Hans Süper junior
Johannes „Hans“ Süper junior (* 15. März 1936 in Köln; † 3. Dezember 2022 ebenda) war ein deutscher Musiker und Komiker. Er wurde ab 1974 als Teil des Colonia Duetts im Kölner Karneval bekannt.
Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er wurde 1936 in Köln als Sohn des Musikers Hans Süper senior, Mitglied des Kölner Gesangsquartetts De Vier Botze, geboren. Seinen ersten Auftritt hatte er zusammen mit seinem älteren Bruder Paul „Charly“ Süper († 7. Januar 2014 im Alter von 80 Jahren) am Akkordeon als Zwei Schnürreme (Zwei Schnürsenkel), für die ihr Vater Hans Süper senior Lieder schrieb,[1] im selben Genre wie später das Colonia Duett. In dieser Zeit traf er seinen späteren Duett-Partner Hans Zimmermann (1920–1994), der mit seiner Schwester Gretchen als Geschwister Zimmermann unterwegs war.
Von 1974 bis Ende 1990 trat Süper vor allem im Kölner Karneval mit seiner „Flitsch“ (kölsche Bezeichnung für eine Mandoline) gemeinsam mit Zimmermann (Gitarre) als Colonia Duett auf. Nach der Trennung von Zimmermann trat Süper ab 1991 mit dem neuen Partner Werner Keppel (1932–2022)[2] als das Süper-Duett mit ähnlicher Bühnenshow in Form einer Doppelconférence auf.[3] Sie feierten im Januar 2002 mit einer Gala im Kölner Gürzenich offiziell Abschied.[4]
Nachdem Süper 2004 zunächst Abschied von der Bühne genommen hatte, trat er 2011 und 2012 mit dem Programm Mein Leben mit der Flitsch wieder auf und war 2012 Teil der Coelner Giganten mit Köster & Hocker, Arno Steffen und dem Mike-Herting-Orchester.[5] Beide Veranstaltungen wurden im Fernsehen ausgestrahlt. Im Januar 2013 trat er bei der Proklamation des Kölner Dreigestirns ein weiteres Mal im Gürzenich auf. Im Oktober 2016 war er zu Gast bei Kölle singt in der Lanxess Arena mit rund 12.000 Zuschauern. Im Februar 2020 wurde er mit dem Dürener Papiermacherorden ausgezeichnet und trat mit dem Lied Ich bin ene kölsche Jung auf.[6][7]
Privatleben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Süper wohnte in Köln-Sülz. Er besuchte die Schule nur bis zur sechsten Klasse; später arbeitete er etwa 20 Jahre lang als Kurierfahrer.[8] Nach dem Abschied von der Bühne lebte er zeitweise in Spanien, zunächst in Mequinenza, später auf Gran Canaria.[9] Von Süper existiert eine Stockpuppe im Hänneschen-Theater. Im November 2004 widmete ihm der WDR die Sendung Ein roter Teppich für … Hans Süper. Im März 2011 erschien die Biografie Hans Süper: Mein Leben mit der Flitsch von Helmut Frangenberg. Die 90-minütige WDR-Dokumentation Super Süper! Das kölsche Original Hans Süper von Rüdiger Daniel aus dem Jahr 2013 wurde anlässlich seines Todes im Dezember 2022 wiederholt.[10]
Aus Süpers ersten beiden Ehen stammen zwei Söhne; ab 1997 war er in dritter Ehe mit Helga verheiratet, die im April 2020 starb. Im September 2022 heiratete Süper in Köln Lydia Berg (* 1961), eine langjährige Freundin und Leiterin eines Seniorenstifts.[11]
Hans Süper starb im Dezember 2022 in Köln im Alter von 86 Jahren an den Folgen von Leberkrebs.[12]
Diskographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1990: Live (als Colonia Duett)
- 1994: Süper Duett (als Süper Duett)
- 2011: Musik uss der Kösch (solo)
- 2011: Das Allerbeste vom Colonia Duett – „Du Ei“ (DVD)
- 2012: Kölsche Jung (solo)
- 2013: Et Beste von Hans Süper (solo)
Auszeichnungen und Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1990: Goldene Ehrenmütze der Großen Brühler KG Fidele Bröhler Falkenjäger blau-gold von 1973 e. V.[13]
- 2004: Willi-Ostermann-Medaille[14][15][16][17]
- 2005: Goldener Schusterjung – Gestiftet von der KKG Fidele Zunftbrüder von 1919 e. V. – gemeinsam mit dem Politiker Norbert Blüm und Schlagersängerin Dunja Rajter[18]
- 2014: Ehren-Rampensau in der Sendung Blötschkopp und die Rampensäue[19]
- 2020: Papiermacherorden der KG Närrischen Nord Dürener e. V. gemeinsam mit der Stadt Düren[20][21]
- 2024: Einweihung eines Denkmals in Köln-Sülz[22]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gérard Schmidt: Kölsche Stars. Wienand, Köln 1992, ISBN 3-87909-286-9.
- Helmut Frangenberg: Hans Süper: Mein Leben mit der Flitsch. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2011, ISBN 978-3-462-03829-3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Hans Süper im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hans Süper bei IMDb
- Astrid Krüger: Interview mit Hans Süper. In: karneval-plattform.de. KG Kölsche Grielächer vun 1927 e.V., 2007, archiviert vom am 24. Februar 2020 .
- faz.net (Michael Hanfeld): Nachruf
- Christoph Simon: Ich war Hans Süper!. In: WDR-Fernsehen vom 19. Februar 2023, in der ARD Mediathek verfügbar bis 5. Februar 2024; Video auf YouTube
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Nach Krankheit verstorbenSüper: Trauer um Bruder Paul. In: express.de. 8. Januar 2014, abgerufen am 14. Januar 2023: „Hans Süper (77) trauert um seinen älteren Bruder Paul Süper, der am Dienstag im Alter von 80 Jahren nach langer Krankheit gestorben ist.“
- ↑ Traueranzeige von Werner Keppel. In: wirtrauern.de. 28. Mai 2022, abgerufen am 14. Januar 2024.
- ↑ Bastian Ebel: Trauer um Büttenredner: Karnevalist Werner Keppel ist tot. In: express.de. 13. Juni 2022, abgerufen am 13. Januar 2024.
- ↑ Das Erste, Donnerstag, 24. Januar 2002, 20:15–21:45 Uhr SÜPER COLONIA! Der Kölner Komiker Hans Süper sagt TSCHÜSS mit Gisbert Baltes, presseportal.de, 12. Dezember 2001
- ↑ Coelner Giganten: Hans Süper und seine Flitsch auf der großen Bühne, koeln.de, 14. November 2012, aktualisiert am 18. November 2012
- ↑ Dürener Papiermacherorden: Närrische Nord-Dürener zeichnen Hans Süper aus. In: Aachener Zeitung. 25. November 2019, abgerufen am 8. Mai 2020.
- ↑ Jörg Abels: Der Gänsehautmoment der Session in Düren. In: Aachener Zeitung. 17. Februar 2020 (aachener-zeitung.de [abgerufen am 13. Januar 2024] Paywall).
- ↑ WDR-Dokumentation Ich war Hans Süper
- ↑ Norbert Ramme: Biographie „Mein Leben mit der Flitsch“ – Das Leben von Hans Süper in Neuauflage. In: ksta.de. 9. März 2017, abgerufen am 13. Januar 2024.
- ↑ Anlässlich des Todes von Hans Süper ändert das WDR Fernsehen am Montagabend, 5. Dezember 2022, das Programm Pressemeldung vom 5. November 2022
- ↑ Stefan Worring, Jan Wördenweber: Komm, Stern meiner Nudelsuppe. In: Kölner Stadt-Anzeiger. Köln 26. September 2022, S. 23 (ksta.de – Online-Titel: Kölns größter Clown: Hans Süper heiratet nach Schicksalsschlag – OB Reker hält Rede, Online-Datum: 23. September 2022): „Und schnappte sich die Braut mit den Worten „Komm, Stern meiner Nudelsuppe“ und führte sie ins Trauzimmer.“
- ↑ Köln: Karnevalslegende Hans Süper ist tot. „Sein Humor war einmalig“. In: ksta.de. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
- ↑ Die Fidele Bröhler Falkenjäger trauern um ihren Träger der Goldenen Ehrenmütze, Hans Süper, der gestern im Alter von 86 Jahren verstorben. In: Fidele Bröhler Falkenjäger auf Facebook. 4. Dezember 2022, abgerufen am 14. Januar 2024: „In einem Interview, dass er uns vor zwei Jahren für unser Festheft gab, erinnerte er sich mit Freude an die Auszeichnung der Goldenen Ehrenmütze im Jahre 1990“
- ↑ Information. (pdf) In: insuelz.com. Ehemals im ; abgerufen am 15. März 2019. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
Seite 4 in: Narrenspiegel. (pdf) In: koelschenarrengilde.de. 2004, S. 4, ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 15. März 2019. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) - ↑ Simon Westphal: „Willi-Ostermann-Medaille“: Auszeichnung in Kölner Mundart geht an JP Weber. In: rundschau-online.de. 23. September 2022, abgerufen am 14. Januar 2024: „Die Willi-Ostermann-Medaille wurde von dem Verleger Hans Gerig, einem Vertrauten von Willis zweiter Ehefrau Käte Ostermann, gestiftet und ab 1967 in unregelmäßigen Abständen verliehen. Sie galt viele Jahre als wichtigste Ehrung für Künstlerinnen und Künstler, die sich um das Kölsche Liedgut verdient gemacht hatten. So gehörten die Bläck Fööss, die Höhner, Willy Millowitsch, Grete Zimmermann, Ludwig Sebus oder Hans Süper zu den Ausgezeichneten. Der damalige WDR-Intendant Fritz Pleitgen war 2007 der letzte Medaillenempfänger.“
- ↑ Goldener Ostermann-Brunnen. In: Festschrift der Willi-Ostermann e. V. 2020/2021. Yumpu, S. 37, abgerufen am 14. Januar 2024.
- ↑ Goldener Ostermann-Brunnen. In: Festschrift der Willi-Ostermann e. V. 2019. Yumpu, S. 39, abgerufen am 14. Januar 2024.
- ↑ Träger von Auszeichnungen … Goldener Schusterjung 2006. In: fidelezunftbrueder.de. Abgerufen am 14. Januar 2024.
- ↑ Hans Sueper - Verleihung Ehren-Rampensau 2014 auf YouTube
- ↑ Kostümsitzung 2020 der KG Närrische Nord Dürener e.V. In: DN-N. Facebook, 23. Februar 2020, abgerufen am 14. Januar 2024: „In diesem Jahr würde mit dem Papiermacherorden Hans Süper geehrt. Laudator war bei Hans Süpers Ehrung - Gerd Rück der Weltenbummler.“
- ↑ Hans Süper wird neuer Preisträger des Dürener Papiermacherordens. In: dn-news.de. 3. Dezember 2019, abgerufen am 14. Januar 2024.
- ↑ https://www.ksta.de/koeln/lindenthal/suelz/koeln-denkmal-fuer-hans-sueper-praesentiert-846901
Personendaten | |
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NAME | Süper, Hans junior |
ALTERNATIVNAMEN | Süper, Johannes junior (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musiker und Komiker |
GEBURTSDATUM | 15. März 1936 |
GEBURTSORT | Köln |
STERBEDATUM | 3. Dezember 2022 |
STERBEORT | Köln |