Galopprennbahn Hamburg-Horn
Die Galopprennbahn Hamburg-Horn, kurz auch als Horner Rennbahn bezeichnet, ist eine Rennanlage für den Galoppsport im Hamburger Stadtteil Horn. Nach ihr sind die Rennbahnstraße und der U-Bahnhof Horner Rennbahn benannt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1855 begann man in dem östlich von Hamburg gelegenen Dorf Horn (seit 1874 Vorort, 1894 eingemeindet) mit dem Bau einer Pferderennbahn. Bereits in den Jahren von 1835 bis 1846 waren Pferderennen im benachbarten Wandsbek veranstaltet worden.
Seit 1869 wird in Horn das Galoppderby (zunächst Norddeutsches Derby, dann Deutsches Galoppderby und heute Deutsches Derby) ausgetragen. Im Jahr 1870 entstand in einer Bretterbude Deutschlands erster Totalisator. Auf den Tribünen und Stehplätzen finden 50.000 Besucher Platz. Ein 1912 erbauter Tunnel, den auch Fahrzeuge passieren können, verbindet die Tribünenseite mit dem inneren Areal der Horner Rennbahn,[1] das als Freizeitpark der Öffentlichkeit zur Verfügung steht.
Die gesamte Liegenschaft befindet sich im städtischen Besitz und wird vom Bezirksamt Hamburg-Mitte verwaltet. Das Geläuf, das Tribünengebäude und die für den Pferderennsport benötigten Flächen sind an den „Hamburger Renn-Club 1852 e. V.“ verpachtet.[2] Die Innenfläche ist als „Freizeitpark Horner Rennbahn“ eine öffentliche Grünanlage, die ebenfalls vom Bezirksamt Hamburg-Mitte verwaltet wird. Sie ist außerhalb der Derby-Woche frei zugänglich.
Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg prüft, die beiden Pferderennbahnen der Stadt (Traber in Bahrenfeld und Galopper in Horn) auf der Horner Rennbahn zusammenzulegen. Der vorläufige Masterplan von 2010 sieht bei der Zusammenlegung eine völlige Umgestaltung der Liegenschaft vor.[3][4]
Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Horner Rennbahn beherbergt eine der ältesten Minigolf-Anlagen in Hamburg (in Betrieb seit 1970).
- Neben dem Minigolfplatz und einer Gaststätte, dem Führring und dem Absattelring sind noch das „Spielhaus ‚Horner Rennbahn‘“ und die Verwaltung des „Hamburger Renn-Clubs 1852 e. V.“ (HRC) dort ansässig.
- Im Innenbereich befinden sich während der Renntage zahlreiche Catering-, Informations- und Werbestände.
- Außerhalb der Derby-Woche bietet der vom Geläuf umgrenzte Freizeitpark Sportflächen für Basket- und Fußball sowie eine Skaterfläche. Zudem gibt es zwei offizielle Grillplätze, den Rennbahnsee sowie weitläufige Rasenflächen mit Parkbänken.
- Im südlichen Bereich befindet sich eine umzäunte Hundezone nach § 8 (3) 1 Hamburgisches Hundegesetz (auf dem gesamten Areal herrscht ansonsten Leinenzwang).[5]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann Goos: Geschichte des Hamburger Renn-Clubs und seiner Rennen: 1852-1901. Zur Erinnerung an das Jubiläums-Jahr 1902. Hamburg, 1902, DNB 573514623
- John Friedburg: Geschichte des Hamburger Renn-Clubs und seiner Rennen. 1902–1926. Hamburg 1927, DNB 572332173
- Carl Düsterdieck: 100 Jahre Derby. Festschrift des Hamb. Renn-Clubs. Westermann, Braunschweig 1969, S. 114, DNB 456494499
- Harald Siemen, Hamburger Renn-Club e. V. (Hg.): Faszination Galopp. 125 Jahre Deutsches Derby Hamburg, 1869 bis 1994. Papier Union, Hamburg 1994
- Harald Siemen, Hamburger Renn-Club e. V. (Hg.): Faszination Galopp. 150 Jahre Hamburger Renn-Club e. V. 1852–2002. Präzi-Druck Höhn GmbH, Hamburg 2002
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hamburger Renn-Club e. V. Hamburger Renn-Club e. V., abgerufen am 23. Oktober 2023.
- Alexander Berthold: Eklat im Renn–Club: Aus für Derby–Sponsor Albert Darboven. In: Hamburger Abendblatt. FUNKE Medien Hamburg GmbH, 29. Oktober 2020, abgerufen am 23. Oktober 2023.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rennbahn | Turf-Times Deutschland. Abgerufen am 11. Juli 2024.
- ↑ Website des Hamburger Renn-Clubs 1852 e. V. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 22. Dezember 2015; abgerufen am 11. Dezember 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Schriftliche Kleine Anfrage. Drucksache 18/6723 der Hamburgischen Bürgerschaft. Abgerufen am 11. Dezember 2015.
- ↑ Schriftliche Kleine Anfrage. Drucksache 18/6812 der Hamburgischen Bürgerschaft. Abgerufen am 11. Dezember 2015.
- ↑ http://www.landesrecht.hamburg.de/jportal/portal/page/bshaprod.psml?doc.id=jlr-HuGHArahmen&st=lr&showdoccase=1¶mfromHL=true#focuspoint
Koordinaten: 53° 33′ 31″ N, 10° 5′ 6,7″ O