DDR-Fußball-Oberliga 1983/84

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DDR-Fußball-Oberliga 1983/84
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Meister Berliner FC Dynamo
Europapokal der
Landesmeister
Berliner FC Dynamo
UEFA-Pokal 1. FC Lokomotive Leipzig
FC Vorwärts Frankfurt /O.
Pokalsieger SG Dynamo Dresden
Europapokal der
Pokalsieger
SG Dynamo Dresden
Absteiger 1. FC Union Berlin
Hallescher FC Chemie
Mannschaften 14
Spiele 182 + 2 Relegationsspiele
Tore 604 (ø 3,28 pro Spiel)
Zuschauer 2.221.100 (ø 12.071 pro Spiel)
Torschützenkönig Rainer Ernst, (Berliner FC Dynamo)
DDR-Fußball-Oberliga 1982/83

Die DDR-Oberliga 1983/84 war die 35. Auflage der höchsten Spielklasse der DDR. Sie begann am 13. August 1983 und endete am 19. Mai 1984. Der Berliner FC Dynamo setzte sich wiederum gegenüber der Konkurrenz durch und feierte seine sechste Meisterschaft in Folge.

Saisonverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Titelverteidiger Berliner FC Dynamo hatte in dieser Spielzeit mit mehr Gegenwehr zu kämpfen. Bis zum 9. Spieltag gab es fünf verschiedene Tabellenführer. Am zehnten Spieltag übernahm der BFC zum zweiten Mal den ersten Platz. Die Verfolger Dynamo Dresden und Lokomotive Leipzig waren aber stets in Reichweite. Zur Winterpause führte der BFC (19 Pkt.), vor Dynamo Dresden (18 Pkt.) und Lok Leipzig (17 Pkt.).

Genauso spannend verlief die Rückrunde: Dynamo Dresden übernahm am 19. Spieltag nach dem 5:1 über Rot-Weiß Erfurt aufgrund der besseren Tordifferenz die Tabellenführung, musste diese jedoch eine Woche später nach dem torlosen 0:0 beim abstiegsbedrohten Hallescher FC Chemie an den BFC abgeben. Drei Spieltage vor Saisonende kam es zum Gipfel Erster gegen Zweiter. Der BFC konnte sich gegen Dynamo Dresden mit 4:2 durchsetzen und so für eine Vorentscheidung sorgen. Am vorletzten Spieltag hatten die Berliner drei Punkte Vorsprung und konnten sich am letzten Spieltag eine 0:2-Heimniederlage leisten. Mit dem sechsten Meistertitel zog der BFC mit Dynamo Dresden und FC Vorwärts Berlin als Rekordmeister gleich.

Am Tabellenende war es nicht minder spannend. Der Hallescher FC Chemie musste sich erst am vorletzten Spieltag geschlagen geben. Der zweite Absteiger wurde zwischen den punkt- und torgleichen 1. FC Union Berlin und BSG Chemie Leipzig in zwei Entscheidungsspielen ermittelt.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Berliner FC Dynamo (M)  26  17  5  4 066:360 +30 39:13
 2. SG Dynamo Dresden  26  14  9  3 061:280 +33 37:15
 3. 1. FC Lokomotive Leipzig  26  16  5  5 056:280 +28 37:15
 4. FC Vorwärts Frankfurt  26  13  7  6 056:360 +20 33:19
 5. 1. FC Magdeburg (P)  26  12  8  6 056:330 +23 32:20
 6. FC Karl-Marx-Stadt  26  10  10  6 037:340  +3 30:22
 7. FC Rot-Weiß Erfurt  26  10  8  8 036:390  −3 28:24
 8. BSG Wismut Aue  26  9  7  10 028:340  −6 25:27
 9. F.C. Hansa Rostock  26  8  8  10 032:410  −9 24:28
10. FC Carl Zeiss Jena  26  7  6  13 050:630 −13 20:32
11. BSG Stahl Riesa (N)  26  7  6  13 041:550 −14 20:32
12. BSG Chemie Leipzig (N) 1  26  4  6  16 021:490 −28 14:38
13. 1. FC Union Berlin 1  26  4  6  16 027:550 −28 14:38
14. Hallescher FC Chemie  26  1  9  16 032:680 −36 11:41
1 
Bei Punktgleichstand und derselben Tordifferenz sah die Spielordnung zwei Entscheidungsspiele der Kontrahenten vor.
  • DDR-Meister und Teilnehmer am Europapokal der Landesmeister 1984/85
  • DDR-Pokalsieger und Teilnehmer am Europapokal der Pokalsieger 1984/85
  • Teilnehmer am UEFA-Pokal 1984/85
  • Entscheidungsspiele um Platz 12
  • Absteiger in die DDR-Liga 1984/85
  • (M) Meister der letzten Saison
    (P) Pokalsieger der letzten Saison
    (N) Aufsteiger der letzten Saison
    Aufsteiger aus der DDR-Liga 1983/84: BSG Stahl Brandenburg, BSG Motor Suhl

    Entscheidungsspiele zum Oberligaverbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Datum Ergebnis Ort
    Mittwoch, 23. Mai 1984 1. FC Union Berlin 1:1 BSG Chemie Leipzig Ost-Berlin (Stadion An der Alten Försterei)
    Sonnabend, 26. Mai 1984 BSG Chemie Leipzig 2:1 1. FC Union Berlin Leipzig (Georg-Schwarz-Sportpark)
    Gesamt: 1. FC Union Berlin 2:3 BSG Chemie Leipzig  

    Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.

    1983/1984 BFC Dynamo SG Dynamo Dresden
    FC Vorwärts Frankfurt/O. 1. FC Magdeburg FC Karl-Marx-Stadt FC Rot-Weiß Erfurt BSG Wismut Aue F.C. Hansa Rostock FC Carl Zeiss Jena BSG Stahl Riesa 1. FC Union Berlin BSG Chemie Leipzig HFC Chemie
    1. Berliner FC Dynamo 4:2 0:2 1:2 2:0 4:2 3:3 0:0 3:1 5:0 4:2 4:0 3:1 0:0
    2. SG Dynamo Dresden 1:2 2:2 2:1 2:0 2:1 5:1 6:0 5:0 4:0 4:2 2:0 0:0 3:0
    3. 1. FC Lokomotive Leipzig 0:4 2:2 2:1 1:3 3:1 3:0 3:0 4:1 6:1 3:0 2:1 1:0 4:1
    4. FC Vorwärts Frankfurt /O. 4:5 2:2 3:2 2:0 4:1 4:1 4:1 0:0 3:0 3:0 4:1 2:0 3:1
    5. 1. FC Magdeburg 4:1 2:3 2:1 4:1 1:1 2:1 0:2 3:2 3:3 6:0 5:0 5:0 6:1
    6. FC Karl-Marx-Stadt 2:1 1:1 1:1 2:2 1:1 0:0 2:0 2:1 1:0 2:1 4:0 2:1 2:2
    7. FC Rot-Weiß Erfurt 0:1 3:2 2:1 2:2 3:1 1:1 1:0 1:1 2:0 3:1 3:1 1:0 2:2
    8. BSG Wismut Aue 1:1 1:2 0:1 1:1 0:0 2:0 1:0 3:1 5:3 3:1 2:0 3:1 1:0
    9. F.C. Hansa Rostock 0:4 1:1 0:1 1:0 0:0 1:2 0:0 3:0 2:1 2:0 3:2 4:1 3:2
    10. FC Carl Zeiss Jena 1:1 1:1 1:4 6:3 2:3 2:0 3:0 2:1 0:1 4:6 4:1 4:0 2:0
    11. BSG Stahl Riesa 2:3 1:2 1:1 0:2 1:1 1:1 1:2 0:0 3:1 2:2 2:1 0:0 4:2
    12. 1. FC Union Berlin 1:3 0:4 0:0 0:2 0:1 0:0 0:0 0:0 1:1 3:3 0:3 4:2 6:1
    13. BSG Chemie Leipzig 1:2 1:1 0:3 1:1 1:1 1:3 2:1 1:0 1:1 3:1 0:2 0:2 2:0
    14. Hallescher FC Chemie 4:5 0:0 1:3 0:0 2:2 1:2 2:3 1:1 1:1 3:3 3:5 0:3 2:1

    Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Meistermannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Meistermannschaft des BFC Dynamo 83/84.
    BFC Dynamo
    Bodo Rudwaleit (26 /-)
    Frank Rohde (19/3)
    Andreas Rath (17/1), Rainer Troppa (24/4), Artur Ullrich (17/2)
    Bernd Schulz (26/10), Frank Terletzki (25/4), Christian Backs (25/2), Thomas Grether (15/3)
    Rainer Ernst (26/20), Andreas Thom (17/4)

    Trainer: Jürgen Bogs

    außerdem: Norbert Trieloff (16/3), Wolf-Rüdiger Netz (14/3), Mario Maek (10/-), Michael Noack (10/-), Falko Götz (7/3), Bernd Kubowitz (7/1), Eike Küttner (5/-), Frank Prange (5/1), Ralf Sträßer (5/-), Dirk Schlegel (4/-), Olaf Hirsch (3/-), Jan Voß (3/-), Holger Fandrich (2/-), Detlef Helms (2/-)
    ohne Einsatz: Reinhard Schwerdtner (Tor), Hans-Jürgen Riediger, Frank Vogel

    Tore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    604 Tore ( 3,28 pro Spiel) wurden in den 184 Spielen erzielt, wobei sich 164 Spieler als Torschützen auszeichnen konnten.
    64 Strafstöße wurden verhängt, wovon 50 verwandelt wurden. Reinhard Häfner aus Dresden, Wolfgang Steinbach aus Magdeburg, Andreas Winter aus Erfurt und Frank Pastor vom BFC trafen viermal ins Schwarze.
    zehnmal trafen die Spieler ins eigene Netz.
    Drei Tore (kein Hattrick) pro Spiel: Körner (Aue) gegen Jena (6. Sp.), Streich (1. FCM) gegen den BFC (9. Sp.), Schnuphase (Jena) gegen Union (15. Sp.), Kühn (Lok) gegen Jena (18. Sp.) sowie Schulz (BFC) gegen Union (23. Sp.)

    Torschützenliste
    Spieler Mannschaft Tore
    1. Rainer Ernst BFC Dynamo 20
    2. Ralf Minge SG Dynamo Dresden 17
    Rainer Pietsch FC Vorwärts Frankfurt/O. 17
    4. Dieter Kühn 1. FC Lokomotive Leipzig 15
    5. Joachim Streich 1. FC Magdeburg 13

    Zuschauer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • In 184 Spielen kamen 2 221 100 Zuschauer ( 12 071 pro Spiel) in die Stadien.
    • Größte Zuschauerkulisse: 38 000 SG Dynamo Dresden – BFC Dynamo (11. Sp.)
    • Niedrigste Zuschauerkulisse: 3 000 FC Vorwärts Frankfurt /O. – BSG Chemie Leipzig (8. Sp.)
    Mannschaft Gesamt Heim Auswärts
    Berliner FC Dynamo 368200 14161 153000 11769 215200 16554
    SG Dynamo Dresden 523000 20115 327000 25154 196000 15077
    1. FC Lokomotive Leipzig 334000 12846 152000 11692 182000 14000
    FC Vorwärts Frankfurt /O. 222500 08558 088500 06808 134000 10308
    1. FC Magdeburg 339000 13038 166000 12769 173000 13308
    FC Karl-Marx-Stadt 285100 10965 151000 11615 134000 10308
    FC Rot-Weiß Erfurt 328500 12634 166500 12808 162000 12462
    BSG Wismut Aue 294000 11307 159000 12231 135000 10385
    F.C. Hansa Rostock 306000 11769 169000 13000 137000 10538
    FC Carl Zeiss Jena 268300 10319 102500 07885 165800 12754
    BSG Stahl Riesa 206500 07942 095500 07346 111000 08538
    BSG Chemie Leipzig * 362000 12928 204500 14607 157500 11250
    1. FC Union Berlin * 345100 12325 149500 10678 195600 13971
    Hallescher FC Chemie 260000 10000 137000 10538 123000 09461

    * Bei Chemie Leipzig und Union Berlin sind die Entscheidungsspiele mit eingerechnet (pro Spiel 22 000 Zuschauer)

    Verschiedenes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • 306 Spieler kamen zum Einsatz, davon waren 33 in allen Punktspielen dabei.
    • Es gab 95 Heimsiege, 51 Unentschieden und 38 Auswärtssiege.
    • Höchster Sieg: SG Dynamo Dresden – BSG Wismut Aue 6:0 (9. Sp.), 1. FC Magdeburg – BSG Stahl Riesa 6:0 (23. Sp.)
      Torreichstes Spiel: FC Carl Zeiss Jena – BSG Stahl Riesa 4:6 (9. Sp.)
    • 9 Feldverweise und 439 Verwarnungen verhängten die Unparteiischen, wobei 72 Spieler nach der dritten bzw. sechsten gelben Karte pausieren mussten.

    Fußballer des Jahres 1983/84[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Spieler Mannschaft Punkte
    1. Hans-Jürgen Dörner SG Dynamo Dresden 388
    2. Rainer Ernst Berliner FC Dynamo 371
    3. René Müller 1. FC Lokomotive Leipzig 269

    Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]