Liste von Schwarzmeerhäfen

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Lage des Schwarzen Meeres mit den Anrainerstaaten Ukraine, Russland, Georgien, Türkei, Bulgarien und Rumänien
Zwei Terminals im Hafen von Noworossijsk (Russland), größter Schwarzmeerhafen nach Umschlag
Luftbild des Hafens von Constanța in Rumänien, zweitgrößter Schwarzmeerhafen nach Umschlag

Diese Liste führt Seehäfen am Schwarzen Meer auf. Zu den bedeutendsten dieser Häfen für die zivile Schifffahrt zählen (im Uhrzeigersinn): Tschornomorsk und Odessa in der Ukraine, Noworossijsk in Russland, Poti und Batumi in Georgien, Trabzon in der Türkei, Warna und Burgas in Bulgarien sowie Constanța in Rumänien.[1] Der Flottenstützpunkt Sewastopol in der Ukraine (seit 2014 russisch besetzt) ist der größte Militärhafen am Schwarzen Meer.

Kriterien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Liste soll Seehäfen mit einer hinreichend großen Bedeutung für den Außenhandel umfassen. Insofern enthält die Liste keine Yachthäfen, kleinere Fischereihäfen, und auch keine reinen Touristikhäfen (Ausflugsbetrieb). Der Betrieb von regelmäßigen Fährverbindungen, insbesondere mit RoRo-Schiffen zählt hingegen zum Außenhandel, entsprechende Häfen werden aufgenommen.

Im Sinne dieser Abgrenzung gelten folgende Kriterien für die Aufnahme:

  • Der Hafen muss sich in einem der Anrainerstaaten des Schwarzen Meers befinden, und direkten Zugang zum Meer haben. Häfen am Asowschen Meer sind keine Schwarzmeerhäfen. Die Unterscheidung zwischen einem Seehafen an einer Mündung in das Schwarze Meer und einem Binnenhafen an einem Fluss, der letztlich in das Schwarze Meer fließt, ist nicht immer eindeutig. Bei Zweifelsfällen wird das am Ende der Liste vermerkt.
  • Der Hafen muss einen bestätigten UN/LOCODE besitzen, bei dem im Feld „function“ die 1 enthalten ist („1 = port, for any kind of waterborne transport“)[2]
  • Der Hafen muss Schiffe von mindestens der Größe „Großmotorgüterschiff“ abfertigen können, und dazu unter anderem eine Wassertiefe von mindestens 3 m aufweisen. Der beste Nachweis für die Kapazität zum Abfertigen (Be- und Entladen) ist das Anlaufen von Schiffen dieser oder größerer Schiffsgrößen in den Hafen.[3]
  • Verschiedene Terminals, die wirtschaftlich oder durch räumliche Nähe zu einer Hafenstadt gehören, werden zusammengefasst. Ausschlaggebend ist bei dieser Zusammenfassung die übliche Gruppierung in offiziellen Außenhandelsstatistiken.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Land: Staat, in dem sich der Hafen befindet
  • Ort: Ort, zu dem der Hafen gehört, mit internationaler (englischer) Schreibung in Klammern. Wenn ein Artikel zum Hafen existiert, wird dieser verlinkt, sonst der Ort.
  • Code: UN/LOCODE, zusammengesetzt aus dem ISO-Länder-Code und einem Drei-Buchstaben-Code
  • Lage: Koordinaten des Hafens. Am Kopf dieser Seite ist eine Karte mit allen Koordinaten verlinkt, welche diese Angaben zusammenfasst.
  • Verkehr / Güterumschlag: Wesentliche Verkehre und Güterarten für den Hafen, zum Beispiel Container, Schüttgut (Kohle, Erz, Getreide, Dünger), Öl, Passagier- und LKW-Verkehr (Fähren). Diese Verkehre und Güterarten sollten in absteigender Reihenfolge ihrer Bedeutung (Menge) für den Hafen aufgeführt werden, also das wichtigste zuerst.
  • Tonnage: Menge der in einem Jahr umgeschlagenen Güter (Import + Export + Transit) in Tausend Tonnen (t, im internationalen Kontext oft mt abgekürzt), mit Angabe des Bezugsjahres
  • Container: Anzahl der in einem Jahr umgeschlagenen Container (Import + Export + Transit), umgerechnet auf Standardcontainer (TEU) in Tausend TEU, mit Angabe des Bezugsjahres

Liste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Liste ist im Uhrzeigersinn gerundet, beginnend im Nordwesten mit den ukrainischen Häfen.

Land Ort Code Lage Verkehr / Güterumschlag Tonnage
[Tsd. mt]
Container
[Tsd. TEU]
Ukraine Ukraine Tschornomorsk (Chornomorsk), bis 2016 Illichivsk UA ILK 46° 19′ N, 30° 40′ O 153 (2020)[4]
Ukraine Ukraine Odessa UA ODS 46° 29′ N, 30° 45′ O 652 (2020)[4]
Ukraine Ukraine Juschne (Yuzhne), 2019 in Pivdenny umbenannt UA YUZ 46° 37′ N, 31° 2′ O 244 (2020)[4]
Ukraine Ukraine Otschakiw (Ochakiv) UA OCH 46° 38′ N, 31° 35′ O
Ukraine Ukraine Olvia, früher Oktyabrsk UA OCT 46° 50′ N, 31° 57′ O 513 (2020)[4]
Ukraine Ukraine Mykolajiw (Nikolayev) am Südlichen Bug UA NLV 46° 56′ N, 31° 57′ O
Ukraine Ukraine Cherson (Kherson) UA KHE 46° 38′ N, 32° 37′ O
Ukraine Ukraine Sewastopol (Sevastopol), russisch besetzt UA SVP 44° 36′ N, 33° 32′ O
Ukraine Ukraine Feodossija (Feodosiya), russisch besetzt UA FEO 45° 2′ N, 35° 23′ O
Ukraine Ukraine Kertsch (Kerch), russisch besetzt UA KEH 45° 22′ N, 36° 29′ O
Russland Russland Kawkas (Kavkaz) RU KZP 45° 20′ N, 36° 40′ O
Russland Russland Noworossijsk (Novorossiysk) RU NVS 44° 44′ N, 37° 47′ O Öl, Holz, Nichteisenmetall, Container 142800 (2021)[5] 783 (2020)[4]
Russland Russland Gelendschik (Gelendzhik) RU GDZ 44° 34′ N, 38° 2′ O
Russland Russland Tuapse RU TUA 44° 6′ N, 39° 4′ O Öl 24700 (2021)[5]
Russland Russland Sotschi (Sochi) RU AER 43° 35′ N, 39° 43′ O Fähren und Kreuzfahrtschiffe
Georgien Georgien Sochumi (Sukhumi) GE ABK 43° 0′ N, 40° 59′ O
Georgien Georgien Kulevi GE KUL 42° 16′ N, 41° 38′ O Öl
Georgien Georgien Poti GE PTI 42° 9′ N, 41° 40′ O
Georgien Georgien Batumi GE BUS 41° 39′ N, 41° 39′ O Öl, Schüttgut, Container 2711 (2021)[6] 99 (2021)[6]
Turkei Türkei Hopa TU HOP 41° 25′ N, 41° 26′ O 0.1 (2012)[7]
Turkei Türkei Rize TU RIZ 41° 2′ N, 40° 31′ O 0.6 (2012)[7]
Turkei Türkei Trabzon TU TZX 41° 0′ N, 39° 44′ O 18 (2014)[7]
Turkei Türkei Giresun TU GIR 40° 55′ N, 38° 23′ O
Turkei Türkei Samsun (Samsunport) TU SSX 41° 18′ N, 36° 20′ O 48 (2014)[7]
Turkei Türkei İnebolu (Inebolu) TU INE 41° 59′ N, 33° 46′ O 0.8 (2014)[7]
Turkei Türkei Bartın (Bartin) TU BTN 41° 41′ N, 32° 14′ O 2 (2012)[7]
Turkei Türkei Zonguldak TU ZON 41° 27′ N, 31° 47′ O
Turkei Türkei Ereğli (Eregli) TU ERE 41° 16′ N, 31° 25′ O
Bulgarien Bulgarien Burgas BG BOJ 42° 28′ N, 27° 29′ O
Bulgarien Bulgarien Warna (Varna), einschließlich Varna West BG VAR 43° 12′ N, 27° 55′ O 160 (2018)[8]
Bulgarien Bulgarien Baltschik (Balchik) BG BAL 43° 24′ N, 28° 10′ O
Rumänien Rumänien Mangalia RO MAG 43° 48′ N, 28° 35′ O
Rumänien Rumänien Constanța (Constanta) RO CND 44° 6′ N, 28° 39′ O Schüttgut, Öl, Container 60370 (2020)[9] 644 (2020)[9]
Rumänien Rumänien Năvodari RO MID 44° 20′ N, 28° 38′ O
Rumänien Rumänien Sulina RO SUL 45° 9′ N, 29° 41′ O

Anmerkungen zu Auslassungen:

  • UkraineUkraine Die Häfen von Bilhorod-Dnistrowskyj (Belgorod Dnestrovsky), Jewpatorija (Yevpatoriya) und Jalta (Yalta) sind entsprechend der Aufnahmekriterien für diese Liste zu klein. Skadowsk ist kein kommerzieller Hafen.
  • RusslandRussland Die Häfen von Anapa und Adler sind entsprechend der Aufnahmekriterien für diese Liste zu klein.
  • Georgien Der Ölhafen von Supsa befindet sich am gleichnamigen Fluss Supsa, nicht am Schwarzen Meer.
  • Bulgarien Der Hafen Varna-Zapad (Warna-West) liegt nicht direkt am Schwarzen Meer, er wird trotz eigenen LOCODE in dieser Liste zum mit seinen Gütermengen zum Hafen Warna dazugezählt (selber Betreiber).
  • Rumänien Der Häfen von Ovidiu (zu geringer Tiefgang) ist nicht der Tabelle der rumänischen Häfen aufgeführt, ebenso wenig wie die teils bedeutenden rumänischen Binnenhäfen an der Donau und am Donau-Schwarzmeer-Kanal.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schwarzmeerhäfen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Florin Nicolae et al: Port performance evaluation. Case study: Ports in the Black Sea basin. 2018 IOP Conf. Ser.: Earth Environ. Sci. 172 012004. doi:10.1088/1755-1315/172/1/012004
  2. UN/LOCODE Code List by Country and Territory bei UNECE
  3. Wassertiefe und Größenbeschränkungen sowie das Einlaufen von Schiffen am Beispiel Varna
  4. a b c d e Container Traffic via Ukrainian Ports in 2020. SeaNews Information Agency (RU), 26. Januar 2021.
  5. a b Statista Research Department: Cargo throughput volume in Russia in 2021, by port. 28. Januar 2022.
  6. a b Batumi Seaports: Operating data: Dry cargo turnover: 1.211 Tsd. mt, Oil&oil products: 1,5 Millionen mt, in Summe 2.711 Tsd. mt. Conteiners turnover, 99187 TEU (abgerufen im März 2022)
  7. a b c d e f Güven Şengönül, Soner Esmer: Container Transportation at the Black Sea: An Evaluation of the Ports in Turkey. In: Journal of Black Studies Vol. 13, Nr. 49 (March 2016), S. 131–140.
  8. Varna West (Varna-Zapad) auf der Website des Hafenbetreibers (abgerufen im März 2022)
  9. a b Port of Constanta reports total cargo traffic down -9.3%, Ports of Europe, 13. Mai 2021. (abgerufen im März 2022)