Ewald von Lochow

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Kaiser Wilhelm und seine Heerführer (Postkarte von 1915):
Ewald von Lochow (4. Reihe, links)

Ewald von Lochow (* 1. April 1855 in Petkus im damaligen Landkreis Jüterbog-Luckenwalde; † 11. April 1942 in Berlin-Charlottenburg) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Infanterie im Ersten Weltkrieges und Träger des Pour le Mérite mit Eichenlaub.

Leben

Aus dem Kadettenkorps kommend, trat Lochow 1873 als Secondeleutnant in das 2. Garde-Regiment zu Fuß zu Potsdam ein. Nach dem Besuch der Kriegsakademie wurde er als Hauptmann in den Großen Generalstab versetzt. Des Weiteren wirkte er als Generalstabsoffizier des II. Armee-Korps in Stettin und der 16. Division in Trier, bevor er zum Kompaniechef im 5. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 53 zu Köln ernannt wurde.

Im Jahr 1893 wurde er in den Großen Generalstab zurückversetzt. 1897 übernahm er als Kommandeur das Füsilier-Regiment „General-Feldmarschall Graf Blumenthal“ (Magdeburgisches) Nr. 36.

Das Preußische Kriegsministerium

Zum Oberstleutnant befördert, wurde er 1900 im Kriegsministerium zuerst mit der Wahrnehmung der Geschäfte eines Abteilungschefs betraut und im Jahr darauf zum Chef der Armee-Abteilung ernannt. In dieser Stellung wurde er 1902 zum Oberst befördert. 1903 wurde er Kommandeur des 4. Garde-Regiments zu Fuß.

Unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor wurde Lochow 1906 zum Kommandeur der 19. Infanterie-Brigade in Posen ernannt. Im gleichen Jahr kehrte er als Direktor des Armee-Verwaltungs-Departements in das Kriegsministerium zurück. Zum Generalleutnant befördert wurde er Kommandeur der 2. Garde-Division in Berlin.

1912 wurde er zum Kommandierenden General des III. Armee-Korps ernannt und am 16. Juni 1913 zum General der Infanterie befördert.

Erster Weltkrieg

Lochow führte das III. Korps innerhalb der 1. Armee durch Belgien. Nach erstem Feindkontakt bei Tirlemont folgte der weitere Vormarsch auf St. Quentin. Am 24. August trug sein Korps die Hauptlast im Kampf gegen die Briten in der Schlacht bei Mons. Es folgte der Vormarsch über Le Cateau zur Marne, wo sein Korps am 8. September die rechte Flanke der 1. Armee bildete. Nach dem Rückzug von der Marne begann für sein Korps der Stellungskrieg an der Aisne. Am 12. Januar 1915 schlug das III. Korps alle französischen Angriffe nördlich Soissons zurück. Noch am 14. Januar wurde ihm als Anerkennung hierfür vom Kaiser der Orden Pour le mérite verliehen. Von Mai bis Juli 1915 führte er zwischen La Bassée und Arras eine aus mehreren Korps bestehende Armeegruppe und verhinderte den Durchbruchsversuch des französischen Generals Foch in Richtung Douai.

Im Oktober 1915 wurde das III. Korps an die Südost-Front für den Feldzug gegen Serbien verlegt. Im sogenannten Serbischen Feldzug focht es bei Rajka, Palanka-Stellung, Rača und Lepenica. In Anerkennung für die Leistungen des Korps erhielt der General am 13. November 1915 das Eichenlaub zum Pour le mérite verliehen.

Ab 21. Februar 1916 wurde sein Korps wieder an der Westfront vor Verdun eingesetzt. Erschöpft von den schweren Angriffen wurde das Korps Mitte März aus der Angriffsfront herausgezogen. Unter Belassung in seiner Stellung als Kommandierender General des III. Armee-Korps wurde General von Lochow am 15. April 1916 zum Oberbefehlshaber der Angriffsgruppe Ost vor Verdun ernannt.

Als Kronprinz Wilhelm am 25. November 1916 die Führung der nach ihm benannten Heeresgruppe übernahm, wurde General von Lochow sein Nachfolger als Oberbefehlshaber der 5. Armee. Am 15. Dezember 1916 führte der General einen lange vorbereiteten, jedoch erfolglosen Angriff, der mit der bis dahin schwersten Niederlage der 5. Armee endete. Der Feind eroberte Vacherauville, einen Teil des Pfefferrückens, die Höhe 378 sowie Bezonvaux zurück.

Als General v. Lochow deshalb seiner Stellung enthoben und zu den Offizieren der Armee versetzt werden sollte, reichte er sein Abschiedsgesuch ein und wurde in dessen Genehmigung am 29. Januar 1917 zur Disposition gestellt. Zeitgleich erkannte der Kaiser seine Verdienste mit der Verleihung des Großkreuzes des Roten Adlerordens mit Schwertern und der Stellung à la suite des Leib-Grenadier-Regiments „König Friedrich Wilhelm III.“ (1. Brandenburgisches) Nr. 8 in Frankfurt (Oder) an.

Auszeichnungen

Literatur

  • Hanns Möller: Die Geschichte der Ritter des Ordens „pour le merite“ im Weltkrieg 1914–1918. Deutsches Wehrkundearchiv 2007, DW-34001-00

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914, Hrsg.: Kriegsministerium, Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1914, S. 59.
  2. Lübecker Stadtarchiv in Sachen Senatsakten: Verzeichnis der Inhaber des Lübeckischen Hanseatenkreuzes