Benutzer:Uwe Lück/Räter etc./Proben

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Unterseite Artikelentwurf /Räter

Raetia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Artikel → Raetia, Dux Raetiae

Teilung der Provinz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Diokletianischen Reichsreformen wurde die Provinz geteilt, Ziel war auch eine stärkere Dezentralisation. Der Zeitpunkt der Teilung geht aus Quellen kaum hervor, müsste aber zwischen in der Mitte und Anfang des 4. Jahrhunderts oder früher gelegen haben.

Die Quellen lassen auch die Teilungslinie nicht erkennen.

Völkerwanderung und Severin von Noricum in Raetia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Artikel → Severin von Noricum, Raetia

Im 5. Jahrhundert dringen germanische Völker nachhaltig ins weströmische Reich ein und bilden hier eigene Reichsgebiete – Westgoten, Vandalen, Sueben, Burgunder, Franken. Die Hunnen unter Attila agieren im Donaugebiet, am Rhein und in Gallien und mögen auch das Alpenvorland der Provinz Raetia secunda durchzogen haben.

Die einzige Quelle, die vielleicht über das Fortbestehen oder den Niedergang der Raetia secunda in dieser Zeit Auskunft gibt, ist die vom Kirchenschriftsteller Eugippius verfasste Biografie Vita Sancti Severini des Heiligen Severin. Viele ihrer 46 Kapitel beschreiben Wundertaten Severins, hauptsächlich Weissagungen, es treten aber interessante Aspekte zutage, die die Situation der Kastelle und der romanischen Bevölkerung in der Gegend um Passau auch in der Provinz Raetia secunda betreffen. Aufgrund seiner kirchlichen Funktion ist bei Verwendung des Werks als historischer Quelle Vorsicht geboten.[1] Seit den 1970er Jahren gibt es archäologische Ergebnisse, die die Informationen dieser Quelle erweitern, zum Teil bestätigen, zum Teil korrigieren.

Nach dem Tod Attilas 453 trat Severin zunächst in Pannonien und im Osten Ufernoricums auf. Er gründete ein Kloster in Favianis (wohl Mautern bei Krems an der Donau), wo er 482 starb. Die Kapitel 15 bis 28 (ohne 23) sowie Kapitel 36 seiner Lebensbeschreibung handeln u. a. von den (früheren) Kastellen und Siedlungen Quintanis (Künzing, zwischen Isar und Vils), Batavis (Passau links des Inn, beide gehörten zur Provinz Raetia secunda), Boiotro (Bojotro, Passau rechts des Inn, Grenzkastell Noricums) und Ioviaco (Joviaco, Schlügen, einige Kilometer donauabwärts in Ufernoricum). Ausdrücklich erwähnt werden von diesen Kastellen Quintanis in Kapitel 15 und Batavis (s. u.). In Bojotro gründet Severin ein Kloster (Kap. 22).

Kapitel 20 berichtet zur allgemeinen Situation der römischen Einrichtungen:

„Zu der(selben) Zeit, zu der das Römische Reich (Romanum Imperium) noch bestand, wurden in vielen Städten Soldaten zur Bewachung der Grenze mit öffentlichen Soldzahlungen (publicis stipendiis) unterhalten. Als diese Regelung ein Ende fand, lösten sich diese Militärtruppen zugleich mit dem Grenzverteidigungssystem (limes) auf, nur die Abteilung in Batavis (Passau-Altstadt) hielt noch so gut es ging aus.“

Karlheinz Dietz: Die Römer in Schwaben, 1985, S. 288

Nun wird erzählt, wie die blutigen Leichen eines Teils der Besatzung (wohl vom Inn) angeschwemmt werden, der den Münzsold bringen sollte. In Kapitel 22 wird ein Überfall auf Batavis berichtet, während dessen Severin in Favianis weilt. Man erfährt hier, dass die Kastelle oberhalb von Batavis bereits zerstört und unbewohnt sind.

In Kapitel 19 erreicht Severin bei Passau beim Alamannenkönig Gibuld, der im oberen Bereich der Donau offenbar ein größeres Reich beherrschte, eine Gefangenenfreilassung. In Kapitel 27 flüchten Bewohner von Quintanis vor den Alamannen nach Batavis, das nun selbst bedroht wird. Nach anfänglichem Widerstand betreibt Severin eine Evakuation von Batavis nach Lauriacum (Lorch an der Enns), der aber nicht alle Bewohner folgen. Kapitel 28 zufolge waren danach jedoch alle weiter oben an der Donau gelegenen Städte zerstört. In Kapitel 31 erzwingt der Rugierkönig Feletheus eine Evakuierung von Lauriacum weiter donauabwärts in die Gegend von Krems.


  1. Th. Fischer oder so angeben, "Heiligenvita" ...

Materialien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quintanis Künzing zwischen Isar und Vils Raetia II 15f., 24, 27
Batavis Passau links des Inn Raetia II 19f., 22, (24), 27[f.]
Bojotro Passau rechts des Inn Noricum 22, [27], 36*
Joviaco Schlügen 24

Beachte auch Begleitschreiben Egippius' an Paschasius!

Rätien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gebietsbezeichnung Rätien ist von der in griechischen und römischen Quellen seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. erwähnten Bevölkerungsgruppe der →„Räter“ abgeleitet. Sie steht je nach Zusammenhang für Gebiete folgender Art:

  1. das ursprüngliche (mutmaßliche) Siedlungsgebiet der „Räter“ gemäß dieser Quellen,[1] etwa (vgl. →Räter)
  2. die im früheren 1. Jahrhundert n. Chr. eingerichtete römische ProvinzRaetia. Diese umschloss nur solches „rätisches“ Gebiet, das nicht – wie etwa das Veltlin und Trient – bereits vor den Alpenfeldzügen des Drusus und des Tiberius von 15 v. Chr. dem römischen Reich eingegliedert wurde, umschloss darüber hinaus Territorium des Alpenvorlands bis zur Donau, das zuvor jedenfalls nicht gänzlich als „rätisches“ Siedlungsbegebiet bezeichnet worden war. Neuerdings wird diese römische Provinz im deutschen Schrifttum auch als Raetien bezeichnet (K. Dietz, Th. Fischer).
  3. ein Teilgebiet der Provinz Raetia, römisch ebenfalls Raetia („im engeren Sinne“) genannt, das vielleicht eher von Rätern im Gegensatz zu Vindelikern bewohnt wurde. Der vollständige Name der Provinz war nämlich zuerst Raetia et Vindelicia [et vallis Poenina]. Nimmt man an, die Vindeliker hätten lediglich das nördliche Alpenvorland besiedelt und die Räter nur die Alpen, so wäre Rätien/Raetia der alpine Teil der Provinz gewesen. Dem gegenüber gibt es Hinweise aus Quellen darauf, dass Raetia „im engeren Sinne“ ausschließlich von Rätern besiedeltes Gebiet westlich des Lech oder der Iller[2][3] im Alpenvorland und in den Alpen Vorarlberg, die alpine Ostschweiz und allenfalls noch den Vinschgau bezeichnete.[4]
  4. Gebiete der Ostschweiz im Bereich Graubündens, die sich im Mittelalter und der Neuzeit in der Nachfolge der römisch-ostgotisch-fränkischen Provinz Raetia prima und des Bistum Chur politisch zusammenschlossen, beschrieben im Artikel →Churrätien.

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. So Meyers Großes Taschenlexikon in 24 Bänden, Bibliographisches Institut, Mannheim 1983. [TODO wohl trotz Beleg irrelevant, andererseits Cassius Dio 54,22!?]
  2. Claudius Ptolemäus gibt an, Raetia sei westlich bis zum Lech besiedelt worden. Heuberger, Rätien, S. 305 zufolge muss Ptolemäus die Iller statt des Lechs gemeint haben.
  3. TODO
  4. TODO