Furkareuss

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Furkareuss
Oberlaufname: Blaubergbach
Tal der Furkareuss Richtung Westen und Furkapass

Tal der Furkareuss Richtung Westen und Furkapass

Daten
Gewässerkennzahl CH: 38
Lage Urseren

Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Reuss → Aare → Rhein → Nordsee
Quelle südlich des Furkapasses im Oberen Schwärziseeli
46° 33′ 44″ N, 8° 25′ 49″ O
Quellhöhe 2640 m ü. M.[1]
Namenswechsel bei der Einmündung der Gotthardreuss bei Hospental zu ReussKoordinaten: 46° 37′ 18″ N, 8° 34′ 10″ O; CH1903: 686610 / 164007
46° 37′ 18″ N, 8° 34′ 10″ O
Mündungshöhe 1446,9 m ü. M.[1]
Höhenunterschied 1.193,1 m
Sohlgefälle 77 ‰
Länge 15,5 km[1]
Einzugsgebiet 92,01 km²[2]
Abfluss an der Mündung[2]
AEo: 92,01 km²
MQ
Mq
4,61 m³/s
50,1 l/(s km²)
Rechte Nebenflüsse Steffentalbach, Witenwasserenreuss
Furkareuss (Kanton Uri)
Furkareuss (Kanton Uri)
Quelle
Mündung
Kanton Uri
Quelle des Blaubergbachs und Mündung der Furkareuss

Die Furkareuss ist der Oberlauf der Reuss im Schweizer Kanton Uri. Bei Hospental vereinigt sie sich mit der kleineren Gotthardreuss und wird danach nur noch Reuss genannt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Furkareuss entspringt als Blaubergbach im Oberen Schwärziseeli oberhalb des Furkapasses.

Danach durchfliesst sie das Mittlere Schwärziseeli, stürzt steil ins Tal hinab und trifft in der Nähe der Bahnstation Furka (2163 m. ü. M.) auf die Furka-Bergstrecke und wird nun Furkareuss genannt. Nach der Einmündung des Sidelen- und des Tiefenbachs (beide von links) mündet von rechts die Witenwasserenreuss (ihr grösster Nebenfluss) ein. Im Talboden des Urserentals passiert sie die Ortschaften Realp und Zumdorf und fliesst bei Hospental mit der Gotthardreuss zusammen, um die Reuss zu bilden.

Bis hierhin hat die Furkareuss einen Weg von etwa 16 Kilometern zurückgelegt, die Gotthardreuss nur etwa neun Kilometer.[1]

Ihr Lauf endet ungefähr 1193 Höhenmeter unterhalb ihrer Quelle, sie hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 77 ‰.

Einzugsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 92,01 km² grosse Einzugsgebiet der Furkareuss liegt im Urseren und wird durch sie über die Reuss, die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es grenzt

  • im Osten an das Einzugsgebiet der Gotthardreuss;
  • im Südosten an das des Tessin (Ticino), der in den Po mündet;
  • im Südwesten an das des Gerewassers, das in den Rotten (Rhone) mündet;
  • im Westen an das des Muttbachs, der ebenfalls in den Rotten mündet;
  • im Nordwesten an das des Rhonegletschers und
  • im Norden an das der Göschenerreuss, die in die Reuss mündet.

Das Einzugsgebiet besteht zu 4,2 % aus bestockter Fläche, zu 39,1 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 0,9 % aus Siedlungsfläche und zu 55,8 % aus unproduktiven Flächen.

Die Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 2331,9 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 1458 m ü. M. und die maximale Höhe bei 3558 m ü. M.[3]

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wichtigster Zufluss ist die Witenwasserenreuss.

Zuflüsse der Furkareuss ab 3 km Länge

Direkte Zuflüsse der Furkareuss[Z 1]
Name GKZ Lage Länge
in km
EZG
in km²
MQ
in m³/s
Mündung
Koordinaten
Mündungs­höhe
in m
Bemerkungen
Furkakehle UR210673 links0 000,9000 0001,0100   Welt-Icon beim Portal Furka des Furka-Scheiteltunnels, Realp 2137,200000
Teiftal UR210670 links0 000,7000   Welt-Icon nördlich der DFB-Station Furka, Realp 2117,600000
Schwarzeggtal UR210687 rechts 001,4000   Welt-Icon bei Sidelenstaffel, Realp 2039,000000
Sidelenbach CH004437 links0 002,6000 0005,2700 0000,2800 Welt-Icon bei Sidelenstafel, Realp 2000,800000
Schwärzital UR210686 rechts 001,1000   Welt-Icon bei Milchtätschen, Realp 1999,300000
Hochplanggenbach UR210684 rechts 001,4000   Welt-Icon bei Auf den Lägern, Realp 1954,900000
Tiefenbach CH004435 links0 003,9000 0008,6900 0000,4400 Welt-Icon bei Tiefenbach, Realp 1852,700000
Steffentalbach CH004434 rechts 002,4000 0001,2900 0001,2700 Welt-Icon unterhalb der Steffenbachbrücke, Realp 1744,200000
Grosstal UR210679 rechts 002,0000   Welt-Icon bei Alt Senntenstafel, Realp 1717,900000
Witenwasserenreuss CH011106 rechts 007,9000 0030,6200 0001,6800 Welt-Icon beim Wasserkraftwerk Realp, Realp 1574,000000
Gertal UR210172 rechts 001,5000   Welt-Icon bei Geren, Realp 1569,100000
Nätschental UR210768 links0 001,6000 0001,3700   Welt-Icon bei Hirmi, Realp 1560,100000
Ritital UR210767 links0 001,7000 0000,9100   Welt-Icon bei Biel, Realp 1546,100000
Hohbieltalbach UR210780 rechts 001,0000   Welt-Icon bei DFB-Station Realp, Realp 1541,400000
Stockentalbach UR210766 links0 001,4000   Welt-Icon bei Eigen, Realp 1539,100000
Wittalbach UR210779 rechts 001,3000   Welt-Icon bei Eigen, Realp 1536,400000
Lochbergbach CH004428 links0 004,8000 0006,1800 0000,3000 Welt-Icon bei Unterschachen, Realp 1529,800000
Endistäfelibach UR210796 links0 001,0000   Welt-Icon bei Unterschachen, Realp 1529,700000
Feuertalbach UR210778 rechts 001,2000   Welt-Icon bei Diepelingen, Realp 1524,800000
Brandeggtal UR210763 links0 001,2000   Welt-Icon bei Lieg, Realp 1521,200000
Hirzeleneggtal UR210762 links0 002,3000 0000,9000   Welt-Icon bei Lieg, Realp 1516,800000
Brunnental UR210761 links0 001,3000   Welt-Icon zwischen Lieg und Steinbergen, Realp 1513,800000
Mitschenbach CH210107 rechts 000,8000   Welt-Icon bei Mitschen, Realp 1511,900000
Mannlistal UR210777 rechts 000,9000   Welt-Icon bei Steinbergen, Realp 1510,400000
Höhenplanggental UR210760 links0 001,2000   Welt-Icon bei Widen, Realp 1507,500000
Wyssbach CH004427 rechts 002,7000 0001,9400   Welt-Icon bei Schmidigen Boden, Hospental 1496,300000
Heutal UR210785 rechts 001,7000 0001,3500 Welt-Icon bei Graben, Hospental 1494,500000
Endtal UR210774 rechts 001,4000 0000,5800 Welt-Icon bei Graben, Hospental 1494,400000
Lauital Zumdorf UR210804 links0 001,3000   Welt-Icon bei Zumdorf, Hospental 1493,400000
Chäsertal UR210772 rechts 001,3000   Welt-Icon bei Zumdorf, Hospental 1492,600000
Gandbach CH004426 links0 003,0000 0003,0700   Welt-Icon bei Zumdorf, Hospental 1490,600000 Alternativname: Grosstalbach
Dörflibach UR210773 rechts 000,4000   Welt-Icon bei Zumdorf, Hospental 1489,600000
Richlerentalbach UR210757 links0 002,4000 0001,7600   Welt-Icon bei Unter Walenboden, Hospental 1470,700000
Ammetsbach UR210771 rechts 001,9000   Welt-Icon bei Richleren, Hospental 1468,200000
Eselkehle UR210770 rechts 001,2000   Welt-Icon bei Wiler, Hospental 1465,700000
Furkareuss[Z 2] 015,5000 0092,0100 0004,6100 bei Hospental 1446,300000 Zusammenfluss mit der Gotthardreuss zur Reuss

Anmerkungen zur Tabelle

  1. Von der Quelle zur Mündung. Daten von Swisstopo (map.geo.admin.ch) und Geoportal Kanton Uri (geo.ur.ch)
  2. Die Daten der Furkareuss zum Vergleich

Hydrologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Zusammenfluss mit der Gotthardreuss beträgt die modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) der Furkareuss 4,61 m³/s. Ihr Abflussregimetyp ist a-glacio-nival[4] und ihre Abflussvariabilität[5] beträgt 13.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) der Furkareuss in m³/s[6]

Brücken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Loipen Brücke Süd Furkareuss Realp UR

Auf ihrem Weg wird die Furkareuss von 24 Brücken überspannt: Zehn Strassenbrücken, acht Fussgängerstegen und sechs Eisenbahnbrücken.

Zwei historische Steinbogenbrücken überqueren den Fluss, nämlich die Alte Furkastrasse-Brücke (gebaut 1860er Jahre) in Realp und die Tennlenbrücke (gebaut vermutlich 16.–17. Jahrhundert) in Hospental.

Erwähnenswert sind zwei markante Eisenbahnviadukte: der Steinstafelviadukt (1926) der Furka-Bergstrecke in Realp-Tiefenbach und der Richlerenviadukt (1913) der Matterhorn-Gotthard-Bahn in Hospental.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Furkareuss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. a b Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. Juni 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/api3.geo.admin.ch (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  3. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Furkareuss
  4. Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 31. August 2020]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006..
  5. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
  6. Mittlere Abflüsse und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz: Furkareuss, Bundesamt für Umwelt (BAFU)