Diskussion:Josef Brandl (Jurist)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 5 Monaten von Assayer in Abschnitt Irrelevanter Satz zur NSDAP-Mitgliedschaft
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Artikel „Josef Brandl (Jurist)“ wurde im Juni 2019 für die Präsentation auf der Wikipedia-Hauptseite in der Rubrik „Schon gewusst?vorgeschlagen. Die Diskussion ist hier archiviert. So lautete der Teaser auf der damaligen Hauptseite vom 25.06.2019; die Abrufstatistik zeigt die täglichen Abrufzahlen dieses Artikels.

Der letzte Satz

[Quelltext bearbeiten]

Der letzte Satz im Artikel ist schwer zu lesen: "Trotz unterschiedlicher Charaktere und politischer Einstellungen, so ist nicht nachzuweisen, ..." Miraki, kannst du den entzerren? Ich würde in diesem Satz zudem nicht unbedingt von Management-Erfahrungen sprechen, sondern eher von Führungserfahrungen. Dieses Wort passt für den NS besser, denke ich.

Hast du, Miraki, nach seinem Sterbedatum gefahndet?

Sehr schöner Artikel im Übrigen. Atomiccocktail (Diskussion) 07:35, 24. Jun. 2019 (CEST)Beantworten

Auch ich halte den angesprochenen Satz und das Wort "Managementerfahrung" hier für suboptimal, weshalb ich ACs Anregungen mal aufgegriffen und umgesetzt habe; ich hoffe, es passt so, ohne die Quelle zu verfälschen. Hintergrund ist, dass ich den sehr gelungenen Artikel gleich gemäß WD:SG? für die morgige "Schon-gewusst?"-Rubrik eintragen will. Grüße, --Roland Rattfink (Diskussion) 12:42, 24. Jun. 2019 (CEST)Beantworten
Gut so. Danke und Grüße -- Miraki (Diskussion) 12:58, 24. Jun. 2019 (CEST)Beantworten

Ein paar Kleinigkeiten

[Quelltext bearbeiten]

Ein sehr schöner Artikel. Mir sind nur ein paar, vor allem sprachliche Petitessen aufgefallen:

  • „Brandl war der Sohn des Lehrers Joseph Brandl und dessen Ehefrau Sophie.“ Diese Formulierung liest man zwar häufig in biographischen Artikeln, mich stört sie aber trotzdem aus syntaktischen Gründen, denn die Parataxe besagt 1. „war der Sohn des Lehrers Joseph Brandl“ und 2. „war der Sohn dessen Ehefrau Sophie“. Ich bevorzuge hier „seiner“, denn auf den grammatisch ebenfalls möglichen Bezug, dass er der Sohn seiner eigenen Ehefrau gewesen sein könnte, wird wohl schwerlich jemand kommen.
  • Der Einschub „noch bevor er das Abitur abgelegt hatte“ erscheint mir überflüssig, da das sowohl aus der Bezeichnung „Oberrealschüler“ als auch aus dem nachfolgenden Satz hervorgeht.
  • Den Satz zum Corps Bavaria habe ich etwas umformuliert; den Zusatz „wie auch andere Verbindungen“ würde ich weglassen, da es hier ja um Brandl geht und nicht um Verbindungen allgemein.
  • Die Doppelung „mit cum“ tut dem Lateiner weh, deshalb habe ich sie gestrichen. :-)
  • „Den juristischen Vorbereitungsdienst leistete Brandl am Amts- und Landgericht Passau und war beim Stadtrat und Bezirksamt Passau tätig.“ Ich weiß nicht genau, wie das Rechtsreferendariat in Bayern damals aussah, aber laut Rechtsreferendariat#Ablauf des Referendariats absolviert man verschiedene „Stagen“ (Gericht, Anwaltskanzlei, Verwaltung). Wenn das Amts- und Landgericht Passau die Stammdienststelle war, müsste im Nachsatz also ein „unter anderem“ eingefügt werden.
  • Das Zitat aus der Rudervereins-Festschrift würde ich nur dann einfügen, wenn es von Brandl selber stammt.
  • Der Ausdruck „Verwaltungsspezialisten“ erscheint mir etwas merkwürdig. „Verwaltung“ ist ja gerade ein umfassender Allgemeinbegriff, der alles Mögliche einschließt. Wie kann man darauf „spezialisiert“ sein? Mein Vorschlag wäre „Verwaltungsfachleute“.

Freundlichen Gruß --Jossi (Diskussion) 15:44, 15. Feb. 2023 (CET)Beantworten

Deine Einschätzung freut mich und ich danke dir für deine 7 Hinweise:
1. Nun heißt es „seiner Ehefrau“; 2.) überflüssiger Einschub gestrichen; 3.) den Zusatz „wie auch andere Verbindungen“ habe ich dringelassen, weil er die „Normalität“ dieses Umstands zeigt und auch im Beleg enthalten ist; 4.) obwohl selbst stolzer Inhaber des „großen Latinums“, aber halt doch kein richtiger Lateiner, fiel mir meine Doppelung „mit cum“ nicht auf. Danke auch hier fürs Streichen; 5.) Genauer stehen die Stationen seines Referendariats nicht im Beleg; 6.) Zitat aus der Festschrift des Rudervereins habe ich dringelassen, weil es zeigt, welche Schlagseite der Verein zur Zeit des Vorsitzenden Brandl hatte; 7.) Nun steht der bessere Ausdruck „Verwaltungsfachleute“ im Artikel. Viele Grüße -- Miraki (Diskussion) 16:30, 15. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Die Aussage, dass das Corps Bavaria durch einen stark ausgeprägten Nationalismus und Antisemitismus charakterisiert war, könnte man doch eigentlich drinlassen, denn das ist doch eine Aussage über Brandls Verbindung, oder nicht? Gruß --Jossi (Diskussion) 00:02, 19. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Zur Klärung zitiere ich mal wörtlich, was im Beleg EN 3 Thomas Raithel/Nils Weise, S. 292, steht: In der Weimarer Republik gehörten über 60 Prozent aller männlichen Studenten einer Verbindung an, von denen die meisten einen stark ausgeprägten Nationalismus und Antisemitismus vertraten. Das pflichtschlagende Corps Bavaria gehörte (und gehört) zu den seltenen „Lebenscorps“, einer besonders traditionsbewussten und strikten Korporationsform, die Doppelmitgliedschaften und sogar Freundschaften und Kartelle mit anderen Verbindungen ausschließt. Das kann man nun so lesen, wie ich es gemacht habe: Raithel/Weise betonen, dass Studentenverbindungen in den meisten Fällen nationalistisch und antisemitisch eingestellt waren und subsumieren darunter Brandls Verbindung, da sie diese direkt im nächsten Satz nennen und als besonders strikte Korporationsform bezeichnen. Oder man kann die Passage so lesen, dass ja nicht explizit gesagt wird, speziell die Bavaria München sei nationalistisch und antisemitisch gewesen, womöglich eine Ausnahme. -- Miraki (Diskussion) 09:13, 19. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Ah, ich verstehe. Also kein Beleg zum Corps Bavaria, sondern eine Ableitung aus einer allgemeinen Aussage. Dann bleiben in der Tat nur die beiden Alternativen, entweder den Zusatz „wie auch andere Verbindungen“ drinzulassen oder den ganzen Satz rauszunehmen. Das musst du als Hauptautor entscheiden. --Jossi (Diskussion) 12:57, 19. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Ja, deswegen diese Bearbeitung von mir: [1]. -- Miraki (Diskussion) 13:22, 19. Feb. 2023 (CET)Beantworten

KLA-Kandidatur Feb. 2023 (lesenswert)

[Quelltext bearbeiten]

Josef Wilhelm Brandl (* 30. April 1901 in Osterhofen; † 1991 in Passau) war ein deutscher Verwaltungsjurist. Während der Deutschen Besetzung Polens 1939–1945 leitete er im Generalgouvernement die Wirtschaftsabteilungen im Distrikt Krakau und im Distrikt Galizien. Noch 1944 wurde er im Distrikt Galizien kommissarischer Amtschef der Zivilverwaltung. Seiner strafrechtlichen Verfolgung in der Volksrepublik Polen entzog er sich durch Flucht. Brandl lebte bis 1950 als „Karl Müller“ in der Illegalität. In dieser Zeit wurde 1947 gegen den richtigen Josef Brandl in Abwesenheit ein Entnazifizierungsverfahren mit der Einstufung „Mitläufer“ durchgeführt. 1954 kam Brandl über das Amt Blank in das Bundesministerium der Verteidigung und wurde dort Regierungsdirektor. Er wechselte 1956 in das Bundesministerium für Atomfragen und war dort als Ministerialrat auch für das Kernforschungszentrums Karlsruhe zuständig, dessen Geschäftsführer er anschließend von 1961 bis 1968 war. Dabei vertuschte er 1967 Störfälle am Kernforschungszentrum.

Den 2019 von mir angelegten biografischen Artikel habe ich in den letzten Wochen nach neuer Literatur ausgearbeitet. Nun würde ich gerne wissen, ob er den Anforderungen für einen Lesenswert-Auszeichnung genügt. -- Miraki (Diskussion) 10:25, 15. Feb. 2023 (CET)Beantworten

Nun, ich habe mal angefangen zu lesen und im ersten Absatz irritieren mich die Ausführungen zum Corps. Im Artikel steht, dass es keine Kartelle eingehen würde, ist aber laut eigenem Artikel in einem Kartellverband. Des Weiteren steht im Artikel, dass es einen Hang zum Nationalismus und Antisemitismus hat. Im Artikel zum Corps steht dazu nichts, also wäre ein entsprechender Beleg gut, vor allem da anscheinend das Corps bereits 1935 aufgelöst wurde, also weit vor dem Himmler-Erlass 1938, wo alle sich dem NS-Studentenbund widersetzenden Verbindungen aufgelöst wurden. Also da müsste nochmal nachgearbeitet werden, bisher werfen diese Sätze Irritationen auf.
Ansonsten würden dem Artikel Bilder gut tun, vom Amt Blank gibt es meine ich ein Bild mit ihm (im Artikel Amt Blank). Das nur so als erster Eindruck. --Ichigonokonoha (Diskussion) 11:03, 15. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Dass im Wikipedia-Artikel zum Corps nichts zu dessen nationalistischen und antisemitischen Tendenzen steht, verwundert bei der üblichen Gestaltung von Artikeln zu Studentenverbindungen nicht. Dass du den Eindruck erweckst, die Darstellung des Corps hätte ich im Artikel nicht belegt („also wäre ein entsprechender Beleg gut“) ist irreführend. Der Beleg ist mit EN 3 Thomas Raithel/Niels Weise: „Für die Zukunft des deutschen Volkes“, S. 291f., angegeben. Auch geht es nicht um das Jahr 1935, Brandl ist 1922 eingetreten; diese Tendenzen gab es lange vorher. Es gibt keine unbelegten Passagen im Artikel. Frei verfügbare Bilder/Fotos habe ich keine gefunden. Wer passende hat, kann gerne ergänzen. -- Miraki (Diskussion) 12:04, 15. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Nun, okay, gut, ich ging beim EN am Ende des Absatzes nicht unbedingt davon aus, dass er den gesamten Absatz belegt, mea culpa. Ich habe das Buch mal gegoogelt und zumindest Seite 292 ist bei Google Books zu sehen. Darin steht, dass viele Verbindungen nationalistisch und antisemitische Tendenzen gezeigt haben sollen. Für das Corps Bavaria steht das dort aber nicht, auf der Seite gehen die Autoren dann nach diesem einen Satz zu anderen Tätigkeiten Brandls über, daher vermute ich steht auch nicht auf weiteren Seiten, dass das spezielle Corps antisemitische Tendenzen aufgezeigt hat, außer einem kurzen Satz zur Tradition als Lebenscorps sagen sie über die Eigenschaften der Verbindung nichts mehr. Also, da du ja mit der Quelle gearbeitet hast, taucht das Corps auf anderer Seite im Buch nochmal auf? Ansonsten wäre der Satz im Artikel unbelegt und damit zu streichen. --Ichigonokonoha (Diskussion) 12:21, 15. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Doch auf Seite 292 schreiben Raithel und Weise, dass die „meisten Verbindungen einen stark ausgeprägten Nationalismus und Antisemitismus vertraten" und fahren dann direkt im Anschluss (Folgesatz) mit der Betonung der besonders traditionsbewussten Form des Corps Bavaria fort. Dass die Historiker in ihren Fußnoten 28 und 29 weitere Beleg angeben versteht sich. Der Kontext ist klar. Raithel/Weise schreiben dies in Bezug auf die meisten Studentenverbindungen, subsumieren darunter das Corps Bavaria und zeigen, dass dieses darüber hinaus eine besonders strikte Korporationsform darstellte. -- Miraki (Diskussion) 12:48, 15. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Ja, ich habe die Seite gelesen und das ist nur eine generelle Einordnung der Verbindungen. Das ist keine Subsumtion. Nirgendwo steht, dass das Corps ähnliche Tendenzen zeigt. Die Fußnoten sind von der Übschrift wohl eher allgemeine Texte, ob da etwas genaues über das Corps von Brandl drinsteht, weiß ich nicht.
Also das bisher dort als EN3 stehende ist für mich kein tauglicher Beleg für eine solche Einstufung, da es im Text so nicht auftaucht, es eine Schlussfolgerung aus der Quelle und damit eigentlich i.e.S. TF.
Was der letzte Satz mit der Einordnung als Nationalistisch zu tun hat, ist jetzt nicht wirklich klar.
Zu Mautpreller hier unten von 12:49 - der Kartellverband als solcher ist so einzustufen, ganz klar, aber das Corps selbst? Hat es dagegen gestimmt? Keine Ahnung, das müsste eine Quelle belegen, das tut EN3 im Artikel nicht. Bis dahin ist es halt nicht mehr als eine eigene Schlussfolgerung (für die viel spricht, keine Frage, aber halt nicht unsere Aufgabe schlusszufolgern). --Ichigonokonoha (Diskussion) 12:56, 15. Feb. 2023 (CET)Beantworten
@Ichigonokonoha: Das halte ich hier für irrelevant. Auch das Corps Bavaria hat diesen Beschluss angewendet (sonst wäre es aus dem Verband ausgeschlossen worden) und Brandl wurde erst 1922 Mitglied. Ihm muss das also damals schon bewusst gewesen sein, in was für einen Verein er da eintrat. Angesichts des freiwilligen Beitritts zum Freikorps Epp gehe ich davon aus, dass ihn die nationalistisch-antisemitischen Tendenzen seines Corps wenig bis gar nicht gestört haben. Gruß, --Wdd. 🇺🇦 (Diskussion) 13:07, 15. Feb. 2023 (CET)Beantworten
München war 1920 "Vorort" des Kösener Senioren-Convents-Verbands, "präsidierendes Corps" war Bavaria München, Vorsitzender des "ordentlichen Kösener Congresses" war Adolf Neidhardt von Bavaria. Bei diesem Kongress wurde der genannte Beschluss gefasst. Siehe Vororte des KSCV#Liste der Vororte mit den Vorsitzenden der Congresse --Mautpreller (Diskussion) 13:14, 15. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Ist ja auch alles richtig. Könnte genauso aber auch anders sein, es gibt einige Vereine, die solche Beschlüsse nicht umgesetzt haben. Ich persönlich würde sagen, die Einschätzung der Ausrichtung als nationalistisch-antisemitisch ist bei den Indizien richtig und würde ich einen Text über das Corps schreiben und hätte nur diese Indizien und müsste entscheiden, würde ich halt genau diese Einschätzung wohl auch treffen. Aber wir treffen ja keine Einschätzung von Tatsachen und Indizien, sondern übernehmen gesichertes Wissen. In dem EN ist ws halt nicht geschrieben, nur angedeutet. Das ist für mich dann halt nicht belegt. --Ichigonokonoha (Diskussion) 13:22, 15. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Anmerkung: "Die Corps des KSCV beschlossen auf dem Kösener Congreß 1920, ab sofort keine Juden mehr aufzunehmen. Auf der folgendenJahrestagung der Corps im Mai 1921 wurde der Beschluss von 1920 bestätigt und hinsichtlich der Aufnahme erstmals rassistisch erweitert. ‚Hierbei ist nicht die Religion, sondern die Abstammung entscheidend. …'" (aus: Jürgen Herrlein: Zur "Arierfrage" in Studentenverbindungen. Die akademischen Korporationen und der Prozess der Ausgrenzung der Juden vor und während der NS-Zeit sowie die Verarbeitung dieses Vorgangs nach 1945. Nomos, Baden-Baden 2015, S. 65). --Mautpreller (Diskussion) 12:49, 15. Feb. 2023 (CET)Beantworten
@Ichigonokonoha: Habe nun den von dir als nicht ausreichend belegt angesehenen Teilsatz zum Nationalismus und Antisemitismus der Verbindung Brandls entfernt, da der Beleg über Bavaria München in Richtung Studentenverbindungen allgemein hinausgeht. -- Miraki (Diskussion) 22:08, 18. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Okay, danke dafür. Ich habe inzwischen auch den ganzen Artikel gelesen und finde ihn gelungen. Da nun der Punkt ausgeräumt ist, der mich gestört hat, Lesenswert --Ichigonokonoha (Diskussion) 22:13, 18. Feb. 2023 (CET)Beantworten

Lesenswert Wie bei Miraki gewohnt und üblich ein schöner Artikel, auf jeden Fall schon lesenswert. Diverse Kleinigkeiten wie Fipptehler, Wikilinks und Kommata habe ich schon mal angepasst. Ein paar Anmerkungen habe ich noch:

  • In der Einleitung steht folgender Satzanfang "In dieser Zeit wurde 1947 gegen den richtigen Josef Brandl in Abwesenheit..." Wieso "richtig"? Gab es denn noch einen, einen falschen Josef Brandl? Der Satz würde mit "In dieser Zeit wurde 1947 gegen ihn in Abwesenheit..." genau die gleiche Information vermitteln und weniger Verwirrung auslösen.
  • Im Kapitel zu seiner Tätigkeit im GG steht: "Diese Transportengpässe ergaben sich aus drei Faktoren: der Sommeroffensive der Wehrmacht, der Ernte, vor allem aber den Deportationen von täglich rund 5.000 Menschen in die Vernichtungslager der Aktion Reinhardt." Das "vor allem" wirkt irreführend, als ob die Aktion Reinhardt der maßgebliche Auslöser der Transportengpässe gewesen wäre. Denn rein nach dem erforderlichen Ressourcenaufwand war die Aktion Reinhardt für die Ostbahn kein größeres Problem - das waren "nur" im Schnitt fünf Züge pro Tag. Die gesamte Ostbahn fuhr aber tausende Züge pro Tag. Primärer Auslöser der Transportengpässe waren die "normalen" Transportaufgaben für Wehrmacht und Wirtschaft, nicht die wenigen Züge für die SS. Ich würde daher den Satz etwas ändern und aus dem "vor allem" ein "aber auch" machen. Es war ja leider so, dass die gesamten Transportaufgaben für den Holocaust für Reichsbahn und Ostbahn betrieblich vergleichsweise unproblematisch waren und nur wenig zusätzliche Ressourcen erforderten. Priorität hatten immer Wehrmacht und Wirtschaft (weswegen die SS ja auch bei Ganzenmüller regelrecht um Züge betteln musste, wie in dem bekannten Wolff-Brief).

Soweit meine 2 ct. Gruß, --Wdd. 🇺🇦 (Diskussion) 13:02, 15. Feb. 2023 (CET)Beantworten

Danke für Votum und Anmerkungen, die ich im Artikel berücksichtigt habe. -- Miraki (Diskussion) 08:58, 18. Feb. 2023 (CET)Beantworten

Lesenswert Ein gründlicher, sehr sorgfältig gearbeiteter und gut zu lesender Artikel auf der Grundlage der aktuellen wissenschaftlichen Literatur, der keine Wünsche offenlässt. --Jossi (Diskussion) 15:45, 15. Feb. 2023 (CET)Beantworten

Danke für das Votum und die Hinweise auf der Artikeldisku, auf die ich dort eingegangen bin. -- Miraki (Diskussion) 09:00, 18. Feb. 2023 (CET)Beantworten

Ganz klar Lesenswert, vielen Dank für diesen informativen und angenehm zu lesenden Artikel! Eine sprachlich sauber gearbeitete Biographie, die den Werdegang Brandls umfassend darstellt und in den historischen Kontext einordnet. Ich habe nur zwei Anmerkungen:

  1. Der erste Absatz im Abschnitt Funktionen im Generalgouvernement ist ohne Nachweis.
  2. Im Literaturapparat wird Joachim Radkau Aufstieg und Krise der deutschen Atomwirtschaft 1945–1975. Verdrängte Alternativen in der Kerntechnik und der Ursprung der nuklearen Kontroverse angeführt. Sind hier Seitenangaben möglich, die die Behandlung von Brandl in diesem Werk eingrenzen?
    Grüße, --Arabsalam (Diskussion) 16:30, 19. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Danke für Votum und Anmerkungen, die ich umgesetzt habe. -- Miraki (Diskussion) 18:40, 19. Feb. 2023 (CET)Beantworten

Laut Angabe des Artikels studierte Josef Brandl nach dem WKI an der Universität Passau, diese würde aber erst 1973 gegründet. Gruß -- Nasir Wos? 23:54, 19. Feb. 2023 (CET)Beantworten

Danke für den Hinweis. Da habe ich einen Fehler gemacht, der nun korrigiert ist: [2]. -- Miraki (Diskussion) 08:55, 20. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Danke für die Korrektur. Im Übrigen halte ich den Artikel analog zu den Vorrednern für Lesenswert Gruß -- Nasir Wos? 23:24, 21. Feb. 2023 (CET)Beantworten

Ein gut geschriebener, dicht belegter interessanter Artikel. Ich habe einiges daraus gelernt, danke an den Autor. Lesenswert --Φ (Diskussion) 08:42, 22. Feb. 2023 (CET)Beantworten

Mit 6x Lesenswert ist der Artikel in dieser Version einstimmig als lesenswert gewählt.
Herzlichen Glückwunsch! Übertragen von KLA durch Krib (Diskussion) 18:54, 26. Feb. 2023 (CET).Beantworten

SA-Mitgliedschaft „für einen Akademiker nicht mehr karriereförderlich“

[Quelltext bearbeiten]

Ist das eigentlich ein Zitat? Aus welcher Quelle? Oder eine Einschätzung? Wessen Einschätzung? --Dieter Zoubek (Diskussion) 21:52, 4. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Das schreiben Thomas Raithel und Niels Weise wörtlich in ihrer Studie „Für die Zukunft des deutschen Volkes“, S. 295 und ist per Einzelnachweis 7 angegeben. Sie nennen auch den Grund für ihre Einschätzung, den sog. „Röhm-Putsch“ 1934. Und auch der Grund ist entsprechend Beleg im Artikel genannt. -- Miraki (Diskussion) 22:07, 4. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Irrelevanter Satz zur NSDAP-Mitgliedschaft

[Quelltext bearbeiten]

Der User Miraki hat einen ganz überflüssigen Satz zur NSDAP-Mitgliedschaft eingepflegt: "Dabei deutet seine Mitgliedsnummer 2.526.738 darauf hin, dass er schon bald nach der sogenannten „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 seinen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt hatte." Und in der Fußnote: "Raithel und Weise beziehen sich dabei in Fußnote 42 auf eine Vergleichsgruppe anderer Neumitglieder mit demselben Aufnahmedatum aus dem ministeriellen Führungspersonal, die teilweise Mitgliedsnummern hatten, die um 700.000 Ziffern höher lagen."

Die Nummern wurde im voraus auf die Ortsgruppen verteilt, das ist sicher. Für das Jahr 1933 haben wir nicht die Antragsdaten auf den Karteikarten, aber für 1937 schon und da stimmt das natürlich nachweislich nicht, dass das spätere Antragsdatum in einer höheren Nummer resultiert. Warum sollte es auch? Ab Mai 1933 lagen die Antragsscheine turmhoch in den Geschäftsstellen der Partei und man musste die Anträge überprüfen: manche gingen schneller, manche dauerten.

Es handelt sich hier um eine en passant entwickelte These zu den NSDAP-Nummern, die nichts mit der Realität zu tun hat.

Auch ist die Aussage des Satzes gering. Was bedeutet "dass er schon bald nach der sogenannten „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 seinen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt hatte"? Wann denn genau? Der Beitritt zum 1. Mai 1933 bedeutet einen Antrag auf die Annahme in die Partei zwischen dem 1. und 19. April, der Beitritt zum 1. April einen zwischen dem 1. März und 31. März usw.

Wieviel schneller als seine Kollegen kann Brandl also gewesen sein, selbst wenn die Theorie stimmen würde? 18 Tage? Es handelt sich hier um keine erwähnenswerte Sache. Das wäre vermutlich der Fall bei denen, die zum 1. Februar, März oder April 1933 beigetreten sind.

Das nur für diejenigen, die sich wundern, was das soll. Lubitsch2 (Diskussion) 20:11, 6. Jun. 2024 (CEST)Beantworten

Dass dieser Satz „irrelevant“ sei, ist die Expertise von Lubitsch II. „User Miraki“ hat ihn vor längerer Zeit keinesfalls nach eigenem Belieben eingepflegt, sondern weil dieser Inhalt im entsprechenden Einzelbeleg (EN 5) bei der maßgeblichen Literatur zu Brandl: Thomas Raithel/Niels Weise: „Für die Zukunft des deutschen Volkes“, S. 294 steht. Diese Aussage wird hier nicht ohne besseren Beleg geändert. Wer sie in der Sache für irrelevant hält, möge wissenschaftliche Literatur anführen, die der angegeben widerspricht und/oder den Wissenschaftlern seine private Expertise zukommen lassen, sie würden unzulässig spekulieren. -- Miraki (Diskussion) 20:27, 6. Jun. 2024 (CEST)Beantworten
Man muss nicht jeden Quatsch, der irgendwo steht, in einen Artikel einpflegen. Dass du dich jeder sachlichen Diskussion verweigerst, ist offensichtlich. Auch ist es nicht an mir, die These von Raithel/Weise zu widerlegen, die beiden müssten erst mal ausführen, wie sie auf ihre deutung der Nummern kommen. Lubitsch2 (Diskussion) 21:06, 6. Jun. 2024 (CEST)Beantworten
Raithel/Weise kann man nachlesen. Tut man das, ist ziemlich deutlich, dass sie herausarbeiten wollen, dass Brandl früher als Neumitglieder unter den Ministerialbeamten mit demselben Aufnahmedatum einen Antrag gestellt haben müßte. Bei Jürgen Falter, Hitlers Parteigenossen(2020) heißt es: „Der große Ansturm auf die Partei jedoch erfolgte erst nach den Märzwahlen, nachdem sich herumsprach, dass demnächst eine Aufnahmesperre verhängt werde. Unter den bis dahin noch Zögernden verbreitete sich eine Art Parteischlusspanik.“ (S. 75) So wenig erwähnenswert ist die Sache dann wohl nicht, auch angesichts des hohen Prestiges der niedrigeren Nummern. Das Antragsdatum ist ja eines der großen Steckenpferde von Lubitsch2. Wann hat Brandl denn genau seinen Antrag gestellt? Blöd, wenn das nicht auf den Karteikarten steht. Raithel/Weise entwickeln ihre Deutung, und dagegen kann man andere Belege stellen, aber nicht nach Gusto rumkritteln. --Assayer (Diskussion) 01:06, 7. Jun. 2024 (CEST)Beantworten