Kirchhasel (Hünfeld)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kirchhasel
Stadt Hünfeld
Koordinaten: 50° 42′ N, 9° 48′ OKoordinaten: 50° 42′ 4″ N, 9° 48′ 3″ O
Höhe: 301 (294–326) m ü. NHN
Fläche: 12,89 km²[1]
Einwohner: 653 (31. Dez. 2015)[2]
Bevölkerungsdichte: 51 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36088
Vorwahl: 06652

Kirchhasel ist ein Stadtteil von Hünfeld im osthessischen Landkreis Fulda. Zum Ort gehören die Weiler Stendorf und Neuwirtshaus.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtteil Kirchhasel liegt am nördlichen Ausläufer der Rhön und gehört zum Biosphärenreservat Rhön. Der Ort liegt drei Kilometer nordöstlich von Hünfeld. Im Süden verläuft die Bundesstraße 84.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Kirchhasel erfolgte unter dem Namen Hasalaha im Jahr 815.[1] Als in einer Urkunde die strittigen Zehntansprüche zwischen dem Bischof Wolfger von Würzburg und dem Abt Ratger des Reichsklosters Fulda geregelt wurden.[3]

Bereits im 9. Jahrhundert wurde eine Wehrkirche erwähnt. Neben der Wehrkirche entstand die Pfarrkirche St. Georg. Die alte Wehrkirche erstrahlt heute noch neben der Pfarrkirche und es werden noch Taufen und Gottesdienste in der Wehrkirche gehalten.

Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Kirchhasel im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Hünfeld eingemeindet.[4][5][6] Für Kirchhasel wurde, wie für die übrigen bei der Gebietsreform nach Hünfeld eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk gebildet.[7]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Kirchhasel angehört(e):[1][8]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Kirchhasel 645 Einwohner. Darunter waren 3 (0,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 123 Einwohner unter 18 Jahren, 282 zwischen 18 und 49, 123 zwischen 50 und 64 und 117 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 246 Haushalten. Davon waren 63 Singlehaushalte, 54 Paare ohne Kinder und 105 Paare mit Kindern, sowie 21 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 45 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 159 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1812: 55 Feuerstellen, 417 Seelen (zusammen mit Neuwirtsbach)[1]
Kirchhasel: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2015
Jahr  Einwohner
1812
  
417
1834
  
575
1840
  
561
1846
  
568
1852
  
534
1858
  
531
1864
  
544
1871
  
511
1875
  
469
1885
  
506
1895
  
502
1905
  
515
1910
  
498
1925
  
512
1939
  
526
1946
  
761
1950
  
795
1956
  
661
1961
  
620
1967
  
648
1970
  
667
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
645
2015
  
653
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]: Stadt Hünfeld[2]; Zensus 2011[10]

Historische Religionszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

• 1885: 506 katholische (= 100 %) Einwohner[1]
• 1961: 21 evangelische (= 3,39 %), 599 katholische (= 96,61 %) Einwohner

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Kirchhasel besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Kirchhasel) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 63,78 %. Es erhielten die „Bürger-Union Kirchhasel“ mit 77,78 % sieben Sitze, und die CWE „Christlische Wählereinheit“ mit 22,22 % zwei Sitze.[11] Der Ortsbeirat wählte Jürgen Ruschke zum Ortsvorsteher.[12]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den öffentlichen Personennahverkehr stellt die lokale Nahverkehrsgesellschaft Fulda mit der Buslinie 87 sicher. In Kirchhasel gibt es den katholischen Kindergarten St. Georg und die Kindertagesstätte Kirchhasel mit dem Natur- und Waldkindergarten „Haselmäuse“.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adrian Seib: Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Fulda II. Burghaun, Eiterfeld, Hünfeld, Nüsttal, Rasdorf. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Herausgeber und Verlag), Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8062-2607-2, S. 309–320.
  • Literatur über Kirchhasel nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. 1822: Trennung zwischen Justiz (Justizamt Hünfeld) und Verwaltung.
  3. Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Stadt Hünfeld.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Kirchhasel, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Bevölkerungsstatistik des Landkreises Fulda- (PDF), abgerufen im Oktober 2020.
  3. HStAM Bestand Urk. 75 Nr. 10 In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 28. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 399.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 399.
  7. Hauptsatzung. § 5. In: Webauftritt. Stadt Hünfeld, abgerufen im Oktober 2020. archive.org
  8. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
  10. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 12 und 68, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  11. Ortsbeiratswahl Kirchhasel. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
  12. Ortsbeirat Kirchhasel. In: Webauftritt. Stadt Hünfeld, abgerufen im März 2023.