Martine Dugrenier

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Martine Dugrenier, 2012

Martine Dugrenier (* 12. Juni 1979 in Montreal, Québec) ist eine kanadische Ringerin. Sie wurde von 2008 bis 2010 dreimal in Folge Weltmeisterin in der Gewichtsklasse bis 67 kg.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martine Dugrenier begann 1997 im Alter von 18 Jahren am Vanier College in Montreal mit dem Ringen. Sie studierte auch an der Concordia-University in Montreal und wurde Mitglied des Concordia-University Wrestling Club. Ferner gehört sie dem Montreal Wrestling Club an. Ihre Trainer waren bzw. sind Rob Moore und Victor Zilberman. Sie ist Lehrerin für Physik und wohnt in Laval, Quebec.

Im Jahr 2001 belegte sie bei der kanadischen Meisterschaft der Frauen in der Gewichtsklasse bis 68 kg, in der Christine Nordhagen Siegerin wurde, den 5. Platz. Im November 2001 gewann sie in der Gewichtsklasse bis 77 kg bei einem gut besetzten Einladungsturnier der Concordia-University. 2002 wurde sie dann erstmals kanadische Studenten-Meisterin und belegte bei der kanadischen Meisterschaft in der Gewichtsklasse bis 72 kg hinter Pam Wilson, aber vor Ohenewa Akuffo den 2. Platz. Kanadische Vizemeisterin wurde sie in der Gewichtsklasse bis 67 kg auch im Jahre 2003. Erstmals kanadische Meisterin wurde Martine Dugrenier dann im Jahre 2004. Danach gewann sie, immer in der Gewichtsklasse bis 67 kg, von 2005 bis 2011 noch weitere sieben kanadische Meistertitel in Folge.

2004 wurde sie in Łódź Universitäten-(Studenten-)Weltmeisterin in der Gewichtsklasse bis 67 kg, in der sie, mit Ausnahme der Olympischen Spiele 2008, immer startete, vor Monika Maj aus Polen und Waleria Slatowa aus der Ukraine. Das war ihr erster großer Erfolg auf der internationalen Ringermatte. Diese Erfolge setzten sich in den nächsten Jahren kontinuierlich fort. 2005 siegte sie bei den Commonwealth-Meisterschaften in Stellenbosch/Südafrika und wurde bei der Weltmeisterschaft in Budapest mit drei Siegen Vize-Weltmeisterin. Im Finale unterlag sie dabei gegen Meng Lili aus China mit 0:2 Runden und 2:5 Technikpunkten.

Im Jahre 2006 kam sie bei der Universitäten-WM in Ulaanbaatar hinter Gelegdschamtsyn Narantschimeg aus der Mongolei und Mami Shinkai aus Japan auf den 3. Platz. Bei der Weltmeisterschaft 2006 in Guangzhou/China kam sie wieder auf den 2. Platz. Dabei musste sich im Finale erneut einer Chinesin, Jing Ruixue, knapp nach Punkten geschlagen geben (0:2 Runden, 1:4 Punkte). Im Jahre 2007 wurde sie in San Salvador wieder Siegerin bei den Pan Amerikanischen Meisterschaften vor Elena Piroschkowa aus den Vereinigten Staaten und bei der Weltmeisterschaft 2007 in Baku stand sie wiederum im Finale und unterlag zum dritten Mal einer Chinesin, Jung Rui Xue, nach Punkten (0:2 Runden, 1:3 Punkte).

Im Jahre 2008 standen bei den Olympischen Spielen in Peking in vier Gewichtsklassen Frauenwettbewerbe auf dem Programm. Ihre angestammte Gewichtsklasse bis 67 kg war nicht dabei. Sie musste sich also entscheiden, ob sie, bei entsprechender Qualifikation, in der Gewichtsklasse bis 63 kg oder in der Gewichtsklasse bis 72 kg starten wollte. Sie entschied sich für das Abtrainieren, was ihr bei einer Größe von 1,65 Metern und einem „Normalgewicht“ von ca. 70 kg nicht leichtfiel. In Peking startete sie also in der Gewichtsklasse bis 63 kg, nachdem sie sich bei den kanadischen Olympia-Trials durchgesetzt hatte. Sie siegte in Peking in ihrem ersten Kampf sicher über Marianna Sastin aus Ungarn und in ihrem zweiten Kampf knapp mit 2:1 Runden, bei einem techn. Punktestand von 4:4 über die Chinesin Xu Haiyan. Anschließend verlor sie genauso knapp (1:2 Runden, 2:2 Punkte) gegen die vielfache japanische Weltmeisterin Kaori Icho. In diesem Kampf gewann zunächst sie eine Runde mit 1:0 Punkten, dann die Japanerin eine mit 1:0 Punkten und in der dritten Runde verlor Martine Dugrenier den Kampf nur dadurch, dass der Japanerin bei einer 1:0-Punkteführung von Dugrenier kurz vor Rundenschluss der 1:1-Punkteausgleich gelang und sie durch diese letzte Wertung auch die Runde und damit den Kampf gewann. Zu ihrem Unglück verlor Martine Dugrnier dann, geschwächt durch das Abtrainieren, auch noch den Kampf um die olympische Bronzemedaille gegen die US-Amerikanerin Randi Miller, wobei der Kampfausgang mit 1:2 Runden, bei 3:3 technischen Punkten genauso knapp war, wie im Kampf gegen Kaori Icho.

Im Jahre 2008 fanden dann in Tokio auch noch Weltmeisterschaften statt. Martine Dugrenier startete wieder in der Gewichtsklasse bis 67 kg und gewann dort mit vier Siegen erstmals den Weltmeistertitel, wobei sie mit Alexandra Boginskaja aus Kasachstan, Suman Kundu aus Indien, Kateryna Burmistrowa aus der Ukraine und Mami Shinkai vier erstklassige Gegnerinnen besiegen musste.

2009 verteidigte sie bei der Weltmeisterschaft in Herning/Dänemark ihren Titelgewinn vom Vorjahr und wurde erneut Weltmeisterin. Dabei besiegte sie Badrachyn Odontschimeg aus der Mongolei, Sumrud Gurbanhadschijewa aus Aserbaidschan, Kateryna Burmistrowa, Yoshiko Inoue aus Japan und Julija Bartnowskaja aus Russland. 2010 gewann sie dann bei der Weltmeisterschaft in Moskau ihren dritten Weltmeistertitel in Folge. Dabei besiegte sie Maja Gunvor Erlandsen aus Norwegen, Mami Shinkai, Ifeoma Iheanacho aus Nigeria und Jelena Schalygina aus Russland.

Martine Dugrenier wurde also bisher dreimal Weltmeisterin und dreimal Vize-Weltmeisterin in der Gewichtsklasse bis 67 kg. Was ihr aber noch fehlt, ist eine olympische Medaille. Sie wird deshalb sicherlich ihre Karriere bis zu den Olympischen Spielen 2012 in London fortsetzen.

2011 war sie bei der Weltmeisterschaft in Istanbul am Start. Sie kam aber in ihrer angestammten Gewichtsklasse dieses Mal nur auf den 7. Platz, weil sie nach einem Sieg über Tatjana Sacharowa aus Kasachstan gegen die Chinesin Shelok Dolma verlor und auch in ihrem ersten Trostrundenkampf gegen Adeline Gray aus den Vereinigten Staaten eine Niederlage hinnehmen musste.

Im Jahre 2012 trainierte sie dann in die olympische Gewichtsklasse bis 63 kg ab und holte sich bei einem Turnier in Kissimmee Orlando/USA mit einem Sieg vor Katherine Vidiaux Lopez aus Kuba die Startberechtigung bei den Olympischen Spielen in London. In London verlor sie gleich in ihrem ersten Kampf gegen die vielfache Weltmeisterin in dieser Gewichtsklasse Kaori Icho aus Japan. Da diese Olympiasiegerin wurde, konnte Martine Dugrenier in der Trostrunde weiterringen. Dort bezwang sie zunächst die Europameisterin 2012 Henna Johansson aus Schweden, verlor aber den entscheidenden Kampf um eine olympische Bronzemedaille gegen Sorondsonboldyn Battsetseg aus der Mongolei und verfehlte deshalb mit einem 5. Platz diese Medaille.

Für ihre Verdienste um den Ringersport wurde sie im August 2016 in die FILA International Wrestling Hall of Fame aufgenommen.[1]

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnis
2002 3. Guelph-Open bis 72 kg hinter Ohenewa Akuffo und Pam Wilson, beide Kanada
2003 2. Canada-Cup in Guelph bis 67 kg hinter Shannon Samler, vor Megan Buydens, beide Kanada
2003 4. Welt-Cup in Tokio bis 67 kg hinter Kristie Marano, USA, Swetlana Martinenko, Russland und Norie Saito, Japan
2003 1. Ontario-Cup bis 67 kg vor Sheri Hilliard, USA
2004 1. Universitäten-WM in Lodz bis 67 kg vor Monika Maj, Polen, Walentina Slatowa, Ukraine und Susan Köller, Deutschland
2004 1. Austrian-Lady-Open in Götzis bis 67 kg vor Benita Zarzecka, Polen und Julia Weiß, Deutschland
2004 1. Sunkist-Kids-International Open in Tempe/Arizona bis 67 kg vor Catherine Downing, USA und Ali Bernard, Kanada
2005 1. Guelph-Open bis 67 kg vor Megan Buydens und Katrina Pitwanikwat, beide Kanada
2005 1. Klippan-Lady-Open bis 67 kg vor Catherine Downing, Sandra Stahl, Schweden und Julia Weiß
2005 1. Canada-Cup in Guelph bis 67 kg vor Megan Buydens und Tara Hedican, beide Kanada
2005 1. Commonwealth-Meisterschaften in Stellenbosch/Südafrika bis 67 kg vor Sonja Coetzee, Südafrika und Anita, Indien
2005 2. WM in Budapest bis 67 kg nach Siegen über Eri Sakamoto, Japan, Cathrine Downing und Ashlea McManus, Großbritannien und einer Niederlage gegen Meng Lili, China
2006 1. Guelph-Open bis 67 kg vor Stephany Howorun, und Jull McCullum, beide Kanada
2006 1. Trofeo Milone in Faenza bis 67 kg vor Grabowska, Polen
2006 3. Universitäten-WM in Ulan-Bator bis 67 kg hinter Gelegdschamtsyn Narantschimeg, Mongolei und Mami Shinkai, Japan
2006 2. WM in Guangzhou bis 67 kg nach Siegen über Waleria Slatowa, Eri Sakamoto und Elena Diana Mudrag, Rumänien und einer Niederlage gegen Jing Ruixue, China
2007 1. Golden-Grand-Prix in Tourcoing bis 67 kg vor Cathrine Downing und Anna Schamowa, Russland
2007 1. Pan Amerikanische Meisterschaften in San Salvador bis 67 kg vor Elena Piroschkowa, USA und Gloria Zavala Lugo, Venezuela
2007 3. Großer Preis von Deutschland in Dormagen bis 67 kg hinter Natalja Kuskina, Russland und Kristin Büttner, Deutschland
2007 2. Austrian-Lady-Open in Götzis bis 67 kg hinter Olga Chilko, Belarus, vor Julia Weiß
2007 2. WM in Baku bis 67 kg nach Siegen über Caroline Cardoso de Lazzer, Brasilien, Darja Karpenko, Kasachstan und Natalja Kuksina und einer Niederlage gegen Jing Ruixue
2008 1. Guelph-Open bis 67 kg vor Meaghan Wilton und Jessica Fitzgerald, beide Kanada
2008 1. Pan Amerikanische Meisterschaften in Colorado Springs bis 63 kg vor Sandra Roa, Kolumbien und Tori Adams, USA
2008 1. Canada-Cup in Guelph bis 67 kg vor Elena Piroschkowa und Adeline Gray, beide USA
2008 1. Großer Preis von Spanien in Madrid bis 67 kg vor Michaela Spoutsova, Tschechien und Stephanie Meierhofer, Österreich
2008 5. OS in Peking bis 63 kg nach Siegen über Marianna Sastin, Ungarn und Xu Haiyan, China und Niederlagen gegen Kaori Icho, Japan und Randi Miller, USA
2008 1. WM in Tokio bis 67 kg nach Siegen über Alexandra Boginskaja, Kasachstan, Suman Kundu, Indien, Kateryna Burmistrowa, Ukraine und Mami Shinkai
2009 1. Pan Amerikanische Meisterschaften in Maracaibo bis 67 kg vor Gloria Zavala Lugo und Aline da Silva Ferreira, Brasilien
2009 1. Canada-Cup in Guelph bis 67 kg vor Elena Piroschkowa und Adeline Grey, beide USA
2009 1. Großer Preis von Spanien in Madrid bis 67 kg vor Sandra Makela, Schweden
2009 1. WM in Herning/Dänemark bis 67 kg nach Siegen über Badrachyn Odontschimeg, Mongolei, Sumrud Gurbanhadschijewa, Aserbaidschan, Kateryna Burmistrowa, Yoshiko Inoue, Japan und Julija Bartnowskaja, Russland
2010 1. Großer Preis von Deutschland in Dormagen bis 67 kg vor Maja Gunvor Erlandsen und Jenny Aardalen, beide Norwegen
2010 1. Großbritannien-Cup in Sheffield bis 67 kg vor Sara Connolly und Emily Gittins, beide Großbritannien
2010 1. WM in Moskau bis 67 kg nach Siegen über Maja Gunvor Erlandsen, Mami Shinkai, Ifeoma Iheanacho, Nigeria und Jelena Schalygina, Russland
2011 1. Austrian-Lady-Open in Götzis bis 67 kg vor Megan Buydens und Timea Siroki, Ungarn
2011 1. Großer Preis von Deutschland in Dormagen bis 67 kg vor Mariana Kolic, Frankreich, Nadine Weinauge, Deutschland und Marianna Sastin, Ungarn
2011 1. Großer Preis von Spanien in Madrid bis 67 kg vor Elena Balzer, Deutschland, Kristina Andersen, Norwegen und Sarah Jones, Schottland
2011 7. WM in Istanbul bis 67 kg nach einem Sieg über Tatjana Sacharowa, Kasachstan und Niederlagen gegen Shelok Dolma, China und Adeline Gray, USA
2012 1. Olympia-Qualif.-Turnier in Khissimmee Orlando/USA bis 63 kg vor Katherine Vidiaux Lopez, Kuba, Luz Vazquez, Argentinien und Sandra Roa Velandi, Kolumbien
2012 1. Großer Preis von Deutschland in Dortmund bis 67 kg vor Aline Focken, Deutschland, Dorothy Yeats, Kanada und Kristina Feoraschko, Belarus
2012 1. Torneo Citta a Sassari bis 67 kg vor Dorothy Yeats
2012 5. OS in London bis 63 kg nach einer Niederlage gegen Kaori Icho, Japan, einem Sieg über Henna Johansson, Schweden und einer Niederlage gegen Sorondsonboldyn Battsetseg, Mongolei

Kanadische Meisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Gewichtsklasse Ergebnis
2001 5. bis 68 kg Siegerin: Christine Nordhagen
2002 2. bis 72 kg hinter Pam Wilson, vor Ohenewa Akuffo
2003 2. bis 67 kg hinter Shannon Samler, vor Megan Dolan
2004 1. bis 67 kg vor Viola Yanik und Shannon Samler
2005 1. bis 67 kg vor Megan Buydens und Stefanie Howorun
2006 1. bis 67 kg vor Megan Buydens und Stefanie Howorun
2007 1. bis 67 kg vor Megan Buydens und Stefanie Buchan
2008 1. bis 67 kg vor Megan Buydens und Vanessa Wilson
2009 1. bis 67 kg vor Vanessa Wilson und Meaghan Wilton
2010 1. bis 67 kg vor Megan Buydens und Lis Williams
2011 1. bis 67 kg vor Megan Buydens und Amy Dyck

Erläuterungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • alle Wettkämpfe im freien Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaften

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fachzeitschrift Der Ringer
  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig
  • Website des kanadischen Ringerverbandes
  • Website des US-amerikanischen Ringerverbandes

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. United World Wrestling to Induct 15 into 2016 Hall of Fame Class (Memento des Originals vom 2. Oktober 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/nwhof.org, abgerufen am 17. April 2017 (englisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]