Desiré Wilson

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Der siegreiche De Cadenet Lola LM von Alain de Cadenet und Desiré Wilson beim 6-Stunden-Rennen von Silverstone 1980
Der Spice SE90C von Desiré Wilson, Cathy Muller und Lyn St. James beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1991

Desiré Anthea Randall Wilson (* 26. November 1953 in Brakpan) ist eine ehemalige südafrikanische Rennfahrerin. Sie ist die einzige Frau, die jemals ein offizielles Rennen mit Formel-1-Rennwagen (in der britischen Aurora-AFX-Formel-1-Serie) gewann.

Die Anfänge der Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende der 1960er-Jahre begann Desiré Wilson ihre Rennsportkarriere in der südafrikanischen Midget-Car-Serie (Kleinstrennwagen). 1973 wechselte sie in die südafrikanische Formel V Meisterschaft. Nach einem vierten Gesamtrang im ersten Jahr und der Vizemeisterschaft im folgenden Jahr wechselte Wilson in die südafrikanische Formel Ford, die sie sowohl 1975 wie auch 1976 gewann.

1977 folgte ein Engagement in der europäischen Formel Ford. Sie belegte mit zwei Siegen den dritten Gesamtrang. 1978 bestritt Wilson sporadisch Rennen in der Formel Atlantic, der Formel Ford und der britischen Prototypen-Meisterschaft.

In der Formel 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1978 ging Desiré Wilson in der britischen Aurora-AFX-Formel-1-Serie, einer Rennserie, in der ältere F1-Autos eingesetzt wurden, erstmals mit einem Formel-1-Wagen an den Start. Am Steuer eines Ensign N175-Cosworth belegte Wilson den zehnten Gesamtrang. Im folgenden Jahr erreichte sie am Steuer eines Tyrrell 008-Cosworth den siebten Gesamtrang und belegte zusätzlich beim nicht zur Weltmeisterschaft gehörenden, traditionellen Race of Champions den neunten Platz.

1980 erreichte sie am Steuer eines Theodore-Wolf den sechsten Gesamtrang und gewann das Rennen in Brands Hatch. Auf der gleichen Rennstrecke war Wilson drei Monate nach ihrem Sieg erstmals für einen offiziellen Formel-1-Grand-Prix gemeldet. Für das private Brands-Hatch-Racing-Team konnte sie sich am Steuer eines Williams FW07-Cosworth jedoch nicht für das Rennen qualifizieren.

Im folgenden Jahr wurde Wilson für den Großen Preis von Südafrika von Tyrrell verpflichtet. Im Training belegte sie den 16. Platz, im Rennen kollidierte sie ausgerechnet mit ihrem Teamkollegen Eddie Cheever. Das Rennen wurde aufgrund eines Streites zwischen FISA und FOCA von den zur FISA gehörenden Teams boykottiert und nachträglich nicht zur Weltmeisterschaft gezählt.

In der Cart-Serie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1982 wurde Wilson erstmals in Indianapolis aktiv. Am Steuer eines Eagle des Teams Theodore Racing verpasste sie jedoch die Qualifikation. Im folgenden Jahr wurde sie von Wysard Motors verpflichtet. Mit einem March 83C-Cosworth erreichte sie lediglich in Cleveland drei Meisterschaftspunkte und wurde bereits vor dem Ende der Saison wieder entlassen.

1986 versuchte sie ein Comeback in der CART-Serie, das aufgrund schlechter Resultate bereits nach drei Rennen scheiterte.

Sonstige Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Beendigung ihrer internationalen Monoposto-Karriere blieb Desiré Wilson dem Automobilsport noch bis 1997 aktiv verbunden. Sie bestritt bis dahin eine Vielzahl sporadischer Auftritte in unterschiedlichen Rennserien. So trat sie unter anderem in der Langstrecken-Weltmeisterschaft für Sportwagen, der IMSA-Serie, der britischen Formel 3000 und der britischen Thundersports Meisterschaft an.

Zwischen 1999 und 2002 nahm Wilson am Goodwood Festival of Speed, einem Rennen für Oldtimerrennwagen, teil.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse in der Cart-Serie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Auto Rennen Starts Siege T Indy R Indy Punkte Position
1982 Theodore Racing Eagle 81-Cosworth 1 DNQ
1983 Wysard Motors March 83C-Cosworth 9 8 DNQ 3 28.
1986 Schaefer Machinists Union March 86C-Cosworth 3 3
Gesamt 13 11 3 -

T Indy=Training Indianapolis, R Indy=Rennen Indianapolis, DNQ=nicht Qualifiziert

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1982 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Grid Racing Grid Plaza S1 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Alain de Cadenet SpanienSpanien Emilio de Villota Ausfall Motorschaden
1983 Deutschland Obermaier Racing Porsche 956 Deutschland Axel Plankenhorn Deutschland Jürgen Lässig Rang 7
1991 NiederlandeNiederlande Euro Racing Spice SE90C FrankreichFrankreich Cathy Muller Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Lyn St. James Ausfall Unfall

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1982 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten North American Racing Team Ferrari 512 BB/LM Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Janet Guthrie Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bonnie Henn Ausfall Defekt

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
1980 Alain de Cadenet De Cadenet Lola Vereinigte Staaten DAY Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Italien VAL Frankreich DIJ
3 1 1
1981 Preston Henn Porsche 935 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Vereinigtes Konigreich BRH
8
1982 Grid Racing
Ford
Grid Plaza S1
Ford C100
Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Italien MUG Japan FUJ Vereinigtes Konigreich BRH
DNF 4
1983 Obermaier Racing
Fitzpatrick Racing
Porsche 956 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Japan FUJ Sudafrika KYA
7 DNF
1984 Kremer Racing Porsche 956 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich BRH Kanada MOS Belgien SPA Italien IMO Japan FUJ Sudafrika KYA Australien SAN
4
1989 Team Davey Porsche 962 Japan SUZ Frankreich DIJ Spanien JAR Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich DON Belgien SPA Mexiko MEX
14
1991 Euro Racing Spice SE90C Japan SUZ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜR Frankreich MAG Mexiko MEX Japan AUT
DNF

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Desiré Wilson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien