Beschneidung des Herrn
Das Fest Beschneidung des Herrn (lat.: Circumcisio Domini), auch Beschneidungsfest (lat.: Festum circumcisionis)[1] genannt, wurde bzw. wird am 1. Januar, dem Oktavtag von Weihnachten, gefeiert.
Biblischer Bericht
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/0e/Fl%C3%BCgelretabel_aus_Brabant_Berlin_Beschneidung.jpg/220px-Fl%C3%BCgelretabel_aus_Brabant_Berlin_Beschneidung.jpg)
Dass Jesus gemäß biblischer Vorschrift und jüdischem Brauch am achten Lebenstag beschnitten worden sei, berichtet der Evangelist Lukas im zweiten Kapitel. Gleichzeitig, und darauf liegt in Lukas 2,21 das Gewicht, sei ihm der Name Jesus gegeben worden.
Geschichte des Festes
In der Auseinandersetzung mit den Doketisten, die die Inkarnation bestritten, galt die Beschneidung als Argument, dass Jesus Christus „wahrer Mensch und wahrer Gott“ ist.
Die Ostkirche kennt dieses Fest seit dem 4. Jahrhundert. Ab dem 6. Jahrhundert ist es auch in Spanien und Gallien („Gallikanische Liturgie“) nachweisbar. Durch die Übernahme fränkisch-deutscher Messbücher kam es im 11. Jahrhundert in die stadtrömische Liturgie und verdrängte das alte Fest natale sanctae Mariae.
Gegenwart
In den anglikanischen, orthodoxen, syrisch-orthodoxen und syro-malabarischen Kirchen wird der Beschneidung und/oder der Namengebung Christi am 1. Januar auch heute noch gedacht, wie ebenso in einigen altkatholischen und evangelischen Kirchen. Auch in der römisch-katholischen Kirche, die den 1. Januar als Hochfest der Gottesmutter Maria begeht, ist das Tagesevangelium Lukas 2,16-21.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Beschneidungsfest In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 750.