DDR-Fußball-Oberliga 1951/52

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
DDR-Fußball-Oberliga 1951/52
Meister BSG Turbine Halle
Absteiger BSG Fortschritt Meerane
BSG Motor Wismar
BSG Stahl Altenburg
BSG Einheit Pankow
Mannschaften 19
Spiele 342
Tore 1.233 (ø 3,6 pro Spiel)
Zuschauer 3.620.000 (ø 10.585 pro Spiel)
Torschützenkönig Rudolf Krause
(BSG Chemie Leipzig) 27 Tore
DDR-Fußball-Oberliga 1950/51

Die DDR-Oberliga 1951/52 war die dritte Auflage der höchsten Spielklasse der DDR. Meister wurde die BSG Turbine Halle. Die Saison begann am 29. August 1951 und endete am 11. Mai 1952.

Neben den beiden sportlichen Aufsteigern aus der Vorsaison (BSG Zentra Wismut Aue, BSG Anker Wismar) gab es mit der SV Volkspolizei Vorwärts Leipzig eine weitere neue Mannschaft in der Oberliga. Die Sportvereinigung wurde erst am 2. August 1951 gegründet und sofort in die Oberliga als Repräsentant der Armeesportvereinigung Vorwärts eingegliedert. Die beiden in der Vorsaison sportlich abgestiegenen Mannschaften SG Union Oberschöneweide und VfB Pankow aus Ost-Berlin verblieben indirekt ebenfalls in der Oberliga; ihre Plätze und Mannschaften wurden durch die BSG Motor Oberschöneweide sowie die BSG Einheit Pankow übernommen. Dadurch erhielt die Oberliga mit 19 Mannschaften den höchsten Teilnehmerstand ihrer Geschichte.

Namensänderungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bezeichnungen der beiden Aufsteiger aus Aue und Wismar wurden noch vor dem Start der Saison geändert.

Namenswechsel der Sportgemeinschaften
Name vor der Saison Umbenennung
vor bzw. während der Saison nach der Saison
BSG Zentra Wismut Aue BSG Wismut Aue
BSG Anker Wismar BSG Motor Wismar
BSG Stahl Altenburg BSG Motor Altenburg
SV Volkspolizei Vorwärts Leipzig SV Vorwärts der HVA* Leipzig
* Hauptverwaltung Ausbildung
Die Meisterschale der BSG Turbine Halle

Turbine Halle wurde letztendlich souverän Meister vor der SV DVP Dresden. Die anfänglich größten Konkurrenten Rotation Dresden und Motor Zwickau hatten eine schwache Rückrunde und wurden nur Vierter bzw. Fünfter. Vorjahresmeister Chemie Leipzig erlebte einen Fehlstart und erreichte erst durch eine gute Rückrunde den dritten Rang.

Einheit Pankow wurde erneut abgeschlagen Letzter, schnitt jedoch nicht ganz so schlecht ab wie im Vorjahr. Zusammen mit den Pankowern stiegen der Vorjahresaufsteiger Motor Wismar (der einen Teil seiner Heimspiele in Rostock austragen musste) sowie die Oberliga-Gründungsmitglieder Stahl Altenburg und Fortschritt Meerane ab. Lediglich Meerane schaffte es danach noch einmal in die Oberliga. Auch die per Befehl in die Oberliga gehobene SV VP Vorwärts Leipzig kämpfte lange gegen den Abstieg. Dagegen konnte der Aufsteiger Wismut Aue überraschen und war kurzzeitig sogar Dritter. Am Ende wurde man Siebter.

Abschlusstabelle

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
 1. BSG Turbine Halle  36  21  11  4 080:420 1,90 53:19
 2. SV Deutsche Volkspolizei Dresden  36  23  3  10 079:530 1,49 49:23
 3. BSG Chemie Leipzig (M)  36  19  9  8 090:530 1,70 47:25
 4. BSG Rotation Dresden  36  19  8  9 073:440 1,66 46:26
 5. BSG Motor Zwickau  36  17  11  8 071:500 1,42 45:27
 6. BSG Rotation Babelsberg  36  18  6  12 075:580 1,29 42:30
 7. BSG Wismut Aue (N)  36  15  10  11 075:620 1,21 40:32
 8. BSG Turbine Erfurt  36  17  5  14 058:470 1,23 39:33
 9. BSG Aktivist Brieske-Ost  36  16  6  14 072:740 0,97 38:34
10. BSG Lokomotive Stendal  36  16  5  15 070:690 1,01 37:35
11. BSG Motor Oberschöneweide  36  14  7  15 053:660 0,80 35:37
12. BSG Motor Dessau  36  14  6  16 067:690 0,97 34:38
13. BSG Stahl Thale  36  12  7  17 052:590 0,88 31:41
14. BSG Motor Gera  36  11  9  16 056:720 0,78 31:41
15. SV Vorwärts HVA Leipzig (N) *  36  10  10  16 057:600 0,95 30:42
16. BSG Fortschritt Meerane  36  10  6  20 066:890 0,74 26:46
17. BSG Motor Wismar (N)  36  10  4  22 055:770 0,71 24:48
18. BSG Stahl Altenburg  36  8  5  23 046:950 0,48 21:51
19. BSG Einheit Pankow  36  5  6  25 038:940 0,40 16:56
  • DDR-Meister
  • FDGB-Pokalsieger
  • Absteiger in die DDR-Liga 1952/53
  • (M): DDR-Meister 1950/51
    (N): Aufsteiger aus der DDR-Liga 1950/51

    * 
    in die Oberliga delegiert
    1951/52[1] BSG Turbine Halle SGDVP Dresden BSG Chemie Leipzig SC Einheit Dresden BSG Motor Zwickau BSG Rotation Babelsberg BSG Wismut Aue BSG Turbine Erfurt BSG Aktivist Brieske-Ost BSG Lokomotive Stendal BSG Motor Oberschöneweide BSG Motor Dessau BSG Stahl Thale BSG Motor Gera VLZ BSG Fortschritt Meerane BSG Motor Wismar BSG Motor Altenburg BSG Einheit Pankow
    1. BSG Turbine Halle 3:1 1:1 2:2 0:0 3:1 3:3 0:0 4:1 3:1 1:1 0:0 2:0 3:2 1:1 3:0 3:2 6:0 2:0
    2. SG Deutsche Volkspolizei Dresden 2:1 1:5 0:1 2:0 3:2 4:1 1:0 3:2 1:3 2:0 2:5 2:0 1:0 6:1 6:0 3:1 3:0 1:1
    3. BSG Chemie Leipzig 6:0 1:0 1:1 1:1 3:1 4:2 4:1 1:1 0:1 4:0 2:2 3:0 5:2 2:1 8:1 7:1 1:0 5:1
    4. BSG Rotation Dresden 0:1 0:2 2:3 0:0 1:0 2:2 1:1 3:1 2:0 3:2 0:1 3:0 9:0 0:2 2:2 2:1 7:0 3:0
    5. BSG Motor Zwickau 1:1 1:4 1:1 3:1 1:1 4:2 2:0 4:2 3:0 4:0 5:2 3:2 2:2 3:2 2:1 1:0 3:1 4:0
    6. BSG Rotation Babelsberg 3:2 1:3 5:0 3:3 3:2 0:1 2:1 5:0 3:2 3:0 1:2 2:1 3:2 2:0 4:4 3:1 2:1 2:2
    7. BSG Wismut Aue 1:2 5:0 1:1 2:3 2:0 2:2 2:1 4:1 4:1 1:1 3:1 0:1 2:0 2:2 3:2 2:1 5:0 2:1
    8. BSG Turbine Erfurt 1:2 2:0 0:3 2:1 1:1 1:0 1:3 1:2 4:1 0:1 3:0 4:0 7:2 2:1 2:0 2:1 0:0 2:0
    9. BSG Aktivist Brieske-Ost 0:2 1:0 2:1 6:2 3:1 2:2 4:1 1:5 2:0 6:0 4:0 1:1 0:0 3:2 4:1 2:0 5:3 2:0
    10. BSG Lokomotive Stendal 0:3 2:4 2:3 3:1 3:2 2:0 1:1 1:0 2:2 1:1 2:4 1:0 3:2 4:1 5:1 3:0 7:0 3:2
    11. BSG Motor Oberschöneweide 1:2 1:1 5:1 0:2 0:2 6:2 2:1 1:1 2:1 2:5 3:1 1:0 2:1 3:1 1:1 5:2 1:0 1:2
    12. BSG Motor Dessau 2:2 1:2 3:2 0:1 0:3 0:5 2:3 4:1 7:1 3:0 2:1 2:1 1:3 1:1 0:5 4:3 1:2 1:0
    13. BSG Stahl Thale 1:4 3:4 3:1 0:2 1:1 1:3 1:1 5:0 1:0 4:2 2:3 2:1 2:2 2:2 3:0 3:0 1:1 2:0
    14. BSG Motor Gera 0:5 0:4 1:2 0:2 0:0 0:2 1:1 0:1 2:0 1:1 3:0 2:2 2:1 2:1 1:0 2:1 5:0 5:2
    15. SV Vorwärts HVA Leipzig 2:1 5:1 0:3 1:1 1:1 0:2 3:0 0:2 3:1 1:2 5:1 0:1 0:0 3:3 3:0 2:2 1:1 6:0
    16. BSG Fortschritt Meerane 1:3 0:2 5:1 2:4 5:3 0:1 2:2 3:2 7:2 2:0 1:3 2:1 2:3 1:1 4:0 0:3 3:1 1:1
    17. BSG Motor Wismar 2:2 1:1 1:0 0:1 4:0 2:1 4:3 1:2 3:3 3:1 0:1 1:0 1:2 2:1 0:2 2:3 5:3 2:1
    18. BSG Stahl Altenburg 1:2 2:4 3:3 0:3 1:5 4:1 3:1 0:2 0:2 2:3 2:1 1:1 0:1 0:2 1:0 5:3 2:1 5:1
    19. BSG Einheit Pankow 2:5 1:3 1:1 1:2 1:2 0:2 1:4 1:3 1:2 2:2 0:0 0:9 3:2 1:4 0:1 2:1 4:1 3:1

    Die Meistermannschaft

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    BSG Turbine Halle
    Heinz Kegel (32 Spiele / Tore -)
    Günter Heyse (29/-), Horst Blüher (24/3)
    Herbert Rappsilber (36/8), Otto Werkmeister (27/-), Otto Knefler (35/4)
    Horst Ebert (36/9), Walter Schmidt (35/6), Wolfgang Stops (29/24), Heinz Schleif (36/9), Erich Haase (33/8)
    Trainer: Alfred Schulz
    außerdem: Arthur Richter (Tor, 4/-); Karl Gola (26/7), Gerhard Kulitze (12/1), Gerhard Thomas (8/-), Helmut Schlauß (4/-),
    Georg Morawitz (3/-), Karl Ebert (2/-), Wolfgang Horter (2/1), Walter Franke (1/-), Karl Riedrich (1/-),
    Lothar Stricksner (1/-)
    Torschützenkönig Rudolf Krause

    Es fielen 1.233 Tore, im Durchschnitt 3,60 pro Spiel. Den höchsten Sieg mit jeweils 9:0 erzielten Motor Dessau am 29. August 1951 bei Einheit Pankow und Rotation Dresden im Heimspiel am 30. September 1951 gegen Motor Gera. Es waren zugleich die torreichsten Spiele neben den Begegnungen Fortschritt Meerane – Aktivist Brieske Ost 7:2 am 30. November 1951, Chemie Leipzig – Fortschritt Meerane 8:1 am 16. Dezember 1951 und Turbine Erfurt – Motor Gera 7:2 am 3. Februar 1952. Die Torschützenkrone teilten sich mit je 27 Treffern Rudolf Krause (BSG Chemie Leipzig) und Kurt Weißenfels (BSG Lokomotive Stendal).

    Torschützenliste
    Spieler Mannschaft Tore
    1. Rudolf Krause BSG Chemie Leipzig 27
    Kurt Weißenfels BSG Lokomotive Stendal 27
    3. Johannes Schöne BSG Rotation Babelsberg 25
    4. Gerhard Hänsicke SG Volkspolizei Dresden 24
    Wolfgang Stops BSG Turbine Halle 24

    Insgesamt sahen 3.620.000 Zuschauer die 342 Oberligaspiele, das ist ein Schnitt von 10.585 Zuschauern pro Spiel. Den größten Zuschauerzuspruch mit 50.000 hatte das Dresdner Ortsderby SC Rotation – SG Volkspolizei am 2. März 1952.

    Der FDGB-Pokal wurde in dieser Spielzeit vom Vizemeister SG VP Dresden durch ein 3:0 gegen den Oberliga-Absteiger Einheit Pankow gewonnen. Das Finale des Pokalwettbewerbs fand am 14. September 1952, eine Woche vor dem Start der Folgesaison, statt.

    Einzelnachweise

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1. Tabelle und Ergebnisse. In: eu-football.info. Abgerufen am 2. April 2019.