Donner & Reuschel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Donner Bank)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
  Donner & Reuschel Aktiengesellschaft
Logo
Staat Deutschland Deutschland
Sitz Hamburg
Rechtsform Aktiengesellschaft
Bankleitzahl 200 303 00[1]
BIC CHDB DEHH XXX[1]
Gründung 1798
Website www.donner-reuschel.de
Geschäftsdaten 2021[3]
Bilanzsumme 6.900 Mio. Euro
Einlagen 5.300,0 Mio. Euro
Kundenkredite 2.700,0 Mio. Euro
Mitarbeiter ca. 580[2]
Geschäftsstellen 8
Leitung
Vorstand Marcus Vitt (Sprecher)
Philip Marx
Dominic Rosowitsch[4]
Aufsichtsrat Martin Berger (Vorsitzender)

Die Donner & Reuschel Aktiengesellschaft ist ein deutsches Kreditinstitut mit Sitz in Hamburg und gehört zur Signal Iduna. Die Bank mit Spezialisierung auf Private Banking beschäftigt rund 516 Mitarbeiter in Hamburg, Bremen, Düsseldorf, Kiel, München (zwei Standorte) und Stuttgart sowie bei der Tochtergesellschaft Donner & Reuschel Luxemburg S.A.

Firmengründer Conrad Hinrich Donner (1774–1854)
Logo der früheren Conrad Hinrich Donner Bank AG (bis Februar 2010)
Logo der früheren Reuschel & Co. KG (bis Oktober 2010)

Zur Geschichte der Bank schreibt Der Spiegel, die Bank habe ihre Wurzeln, die im Handel mit Kolonialwaren liegen, nie aufgearbeitet: „[D]ie Hamburger Privatbank Donner & Reuschel brüsten sich zwar mit ihrer weit zurückreichenden Vergangenheit, präsentieren aber bloß ein schön gefärbtes Bild ohne die dunklen kolonialen Flecken.“[5]

Die heutige Donner & Reuschel Aktiengesellschaft wurde 1798 von dem Hamburger Kaufmann und Reeder Conrad Hinrich Donner als „Hamburger Banco“ im damals noch vom dänischen König in Personalunion als Herzog von Holstein verwalteten Altona gegründet. Sie wendete sich vornehmlich an Speditionen, Reedereien und stützte den Kommissionshandel mit Einfuhrgütern. Zudem wurden Staatsanleihen für Dänemark aufgelegt.

Seit 1871 hat die Bank ihren Sitz in Hamburg, wo sie sich bis zum Ersten Weltkrieg zu einer der größten deutschen Banken entwickeln konnte. Bis zu Beginn des Zweiten Weltkrieges exportierte Donner Waren. Der Schwerpunkt war Südamerika, insbesondere Argentinien und Chile. Vor dem Zweiten Weltkrieg war Donner der größte Kaffeeimporteur aus Costa Rica. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Conrad Hinrich Donner Bank von der englischen Besatzung den Status einer akkreditierten Auslandsbank. Der Warenhandel wurde nahezu eingestellt, die Überseebeteiligungen und ausländischen Vermögenswerte gingen während des Zweiten Weltkriegs verloren.

1983 wurde die Vereins- und Westbank, die seit 1975 eine Beteiligung an der Bank gehalten hat, einzige Anteilseignerin. 1990 übernahm schließlich der Versicherungskonzern Iduna Nova die Bank und wandelte sie 1994 von einer Kommanditgesellschaft in eine Aktiengesellschaft um.

2009 erwarb die Conrad Hinrich Donner Bank die Münchner Privatbank Reuschel & Co., die im Rahmen der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank von Letzterer aufgrund von EU-Auflagen zur Gewährung von Staatshilfen verkauft werden musste.[6] Zum 1. März 2010 firmierte die Conrad Hinrich Donner Bank Aktiengesellschaft in Donner & Reuschel Aktiengesellschaft um.[7] Die endgültige Eingliederung der Reuschel & Co. Kommanditgesellschaft war Anfang Oktober 2010 vollzogen.[8]

Ende 2017 gab die Bank das gesamte standardisierte Geschäft (Girokonten, einfache Geldanlagen und Kredite) auf und trennte sich als erstes Geldhaus in Deutschland systematisch von weniger wohlhabenden Kunden.[9][10][11] Heute verwaltet Donner & Reuschel ein Vermögen von rund 16 Mrd. Euro.

Im Jahr 2021 eröffnete das Bankhaus neue Niederlassungen in Bremen und am Finanzplatz Düsseldorf.[12] Mitte 2022 nahm die neue Niederlassung in Stuttgart ihre Arbeit auf.[13]

Am 2. August 2024 wurde bekannt, dass Vorstandssprecher Marcus Vitt das Bankhaus zum Monatsende September 2024 verlässt und ab 1. September 2024 durch Horst H. Schmidt ersetzt wird.[14]

Die Donner & Reuschel AG ist dem genossenschaftlichen Rechenzentrum der Atruvia AG angeschlossen und nutzt als Kernbankensystem deren Software agree21.

  • Kristina Dörge: „200 Jahre Conrad Hinrich Donner Bank“, Hamburg, 1998.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. Unternehmen (Firmenwebseite). Abgerufen am 27. September 2022.
  3. Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021. In: D&R Geschäftsbericht. Juni 2022 (donner-reuschel.de (Memento vom 30. November 2022 im Internet Archive) [PDF; 3,8 MB]).
  4. Bankhaus DONNER & REUSCHEL erweitert den Vorstand. Abgerufen am 16. Februar 2024.
  5. Dietmar Pieper: (S+) Sklavenarbeit: Wie deutsche Firmen von Sklaverei und Kolonialismus profitiert haben. In: Der Spiegel. 27. April 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 16. April 2024]).
  6. Conrad Hinrich Donner Bank erwirbt Reuschel & Co. von der Commerzbank. (Memento vom 26. November 2009 im Internet Archive) 31. Juli 2009
  7. Conrad Hinrich Donner ist jetzt Donner & Reuschel. (Memento vom 30. Januar 2012 im Internet Archive) (PDF)
  8. Zusammenschluss Donner & Reuschel perfekt. (Memento vom 30. Januar 2012 im Internet Archive)
  9. Donner & Reuschel: Zu arm für die Bank. SZ, 3. August 2017, abgerufen am 9. Dezember 2023.
  10. Donner & Reuschel gibt Retail-Online-Banking auf. private-banking-magazin.de, 23. Oktober 2017, abgerufen am 9. Dezember 2023.
  11. Donner&Reuschel bei der Commerzbank. Commerzbank, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Oktober 2017; abgerufen am 26. Oktober 2017.
  12. Henning Lindhoff: Donner & Reuschel eröffnet Standort in Nordrhein-Westfalen. Abgerufen am 11. Oktober 2021.
  13. Ehemalige Südwestbanker bilden Kern des Stuttgart-Teams von Donner & Reuschel. Abgerufen am 20. Juli 2022.
  14. Oliver Schade: Privatbank Donner & Reuschel hat einen neuen Chef gefunden. 2. August 2024, abgerufen am 2. August 2024.

Koordinaten: 53° 33′ 9,5″ N, 9° 59′ 47,3″ O