Benutzer:Wörterwolken/Artikelentwurf

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In Deutschland gibt es einige Vorschläge von geschlechtsneutralen Personalpronomen wie: xier/xieser/xiem/xien, bei den Possessivpronomen: xiesa, xiese, xies und den Relativpronomen: dier/dies/diem/dien. Jedoch gibt es bislang keine offizielle Regelung.

Mit diesen Pronomen sollen nicht-binäre Menschen in Unterhaltungen oder offiziellen Berichten/Ausschreibungen inkludiert werden. Deshalb wird in der LGBTQIA*-Gemeinschaft nach einem Wort gesucht, welches diese Gruppe einschließt.


Die Gender-Debatte sorgt für hitzige Diskussionen und viele befürchten eine „Zerstörung der deutschen Sprache“.

Das Ziel mit diesen Änderungen soll sein, die Sprache inkludierender zu gestalten. Die deutsche Sprache hat sich schon immer weiterentwickelt, Sprachwandel ist ein natürlicher Prozess der Evolution. Zudem sollte das Augenmerk auf die betroffenen Randgruppen gelegt werden, die unter der Ausschließung leiden, was neben gesellschaftlichen Effekten auch eine Kette aus psychologischen Nachteilen auslöst. Nicht-binäre oder Transgender-Menschen werden nach wie vor diskriminiert und benachteiligt.

Anfang 2021 ergab eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), dass sich „LGBTQI*-Menschen in Deutschland“ doppelt so oft einsam fühlen wie die restliche Bevölkerung, dreimal häufiger von Depressionen und Burnout-Syndromen betroffen sind und deutlich erhöhte Vorkommen von Herzkrankheiten, Asthma und chronischen Rückenschmerzen haben; 40 % der Trans-Personen leiden unter Angststörungen. Hingewiesen wird, dass die Forschung zum Wohlbefinden von LGBTQIA*-Personen noch in den Anfängen stecke; auch für die Politik bestehe dringender Handlungsbedarf, um Diskriminierung und Ausgrenzung zu verhindern.

Durch eine genderneutrale Sprache und einheitliche Pronomen könnte ein gesellschaftlicher Wandel ausgelöst werden und das Bewusstsein der Menschen positiv verändern.

Neben der LGBT-Pride Bewegung, die ein ähnliches Ziel verfolgt, könnte eine Anpassung und ein gesetzlich eingeführtes Pronomen die Ziele maßgeblich unterstützen und Menschen des nicht-binären Geschlechts in unsere Gesellschaft als etwas Allgegenwärtiges und Akzeptiertes einführen.


Wortideen - Neopronomen:

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Neutrale Personalpronomen werden verwendet:

  • um über eine unspezifische Person beliebigen Geschlechts zu sprechen
  • wenn es um eine spezifische Person geht, deren Geschlecht bzw. Pronomen der Person unbekannt ist
  • wenn über eine Person gesprochen wird, deren Geschlecht im Kontext irrelevant ist oder geheim gehalten werden soll
  • bei Übersetzungen ins Deutsche, z. B. wenn ein Artikel über eine Person geschrieben wird, die in ihrer Landessprache ein geschlechtsneutrales Pronomen verwendet, oder bei fiktionalen Charakteren, die im Original nicht-binär sind<


Aktuelle Vorschläge sind: en/ens/em/en (Nomnativform/Possessivform/Dativform/Akkusativform), raa/raas, hen/hens/hem/hen (Verbreitung in Schweden und Niederlande), dey/deren/denen/dey (als eingedeutschtes Wort des Englischen singular they), sier/sies/siem/sien oder xier/xies/xiem/xien, ...

Die Entscheidung über das übergreifende Pronomen sollte gemeinsam mit betroffenen Vereinen/Organisationen und der Regierung getroffen werden.


Das älteste US-Wörterbuch Merriam-Webster’s Dictionary enthält seit September 2019 eine eigene Bedeutung für das Fürwort they:

„verwendet, um auf eine einzelne Person zu referieren, deren Geschlechtsidentität nicht-binär ist (siehe nonbinary Bedeutung C)“
„used to refer to a single person whose gender identity is nonbinary (see nonbinary sense c)”

Ende 2015 hatte die große US-Tageszeitung The Washington Post das Pronomen in seiner Bedeutung für nicht-binäre Personen seinem Wortschatz beigefügt. Im März 2017 folgte die Nachrichten- und Presseagentur Associated Press (AP) und nahm die nicht-binäre Verwendung von they in ihr AP Stylebook auf. Im selben Jahr erschien eine erste Studie zur Verwendung geschlechtsneutraler Pronomen – bis dahin kamen sie in akademischen Texten kaum vor.

Der einflussreiche US-Styleguide Chicago Manual of Style erlaubt das singulare they in seiner 17. Auflage 2018 im mündlichen sowie im informellen schriftlichen Sprachgebrauch; für den förmlichen schriftlichen Gebrauch wird es nur in Bezug auf individuelle Personen erlaubt, die sich mit den geschlechtlichen Fürwörtern he („er“) oder she („sie“) nicht identifizieren. Auch das Oxford English Dictionary führt die nicht-binäre Bedeutung von they.

Im März 2019 kam eine dreiteilige Sprachstudie zu dem Ergebnis, dass die Verwendung neutraler Fürwörter die Akzeptanz von Frauen in öffentlichen Positionen und der LGBTI-Gemeinschaft erhöht. Ende 2019 wählte die nordamerikanische Gelehrtengesellschaft American Dialect Society das Pronomen they zum Wort des Jahrzehnts; ihr Wort des Jahres war (my) pronouns („[meine] Pronomina“). Erklärt wurden beide Kürungen damit, dass sich Pronomina als grundlegender Teil von Sprache auch zu einer Anzeige sozialer Trends entwickelt hätten. Bereits 2015 hatte die Gesellschaft they zum Wort des Jahres gewählt.

Seit Januar 2021 bietet die Website der US-Bundesregierung in Kontaktformularen eine Pronomen-Liste zur Selbstbezeichnung, die auch they/them enthält. Die Businesskontakt-Plattform LinkedIn führt im Juni 2021 die Auswahl und Anzeige von persönlichen Pronomen ein: she/her („sie/ihr“), he/him („er/ihn“) und das nichtbinäre they/them; auf deutschsprachigen Seiten gendert LinkedIn seit September 2020 mit Gender-Doppelpunkt.

2018 stellte der Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR) in einem Bericht zur „geschlechtergerechten Schreibung“ fest, „dass der gesellschaftliche Diskurs über die Frage, wie neben männlich und weiblich ein drittes Geschlecht oder weitere Geschlechter angemessen bezeichnet werden können, sehr kontrovers verläuft. Dennoch ist das Recht der Menschen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, auf angemessene sprachliche Bezeichnung ein Anliegen, das sich auch in der geschriebenen Sprache abbilden soll.“ Der Rat untersuche und beobachte weiterhin die verschiedenen Schreibweisen und Ausdrucksmittel wie Gendersternchen, Unterstrich (Gender-Gap) oder den Zusatz (m, w, d), wobei „d“ für die dritte Geschlechtsoption „divers“ steht. Die Frage nach genderneutralen Pronomen kam dabei aber nicht auf. Im März 2021 bekräftigte der Rat „seine Auffassung, dass allen Menschen mit geschlechtergerechter Sprache begegnet werden soll und sie sensibel angesprochen werden sollen. Dies ist allerdings eine gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Aufgabe, die nicht allein mit orthografischen Regeln und Änderungen der Rechtschreibung gelöst werden kann.“ Die Aufnahme von Genderzeichen „oder anderen verkürzten Formen zur Kennzeichnung mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen im Wortinnern in das amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung [werden] zu diesem Zeitpunkt nicht empfohlen. […] Der Rat für deutsche Rechtschreibung wird die weitere Schreibentwicklung beobachten.“


2019 schrieb das rheinland-pfälzische Familienministerium in seiner Handreichung „Geschlechtergerechte Sprache“, dass unter „transidenten und intergeschlechtlichen Menschen“ Pronomen zur Eigenbezeichnung diskutiert würden, und nennt das englische they sowie die neugeprägte deutsche Singularform „sier“ (als Zusammenziehung von „sie“ und „er“). Das Ministerium empfahl, sofern möglich bei der Anrede oder bei Anschreiben nur den Vor- und Familiennamen zu verwenden und „Herr“ oder „Frau“ wegzulassen. Dies entspricht auch den Empfehlungen der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Das Fürwort „sier“ benutzt beispielsweise Planningtorock, eine musikalisch und performerisch in Berlin tätige Person. In den Übersetzungen der preisgekrönten Wayfarer-Trilogie der Science-Fiction-Autorin Becky Chambers werden nicht-binäre Charaktere mit dem zusammengesetzten Pronomen „ser“ beschrieben.