Kortschagino (Kaliningrad)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Siedlung
Kortschagino
Tiedtken

Корчагино
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Frühere Namen Toitten (um 1540),
Thiedtken (nach 1785),
Tiedken (nach 1820),
Tietken (nach 1912),
Tiedtken (bis 1946)
Bevölkerung 3 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238530
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 000 042
Geographische Lage
Koordinaten 54° 52′ N, 20° 27′ OKoordinaten: 54° 52′ 0″ N, 20° 26′ 57″ O
Kortschagino (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Kortschagino (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Kortschagino (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Kortschagino (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Kortschagino (russisch Корчагино, deutsch Tiedtken) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk im Rajon Selenogradsk.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kortschagino liegt 17 Kilometer nördlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad (Königsberg) und elf Kilometer südlich der Rajonshauptstadt Selenogradsk (Cranz) und ist über die Nebenstraße KaschtanowkaNisowka (Mollehnen–Nadrau) von Melnikowo (Rudau) aus zu erreichen. Die nächste Bahnstation ist Kaschtanowka an der Bahnstrecke Kaliningrad–Selenogradsk–Pionerski (Königsberg–Cranz–Neukuhren).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das bis 1946 Tiedtken[2] genannte Dorf war einst ein Vorwerk zu Maldaiten (heute russisch: Fjodorowo) im Amtsbezirk Rudau[3] (Melnikowo) im Landkreis Fischhausen, 1939 bis 1945 Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Nachdem 1926 Maldaiten nach Rudau eingemeindet wurde, war auch Tiedtken bis 1945 ein Ortsteil der Gemeinde Rudau.

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Tiedtken mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Der Ort erhielt im Jahr 1950 die russische Bezeichnung „Kortschagino“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Melnikowski selski Sowet im Rajon Primorsk zugeordnet.[4] Später gelangte der Ort in den Muromski selski Sowet. Von 2005 bis 2015 gehörte Kortschagino zur Landgemeinde Kowrowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Selenogradsk.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrheitlich war die Einwohnerschaft Tiedtkens vor 1945 evangelischer Konfession und der Ort in das Kirchspiel Rudau (heute russisch: Melnikowo) eingegliedert. Es lag im Kirchenkreis Königsberg-Land II innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Kortschagino im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Selenogradsk (Cranz), die eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[5] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland ist.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Tiedtken
  3. Rolf Jehke: Amtsbezirk Rudau
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  5. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)