Großmölsen

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Wappen Deutschlandkarte
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Großmölsen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Großmölsen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 2′ N, 11° 9′ OKoordinaten: 51° 2′ N, 11° 9′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Sömmerda
Verwaltungs­gemeinschaft: Gramme-Aue
Höhe: 177 m ü. NHN
Fläche: 5,01 km2
Einwohner: 233 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 47 Einwohner je km2
Postleitzahl: 99198
Vorwahl: 036203
Kfz-Kennzeichen: SÖM
Gemeindeschlüssel: 16 0 68 017
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstr. 16
99195 Großrudestedt
Bürgermeister: Tobias Ballin (parteilos)
Lage der Gemeinde Großmölsen im Landkreis Sömmerda
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Karte
Kirche St. Bonifatius
Waiddenkmal

Großmölsen ist eine Gemeinde im Landkreis Sömmerda in Thüringen. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Gramme-Aue an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Großrudestedt hat.

Geografie

Großmölsen liegt an der Gramme etwa zehn Kilometer nordöstlich von Erfurt im südöstlichen Teil des Thüringer Beckens.

Umgebende Orte

Udestedt im Norden, Ollendorf im Osten, Wallichen im Süden und Kleinmölsen im Westen.

Geschichte

Der Ort wurde bereits 775 „durch Karl den Großen ersturkundlich erwähnt“ und konnte somit im Jahre 2000 seine 1225-Jahr-Feier begehen.[2]

Der Gramme-Übergang der Via Regia war wohl der Grund zum Bau der Burgstelle, die sich am nordwestlichen Ortsrand befand. Hier ist der Name „Hofgarten“ erhalten. 775 wurde die Burg als königlicher Besitz Molinhusos erwähnt.[3] Sie war später im Besitz derer von Gruneberg. Ende des 19. Jahrhunderts fanden sich noch Spuren eines Wallgrabens. Zur gleichen Zeit stand an der Ostseite des Dorfes ein Tor mit Rundbogen. Die Kirche ist dem Heiligen Bonifatius geweiht, was auf ein sehr hohes Alter hinweist.

Aus Grossenmulhusen wurde Grossmühlhausen und dann Großmölsen. Der Ort gehörte bis 1489 zum wettinischen Amt Buttelstedt.[4] Anfang des 17. Jahrhunderts gehörte Großmölsen mit Schwansee, Großrudestedt und Kleinrudestedt zur "Vogtei Schwansee", welche ab 1664 Teil des Amts Großrudestedt war. Seit 1672 gehörte der Ort zum Herzogtum Sachsen-Eisenach und ab 1741 zu Sachsen-Weimar-Eisenach. 1816 wurde Großmölsen dem neu gegründeten Amt Vieselbach angegliedert, welches 1850 im Verwaltungsbezirk Weimar des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach aufging.

1998 wurde der Ort unter Denkmalschutz gestellt, für seine historische Dorfbildpflege.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl:

  • 1994 – 271
  • 1995 – 271
  • 1996 – 282
  • 1997 – 281
  • 1998 – 278
  • 1999 – 278
  • 2000 – 277
  • 2001 – 271
  • 2002 – 275
  • 2003 – 278
  • 2004 – 270
  • 2005 – 268
  • 2006 – 261
  • 2007 – 256
  • 2008 – 255
  • 2009 – 249
  • 2010 – 242
  • 2011 – 223
  • 2012 – 218
  • 2013 – 217

Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat aus Großmölsen setzt sich aus sechs Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Tobias Ballin wurde am 20. März 2011 wiedergewählt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Kirche St. Bonifatius, die mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz erneuert wurde. Der Turm wurde 2009–2010 saniert, im Juli 2010 erfolgte die Weihe der Glocke eines unbekannten Spenders.
  • Kirchhof mit alten Grabsteinen
  • Kriegerdenkmal (1914–1918) vor dem Eingang zur Kirche, das in Form eines Waidmühlsteins gestaltet wurde
  • Denkmal mit originalem Waidstein in Ortsmitte, das im Jahre 2000 zur 1225-Jahr-Feier errichtet wurde
  • Am 1. Mai wird ein traditionelles Maifeuer veranstaltet, eine Kirmes findet zwei Wochen nach Pfingsten statt.

Wirtschaft

Östlich des Ortes verlaufen Hochspannungsleitungen und die im Bau befindliche ICE-Trasse der Deutschen Bahn von Leipzig über Erfurt nach Nürnberg.

Persönlichkeiten

Der Arzt Christian Ernst Endter wurde am 16. August 1693 in Großmölsen geboren.

Literatur

  • Frank Störzner: Gross-Mölsen 775–2000. Festschrift 1225 Jahre Ortsgeschichte. Erfurt 2000, S. 96.

Weblinks

Commons: Großmölsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Text auf Tafel am Waiddenkmal im Ort
  3. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 184.
  4. Geschichte von Stadt und Amt Buttelstedt