Militärflugplatz Tel Nof

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von LLEK)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Militärflugplatz Tel Nof
Airbase 8
Die Basis zwischen Beit Elʿasari, Qirjat ʿEqron, Mazkeret Batya und Gederah
Tel Nof Airbase (Israel Mitte)
Tel Nof Airbase (Israel Mitte)
Tel Nof Airbase
Lokalisierung von Israel Mitte in Israel
Kenndaten
ICAO-Code LLEK
Koordinaten 31° 50′ 22″ N, 34° 49′ 19″ OKoordinaten: 31° 50′ 22″ N, 34° 49′ 19″ O
Höhe über MSL 59 m  (194 ft)
Basisdaten
Eröffnung 1939 RAF / 1948 IAF
Betreiber Israelische Luftstreitkräfte
Start- und Landebahnen
15R/33L 2388 m × 46 m Asphalt
15L/33R 2387 m × 46 m Asphalt
18/36 2750 m × 46 m Asphalt
09/27 1830 m × 46 m Asphalt



i7 i11 i13

Das Air Force Memorial auf dem „Pilots' Mountain“, Hauptgedenkstätte der IAF für ihre gefallenen Piloten und Flieger, 25 Kilometer östlich von Tel Nof (31° 46′ 28,4″ N, 35° 5′ 24,2″ O)

Der Militärflugplatz Tel Nof (hebräisch בָּסִיס [חֵיל-הַאֲוִיר] תֵּל נוֹף Basīs [Chejl haʾAwīr] Tel Nōf, deutsch ‚Basis [des Korps der Luft] Aussichtshügel‘, ICAO-Code: LLEK) ist der älteste und Hauptflugplatz der Israelischen Luftwaffe (IAF), und er befindet sich im Zentralbezirk in der Mitte von Israel etwa 5 Kilometer südlich von Rechovot. Er besitzt 4 Start- und Landebahnen, und es sind zahlreiche Einheiten auf ihm stationiert.[1]

Britisches Mandat

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegründet von den Briten im Juli 1939 während ihrer Mandatszeit, befand sich hier der Hauptstützpunkt der Royal Air Force in Palästina, RAF Aqir, benannt nach einem nördlich gelegenen palästinensischen Dorf, das im Palästinakrieg unterging und auf dem Gebiet des heutigen Kirjat Ekron lag. Auf dem Stützpunkt befanden sich während dieser Zeit abwechselnd diverse britische Flugzeug-Staffeln mit zahlreichen Kampfflugzeugen, Bombern und Transportflugzeugen, die vor allem während des Zweiten Weltkrieges von hier aus eingesetzt wurden.[2] Im entsprechenden englischen Wikipedia-Artikel sind diese Staffeln aufgelistet.

Namen der Basis

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abzug der Briten 1948 aus RAF Aqir wurde die Basis zunächst nach dem nördlich gelegenen israelischen Dorf ʿEkron Airbase genannt, später Tel Nof Airbase. Der Name „Tel Nof“ (deutsch: Aussichtshügel) stammt aus den 1930er Jahren, als die Gegend unter diesem Namen als Stadtentwicklungsland bekannt war, ähnlich dem damals aufblühenden „Tel Aviv“ (deutsch: Frühlingshügel).

Erste israelische Kampfflugzeuge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 29. Mai 1948 starteten von hier die ersten vier Kampfflugzeuge Avia S-199 der ersten Flugzeugstaffel 101 „First Fighter“ der Israelischen Luftwaffe (IAF) zu ihrem ersten Einsatz, einem Angriff auf die Brücke Gescher ʿAd Halom am östlichen Stadtrand von Aschdod, die sich in der Hand von ägyptischen Truppen befand. Wichtig war weniger der bescheidene militärische Erfolg dieser Aktion, als der Schock für die ägyptischen Soldaten, als sie mit eigenen Augen sahen, dass Israel nun eine Luftwaffe hat.

Am 17. August 1948 wurde der Militärflugplatz ʿEkron (später Tel Nof) der IAF offiziell und feierlich eröffnet. Die von den Briten übernommenen Basen Chazor (Hatzor) und Ramat David folgten bald darauf. Die Flugakademie der IAF wurde ab 1955 hier eingerichtet, bis sie ab 1966 auf den dann neu errichteten Militärflugplatz Chazerim verlegt wurde.

Fallschirmjäger-Trainingszentrum

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits während des Palästinakrieges gab es 1948 in Israel eine provisorische Fallschirmjägereinheit, die ab Anfang der 1950er Jahre zu einer regulären Fallschirmjäger-Brigade ausgebaut wurde, deren Hauptquartier und Trainingszentrum sich bis heute auf Tel Nof befindet. Diese Brigade war seitdem an vielen wichtigen Operationen in den Kriegen um Israel beteiligt, wie z. B. der Suezkrise und dem Sechstagekrieg, wo besonders die Eroberung der Jerusalemer Altstadt mit der Einnahme des Tempelbergs und der Klagemauer durch israelische Fallschirmjäger im Gedächtnis geblieben ist.

Anderthalb Kilometer westlich von Tel Nof befindet sich an der Nationalstraße H40 die Fallschirmjäger-Hauptgedenkstätte (31° 50′ 33,8″ N, 34° 47′ 18,4″ O), die an die Gefallenen dieser Einheiten erinnert.

Noch im Sechstagekrieg im Juni 1967 spielten französische Kampfjets des Herstellers Dassault Aviation in der IAF eine führende Rolle, wie die Mystère IV, die Super Mystère und die Mirage III. Einige davon waren zu jener Zeit auch auf Tel Nof stationiert. Mitte der 1960er Jahre hatte Israel bei Dassault eine verbesserte Version der Mirage III in Auftrag gegeben, die speziell auf die Bedürfnisse der IAF zugeschnitten war, da man ein Erdkampfflugzeug in einer Wüstenumgebung benötigte. Die ersten Exemplare dieser Mirage 5 genannten Version sollten ab 1967 ausgeliefert werden, wozu es aber nicht mehr kam.

Bis auf die Mirage 5 sind diese heute im IAF-Museum beim Militärflugplatz Chazerim ausgestellt:

Als Reaktion auf den Sechstagekrieg wurde die Auslieferung von 50 bereits produzierten und weitgehend bezahlten Dassault Mirage 5 an Israel von Frankreichs Staatspräsident Charles de Gaulle gestoppt, da er keine neuen Angriffswaffen mehr an den einstigen Verbündeten liefern wollte. Nachdem in der Operation Gift israelische Kommandoeinheiten am Abend des 28. Dezember 1968 auf dem Flughafen Beirut 14 libanesische Verkehrsmaschinen in die Luft gesprengt und dazu französische Transporthubschrauber Super Frelon von Tel Nof und außerdem von Frankreich gelieferte Marineboote benutzt hatten, ließ de Gaulle dann ein totales Waffenembargo gegenüber Israel verhängen.[3][4]

Jom-Kippur-Krieg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eine F-4E Phantom II Kurnass der 119. Staffel „Bat“ am Giv'at Olga Technoda (Museum)

Trotz des Waffenembargos wurde Tel Nof über die Jahre stetig ausgebaut, und während des Jom-Kippur-Krieges im Oktober 1973 operierten nun sieben Flugstaffeln auf dem Stützpunkt. Die französischen Jets waren weitgehend durch Kampfflugzeuge aus US-amerikanischer Produktion ersetzt worden, wie man anhand der folgenden Auflistung der Staffeln auf Tel Nof und der unteren Galerie erkennen kann:

  • 119. Staffel „Bat“ mit F-4E Phantom II Kurnass schweren Jagdbombern[5]
  • 115. Staffel „Flying Dragon“ mit A-4H/N Skyhawk Ayit leichten Jagdbombern[6]
  • 116. Staffel „Defenders Of The South“ mit A-4H/N Skyhawk Ayit leichten Jagdbombern[7]
  • 118. Staffel „Night Riders“ mit CH-53D Sea Stallion Jasʿur schweren Transporthubschraubern[8]
  • 114. Staffel „Night Leaders“ mit Super Frelon Tzirʿa schweren Transporthubschraubern[9]
  • 124. Staffel „Rolling Sword“ mit Bell 205 leichten Mehrzweckhubschraubern[10]
  • 103. Staffel „Elephants“ mit Nord Noratlas Transportflugzeugen[11]

Die meisten dieser Flugzeuge sind heute im IAF-Museum beim Militärflugplatz Chazerim ausgestellt:

Die insgesamt zwölf (oder sechzehn – je nach Quelle) Super Frelon Tzirʿa Transporthubschrauber, die Israel noch vor dem Embargo von Frankreich erhalten hatte, waren von 1966 bis 1991 in der 114. Staffel „Night Leaders“ auf Tel Nof stationiert und wurden zwischendurch mit leistungsstärkeren US-amerikanischen Triebwerken nachgerüstet, bis sie schließlich alle stillgelegt wurden.[9] Die über zwanzig französischen Nord Noratlas Transportflugzeuge der 103. Staffel „Elephants“ auf Tel Nof waren von 1956 bis 1978 dort im Einsatz. Die meisten davon waren ehemalige Maschinen der Luftwaffe der Bundeswehr oder wurden in Lizenz in Deutschland gebaut und ab Anfang der 1960er Jahre an Israel abgegeben bzw. geliefert.[11]

F-15 Kampfflugzeuge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ankunft der ersten F-15

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1976 wurden mit der 133. Staffel „Knights Of The Twin Tail“ die damals neuen F-15A/B Eagle Baz Kampfjets auf Tel Nof eingeführt (siehe Galerie unterhalb), was Israel zum ersten Land der Welt außerhalb der Vereinigten Staaten machte, das dieses Flugzeug besaß. Weil sich an jenem Freitag, den 10. Dezember 1976 die Landung der ersten drei Flugzeuge hinzog, verzögerte sich auch die Empfangszeremonie und endete erst kurz vor Beginn des Schabbats. Infolgedessen hatten einige Minister der Regierung nicht mehr genug Zeit, um vor Beginn des Schabbats nach Hause zurückzukehren. Dessen „Entweihung“ führte zu einer Regierungskrise und schließlich zum Koalitionsbruch der ersten Regierung von Jitzchak Rabin.[12]

Es wird angenommen (z. B. durch das Bulletin of the Atomic Scientists), dass Israel seit Ende der 1960er Jahre im Besitz von Atomwaffen ist und Nuklearsprengköpfe irgendwann auf Tel Nof in einem besonders gesicherten Bereich (vermutlich hier: 31° 50′ 52,4″ N, 34° 48′ 52,6″ O) neben einer Waffenladestation und auf der benachbarten Luftwaffenbasis Sdot Micha in Bunkern (vermutlich hier: 31° 45′ 20,8″ N, 34° 55′ 3,3″ O) nahe den Stellungen von Jericho-Raketen eingelagert wurden.[13][14] Jagdbomber, die solche Waffen über weite Strecken tragen können, wie heute die F-15 Eagle (siehe Galerie unterhalb) und einst die F-4E Phantom II (siehe Galerie oberhalb), sind auf dem Stützpunkt ab 1970 – als die ersten F-4E Jagdbomber dort in der 119. Staffel „Bat“ stationiert wurden[5] – rund um die Uhr in Alarmbereitschaft. Diese Form der Abschreckung war eine der Konsequenzen, die Israel als Lehre aus den Kriegen mit seinen Nachbarn zog, obwohl das Land bis heute nicht zugegeben hat, dass es Atomwaffen besitzt.[15]

Operation Holzbein

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter dem Namen Operation Wooden Leg (Operation Holzbein) griffen am 1. Oktober 1985 acht zweisitzige F-15B/D von Tel Nof das Hauptquartier der PLO bei Tunis an. Dazu wurden die F-15 auf ihrem über 2300 Kilometer langen Flug bis zum Ziel an der Mittelmeerküste von Tunesien mehrmals von zwei Boeing 707 Re'em aufgetankt. Das Hauptquartier wurde komplett zerstört und – je nach Quelle – 50 bis 75 Kämpfer der PLO getötet, darunter viele Anführer, unter denen sich aber nicht Palästinenserführer Jassir Arafat befand. Die Aktion wurde in der UNO ohne Gegenstimmen verurteilt, auch die USA kritisierten sie, da sie ihr Verhältnis zu Tunesien belastete. Die acht beteiligten F-15-Jets von Tel Nof bekamen ein entsprechendes Symbol (Zielkreuz im rot-weißen Kreis mit blauem Holzbein, siehe Bild in der unteren Galerie).[16]

Varianten auf Tel Nof

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heute (2024) sind auf Tel Nof zwei Kampfflieger/bomber- und zwei Transporthubschrauber-Staffeln sowie eine Drohnenstaffel beheimatet. Auch das Flugtestzentrum Manat mit jeweils einem Exemplar aller Flugzeugvarianten (siehe F-15I Raʿam in Galerie oberhalb und F-35I Adir in Galerie unter „Einheiten“) befinden sich hier. Mehrere Spezialeinheiten der Israelischen Streitkräfte (IDF) liegen ebenfalls hier, darunter die Einheit 669 der Airborne Combat Search and Rescue (CSAR) und das Trainingszentrum für die Israelische Fallschirmjäger-Brigade.[18]

  • Seit Januar 2019 gibt es auf Tel Nof die sogenannte „Red Baron“-Staffel zur Ausbildung israelischer und auch deutscher Soldaten an der Heron TP Eitan Drohne. IAI (Israel Aerospace Industries) hat der Deutschen Luftwaffe ihre eigene Version dieser Drohne gebaut, deren Crews nun von israelischen Soldaten und Technikern ausgebildet werden. Diese Einheit ist die einzige nicht komplett israelische Staffel innerhalb der IAF.[19]
  • Im November 2020 landete eine fabrikneue F-35I aus den USA direkt auf Tel Nof. Diese speziell ausgerüstete Maschine wird im dortigen Flugtestzentrum Manat als Testplattform für die weitere Verbesserung dieses Stealth-Jets dienen (siehe Galerie unter „Einheiten“).[20]
  • Israel hat Ende 2021 für zwei Milliarden Dollar zwölf neue Sikorsky CH-53K King Stallion Wild Transporthubschrauber in den USA bestellt, welche die CH-53D Sea Stallion Jasʿur (יַסְעוּר) auf Tel Nof in den nächsten Jahren ergänzen werden. Im Juli 2023 wurde die 114. Staffel „Night Leaders“ vorübergehend aufgelöst und mit der 118. Staffel „Night Riders“ zusammengelegt. Erstere wird in Zukunft wiedereröffnet werden und die neuen CH-53K aufnehmen, sobald diese aus den USA eintreffen (siehe unter „Einheiten“).[21][22][23][24]
  • Die in die Jahre gekommenen F-15A/B/C/D Eagle Baz Kampfjets auf Tel Nof werden mittelfristig durch 50 neue F-15IA (Israel Advanced) ersetzt werden, die auf der F-15EX Eagle II basieren. 25 neue Jets für eine komplette Staffel sind bereits bestellt und werden ab 2029 ausgeliefert. Es besteht zusätzlich die Option zum Kauf von 25 weiteren. Man benötige diese neuen leistungsfähigen Kampfbomber, um schwere bunkerbrechende Bomben zu transportieren, die dann gegen unterirdische Atomanlagen des Iran eingesetzt werden könnten.[25][26][27] Gleichzeitig werden auf dem 70 Kilometer südlich gelegenen Militärflugplatz Chazerim die dortigen 25 F-15I Ra'am durch grundlegende Updates auf den neuesten Stand F-15I+ gebracht.[17][28][29]
  • Seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 sind Drohnen des Typs IAI Heron TP Eitan von Tel Nof 24 Stunden über Gaza in der Luft, um die IDF mit Zieldaten für ihre Angriffe gegen Stellungen der Terrormiliz Hamas zu versorgen.[30] Inoffiziellen Quellen zufolge sind diese Drohnen auch in der Lage, selber mit gelenkten Waffen Ziele am Boden anzugreifen.

Hinweis: Flugzeuge der IAF lassen sich meist über die Symbole am Heck ihrer jeweiligen Staffel zuordnen.

  • Am 19. April 1974 kollidierten zwei CH-53 Hubschrauber aus Tel Nof über dem Flughafen Rosh Pina im Norden Israels. Einer der beiden Hubschrauber konnte sicher landen, während der andere abstürzte und in Flammen aufging. Alle acht IDF-Soldaten an Bord starben. Als Grund wurde von der IAF menschliches Versagen eines der Piloten ermittelt, obwohl zu diesem Zeitpunkt mehrere Hubschrauber gleichzeitig landeten und der Fluglotse offensichtlich überfordert war.[42]
  • Am 10. Mai 1977 stürzte ein CH-53 Hubschrauber aus Tel Nof während einer nächtlichen Übung im Jordantal ab. Alle 54 Insassen (einschließlich der 10-köpfigen Besatzung) kamen dabei ums Leben, was den schlimmsten Absturz eines einzelnen Luftfahrzeugs in Israel darstellt. Der Absturzort befand sich im Westjordanland, etwa 5 Kilometer nördlich von Jericho in einem Wadi. Als Ursache wurde das Fliegen in zu geringer Höhe während der Dunkelheit ermittelt, was dazu führte, dass der Hubschrauber eine Erhebung streifte, abstürzte und explodierte (CFIT, Controlled flight into terrain).[43][44]
Die an der Kollision beteiligte F-15D Eagle Baz #957 vor dem israelischen Vergeltungsangriff auf den Iran in der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober 2024
  • Im Mai 1983 kollidierten eine F-15D Eagle Baz #957 aus Tel Nof und eine A-4 Skyhawk Ayit während einer Übung über der Negev-Wüste in Südisrael in der Luft. Während der Pilot der A-4 mit dem Schleudersitz ausstieg, schaffte es die zweisitzige F-15D, sicher auf dem nahegelegenen Militärflugplatz Ramon zu landen, obwohl ihr rechter Flügel bei der Kollision fast vollständig abgerissen wurde. Dies war nur möglich, weil der F-15-Pilot die Nachbrenner einschaltete und so den fehlenden Auftrieb ausglich. Die Landung erfolgte mit etwa der doppelten Geschwindigkeit wie normal, und der Jet kam – abgebremst durch Fanghaken und Kabel – erst kurz vor dem Ende der Runway zum Stehen. Der Flugzeughersteller McDonnell Douglas war so beeindruckt von dem Geschehen, dass er kostenlos einen neuen rechten Flügel übersandte. Die Maschine mit der Nummer 957 wurde repariert und wieder in Dienst gestellt.[45][46] Als die IAF in der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober 2024 in einer Vergeltungsaktion den Iran angriff, war diese Maschine #957 mit dabei und wurde anschließend von der IDF in einem Video gezeigt – mehr als 41 Jahre nach dem Unfall (siehe Foto rechts).
  • Am 4. Februar 1997 kollidierten zwei CH-53 Hubschrauber der 118. Staffel aus Tel Nof über Nordisrael, als sie in den Abendstunden dabei waren, Soldaten in die israelische Sicherheitszone im Südlibanon zu transportieren. Beide Maschinen stürzten ab und alle 73 Insassen kamen dabei ums Leben – allesamt männliche Militärangehörige. Die beiden Absturzstellen befanden sich im Moschav Scheʾar Jaschuv (שְׁאָר יָשׁוּב, heute Gedenkstätte: 33° 13′ 22,7″ N, 35° 38′ 28,1″ O) und auf freiem Feld nahe des Kibbuz Dafna. Der Absturz, der das bisher schlimmste Unglück in der israelischen Luftfahrt darstellt, löste eine landesweite Trauer aus und gilt als einer der Hauptgründe für die Entscheidung Israels, sich im Jahr 2000 aus dem Südlibanon zurückzuziehen.[47] Als Unglücksursache wird angenommen, dass die beiden Hubschrauberpiloten den Blickkontakt und die Orientierung zueinander verloren hatten, als sie mit vorschriftsmäßig ausgeschaltetem Licht auf die Grenze des Libanon zuflogen.
  • Am 26. Juli 2010 stürzte ein CH-53D Hubschrauber der 118. Staffel aus Tel Nof während einer rumänisch-israelischen Militärübung in den Karpaten in der Nähe der Stadt Brașov in Rumänien ab. Alle sieben Insassen starben: vier israelische Piloten, zwei israelische Mechaniker und ein rumänischer Verbindungsoffizier. Eine Untersuchung ergab, dass der Absturz höchstwahrscheinlich auf menschliches Versagen zurückzuführen war.[48]
Commons: Militärflugplatz Tel Nof – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Tel Nof – Israel Airfields. In: GlobalSecurity.org. Abgerufen am 13. April 2020 (englisch).
  2. Operational units of RAF Aqir from 1941 to 1948. In: en-Wiki. Abgerufen am 17. August 2024 (englisch).
  3. Naher Osten / de Gaulle: Nichts schreiben. In: Der Spiegel. 12. Januar 1969, abgerufen am 15. August 2024.
  4. Frankreich: Stern übermalt. In: Der Spiegel. 21. November 1971, abgerufen am 15. August 2024.
  5. a b "Bat"-Staffel. In: WayBack-Machine: IAF-Website. Archiviert vom Original am 13. Juni 2019; abgerufen am 15. August 2024 (hebräisch).
  6. "Flying Dragon"-Staffel. In: WayBack-Machine: IAF-Website. Archiviert vom Original am 2. Juni 2019; abgerufen am 15. August 2024 (hebräisch).
  7. "Defenders Of The South"-Staffel. In: WayBack-Machine: IAF-Website. Archiviert vom Original am 2. Juni 2019; abgerufen am 15. August 2024 (hebräisch).
  8. "Night Riders"-Staffel. In: WayBack-Machine: IAF-Website. Archiviert vom Original am 26. Juni 2017; abgerufen am 16. August 2024 (hebräisch).
  9. a b "Night Leaders"-Staffel. In: WayBack-Machine: IAF-Website. Archiviert vom Original am 12. Juni 2019; abgerufen am 16. August 2024 (hebräisch).
  10. "Rolling Sword"-Staffel. In: WayBack-Machine: IAF-Website. Archiviert vom Original am 26. Juni 2017; abgerufen am 16. August 2024 (hebräisch).
  11. a b "Elephants"-Staffel. In: WayBack-Machine: IAF-Website. Archiviert vom Original am 27. Mai 2019; abgerufen am 16. August 2024 (hebräisch).
  12. Once it was F-15s on Shabbat; now, hametz: The religious issues that end governments. In: The Times Of Israel. 11. April 2022, abgerufen am 11. Oktober 2024 (englisch).
  13. Tel Nof Airbase – Facilities – NTI. In: Nuclear Threat Initiative. Abgerufen am 13. April 2020 (englisch).
  14. Israeli nuclear weapons, 2021. In: Bulletin of the Atomic Scientists 2022. Abgerufen am 23. Dezember 2023 (englisch).
  15. Das Phantom von Dimona. In: Spiegel Online. 25. Januar 2004, abgerufen am 24. Februar 2024.
  16. The Long Leg. In: WayBack-Machine: IAF-Website. Archiviert vom Original am 12. Januar 2023; abgerufen am 2. März 2024 (englisch).
  17. a b Israel Officially Cleared To Buy 50 New F-15IAs, Upgrade 25 F-15Is. In: The War Zone. 14. August 2024, abgerufen am 14. August 2024 (englisch).
  18. Elitetruppe: Die israelischen Fallschirmjäger. In: Spiegel Online. 8. April 2001, abgerufen am 13. April 2020.
  19. a b The IAF Squadron that trains German Crews. In: IAF-Website. 2. Juli 2020, abgerufen am 25. September 2023 (englisch).
  20. Flight Testing Center Receives First Experimental "Adir". In: WayBack-Machine: IAF-Website. 11. November 2020, archiviert vom Original am 6. Dezember 2020; abgerufen am 2. März 2024 (englisch).
  21. The IAF's Future Helicopter. In: WayBack-Machine: IAF-Website. 25. Februar 2021, archiviert vom Original am 21. September 2022; abgerufen am 2. März 2024 (englisch).
  22. Israel wählt CH-53K. In: Flugrevue. 26. Februar 2021, abgerufen am 25. September 2023.
  23. Israel unterschreibt für CH-53K und KC-46A. In: Flugrevue. 1. Januar 2022, abgerufen am 25. September 2023.
  24. a b c Ende eines Abschnitts: 114. Staffel fusioniert mit 118. Staffel. In: WayBack-Machine: IAF-Website. 5. Juli 2023, archiviert vom Original am 6. Juli 2023; abgerufen am 2. März 2024 (hebräisch).
  25. Senior Boeing official in Israel to push sale of advanced F-15 jets for Iran strike. In: The Times Of Israel. 20. Februar 2023, abgerufen am 13. Oktober 2023 (englisch).
  26. F-15 Sale To Israel Reportedly Ready To Close, Will Gaza Change That? In: The War Zone. 3. April 2024, abgerufen am 4. April 2024 (englisch).
  27. USA genehmigen neue Milliarden für Israel. In: heute Nachrichten. 14. August 2024, abgerufen am 14. August 2024.
  28. Israel Executes Long Awaited Buy Of F-15IA Advanced Eagle Fighters. In: The War Zone. 7. November 2024, abgerufen am 7. November 2024 (englisch).
  29. Vertrag zum Kauf von 25 modernen F-15IA-Flugzeugen von Boeing unterzeichnet. In: Israel Defense. 9. November 2024, abgerufen am 9. November 2024 (hebräisch).
  30. The Israeli Air Force’s Heron UAV Squadron: the IDF’s Largest Target Provider. In: Israel Defense. 8. November 2023, abgerufen am 8. November 2023 (englisch).
  31. The Edge Of The Spear Squadron. In: WayBack-Machine: IAF-Website. Archiviert vom Original am 23. Mai 2019; abgerufen am 2. März 2024 (englisch).
  32. Knights Of The Twin Tail Squadron. In: WayBack-Machine: IAF-Website. Archiviert vom Original am 2. Juni 2019; abgerufen am 2. März 2024 (englisch).
  33. "White Eagle" Squadron Looking Ahead. In: WayBack-Machine: IAF-Website. 29. Dezember 2015, archiviert vom Original am 19. Juni 2017; abgerufen am 2. März 2024 (englisch).
  34. The 210th Squadron Turns 10. In: IAF-Website. 12. August 2011, abgerufen am 25. September 2023 (englisch).
  35. 5601 Squadron (Israel). In: en-Wiki. Abgerufen am 16. August 2024 (englisch).
  36. And they struck them with blindness. In: The Jerusalem Post. 29. September 2010, abgerufen am 25. September 2023 (englisch).
  37. Unit 669. In: IDF-Website. 27. Dezember 2021, abgerufen am 25. September 2023 (englisch).
  38. A Rare Peek into SAR Unit 669. In: WayBack-Machine: IAF-Website. Mai 2017, archiviert vom Original am 29. November 2018; abgerufen am 2. März 2024 (englisch).
  39. Officially Cats: End of 669 Course. In: IAF-Website. 13. Juli 2023, abgerufen am 2. März 2024 (englisch).
  40. Die Geister der IDF. In: epig-group.com. 4. August 2022, abgerufen am 8. November 2023.
  41. Flugunfalldaten und -bericht Noratlas 4X-FAD/044 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. September 2023.
  42. Zwei Yas'ur-Hubschrauber kollidieren bei der Landung in Mahanayim miteinander. In: IAF-Website. 19. April 1974, abgerufen am 10. November 2024 (hebräisch).
  43. Judge Blames Pilot for Helicopter Crash in Which 54 Israelis Died. In: Jewish Telegraphic Agency. 11. Juli 1977, abgerufen am 14. Oktober 2024 (englisch).
  44. Air Crash - Copter Falls Killing 54 Israeli Soldiers. In: The Evening Independent. 11. Mai 1977, abgerufen am 14. Oktober 2024 (englisch).
  45. How an Israeli F-15 Eagle managed to land with one wing. In: theaviationist.com. 15. September 2014, abgerufen am 5. August 2024 (englisch).
  46. CREW'S STORIES: NO WING F15. In: uss-bennington.org. 9. August 2001, abgerufen am 5. August 2024 (englisch).
  47. Hubschrauberunglück vor 25 Jahren – „Wie eine Decke über dem Land“. In: Israelnetz. 4. Februar 2022, abgerufen am 25. September 2023.
  48. IDF soldiers killed in Romania helicopter crash. In: ynetnews.com. 27. Juli 2010, abgerufen am 25. September 2023 (englisch).