Lockhausen (Bad Salzuflen)

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Lockhausen
Koordinaten: 52° 4′ N, 8° 42′ OKoordinaten: 52° 3′ 50″ N, 8° 41′ 30″ O
Höhe: 106 m ü. NHN
Fläche: 9,07 km²
Einwohner: 3173 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 350 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1969
Postleitzahl: 32107
Vorwahl: 05222
Karte
Lage von Lockhausen in Bad Salzuflen

Lockhausen ist ein Ortsteil der Stadt Bad Salzuflen im nordrhein-westfälischen Kreis Lippe in Deutschland.

Lockhausen, Ansicht von Süden

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lockhausen liegt südwestlich, etwa vier Kilometer außerhalb des Salzufler Stadtzentrums. Es grenzt im Nordosten an den Ortsteil Biemsen-Ahmsen, im Osten an den Ortsteil Werl-Aspe und südwestlich an den Ortsteil Wülfer-Bexten. Im Süden grenzt die Gemeinde Leopoldshöhe an Lockhausen. Im Westen bilden die Städte Bielefeld und Herford die Ortsgrenze, die hier gleichzeitig die Salzufler Stadt- und die lippische Kreisgrenze bildet.

Zu Lockhausen gehören das Dorf Lockhausen, die Weiler Büxten, Kusenbaum, Steinheide und Uebbentrup, die Wohngebiete „Grenzweg“, „Kriegerheide“, „Sepp“ und „Speckenbach“ sowie das „Gut Vinnen“.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lockhausen wurde erstmals 1158 als Lochusin schriftlich erwähnt.[2]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1609 1769 1807 1821 1835 1861 1828 1871 1885 1910 1925 1939 1946 1950 1960 1962 1967 1968
Einwohner[3][4] 0224 0340 0632 0447 0938 0914 0917 0793 1006 1075 1223 1382 1763 1814 1990 2083 2612 2747

Anmerkung: Zahlen von 1609 und 1769 aus Volkszählungen.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Schreibweisen sind historisch belegt: Lochusin (1158), Lachusun (Ende des 12. Jahrhunderts), Lachuson (Anfang des 13. Jahrhunderts), Lochusen (1221; 1285), Loechuzen (1397), Lockhusen (1467 im Landschatzregister), Loyckhusen (1483), Loickhusen (1488), Lauchusen (1497 im Landschatzregister), Lockhusen (1505), Luckhusen/Lokhusen (beide 1590 im Landschatzregister), Loickhausen (1617 im Salbuch), Lockhaußen (1618 im Landschatzregister), Lockhausen (1729) und Lookhausen (1805).[5]

Die Bedeutung des Namens lässt sich aus dem niederdeutschen bestimmen: loch (loh, lo) = Lock = „Wald“ sowie husin = hausen = Ansiedlung. Damit bedeutet „Lockhausen“ = Siedlung am/im Wald. Solche hausen-Siedlungen – in der Nähe auch Brönninghausen, Holzhausen und Pottenhausen – sind wohl in der altsächsischen Zeit zwischen 500 und 800 nach Christus entstanden.[6]

1600: Grenzziehung zwischen der Grafschaft Ravensberg und dem Fürstentum Lippe beim Büxter Teich.
Die Grenzbegehung zeigt von links nach rechts in Nord-Süd-Richtung Landmesser mit Maßketten, den Zeichner mit seinen Utensilien, bewaffnete, zum Teil berittene Herforder Ratsherren mit Schriftstücken, fünf Spießträger als Schutzwachen und rechts davon – in respektvoller Entfernung – eine Reihe ortskundiger Bauern, die über den Grenzverlauf befragt werden sollten. Für die Landesgrenze, die Lippe (Amt Schötmar) im Osten (oben) von Ravensberg im Westen (unten) trennt, steht der abschließbare Schlagbaum auf ravensbergischer Hoheit. Ebenso erstreckt sich in einer gewissen Länge ein neu ausgehobener Grenzgraben.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsausschussvorsitzender ist das Stadtratsmitglied André Schielmann (CDU), sein Stellvertreter ist Stadtratsmitglied Michael Meier (SPD).

Wahlergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reichstagswahlen (Stimmen)
Partei 06.06.
1920
07.12.
1924
20.05.
1928
14.09.
1930
31.07.
1932
06.11.
1932
05.03.
1933
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 219 185 245 221 208 185 204
Deutschnationale Volkspartei (DNVP) 136 238 180 039 035 025 029
Deutsche Volkspartei (DVP) 062 024 008 005 005 003 003
Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) 0 013 004 010 055 073 0
Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) 0 0 019 226 243 323 410
Zentrumspartei (Z) 004 007 007 005 006 005 005
Sonstige Parteien 00 016 010
Kreistags- [K] und Gemeindewahlen [G] (Stimmen / Prozent)
Partei G
15.09.
1946
G
17.10.
1948
G
09.11.
1952
K
09.11.
1952
G
29.10.
1956
K
29.10.
1956
G
19.03.
1961
K
19.03.
1961
G
27.09.
1964
K
27.09.
1964
G
23.03.
1969
K
23.03.
1969
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 2833 / 61 560 / 68 492 / 61 595 / 63 4125 / 77 765 / 74 2428 / 74 906 / 73 2699 / 75 996 / 76 1071 / 79 961 / 71
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) – / – 274 / 33 129 / 16 162 / 17 1217 / 23 155 / 15 863 / 26 193 / 16 556 / 15 187 / 14 187 / 14 318 / 24
Freie Demokratische Partei (FDP) – / – – / – – / – 51 / 6 – / – 96 / 9 – / – 123 / 10 344 / 10 134 / 10 99 / 7 40 / 3
Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) 188 / 23 119 / 13 – / – – / – – / – 13 / 1
Sonstige Parteien 1776 / 38 – / – – / – 12 / 1 – / – 17 / 2 – / – – / – – / – – / – – / – – / –

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ev. Christuskirche zu Lockhausen

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Bauwerke in Lockhausen sind in der Denkmalliste der Stadt Bad Salzuflen eingetragen; Grundlage für die Aufnahme war das Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen (DSchG NRW):

  • Haus, Ahmser Straße 13 (Denkmalnummer: 139 / Aufnahme: 1990 / Welt-Icon)
  • Haus, Westervinnen 1 (194 / 1993 / Welt-Icon)

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Größter Sportverein in Lockhausen ist der TuS Lockhausen. Den Mitgliedern werden auf Rasen- und Ascheplatz mit Flutlichteinrichtung, drei Aschetennisplätzen und in der Turnhalle Fußball, Turnen, Jazz Dance, Fitness, Tennis und Reha-Sport angeboten.[7]

Schule und Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zentrum liegt die Grundschule Lockhausen mit aktuell 13 Lehrkräften, nebenan ist der Kindergarten.[8]

Die Evangelische Kirche befindet sich auch im Zentrum Lockhausens. Sie ist die einzige Kirche Lockhausens und ist eine Gemeinschaft aus den Dörfern Lockhausen und Biemsen-Ahmsen.[9]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Lockhausen ist über die Kreisstraße 5 an Biemsen-Ahmsen im Norden und Leopoldshöhe im Süden angebunden. Die Schötmarsche Straße/Kreisstraße 4 führt nach Osten über die Kriegerheide und Aspe zur Bundesstraße 239 und weiter nach Schötmar und Bad Salzuflen. Über die Elverdisser Straße/Kreisstraße 4, die nördlich des Dorfes nach Westen abgeht, ist Bielefeld-Heepen erreichbar.

Der öffentliche Personennahverkehr wird in Lockhausen über Busse realisiert; es gibt keine Schieneninfrastruktur. Das Dorf Lockhausen, die nördlich davon gelegene Siedlung Sepp sowie die Kriegerheide sind über die Linien 961 und 962 in Richtung Nord und Ost an Bad Salzuflen-Knetterheide, Bad Salzuflen-Werl, Bad Salzuflen-Schötmar und Herford angebunden. Die südlich der Ostwestfalenstraße liegenden Siedlungen Kusenbaum und Uebbentrup sind über die Linie 349, 350 und 351 in Richtung West, Süd und Ost an Bad Salzuflen, Leopoldshöhe, Bielefeld und Oerlinghausen angebunden.

Am westlichen Rand des Ortsteilsgebiets verläuft die Bundesautobahn 2. Am südlichen Ende dieses Abschnitts findet sich die Anschlussstelle 28 Ostwestfalen/Lippe, die dort auf die Ostwestfalenstraße/L712n trifft. Die Ostwestfalenstraße durchschneidet den Ortsteil kreuzungslos zentral in West-Ost-Richtung.

Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Lockhausen sind die LandschaftsschutzgebieteSiekbach“, „Siekwiese“ und „Siek am Tunnelweg“ ausgewiesen.[10]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinrich Hanke (1906–1968), Lehrer, Konrektor und lippischer Heimat- und Mundartdichter
  • Heinrich Welslau (1918–1991), lippischer Politiker (SPD), Betriebsratsvorsitzender (IG Holz) und Ratsmitglied der Gemeinde Lockhausen
  • Hans Joachim Tornau (1923–2014), lippischer Landwirt, Politiker (FDP), Landtagsabgeordneter (NRW) und Ratsmitglied der Gemeinde Lockhausen
  • Heinz Schön (1926–2013), Gustloff-Archivar, Theaterleiter und Sachbuchautor, lebte von 1953 bis zu seinem Tode in Lockhausen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolf Baier, Adolf Mader, Georg-Wilhelm Schluckebier, Heinrich Welslau: Chronik der Gemeinde Lockhausen. Hrsg.: Stadt Bad Salzuflen. A. Kirchhofer, Bad Salzuflen 1982, DNB 550854312.[13]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lockhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bad Salzuflen – Einwohner nach Ortsteilen 2020. In: stadt-bad-salzuflen.de. Abgerufen am 2. September 2021.
  2. Birgit Meineke: Die Ortsnamen des Kreises Lippe (= Westfälisches Ortsnamenbuch Band 2). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-89534-842-6, S. 325–327 (adw-goe.de; PDF; 5,0 MB)
  3. Chronik der Gemeinde Lockhausen: Bevölkerungsentwicklung, Seite 41 ff.
  4. Werner Kuhlemann: Die 70 Landgemeinden. In: Herbert Stalling AG in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung (Hrsg.): Landkreis Lemgo - Landschaft, Geschichte, Wirtschaft. Wirtschaftsverlag, Oldenburg (Oldb) 1963, S. 348.
  5. Birgit Meineke: Die Ortsnamen des Kreises Lippe, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-89534-842-6, S. 325.
  6. Stadt Bad Salzuflen (Hrsg.): Chronik der Gemeinde Lockhausen. A. Kirchhofer, Bad Salzuflen 1982, DNB 550854312, S. 273 ff.
  7. Sportangebot des TuS Lockhausen; abgerufen am 18. April 2022.
  8. Schulteam der Städtischen Grundschule Lockhausen; abgerufen am 18. April 2022.
  9. Evangelische Kirchengemeinde Lockhausen-Ahmsen; abgerufen am 18. April 2022.
  10. Kreis Lippe Landschaftsplan Nr. 3 "Bad Salzuflen" (PDF)
  11. Zur Person des Johann Willibald Koring – Archiv-Journal. (PDF) Stadtarchiv Norderney, 13. August 2010, abgerufen am 10. Juni 2018.
  12. Koring, Johann Willibald. Deutsche Nationalbibliothek, abgerufen am 10. Juni 2018.
  13. Georg-Wilhelm Schluckebier: Höfe und Stätten der Bauerschaft Lockhausen um 1782 und um 1883. In: Lockhauser Chronik. Abgerufen am 25. November 2023.