Der Freibeuter (Film)

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Film
Titel Der Freibeuter
Originaltitel The Master of Ballantrae
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1953
Länge 90 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie William Keighley
Drehbuch Herb Meadow
Harold Medford
Musik William Alwyn
Kamera Jack Cardiff
Schnitt Jack Harris
Besetzung
Synchronisation

Der Freibeuter ist ein US-amerikanischer Abenteuerfilm aus dem Jahr 1953 von William Keighley mit Errol Flynn in der Hauptrolle. Der Film wurde von Warner Bros. produziert und basiert auf dem 1889 erschienenen Roman Der Junker von Ballantrae von Robert Louis Stevenson.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Act of Union 1707 versuchen schottische Kräfte aus dem Haus Stuart den englischen Thron zurückzugewinnen. Lord Durrisdeer entscheidet, dass einer seiner Söhne, Jamie und Henry, auf Schloss Ballantrae bleibt, um dem englischen König zu dienen. Der andere soll für die Stuarts kämpfen. Er lässt eine Münze entscheiden, wer kämpfen und wer zu Hause bleiben wird. Jamie muss das Schloss und seine Verlobte Lady Alison verlassen und schließt sich den Stuarts an. Als jedoch die Rebellion niedergeschlagen wird, wird Jamie zu einem Flüchtling.

Jamie lernt den irischen Veteranen Colonel Burke kennen, der ebenfalls auf Seiten der Stuarts gekämpft hat. Jamie kehrt heimlich nach Ballantrae zurück, um sich Geld für seine Flucht nach Frankreich zu verschaffen. Er versteckt sich vor den englischen Soldaten, den Rotröcken, im Haus von Jessie Brown und schickt nach seinem Bruder. Henry und Alison kommen in Jessies Haus. Liebevoll begrüßt Jamie seine Verlobte, was Jessie eifersüchtig beobachtet. Jamie will Alison später am Strand treffen, wo ihm Henry das Geld aushändigen soll. Am Strand entdeckt Jamie jedoch Rotröcke unter dem Kommando von Major Clarendon. Die Soldaten schießen auf ihn, Jamie stürzt ins Wasser. Auch wenn Jamies Leiche nicht gefunden wird, teilt Clarendon den Durrisdeers Jamies Tod mit. Henry macht sich auf die Suche nach Jamies Leiche. In einem Stall findet er seinen Bruder, der angeschossen wurde. Jamie wirft ihm Verrat vor, um Ballantrae und Alison für sich zu gewinnen. Henry gibt zu, etwas für Allison zu empfinden. Zudem verursache Jamies Spielleidenschaft finanzielle Probleme für die Durrisdeers. Doch er würde seinen Bruder nie verraten. Jamie provoziert Henry zu einem Duell. Zwar ist er der bessere Kämpfer, doch ist er durch seine Verwundung geschwächt und wird von Henry verletzt. Henry eilt los, um Hilfe zu holen. Da erscheint Burke und nimmt Jamie auf. Dessen Verschwinden verwirrt Henry.

Jamie und Burke erkaufen sich eine Passage nach Frankreich auf dem Piratenschiff des brutalen Kapitäns MacCauley. Der Pirat betrügt die beiden, behält das Geld und setzt Kurs auf die Tortugas in der Karibik. Nach mehreren Monaten auf See wird das Piratenschiff von einem französischen Schiff unter Kapitän Arnaud angegriffen. Arnaud bemerkt in dem Chaos, dass Jamie mit MacCauley kämpft. Nach dem Sieg der Franzosen entscheidet der belustigte Arnaud, Jamie und Burke am Leben zu lassen. Er geht sogar mit Jamie eine Partnerschaft ein. Arnaud lässt die Tortugas anlaufen, um seine Vorräte aufzufrischen. Dabei stoßen die Franzosen auf eine spanische Galeone unter Kapitän Mendoza. Mit der Hilfe von Burke und Mendozas Tänzerin Marianne, die sich in Jamie verliebt, erstellen sie einen Plan zur Übernahme der Galeone. Tatsächlich haben sie Erfolg und können Mendoza und seine Matrosen nach einem Kampf besiegen. Arnaud will Jamie nun loswerden und schießt auf ihn. Da Jamie jedoch mit solch einer Aktion gerechnet hat, hat er vorher Arnauds Pistole entladen. Im folgenden Schwertkampf tötet Jamie Arnaud. Er und Burke übernehmen das Kommando über die Galeone und segeln als reiche Männer nach England.

Als englische Nobelmänner können Jamie und Burke die englischen Kontrollstellen passieren. Sie erfahren, dass die Durrisdeers mit den Rotröcken zusammenarbeiten und dass Henry und Alison verlobt sind. Jamie ist immer noch überzeugt von Henrys Verrat am Strand. Er gibt sich zu erkennen und fordert Henry zum Duell. Rotröcke erscheinen und versuchen Jamie und Burke festzunehmen. Es kommt zu einem Kampf, in dessen Verlauf Henry seinem Bruder das Leben retten. Die Rotröcke sind dennoch erfolgreich. Jamie und Burke werden zum Tod durch den Strang verurteilt. Die Hinrichtung soll am nächsten Morgen vollzogen werden. In der Nacht sucht die von Schuldgefühlen geplagte Jessie Alison auf und gesteht ihr, dass die Rotröcke auf ihren Hinweis hin am Strand waren. Alison sucht Jamie im Kerker auf. Sie übergibt ihm den Verlobungsring, auf dem das Familienmotto der Durrisdeers eingraviert ist. Dies ist für Jamie das Zeichen, dass eine Befreiung kurz bevorsteht. Kurz darauf erscheint Jessie mit Essen, lenkt die Wärter ab und entriegelt die Tür. Jamie und Burke kämpfen sich bis zur Schlosshalle vor. Jamie sagt seiner Familie Lebewohl und entkommt mit Burke durch einen Geheimgang hinter dem Kamin. Am Ende des Tunnels wartet Henry mit Pferden auf die beiden. Jamie erzählt ihm von den Juwelen, die er von der Galeone geholt und im Stall versteckt hat. Damit soll Henry Jamies Spielschulden begleichen. Jamie und Burks reiten zu einer Höhle, in der Alison wartet. Zu dritt wollen sie in der Neuen Welt ein neues Leben beginnen.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedreht wurde der Film vom 23. Juni bis Ende August 1952 in den Elstree Studios in Borehamwood sowie im Eilean Donan Castle in der Nähe des schottischen Dorfes Dornie und in Newquay in der Grafschaft Cornwall. Die Szenen auf dem Piratenschiff entstanden im italienischen Palermo.

Stab[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ralph Brinton war der Art Director, Margaret Furse die Kostümbildnerin. Musikalischer Direktor war Muir Mathieson.

Für William Keighley war es die letzte Regiearbeit.

Besetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einer kleinen nicht im Abspann erwähnten Nebenrolle trat Moultrie Kelsall als MacCauley auf. Ebenfalls unerwähnt blieb Gillian Lynne als Marianne.

Errol Flynn trat hier letztmals für Warner Bros. vor die Kamera. Nach 18 Jahren endete sein Vertrag mit dem Studio.

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Synchronfassung wurde von der Deutschen Mondial-Film GmbH in Berlin erstellt.

Rolle Schauspieler Deutscher Synchronsprecher
Jamie Durie Errol Flynn Axel Monjé
Col. Francis Burke Roger Livesey Bum Krüger
Henry Durie Anthony Steel Paul Edwin Roth
Lady Alison Beatrice Campbell Edith Schneider
Jessie Brown Yvonne Furneaux Inge Landgut
Lord Durrisdeer Felix Aylmer Walter Werner
MacKellar Mervyn Johns Hans Hessling
Mendoza Charles Goldner Eduard Wandrey
Major Clarendon Ralph Truman Fritz Tillmann
Matthew Bull Francis De Wolff Wolf Martini
Capt. Arnaud Jacques Berthier Erich Fiedler
Col. Banks Charles Carson Curt Ackermann
McCauley Moultrie Kelsall Hans Emons
Marianne Gillian Lynne Erika Görner
Schiffsmaat Jack Taylor Erich Poremski
Vikar Stephen Vercoe Kurt Buecheler

Anmerkung: Die kursiv geschriebenen Namen sind Rollen und Darsteller, die nicht im Abspann erwähnt wurden.

Die Einleitung wurde in der Originalfassung von Robert Beatty gesprochen. Sie wurde von Siegfried Schürenberg synchronisiert.[1]

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Premiere des Films fand am 23. Juli 1953 in Eastbourne, Grafschaft East Sussex und am 28. Juli 1953 in Evansville in Indiana statt. In der Bundesrepublik Deutschland kam er am 21. Dezember 1953 in die Kinos, in Österreich im Januar 1954.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Filmkritiken-Aggregator Rotten Tomatoes hat in einer Auswertung von fünf Kritiken eine Zustimmungsrate von 100 Prozent errechnet. Das Publikumsergebnis hat sich bei 47 Prozent positiver Bewertungen eingependelt.[2]

Das Lexikon des internationalen Films schrieb: „Passable Verfilmung des romantischen Abenteuerromans von Stevenson, in der Errol Flynn keine Gelegenheit zum Säbelduell ausläßt.“[3]

Die Filmzeitschrift Cinema urteilte: „Dem damals 44-jährigen Flynn sieht man sein exzessives Privatleben an. Fazit: Ergrauter Flynn in einem bunten Spektakel.“[4]

Reg Whitley vom Daily Mirror lobte die leidenschaftlichen und spektakulären Kämpfe, besonders an Bord von Flynns Piratenschiff.[5]

Der Kritiker der The New York Times befand, dass zumindest drei Viertel des Films ein mitreißendes, spektakuläres Gebiet für ein paar beachtenswerter Abenteurer seien. Flynn führe eine gute, überwiegend britische, Besetzung durch eine der lebhaftesten, attraktivsten und absurdesten Leinwandgerangel, die je aus der Feder des viktorianischen Geschichtenerzählers gekommen seien.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Freibeuter. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 27. Juni 2023.
  2. Kritiksammlung auf Rotten Tomatoes (engl.), abgerufen am 27. Juni 2023
  3. Der Freibeuter. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 27. Juni 2023.
  4. Der Freibeuter. In: cinema. Abgerufen am 27. Juni 2023.
  5. Reg Whitley, Daily Mirror vom 18. September 1953, Seite 2 (engl.), abgerufen am 27. Juni 2023
  6. New York Times vom 6. August 1953 (engl.), abgerufen am 27. Juni 2023