Bernd Begemann

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Bernd Begemann 2010

Bernd Begemann (* 1. November 1962 in Braunschweig als Kai Stefan Rönnau[1]) ist ein deutscher Sänger, Gitarrist und Entertainer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bernd Begemann ist der Sohn einer deutschen Mutter und eines türkischen Vaters und wurde 1963 im Alter von sechs Monaten von Margot und Bernhard Begemann adoptiert.[2] Er wuchs in Bad Salzuflen auf und besuchte eine Schule im Schulzentrum Lohfeld. Bereits in dieser Zeit knüpfte er Kontakte zum späteren Tontechniker Frank Werner und lernte kurze Zeit später Frank Spilker kennen.[3]

Erfolge verbuchten Begemann und seine Band Die Antwort im Jahr 1987, als das erste Album produziert wurde. Begemann nutzte den Zuspruch dieser Band, um zusammen mit Gruppen aus seiner Heimat aufzutreten. Das waren vor allem die Bands um das Fast-Weltweit-Label, aus denen unter anderem Blumfeld, Die Sterne und Die Braut haut ins Auge hervorgingen. Er hatte großen Einfluss auf die Hamburger Schule.

Regelmäßig erscheinen seither seine Solo-Alben. Er lud 1996 beim NDR in drei Sendungen Underground-Stars (Tocotronic, Freie Berliner Ischen und JaKönigJa) in sein Wohnzimmer ein (Bernd im Bademantel, gedreht in seiner damaligen Privatwohnung in Hamburg-Rothenburgsort[4]), trat bei der WDR-Sendung Kanzlerbungalow auf und spielte kleine Rollen in Kinofilmen.

Bernd Begemann (ganz rechts) und die Befreiung, 2007

Von 2004 bis 2006 war Begemann beim Hamburger Label Grand Hotel van Cleef unter Vertrag und ist seitdem mit seiner Band Bernd Begemann und die Befreiung in der Besetzung Bernd Begemann (Gesang, Gitarre), Ben Schadow (Bass), Kai Dorenkamp (Keyboard) und Achim Erz (Schlagzeug) unterwegs. Mit seinem Bassisten Ben Schadow und dem Filmemacher Kay Otto bespricht er in unregelmäßigen Abständen im Podcast Flimmerfreunde aktuelle Filme. Begemann schrieb im Sommer 2007 einige Stücke für den Soundtrack des Fernsehfilms Autopiloten von Bastian Günther, der auf ARTE und 3sat lief.

Am 1. Oktober 2010 nahmen er und Dirk Darmstaedter mit dem Freddy-Quinn-Klassiker So geht das jede Nacht am Bundesvision Song Contest 2010 in Berlin für Niedersachsen teil. Sie belegten dort den letzten Platz.

Im September 2011 erschien das Studioalbum Wilde Brombeeren bei Tapete Records, das weitgehend positiv besprochen wurde. So lobte die Zeitschrift Intro das Album als sehr gut.[5] Im Dezember 2015 folgte mit Eine kurze Liste mit Forderungen ein weiteres Album,[6][7] auf dem unter anderem Paul Pötsch von der Hamburger Band Trümmer als Gastsänger zu hören ist. 2018 erschien sein romantischer Liederzyklus Die Stadt & das Mädchen, ein Duo-Album mit dem Pianisten Kai Dorenkamp.

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Begemann kam 1984[8] von Bad Salzuflen nach Hamburg-Rothenburgsort[9], wo er 1993 sein eigenes Label rothenburgsort records gründete.[10] Ab Ende des Jahres 1996 lebte er in Hamburg-St. Pauli; 2015 zog er nach Hamburg-Stellingen.[11][12] Er begründete dies 2016 in einem Interview: „Ich bin ein moppeliger 53-jähriger, ich eigne mich nicht für Barrikadenkämpfe, ich muss es jetzt gut haben. Es sind viele Sachen zusammengekommen, wieso ich aus St. Pauli weggezogen bin, aber wenn in der Nachbarschaft die Hälfte der Zeit eine Fan-Meile ist, dann kommst Du Dir verarscht vor. Ich bin kein Komparse für diese Spießer.“[13]

Begemann ist der Vater der Sängerin Belinda Marlen Frey.[14][15]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles[16]
Verhaftet wegen sexy (mit Olli Schulz)
  DE 53 18.11.2013 (2 Wo.)

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rezession, Baby (EP – 1993)
  • Rezession, Baby (18. Juni 1993)
  • Solange die Rasenmäher singen (15. Juli 1994)
  • Sexy Sadie (Soundtrack – 1996)
  • Jetzt bist du in Talkshows (1996)
  • Sag Hallo zur Hölle (21. Januar 2000)
  • Live (5. September 2001)
  • Endlich (23. Juni 2003)
  • This Road Doesn’t Lead to My House Anymore (3. November 2003) Bernd Begemann mit Dirk Darmstaedter
  • Unsere Liebe ist ein Aufstand (3. Mai 2004) Bernd Begemann und Die Befreiung
  • Ich werde sie finden (27. Oktober 2006)
  • Glanz (7. März 2008) Bernd Begemann und Die Befreiung
  • Ich erkläre diese Krise für beendet (16. Oktober 2009) Bernd Begemann und Die Befreiung
  • So geht das jede Nacht (1. Oktober 2010) Bernd Begemann & Dirk Darmstaedter
  • Wilde Brombeeren (2. September 2011) Bernd Begemann und Die Befreiung
  • Eine kurze Liste mit Forderungen (18. Dezember 2015) Bernd Begemann
  • Die Stadt & das Mädchen (19. Januar 2018) Bernd Begemann (mit Kai Dorenkamp)
Die Antwort
  • Die Antwort (1987)
  • Morgen tut es dir leid (EP – 1990)
  • No. 1 (1991)
  • Hier (1992)
  • Die Antwort (20. April 1998)

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Viel zu glücklich (um es lange zu bleiben) (1994)
  • Zweimal zweite Wahl (1. April 1996)
  • Ich kann dich nicht kriegen, Katrin (2003) Endlich
  • Bis du den richtigen triffst – nimm mich (2003) Bernd Begemann feat. Kim Frank
  • Ich hab nichts erreicht außer dir (29. März 2004) Bernd Begemann und Die Befreiung
  • Die neuen Mädchen sind da (Oktober 2009), nur digital
  • So geht das Jede Nacht (Oktober 2010), nur digital
  • Verhaftet wegen sexy (November 2013), Olli Schulz und Bernd Begemann, nur digital
  • St. Pauli hat uns ausgespuckt (November 2015)
  • Fällt mir schwer zu glauben, dass du schüchtern bist (Dezember 2015)
Die Antwort
  • Unten am Hafen (1987)
  • Wann, wann, wann (1987)
  • Sie haben alles verkauft (1990)
  • Meine Jahre mit Elisabeth Taylor (1991)
  • Oh Ja / Oh Nein (1992)
  • Was macht Miss Juni im Dezember (1992)
  • Ich habe mich rasiert (1998)
  • Ein Abschied zuviel (1998)

Videoalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Welt wird uns hören (2005) Bernd Begemann und die Befreiung

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehshows[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1996: Bernd im Bademantel

Dokumentationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2004: Bleib zuhause im Sommer

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bernd Begemann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heike Gätjen: Der Frauenversteher sucht seine Eltern. abendblatt.de, 16. Oktober 2009.
  2. Offizielle Website: Biographie
  3. Bernd Begemann: Ost-Westfalen, Fast-Weltweit. Der Tagesspiegel, 17. September 2004, abgerufen am 29. Dezember 2019 (autobiographischer Artikel über die Musikszene in Bad Salzuflen und Ostwestfalen-Lippe).
  4. Christian Schuldt: Bitte besucht Bernd! In: Die Tageszeitung: taz. 26. Juli 1996, ISSN 0931-9085, S. 23 (taz.de [abgerufen am 11. September 2022]).
  5. Michael Weiland: Wilde Brombeeren. intro.de, 2. September 2010 (Rezension) (Memento vom 23. März 2014 im Internet Archive)
  6. Bernd Begemann & Die Befreiung »Eine kurze Liste mit Forderungen« / Review. In: Spex Magazin. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. März 2016; abgerufen am 22. März 2016.
  7. Patrick Bahners: Album der Woche Hochfahrende Tiefstapelei. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 28. Dezember 2015, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 22. März 2016]).
  8. Annika Lasarzik: "Hamburger Schule": "Müsst ihr euch jetzt wieder so aufregen?" In: Die Zeit. 29. Juni 2022, abgerufen am 9. September 2022.
  9. Bernd Begemann & Die Befreiung - Unsere Liebe ist ein Aufstand. In: Bernd Begemann. Abgerufen am 11. September 2022.
  10. Bernd Begemann & Die Befreiung - Unsere Liebe ist ein Aufstand. In: Bernd Begemann. Abgerufen am 11. September 2022.
  11. Gérard Otremba: Interview mit dem Hamburger Musiker Bernd Begemann. In: SOUNDS & BOOKS - Das Online-Magazin für Musik und Literatur. 22. März 2016, abgerufen am 9. September 2022.
  12. Eva Eusterhus: Bernd Begemann: „Es ist nicht meine Aufgabe rumzujammern“. In: Die Welt. 1. April 2021 (welt.de [abgerufen am 9. September 2022]).
  13. Gérard Otremba: Interview mit dem Hamburger Musiker Bernd Begemann. In: SOUNDS & BOOKS - Das Online-Magazin für Musik und Literatur. 22. März 2016, abgerufen am 9. September 2022.
  14. Jan Feddersen, Peter Unfried: „Ich bin der Anti-Tocotronic-Typ“, taz.de, 15. Mai 2008, abgerufen am 28. Dezember 2019 (Interview).
  15. Belinda Marlen Frey/Belinda Begemann bei discogs.
  16. Chartdiskografie Deutschland