Nisowka (Kaliningrad)

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Siedlung
Nisowka
Nadrau, Kr. Fischhausen

Низовка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Frühere Namen Nadraw (vor 1785),
Nadrau (Bis 1946)
Bevölkerung 85 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238553
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 000 071
Geographische Lage
Koordinaten 54° 53′ N, 20° 24′ OKoordinaten: 54° 52′ 55″ N, 20° 24′ 28″ O
Nisowka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Nisowka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Nisowka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Nisowka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Nisowka (russisch Низовка, deutsch Nadrau, Kreis Fischhausen/Samland) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk im Rajon Selenogradsk.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nisowka liegt 19 Kilometer nordwestlich der Stadt Kaliningrad (Königsberg) und zwölf Kilometer südwestlich von Selenogradsk (Cranz) an der Kommunalstraße 27K-179 von Kowrowo (Nautzau) an der Regionalstraße 27A-013 (ex A192) nach Cholmogorowka (Fuchsberg) an der Regionalstraße 27A-032. Die Kommunalstraße 27K-129 führt von Nisowka über Melnikowo (Rudau) nach Kaschtanowka (Mollehnen) an der Regionalstraße 27A-001 (ex A191), einer Bahnstation an der Bahnstrecke Kaliningrad–Selenogradsk–Pionerski (Königsberg–Cranz–Neukuhren). Eine weitere Verbindung besteht über die Kommunalstraße 27K-322 über Rodniki (Radnicken) nach Romanowo (Pobethen) an der 27A-013.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das einstige bis 1946 Nadrau[2] genannte Gutsdorf wurde am 13. Juni 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Kirschnehnen[3] (heute russisch: Wassilkowo) eingegliedert, der zum Landkreis Fischhausen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 lebten in Nadrau 153 Einwohner.[4]

Am 30. September 1928 verlor Nadrau seine Eigenständigkeit, als es sich mit den Nachbarorten (Königlich) Dollkeim (russisch: Kowrowo), Adlig Dollkeim (Kowrowo), Kirschnehnen (Wassilkowo), Saßlauken (nicht mehr existent) und Sergitten (Semjoschkino) zur neuen Landgemeinde Kirschnehnen zusammenschloss.

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam das nördliche Ostpreußen und mit ihm Nadrau zur Sowjetunion. Der Ort erhielt im Jahr 1947 die russische Bezeichnung „Nisowka“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Melnikowski selski Sowet im Rajon Primorsk zugeordnet.[5] Später gelangte der Ort in den Wischnjowski selski Sowet. Von 2005 bis 2015 gehörte Nisowka zur Landgemeinde Kowrowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Selenogradsk.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nadrau mit seiner fast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung war vor 1945 in das Kirchspiel Rudau (heute russisch: Melnikowo) im Kirchenkreis Königsberg-Land II innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt. Heute liegt Nisowka im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Selenogradsk (Cranz), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Nadrau
  3. Rolf Jehke: Amtsbezirk Kirschnehnen
  4. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)