Hohegeiß
Hohegeiß Stadt Braunlage
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Koordinaten: | 51° 40′ N, 10° 40′ O | |
Höhe: | 623 (570–642) m | |
Einwohner: | 950 (17. Nov. 2016)[1] | |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 | |
Postleitzahl: | 38700 | |
Vorwahl: | 05583 | |
Lage von Hohegeiß in Niedersachsen
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Hohegeiß ist ein Erholungsort im Harz und ein Stadtteil von Braunlage im Landkreis Goslar in Niedersachsen. Das Dorf hat etwa 950 Einwohner.
Geographische Lage
Das Bergdorf Hohegeiß liegt im Naturpark Harz. Es befindet sich zwischen Sorge im Nordnordosten und Benneckenstein im Osten (beide in Sachsen-Anhalt), Rothesütte im Südosten (Thüringen), Zorge im Süden und Braunlage im Nordnordwesten (beide in Niedersachsen). Durch das auf etwa 570 bis 642 m ü. NN[2] gelegene Dorf führt im Abschnitt zwischen Braunlage und Rothesütte die den Harz querende Bundesstraße 4. Die Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt (früher innerdeutsche Grenze) führt am nordöstlichen Ortsrand vorbei; an dieser Grenze liegt etwa 3,3 km südöstlich des Dorfs das Dreiländereck Niedersachsen–Sachsen-Anhalt–Thüringen, wo der Drei-Länder-Stein steht. Nahe dem Dorf breitet sich das Naturdenkmal Dicke Tannen aus.
Geschichte
Der Ortsname leitet sich von Hogeyz, dem Namen eines Waldgebietes, ab, der bereits für das Jahr 1268 belegt ist.
Zur Darstellung der Postgeschichte in Hohegeiß siehe: Postroute Braunschweig-Blankenburg.
Am 1. August 1963 kam bei einem Fluchtversuch an der innerdeutschen Grenze am Ortsausgang von Hohegeiß der 23-jährige Helmut Kleinert (1940–1963) durch Schüsse von Grenztruppen der DDR ums Leben. Im Jahre 1971 wurde ein Holzkreuz, das seit dem Tod Kleinerts aufgestellt war, durch einen Gedenkstein mit der Inschrift „Am 1.8.1963 wurde 150 Meter von hier Helmut Kleinert vor dem Überschreiten der Demarkationslinie erschossen“ ersetzt.
Am 1. Juli 1972 wurde die Gemeinde Hohegeiß in die Stadt Braunlage eingegliedert.[3]
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Klimadiagramm von Hohegeiß
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Denkmal für den Namensgeber
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Gedenkstein für Helmut Kleinert
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Der Nullpunkt bei Hohegeiß
Wappen
Der Entwurf des Wappens von Hohegeiß stammt von Karl Helbing aus Walkenried. Gezeichnet hat ihn der in Isernhagen geborene und später in Hannover lebende Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der schon die Wappen von Großburgwedel, Mellendorf, Wunstorf und vielen anderen Ortschaften in der Region Hannover entworfen hat.[4] Die Genehmigung des Wappens wurde am 12. Mai 1953 durch den Niedersächsischen Minister des Innern Richard Borowski erteilt.[5]
Blasonierung: „In Blau ein golden bewehrter silberner Bock, der über einen grünen Dreiberg springt; in der oberen hinteren Ecke des Schildes schwebt ein goldenes Tatzenkreuz.“ | |
Wappenbegründung: Das redende Wappen weist in volksetymologischer Deutung auf den am 1. Juli 1972 eingemeindeten Braunlager Stadtteil Hohegeiß hin. Das Wappen gibt also eine „hohe Geiß“ wieder, die über den Harz springt. Das abgebildete Tatzenkreuz symbolisiert ein Steinkreuz, welches sich in der Nähe der ursprünglichen Kapelle befindet. |
Religionen
In Hohegeiß befindet sich die evangelisch-lutherische Kirche „Zur Himmelspforte“ aus dem 18. Jahrhundert (Kirchstraße 7), zur Propstei Bad Harzburg gehörend.
1971 wurde die katholische Kirche „Heilig Geist“ erbaut, sie gehörte zur Pfarrgemeinde „Heilige Familie“ in Braunlage und war die höchstgelegene Kirche des Bistums Hildesheim. 2008 wurde die Kirche profaniert und verkauft, heute wird sie als „Kyriakon“ von der benachbarten Herberge „Hogeyz“ genutzt. Die nächstgelegene katholische Kirche befindet sich heute 10 km entfernt in Walkenried.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Der Ort ist einer der acht Orte, in denen das seit 2014 als Immaterielles Weltkulturerbe anerkannte Brauchtum des Finkenmanöver im Harz noch gepflegt wird.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
- Karl Uhde (1813–1885), Chirurg
- Hermann Grote (1885–1971), Komponist und Pädagoge
Persönlichkeiten, die vor Ort lebten oder wirkten
- Karlheinz Schreiber, Waffenhändler, wuchs in Hohegeiß auf.
- Fred Denger, Schriftsteller, starb in Hohegeiß und ist dort beerdigt.
Literatur
- Friedemann Schwarz: Hohegeiß: Chronik eines Harzdorfes. Braunlage 2004.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Die Stadt Braunlage in Zahlen auf stadt-braunlage.de, abgerufen am 23. November 2016
- ↑ NiedersachsenNAVIGATOR
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 266.
- ↑ Landkreis Hannover: Wappenbuch Landkreis Hannover. Im Selbstverlag des Autors veröffentlicht, Hannover 1985
- ↑ Arnold Rabbow: Braunschweigisches Wappenbuch - Mit Gandersheim, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg. Verlag: Eckensberger & Co, Braunschweig 1977