Burgstall Trohe
Burgstall Trohe | ||
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Staat | Deutschland | |
Ort | Buseck-Trohe | |
Entstehungszeit | unbekannt, vermutlich 13. Jahrhundert[1] | |
Burgentyp | Ortslage, Motte | |
Erhaltungszustand | Burgstall, keine oberirdischen Reste | |
Ständische Stellung | unbekannt | |
Bauweise | Stein auf aufgeschütteter Motte | |
Geographische Lage | 50° 37′ N, 8° 45′ O | |
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Der Burgstall Trohe (dessen originärer Name nicht belegt ist) ist eine abgegangene Turmhügelburg (Motte) auf einem flachen Hügel in einer Flussschleife der Wieseck am heute südlichen Ortsrand, früher östlichen Ortsrandes des alten[2] Trohe, Ortsteil der Gemeinde Buseck im Landkreis Gießen in Hessen.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf einer alten Flurkarte kann die Burg dem Gewann „Im Burggraben“ zugeordnet werden, damit lässt sich die Lage annähernd beschreiben.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klare zuordenbare urkundliche Nachweise zur Burg oder zu den Burgherren sind nicht vorhanden.
Als Erbauer werden die nach 1210 erstmals erwähnten Herren von Trohe vermutet, die später zusammen mit den Herren von Buseck zur Reichsritterschaft und den Ganerben des Busecker Tales gehörten und zeitweise auch über eine eigene Gerichtsbarkeit verfügten.
Ob diese oder die ehemalige Weißenburgk westlich von Trohe die Stammburg der hessischen Trohe war, ist urkundlich nicht belegt. Auch die Gleichsetzung aus einer Verkaufsurkunde von 1357 eines Siegfried genannt Kornegil von Trohe „aus ihrem Hof zu Trohe“ über eine ewige Korngülte an den Ritter Johann von Schwalbach kann nicht automatisch mit dem Burgstall gleichgesetzt werden.[4] 1641 starben die Trohe aus und vermutlich spätestens dieses Datum war das auch das Ende der Burg.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von der Burg selbst ist nichts erhalten. Bei Ausgrabungen im Jahr 2004 zeigten die Anschnitte den künstlich aufgeschütten Berg der Motte.[5]
Die Reste der vermutlich zur Sicherung eines Flussüberganges am Ort erbauten kleine Burg liegen heute unter einem 20 Meter Durchmesser breiten und bis zu sechs Meter hohem Schutthügel.[1] Zu erwartende Umfassungsgräben sind nicht mehr sichtbar und wohl bei Aufgabe der Burganlage verfüllt wurden.[1]
In der Gegenwart sind nur noch geringe Mauer- bzw. Steinreste und ein unzugänglicher Keller an der Oberfläche noch erkennbar. Reste einer an die Hofanlage Am Steg 5 angrenzenden Mauer werden noch zur Anlage gezählt.[1] Die daneben gelegene spätere Anwesen und Gastwirtschaft Zum Burgkeller war Platz der jährlichen Ortskirmes. Das gesamte Areal der Burg ist als Kulturdenkmal eingestuft.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 2. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 1995, ISBN 3-86134-228-6, S. 313.
- Wilhelm Lindenstruth: Der Streit um das Busecker Tal. Ein Beitrag zur Geschichte der Landeshoheit in Hessen. Teil I: S. 34 f. (PDF, 160 kB) (im Original: MOHG NF 18/1910, S. 85–132)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Burg Trohe, Gemeinde Buseck. Burgen, Schlösser, Herrenhäuser. (Stand: 18. September 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Überreste der Burg Trohe In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Überreste der Burg Trohe In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
- ↑ Trohe, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 23. Juli 2012). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 28. Oktober 2012.
- ↑ Grundstückspläne der Gemarkung Trohe, Flur I, Plan Nr. 1–7 (HStAD Bestand P 4 Nr. 7233/2 (1. Kartenbild)). In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen), abgerufen am 7. September 2016.
- ↑ Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Bestandsnummer A 3 Nr. 367/1
- ↑ Elke Noppes: Ausgrabung in Trohe. auf: chronik-trohe.de