Jokerit

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Jokerit
Jokerit
Größte Erfolge
Vereinsinformationen
Geschichte Jokerit (seit 1967)
Vereinsfarben    
Liga Mestis
Spielstätte Hartwall Arena
Kapazität 13.349 Plätze
Geschäftsführer Jari Kurri
Cheftrainer vakant
Kapitän Marko Anttila
Saison 2020/21 5. Platz (West), Konferenz-Viertelfinale

Jokerit (dt. Die Joker, vollständiger Vereinsname Helsingin Jokerit ry) ist ein finnischer Eishockeyverein aus Helsinki. Der Verein ging 1967 aus der Eishockeyabteilung des in Konkurs geratenen Sportvereins Töölön Vesa hervor. Jokerit spielte von 1969 bis 2014, unterbrochen durch ein Jahr der Zweitklassigkeit 1988/89 in der höchsten finnischen Spielklasse, der heutigen Liiga, und errang in dieser Zeit sechs finnische Meisterschaften. Die Spiele des traditionell finnischsprachigen Jokerit gegen den schwedischsprachigen Stadtrivalen Helsingfors IFK waren das wichtigste Derby im finnischen Eishockey.[1] Von 2014 bis 2022 spielte Jokerit als einziger finnischer Eishockeyklub in der Kontinentalen Hockey-Liga, zog sich aber im Februar 2022 aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine aus dem Spielbetrieb der KHL zurück.

Ihre Heimspiele absolvierte die Mannschaft in der über 13.000 Zuschauer fassenden Hartwall Arena.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eishockeyabteilung des Amateur-Sportvereins Töölön Vesa war hoch verschuldet und wurde 1967 aufgelöst. Aimo Mäkinen nutzte die Gelegenheit und gründete auf Basis der vorhandenen Strukturen einen semi-professionellen Sportverein, einschließlich der Juniorenmannschaften und dem Startrecht in der zweithöchsten finnischen Liga, der Suomi-sarja.

Aus der ersten Mannschaft von Töölön Vesa wurden nur wenige Spieler in den neuen Verein übernommen. Unter diesen waren Timo Turunen, der heute noch bester Punktesammler der Vereinsgeschichte ist. Hinzu kamen Pentti Hiiros und Timo Kyntölä, mit denen er bis 1975 die sogenannte nallipyssyketju-Reihe bildete – dieser Name rührt von der eher geringen Körpergröße der Spieler (Hiiros war mit 172 cm der größte der drei Spieler) her.

Am 28. Juni 2013 wurde offiziell bekannt gegeben, dass sowohl die Halle (Hartwall Areena) als auch der Klub an russische Oligarchen, nämlich Gennadi Nikolajewitsch Timtschenko und die Rotenberg-Familie (Arkadi Rotenberg und Boris Rotenberg), verkauft wurde.[2] Einhergehend damit erfolgt ab der Saison 2014/15 der Wechsel in die Kontinentale Hockey-Liga. Mit dem Wechsel verdreifachte sich das Budget Jokerits, der Steigerung standen aber kaum höhere Einnahmen entgegen: in den erste drei Jahren in der KHL machte Jokerit einen Verlust von jeweils 13 bis 15 Mio. Euro.[1]

Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine zog sich das Team am 25. Februar 2022 aus der KHL zurück.[3]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herrenmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • SM-sarja:
    • 1× Meister: 1973
  • SM-liiga:
    • 5× Meister: 1992, 1994, 1996, 1997, 2002
    • 6× Vizemeister: 1971, 1983, 1995, 2000, 2005, 2007
  • Europapokal:
    • 2× Pokalsieger: 1995, 1996
  • IIHF Continental Cup:
    • 1× Pokalsieger: 2003

Junioren-Mannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • SM-liiga-Meisterschaft:
    • A-Junioren (bis 20 Jahre):
      • Goldmedaille: 1988, 1996, 1999, 2000
      • Silbermedaille: viermal
    • B-Junioren (bis 18 Jahre):
      • Goldmedaille: 1976, 1999, 2003
      • Silbermedaille: viermal
      • Bronzemedaille: sechsmal
    • C-Junioren (bis 16 Jahre):
      • Goldmedaille: 1976, 1977, 1978, 1997, 2000
      • Silbermedaille: dreimal
      • Bronzemedaille: viermal

Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesperrte Trikotnummern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

NHL-Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgenden NHL-Spieler begannen ihre Karriere bei Jokerit oder spielten im Laufe ihrer Karriere für den Verein. Die Jahreszahlen in Klammern geben die Zeit bei Jokerit an.

Trainer seit 1968[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jokerit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Jyri Backman, Bo Carlsson: Jokerit’s move to KHL: an odd momentum in the commercialization of Nordic elite ice hockey. In: Sport in Society. Band 23, Nr. 3, 3. März 2020, ISSN 1743-0437, S. 505–522, doi:10.1080/17430437.2020.1696537.
  2. Sebastian Balzter: Früher machten die Finnen glänzende Geschäfte mit ihren russischen Nachbarn. Seit Putins Krieg müssen sie sich neu orientieren. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 19. Februar 2023, S. 7.
  3. Jokereiden kausi on ohi. In: jokerit.com. 25. Februar 2022, abgerufen am 16. März 2022 (finnisch).