnerhandel im Licht des Verfolgungsberichts des Bündner Buchbinders...

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pantaleon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Pantaleon, eigentlich Hans Heinrich Bantlin, (* 13. Juni 1522 in Basel; † 3. März 1595 ebenda) war ein Arzt und humanistischer Gelehrte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

geboren 13.7.1522 Basel,gestorben 3.3.1595 Basel, ref., von Basel. Sohn des Christian Pantlin, Schneiders aus Ravensburg. ∞ 1545 Cleophea Kösin, Tochter des Johannes. Abgebrochene Ausbildung zum Buchdrucker, Stud. in Heidelberg, Basel (Theologie) und Valence (Medizin). Arzt in Basel und Baden, ab 1556 Lehrer der Dialektik an der Univ. Basel, ab 1557 der Physik und ab 1558 der Medizin. Übersetzer von medizin., hist. und geogr. Werken, 1578 Verfasser einer geogr.-medizin. Beschreibung von Baden. Für sein Werk "Der Teutschen Nation wahrhaffte Helden" (1567-69), das 1565 zuerst auf Lateinisch erschienen war und dt. Helden vom Altertum bis in die Gegenwart (Kaiser, Bischöfe, Äbte, Wilhelm Tell oder Niklaus von Flüe) porträtiert, erhielt P. 1566 von Ks. Maximilian II. den Titel Poeta laureata.

PANTALEON, Heinricus (BANDLIN, Hans Heinrich). Prosopographiae heroum atque illustrium virorum totius Germaniae, pars prima [secunda & tertia]. In hac personarum desriptione omnium tam armis et autoritate, quam literis & religione totius Germaniae celebrium virorum vitae & res praeclarè gestae bona fide referentur, à condito mundo [pars 1] ... ad ... annum 1566 usque [pars 3]. Opus plane novum et uicundissimum, ex omnium fere gentium chronicis, annalibus, & historiis magna diligentia excerptum: & vivis heroum imaginibus (quantum fieri potuit) passim illustratum: ac nunc primum ob patriae decorum in lucem editum. ita quod instar continua...

"Who is who“ in Germany before 1566 Basle, (Heirs of) Nicolaus Brylinger, 1565-66. 3 parts in 1 volume. Folio. 19th century boards. Woodcut printer's device on 3 titles, woodcut portrait of the author on the versos of the three titles accompanied by three different laudatory poems, numerous (ca. 1500) woodcut portraits of famous men (Emperors, Kings, noble men, scholars, scientists, etc.) in German history; printed genealogical trees. (12), 291, (12); (8), 480, (12); (12), 565, (11) pp. First edition of the magnum opus by the Swiss 'homo universalis' Heinricus Pantaleon (= Hans Heinrich Bantlin; 1522-1595), dean of the medical faculty at the University of Basle, containing biographies of the heroes and famous men in the history of 'Germany', including the Low Countries and Switserland from the time of Adam and Eve (the creation) to the date of publishing, 1566. - Part 1 starts with the creation (the year 1) to the year 3970 (= the year 1 of the Christian era) and up to the year 800, containing such mythical old-Germanic heroes and monarchs as Tuisco, founder of the Germans, Adulas, Diclas, Obalus, etc.; with a laudatory poem under the portrait of Pantaleone by Paulus Cherlerus Elsterburgensis. - Part 2 covers the years 800 -1500, containing a.o. a biography of Gutenberg, the founder of the art of printing; with a laudatory poem on the portrait by Samuel Holzachius.- Part 3: 1501-1566, containing interesting biographies of Luther, Erasmus, Vesalius, Mercator, Orlando Lasso, Hieronymus Busleyden, Pope Hadrianus IV, Conrad Gesner, Martin Bucer and many others; with a laudatory poem by Helias Yppenberger Müldorfensis. The numerous biographies are each accompanied by a woodcut portrait of ca. 58x38mm. Most of the portraits, however, are used more than one time, especially with the biographies of the partly mythical persons from remote times. Pantaleone based his encyclopaedia on the works of famous classical historians like Plutarch and Pliny. For the last and most interesting part, however, which starts at the year 1500, Pantaleone used his personal contacts, made during his many journals, to gather information for the biographies of his contemporaries. With its many woodcut portraits the book is not only important for the history and historiography of Germany and the Low Countries, but also gives a good insight in the cultural climate in the 16th century. Good copy, with library stamp on title: Holstein Holsteinborg, and ms. ownership's entry of Nicolaus Johann Troderson, pastor in Rinckniss; bookplate of K.A. Jacobsen on inside frontcover.- (Some small wormholes in the first and last ca. 80 pp.). Lipperheide 634 (German edition); Adams 179; VD 16, p. 228-229; Ebert 15766; BM German Books 673; Deutsche biogr. Enzycl. VII, p. 557; P. Delsaerdt a.o., Een zee van toegelaten lust, 42.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Buscher: Heinrich Pantaleon und sein Heldenbuch. Basel 1946.
  • Hans Buscher: Der Basler Arzt Heinrich Pantaleon (1522—1595). Aarau 1947.
  • Werner Kaegi: Professoren der Universität Basel aus fünf Jahrhunderten. Bildnisse und Würdigungen. Basel 1960.
  • Johannes Bolte: Pantaleon, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 128–131.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Antonio de Montesinos (1480-1540), Dominikaner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Antonio de Montesinos, auch Fray Antón Montesino, (um 1475 in Spanien; † 27. Juni 1540 in Venezuela) war ein spanischer Dominikanerbruder, der auf Hispaniola als erstes Mitglied des katholischen Klerus öffentlich gegen die Ausbeutung und Unterdrückung der indigenen Bevölkerung auftrat.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Petrus Nigri[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nigri (eigentlich Schwarz, Swarcz, Swartz), Petrus Dominikaner, Hebraist, * um 1435 Kaaden/Eger, † um 1483 Buda (Ungarn).

Antijüdische jüdische Konvertiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Antonius Margaritha
  • Pablo Christiani
  • Nikolaus Donin
  • Johannes Pfefferkorn
  • Gerónimo de Santa Fe
  • Pablo de Santa Maria
  • Henrique Nunes
  • Abner von Burgos
  • Petrus Alfonsi
  • Paul Ritz
  • Paulus Stephanus Cassel
  • Paul(us) Weidner

Durand Dujardin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

CAPUCIATI

The Capuciati exemplify the mix of politics and religion, of lay religiosity and social revolution, that characterizes the high Middle Ages. In 1182, responding to an infestation of brigands in the wake of the Plantagenêt-Capetian wars, a carpenter from Le Puy named Durand Dujardin had a vision of the Virgin telling him to form a brotherhood of peace. This confraternity of humble men wearing white hoods (capuciati) took a collective oath to go to Mass, to forgive each other all sins, and to renounce gaming, blaspheming, and frequenting taverns. Their numbers grew with astonishing rapidity, spreading throughout the central and southern provinces of France (Berry, Limousin, Gascony, Aquitaine, Provence). Chroniclers initially praised the movement and admired the piety of these laymen, and both lay and ecclesiastic nobles in their regions supported them. Within a year, the sworn Peace militias of the Capuciati had defeated several armies of brigands, slaughtering thousands.

Flushed with success, the Capuciati extended their definition of plunder to include prelates and nobles who exploited their serfs; they even invoked Adam and Eve as proof that all should be free and equal. This may be the earliest reference we have to the invocation of the Creation myth among European commoners to denounce aristocratic privilege; in later peasant revolts (England in 1381, Germany in 1525), we hear the ditty: “When Adam delved and Eve span/Who was then the Gentleman?” It is noteworthy that in all three cases these revolts of the commoners were preceded by translations of the Bible into the vernacular (by Waldo in the 1170s, Wyclif in the 1370s, Luther in 1521).

The aristocracy, perceiving the threat, turned against the Capuciati. Chroniclers denounced their “madness” and branded them heretics; and the brigands, now with the assistance of the nobility, took vengeance for their earlier defeats, massacring the Capuciati both on the battlefield and in their towns. Hugh of Noyers, a bellicose lord of royal lineage, became bishop of Auxerre in 1183, defeated the upstart peasants, and condemned them to go for a full year without covering their heads. By 1185, there seems to be no trace left of the Capuciati.

Their fate recalls that of the peasant coniuratio of 859 in Neustria, formed to defend against Viking raiders but wiped out by the local aristocracy for engaging in a collective oath, as described in the Annales sancti Bertiniani. But the overall dynamics reflect changes in both the religious and social situation in Europe after the millennium. In its ideology of peace, its collective oaths, and its popular militias, the movement was closely related to the early 1 1th-century Peace of God, although unlike this clerically led movement the Capuciati arose from the ranks of lay commoners.

Richard Landes

[See also: BRIGAND/BRIGANDAGE; HERESY; MILLENNIALISM; PEACE OF GOD; POPULAR DEVOTION; WALDO/WALDENSES]

Duby, Georges. The Three Orders: Feudal Society Imagined, trans. Arthur Goldhammer. Chicago: University of Chicago Press, 1978, pp. 327–36.

Luchaire, Achille. Social France at the Time of Philip Augustus, trans. Edward B.Krehbiel. New York: Holt, 1912, pp. 12–19.

Antonio Fernandez Carvajal (in Arbeit)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Antonio Fernandez Carvajal, auch Abraham Israel Carvajal, (* um 1650 in Fundão (Portugal); † 10. November 1659 in London); portugiesisch-marranischer Händler gilt als erster eingebürgerter Jude Englands.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lucien Wolf: The First English Jew. Notes on Antonio Fernandez Carvajal. In Transactions of the Historical Society of England, 2 (1896), S. 14-96.
  • Cecil Roth: A history of the Jews in England. Oxford 1941.
  • David S. Katz: The Jews in the history of England, 1485-1850. Oxford 1994. ISBN 0198229127.
  • Holly Snyder: English Markets, Jewish Merchants, and Atlantic Endeavors: Jews and the Making of British Transatlantic Commercial Culture. In: Richard L. Kagan, Philip D. Morgan (Hgg): Atlantic diasporas: Jews, conversos, and crypto-Jews in the age of mercantilism, 1500-1800. Baltimore 2009, ISBN 9780801890352, S. 50-74.
  • Cecil Roth: Carvajal, Abraham Israel. In: Encyclopaedia Judaica. 2. Auflage. Band 4, Detroit/New York u. a. 2007, ISBN 978-0-02-865932-9, S. 502 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Antonio Enríquez Gómez (in Arbeit)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Antonio Enríquez Gómez, auch Enrique Enriquez de Paz, Enrique Enriquez de Paz und Fernándo de Zarate, (* um 1600 in Cuenca (Spanien); † 1663 in Sevilla) spanisch-marranischer Dichter und Theaterautor des Siglo de Oro.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1635/36 Flucht nach Frankreich
  • bis 1643/33 in Bordeaux und Peyrehorade
  • bis 1649/50 in Rouen
  • Rückkehr nach Sevilla als Fernándo de Zarate, 1661 vor Inquisitionsgericht, 1663 gestorben

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Academias morales de las musas. Bordeaux 1642.
  • Luis dado de Dios a Luis y Ana. Paris 1645.
  • Torre de Babilonia, Rouen 1649.
  • El Sansón nazareno. Rouen 1656.
  • La inquisición de Lucifer y visita de todos los diablos???

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carsten L. Wilke: Jüdisch-christliches Doppelleben im Barock. Zur Biographie des Kaufmanns und Dichters Antonio Enríquez Gómez. Frankfurt am Main 1994. ISBN 3631479050.
  • I. S. Révah: Antonio Enríquez Gómez. Un écrivain marrane (v. 1600-1663). Paris 2003, ISBN 2-906462-80-2.
  • Glen F. Dille: Antonio Enriquez Gomez. Boston 1988. ISBN 0805782346.
  • Kenneth R. Scolberg, Yom Tov Assis: Enríques(or Henríquez) Gónez, Antonio. In: Encyclopaedia Judaica. 2. Auflage. Band 6, Detroit/New York u. a. 2007, ISBN 978-0-02-865934-3, S. 446–447 (englisch).
  • Timothy Oelman: Marrano Poets of the Seventeenth Century. An Anthology of the Poetry of João Pinto Delgado, Antonio Enríquez Gómez, and Miguel de Barrios. London, Toronto 1982, ISBN 978-0-19-710047-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Éon de l'Étoile (in Arbeit)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Éon de l'Étoile, lat. Eudo de la Stella (* im 12. Jahrhundert; † um 1148 in Reims) war ein charismatischer Wanderprediger und Sektengründer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BBKL[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

EUDO de la Stella (Éon de l'Étoile), Stifter einer mittelalterlichen Sekte, † um 1148 in Reims. - E., der einer adeligen Familie aus Loudéac (Bretagne) entstammte, bezog die liturgische Formel »Per eum, qui venturus est iudicare vivos et mortuos« auf seinen Namen (Éon) und behauptete, der Sohn Gottes und der Richter der Welt zu sein. Seit 1145 verkündigte er als Wanderprediger in der Bretagne und Gascogne das unmittelbar bevorstehende Weltende und eiferte gegen die Verweltlichung der Priester und Mönche. Obwohl er Laie und des Lesens unkundig war, zelebrierte E. die Messe. Aus seinen Anhängern wählte E. Engel und Apostel und ordinierte sie zu Bischöfen und Erzbischöfen. Er plünderte mit den Seinen Klöster und Kirchen und soll das erbeutete Gut mit ihnen in wilden Ausschweifungen vergeudet haben. Die Sekte wurde verfolgt und gegen sie auch bewaffnete Macht aufgeboten. E. hielt sich mit seinen Anhängern in Wäldern verborgen, wurde aber 1148 mit einigen seiner Apostel in der Champagne festgenommen. Man brachte sie zur Aburteilung vor die in Reims unter dem Vorsitz Eugens III. tagende Synode. Auf die Frage des Papstes, wer er sei, antwortete E.: »Is qui venturus est iudicare vivos et mortuos.« Er machte auf die Versammlung den Eindruck eines Geistesgestörten und wurde nur zu Kerkerhaft verurteilt, während mehrere seiner Anhänger den Feuertod erlitten. Bald darauf ist E. im Gefängnis gestorben. Mit dem Tod ihres Stifters erlosch die Sekte.

Lit.: Christoph Ulrich Hahn, Gesch. der Ketzer im MA 1, 1845, 463 ff.; - Johann Karl Ludwig Gieseler, Lehrbuch der KG II/2, 18484, 532 ff.; - Ignaz v. Döllinger, Btrr. z. Sektengesch. des MA I, 1890, 101 ff.; - Karl Müller, KG I, 1892, 495 f.; - Arthur de la Borderie, Histoire de Bretagne III, Rennes 1899; - Thomas de Cauzons, Histoire de l'inquisition en France I, Paris 1909; - L. Spätling, De Apostolicis, München 1947, 67 ff.; - Arno Borst, Die Katharer, 1953, 87 f.; - Norman Cohn, The Pursuit of the Millennium, London 1957, 38 ff.; - Hefele-Leclercq V, 827 ff.; - Catholicisme IV, 278 f.; - DThC V, 134 ff.; - DHGE XV, 519; -LThK III, 1169 f.; - NCE V, 453 f.; - RE V, 575 f.; - RGG II, 726.

Friedrich Wilhelm Bautz

Literaturergänzung:

Jean-Christophe Cassard, Eon de l’Etoile, ermite et hérésiarque breton du XIIe siècle, in: Mémoires de la Société d’Histoire et d’Archéologie de Bretagne 57 (1980), S. 171-198.

LEXMA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eon (Eudo) v. Stella (E. de l'Étoile), bret. Ketzer, † nach 1148. E. war einer der charismat. kirchenreformer. Wanderprediger wie etwa Heinrich v. Lausanne, Petrus v. Bruis, Tanchelm oder Arnold v. Brescia, die in der 1. Hälfte des 12. Jh. vielerorts die Christenheit erregten und die kirchl. Autoritäten auf den Plan riefen. Angesichts der wirren Nachrichten über E. hat sich bislang kein klares Bild seiner Persönlichkeit und Lehre ergeben. Lokale Geschichtsforscher haben in ihm einen schreibunkundigen Bauern, sogar einen letzten Druiden, einen Hexer, einen Katharer oder gar einen Kommunisten - avant la lettre - sehen wollen. Nach den uns vorliegenden Quellenzeugnissen (v. a.: Otto v. Freising, Gesta Friderici I 46/47; Wilhelm v. Newburgh, Hist. rer. Anglic. I 19; Chron. Britannicum ad a. 1145, ed. Bouquet 12, 558) entstammte E. einer Adelsfamilie aus der Gegend von Loudéac in der östl. Bretagne (dép. Côtes-du-Nord). Eremit geworden und zugleich Wanderprediger, scharte er zahlreiche Anhänger um sich, denen ebenso bußfertige Gesinnung wie luxuriöser Lebenswandel und v. a. Kirchenkritik (mit gewaltsamen Übergriffen gegen kirchl. Einrichtungen) zugeschrieben wurde. Vom Ebf. v. Reims gefangengesetzt und der von Papst Eugen III. präsidierten Synode v. Reims 1148 vorgeführt, muß es zu jenem denkwürdigen Auftritt gekommen sein, der Zeitgenossen wie spätere Historiker an der geistigen Zurechnungsfähigkeit E.s zweifeln ließ: Auf die Frage, wer er sei, antwortete E. (in Anspielung auf die Exorzismus-Formel »Per eum qui venturus est«): »Ich bin Eun, der da kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten«. Zur Bewandtnis eines gabelförmigen Stabes in seiner Hand erklärte er: Kehre er die beiden Enden nach oben, dann gehörten Gott zwei Drittel und ihm, E., ein Drittel der Welt, drehe er den Stab um, sei die Aufteilung der Welt umgekehrt; da brach, nach dem Bericht Wilhelms v. Newburgh, die Synode in Gelächter aus. E. wurde Abt Suger v. St. Denis zu lebenslanger Klosterhaft überstellt und soll bald gestorben sein. Seine Anhänger wurden auf Initiative des Bf.s v. St-Malo, Jean de Châtillon, erbarmungslos verfolgt und teilweise hingerichtet.

J.-P. Leguay

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • A. Borst, Die Katharer, 1953, 87f.
  • N. Cohn, Les Fanatiques de l'Apocalypse, 1962, 43-49
  • J.B. Russell, Dissent and Reform in the Early MA, 1965, 118-124
  • M. Lambert, Medieval Heresy, 1977, 59f. [dt. Ausg., 1981, 96f.]
  • J.C. Cassard, E., ermite et hérésiarque breton, Mém. de la Société d'Hist. et d'Archéologie de Bretagne 57, 1980, 171-198
  • G. Devailly, Hist. religieuse de la Bretagne, 1980.
  • J.-P. Leguay: Eon von Stella. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 3. Artemis & Winkler, München/Zürich 1986, ISBN 3-7608-8903-4, Sp. 2040 f.
  • Friedrich Wilhelm Bautz: EUDO de la Stella (Éon de l'Étoile). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage. Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 1549–1549.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]